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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 28.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187106289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710628
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-28
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74 Mittwoch, den 28. Juni 1871 Fraukmüerger Nachrithtsblatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. Der Stadkrath. Meltzer, Brgrmstr. mann (non Gunnersdorf), Couleurist, geb. 19- Mai 1794, Karl August Schlegel (von Roch litz), Weber, geb. 4. August 1794, Johann Ds- vid Despang (von hier), Kattündrucker, geb. 1b. Juni 1795 und Karl Friedr. Gl d Uche (von hier), Schneider, geb. 20. Decbr. 1795«. während, wie wir zur Vervollständigung berich ten müssen, im ersterwähnten Geleite der städti schen Collegien sich der älteste Bürger unserer Stadt, Herr Senator Gottfried Schweitzers geb. 23. Septbr. 1781, Bürger seit 23. Septbr. 1803, befand, der bis zu seinem 82. Jahre daS Amt des Stadtcassirers mit größter Gewissenhaf tigkeit verwaltet hat. Ein zweiter Zug von Kriegern aus dem letztere Kanipfe, die übrigen ehemaligen Sonntagsfchüler und die jetzigen Schüler der 2. und 1. Klasse mit ihren Lehren, schlossen den Zug, der sich vor dem Schulhaüse aüfstellte, von dessen großer Freitreppe aus nach dem Vortrage des Liedes „Dir möcht' ich diese Lieder weihen, geliebte» deutsches Vaterland" durch den Gesangverein* Herr NütgerMstr. Meltzer an Vie Festversamm lung eine kurze Ansprache, richtete, in der!er unter Hindeutlmg auf die bewegende und er hebende Zeit, die wir seit den Julitagen de» Vorjahres durchlebt, den am Acte theilnehmen den Kriegern den Dank der Stadt für ihre dem Vaterlande geleisteten Dienste darzubringen als den einen Zweck der Feier bezeichnete, während der andere eingedenk der Körner'schen Mahnung: „Vergeßt die treuen Todtcn nicht „Und schmücket auch unsre Urne mit dem Elchenkranz,-' dem G^dächniß der int gleichen Dienste Gefalle nen gelte, die, sämmllich als gute und verschie dentlich ausgezeichnete Sonntagsschüler von biee fortgegangen, zur Hoffnung berechtigten, daß sie einst der Stadt als wackere Bürger angehö- ren würden. Den sichtlich von Herzen kommen den Worten fügte Herr 8un. vr. Körner den bewegt gesprochenen Satz hinzu: „Den Tobten ein ehrendes Gedächtniß und den Spruch: Ruhet aus im Vaterhaus! Die Krone beut sich nach dem Streit. Den Lebenden, dem jüngeren Geschlechte, da» ernste treugemeinte Wort: Strebet, lernet! nie entfernet Euch von Gott bis zum Tod!" Nachdem vom Gesangvereine noch das herr liche Julius Otto'sche Lied vom „treuen deut schen Herzen" gesungen worden, bewegten sich dis Zugtheilnehmer an die der. Humboldtstraße zu gekehrte Seite des Gebäudes an der ein Eck- O e r t l i ch e S. Frankenberg, 27. Juni. Das am vorigen Sonntage, als am 25. d. M., in Ringethal ab gehaltene Ephoralfest war leider von der Witterung durchaus nicht begünstiget und mußte deshalb einen ganz anderen Charakter tragen und in anderer Weise verlaufen, als daS vorjährige in Frankenberg, welches noch sehr vielen Freun den beS göttlichen Worts in gesegnetem Anden ken ist. Demohnerachtet hat eS auch dem Feste in Ringethal an reichem Segen nicht gefehlt. Dem Gottesdienste ^3 Uhr wohnte eine zahlreiche, selbst die Gänge erfüllende Menge Andächtiger bei, Viele auS weiter Ferne herbeigekommen; die Bibelpkedigt des ksst. A. Thieme quS Greifendorf über Matth. 