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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 24.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187105249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710524
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-24
- Monat1871-05
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O SS. Mittwoch, dm A. Rai. 1871 Frankenberger Mchrichtsblatt Md Beztrksanzetger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamles und des Städtisches zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Expeditionen. Bekanntmachung. Wie bereits von der Königl. Amtshauptmannschaft zu Chemnitz bekannt gemacht worden, sind nach erfolgtem Rücktritt de- Herrn Stadt- rath F. A. Böttger im IS., die hiestge Stadt und GunnerSdorf umfassenden Distrikt Herr Stadtrath Christian Friedrich Ank« al- „Feurrpolizeieommissar" und als dessen Stellvertreter Herr Brauereibesttzer August Fran; Eckelman« destellt »vorden. Hierüber wirb andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, baß Herr Brauereibesttzer Eckelmann auch als „Feuerwehrcommandant" verpflichtet und daß ihm als Stellvertreter für gedachte Function Herr Gasanstalts- und Bauinspector Friedriche Edward Schmidt beigegeben worden ist. Frankenberg, am 19. Mai 1871. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmftr. Vermischtes. Frankenberg, 23. Mai. Der Frankfurter FricdenSvertrag hat am l8. Mai Seilen Frankreichs die endgiltige Bestäti gung erhalten, an welchem Tage die National« Versammlung in Versailles dieselbe einstimmig vollzog und auch — und zwar mit 44V gegen 98 Stimmen — den GebietSauStausch geneh migte, durch welchen einige um Diedenhofen ge legene vorwiegend deutsche Districte Deutschland rinverleibt werden, welches dagegen das abgetre tene FestungSgebiet von Belfort erweitert. Die von dem Kaiser von Deutschland und der fran zösischen Nationalversammlung vollzogenen Ur kunden sind am 20. Mai wiederum in Frank furt am Main durch Fürst BiSmarck und die französischen Minister JuleS Favre und Ponyer- Ouertier auSgewechselt worden. Wie schon die Bestimmungen des in Versailles abgeschlossenen Präliminarfriedens, so haben auch den definiti ven Frieden die Vertreter von Bayern, Würtem- berg und Baben unterzeichnet. Was die Ver wendung der Deutschland zufallenden Kriegs- contribution angeht, so ist dieselbe nach einem dem „Hamburger Corresponbenten" zugehenden Plane in folgender Weise projectirt: „Alö in Betracht kommende Einnahmen find anzusehen: I) Die 5 Milliarden FreS. sammt Zinsen. 2) Die von der Stadt Paris gezahlten 200 Mil lionen FreS. 3) Die in Frankreich erhobenen Steuern und Kocalcontributionen, soweit sie nicht sofort verwendet worben. Was die Verwen dung dieser Summe anlangt, sollen ins Auge gefaßt werden: I. Als allgemeine Bedürfnisse ») Die Versorgung der Invaliden durch einen JnvalidcnfondS im Betrage von 240 Millionen, k) Ein allgemeiner KriegSschatz, dazu bestimmt, die ersten Kosten künftiger Mobilmachung zu be streiten. c) Di« Bildung eines Betriebsfonds für das ReichSkanzler-Amt, dazu bestimmt, den Bundesregierungen die Nothwendigkeit zu er- sparen, dem Reiche bi« gemeinsamen Zölle und Steuern zur Verfügung zu stellen, bevor sie ge- zahlt worden. 6) Entschädigung der. Eigenthü mer und Mannschaften aufgebrachter Schiffe. «) Entschädigung durch den Krieg zerstörter Orte (Straßburg, Schlettstabt, Diedenhofen, Breisach); der Schaden, den dieselben gelitten, ist noch nicht sestgestellt, wird aber auf S7 Millionen FreS. geschätzt. (Nur nachrichtlich möge hier erwähnt werden, daß bisher liquidirt sind, und zwar für Straßburg 50,900,000, Schlettstabt 2,500,000, Breisach 1,300,000, Diedenhofen 3,000,000 Fr. Summa 57,700,000 Francs.) f) Ersatz von KriegSleistungen der Elsaß-Lothringrr. §) Wie- berherftellung elsässisch, lothringischer Festungen. I>) Beihülfe an die auS Frankreich auSgewiese- nen Deutschen, welche durch die EinzelregieruN- gen nach Verhältniß ihrer resp. betheiligten Un- terthanen zu gewähren wäre; Specialcontrlbn- tionen zu diesem Behuf find im Betrage von 7 Millionen FrcS. erhoben worden. II. Der durch diese Bedürfnisse nicht in Anspruch genommene Rest soll unter die Staaten deS norddeutschen Bundes und die vier süddeutschen Staaten ver theilt werben. Die Deckung der den Einzelstaa ten verursachten Kriegskosten soll nicht gemein schaftlich sestgestellt, sondern der Einfachheit we- gen den Einzelnen überlassen werben." — An- läßlich des Friedensschlusses schreibt die „Nord- deutsche Allg. Ztg." unterm 20. Mai folgende der weiteren Verbreitung werthe Dankes- und Anerkennungsworte: „Am heutigen Tage wird Zürst BiSmarck mit den französischen Bevollmäch tigten die Ratificationen des FriedensvertrageS zu Frankfurt a. M. auSwechseln, und damit ist denn auch formell die große Periode beendigt, Wteaemh ^elche^ioGeschW^W^WWsle^beüW- französischen Kriege- bezeichn« wird, di« Periode, welche bi« ruhmvollst« und an Ehre» reichst« ge nannt werben muß kn der nach Jahrhunderte» zählenden Geschichte Deutschlands. Denn kam» ein zweiter Krieg möchte im Laufe der Jahrhum- derte gefunden werden, de« diesem gleich käme? Und mit diesem Kriege sich messen könnte nach' jeder der Richtungen, welche einen Krieg alB ruhmvoll und erhebend für ein Volk bedingens Mögen wir auf die Veranlassung des Kriege blicken, — wir, die Sieger, waren die HerauSge- forderten; sehen wir auf den Erfolg, — wir, die HerauSgesorderten, waren siegreich in alle» Schlachten; keine französische Armee hat den deut schen .Truppen widerstehen können; ihre feste« Städte zerbröckelten unter dem Donner der deut schen Geschütze; sehen wir auf die Haltung de- VolkeS, — wir, die Vielgetheilten, waren einige sehen wir auf die Folgen deS Krieges, — wir, bi« aus'S Neue beraubt werden sollten, haben alte» Raub zurückgewonnen; wir, die AuSeinanderfak» lenen, haben unS aneinandergeschloffen und «iw mächtiges Reich gegründet. Und so dürfen tvlk' von diesem Kriege sagen, daß mit Gottes Hülse in ihm unS Alles gelungen ist und der Felnd Nichts,gegen UNS vermocht hat. Dafür bankew wir dem Leiter der Geschicke; nächst ihm aber dem Kaiser, der daS Heer geschaffen, und seine» Generalen, die eS geführt; den Fürsten unkt Stämmen Süddeutschlanbs, die einig zu sei» wußten, da eS Noth that: dem deutschen Heer«, daS sich unsterbliche Lorbeeren errungen, urd zuletzt, doch nicht als dem Letzten bei gerechter Würdigung, danken wir dem Letter der deutschem Diplomatie, dem auf seinem Gebiete in diesem Kriege auch Alles gelungen ist, der an diesem heutigen Tage bi« kriegerische Epoche schließt, der eine lauge Zeit deS Friedens sehen mag." ltehnnntmaeknnK. Am 4ten März diese- JahreS hat der von der Sachsenburger Mühl« nach Frankenberg mit einem Wagen voll Mehlsäcken fahrende Dienstknecht Wolf in der sogenannten Bauhohle einen Sack mit Brodmehl vom Wagen, vrrloren. Du Kack soll bald darauf von dem Handarbeiter Seifert auS JrberSdorf aufgesunben, und ist dem naheltegtndeu Gebüsch« verborge» worden, nachmals aber, als Seifert, der den Knecht Wolf aufgesucht haben will, dahin zurückgekehrt, verschwund«» sztn. » Zur Ermittelung deS Diebe-, und Wiedererlangung deS Gestohlenen wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Frankenberg, am 19. Mai 1871. Da- Königliche G « t i ch t - a m t. Wteaotzp ' . o. v.
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