4, 4 stellte in höchst erbaulicher Weise dar, wie das Heil des Christenmenschen durch das Wort GotteS be gonnen, fortgesührt und vollendet werde; die Altarrede beS 8up. vr. Körner warf, auS- gehend vom 25. Juni, als hem Tage der lieber- gqbe beS AugSburgischen Glaubensbekenntnisses, Blicke zur Belehrung und Anregung auf das Gebiet des Gustav-Abolph-VereinS; das warm ergreifende Gebet des OrtSpfarrer» v. Fleischer empfahl die drei Glaubens-und Lie- beSwecke, insbesondere das der Mission, dem Schutze drS Allmächtigen. Die Colle,cte lieferte den Ertrag von 19 4 „SS 7 Z>. Die Nach- Versammlung tm Freien mußte unterbleiben; da-! gegen flößten die Mittheilungen, die auf dem Saale erfolgten, den vielen bis spät auSharren- den Zuhörern großes Interesse ein und zwar sprachen k, DUlrich auS Rossau über Wir- küugen des Bibellesens, v. Unger von Nieder- lichtennu über katholisches Kirchenwesen aus selbstgemachten Reisebeobachtungen, v. vr. pd. 8 ernbacher aus SeiferSbach über amerikanische Kirchenzustände im Vergleiche zu den unsrigen und k. Reuther aus Altmittweida, k. Flei scher und vr. Körner fügten dem Vorgetra- Mnen, was zur Ergänzung, dienen konnte, an. Mögen die, Besucher des schönen Festes, wenn nicht unhelästlgt, so doch unbeschädigt vom strö- Menden Regen an ihrem Orte wieder angelangi seit, und eine Frucht davon für cheist und Herz und Leben mit hinweggenommen haben! Frankenberg, 26. Juni. Gestern, nach beendigtem Vormittagsayttesdienste, fqnd in un serer Stadt eine Feierlichkeit statt, die, so ein-' fach wie sie war, doch bei allen Betheiligten durch ihre Sinnigkeit den erhebendsten Eindruck hinterlassen haben wird. Sie galt der Erinne- l rung an die im Kampfe für das Vaterland ge fallenen ehemaligen Schüler unsrer Sonntags schule. Der unermüdliche Freund und Pfleger dieses städtischen Instituts, dessen Benutzung den jungen Gewerbtreibenden in Berücksichtigung der immer dringender an diese des ganzen Geschäfts betriebes der Jetztzeit wegen herantretenden For derung der Weiterbildung nicht genug empfoh len werden kann, der allen strebsamen Schülern überall behülfliche Herr Bürgermeister Meltzer hatte gleich nach den ersten Opfern, die der jüngst beendete glorreiche Krieg aus jenen Rei hen forderte, den Entschluß gefaßt, den Gefalle nen außer den warmempfundenen ehrenden Nach rufsworten in diesen« Blatte ein dauernd sicht bares Gedächtnißmal zu stiften. In aller Stille brachte er diesen Entschluß, der ihn des bewe genden Gefühls wegen ebenso ehrt wie die, de ren Gedächtniß bewahrt werden soll, zur Aus führung. Mitschüler der Gefallenen aus der Zeit, in der sie die erste Sonntagsschulklasse besucht, spendeten ihr Scherflein der Erinnerung ihrer so früh dem Leben entrissenen Kameraden. Zur oben angegebenen Zeit bewegte sich aus dem Rathhause der einfache aber zahlreiche Fest zug nach dem neuen Bürgexschulgebäude, an des sen nach der Humboldtstraße zu gelegenen Seite das Erinnerungszeichen angebracht ist. Den Mitgliedern des allezeit, wo es Gemeinnützigem gilt, bereiten Männergesangvereins folgten die Schüler der 4. und 3. Sonntagsschulklasse mit ihren Lehrern, an die sich, geleitet von den Mit gliedern der städtischen Collegien, die Herren Geistlichen und Vertreter der königlichen Behör den, sowie die Väter der gefallenen Sonntags schüler anschlossen. Nach einem Zuge ehemali ger Sonntagsschüler und einem Zuge von Krie gern. aus dem Jahre 1870j1871, worunter verschiedene noch im Schmuck der Waffen und Decorationen, sah man, geführt von den Haupt leuten und Vorstehern der Vogel- und Scheiben schützengesellschaft in Uniform, die noch unter uns wellenden Veteranen aus dem Befreiungs kriege von 1813, deren Namen aufzubewahren wir für eine Pflicht der Pietät erachten. Es sind dies die Herren : Frjedr. Anton Schmidt (aus Berlin), früher Werkführer der Seideufabrik voll Zehr u. Schubert, geb. 3. Septbr..1793, Jo- iann Gottfried Hähle (von hier), Weber, geb. 21. Novbr. 1'(93, Johann Gottlieb Wiede- KMamtmachMg, die Schulgelder stanten d e t r. Nachdem daS Schulgtlbrchverzrtchniß auf das Jähr I87V eiiigegangen ist, erhalten diejenigen SchulgelVvestante«, «tUche «ch daS Kosten verbundene ExecutionSverfahrdn ersparen wollen, andurch Veranlassung, ihre betreffenden Reste spätestens bitz rum L Juli d. I. ÜN Herrn Schulgeldeinnehmer Lippoldt abzuführen. Frankenberg, am 16. Juni 1871
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