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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 27.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187109270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710927
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-27
- Monat1871-09
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113 Mein echt sicht vor. dm Jah« icher und in. Mit Plänen. thrn und eher Er- lalperiode rmnitz. Nr. 3. 7 zwischen rutschen : bis auf sdvrx. l. verscn- ißerhalb: Nf. 45Pf.,Z 15M.L -2LPf.Z 17 Ps," 25Pf.§ 3Ngr- »gr, 28 Pf., so . L. 2LNg.,8- 2^N.a- Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. In Gemäßheit der Verordnung vom lv. Febr. 187V wird hiermit bekannt gemacht, daß der Kirchenvorstand von Niederltchten«» ouS folgenden elf Mitgliedern besteht: Carl Gottfried Seifert, Johann Gottfried Wagner, Carl August Fritzsche, Carl Fervinand Aramid und Richard Unger auS Niederlichtenau; Carl Friedrich Leichmann und Friedrich August Böhme aus Oberlichtenau; Christian Friedrich Schumann und Johann Gottlieb Dietrich aus Merzdorf; Johann Gottlieb Hofmann aus OrtelSdorf; Johann Friedrich Mertel aus Biensdorf. Niederlichtenau, am 24. Septbr. 1871. Der Ktrchenvorstand. Rriegschronik non 1870. 2«. September. Die französischen Truppen verlassen Orleans und ziehen sich auf Tours zurück. 27. September. Straßburg capitulirt, wodurch gegen 500 Offiziere und 17,000 Mann, einschließlich der National- garde, kriegsgefangen werden und 1070 Kanonen nebst reicher Munition und großen Tuchvorräthen und über 2 Mill. FrcS. in der Bank gefundenes Staatseigenthum in deutsche Hönde fallen. — Beauvais nördlich von Paris wird nach siegreichem Gefecht von deutschen Truppen be- setzt. Deutsche Reiterei streift bis Orleans. — Die fran zösische Regierung macht der englischen die vollständige Aufhebung der Ostsee-Blokade bekannt. — König Wilhelm recognoscirt die östlichen Fort« von Paris. — Truppen vom 1., 7. und 10. Armeecorps weisen vor Metz einen Ausfall Bazaine's auf das linke Moselufer zurück. O e r t l i ch e S. Dittersbach, 22. Septbr. Wie Kinder vor dem Mißbrauch von Streichzündhölzchcn nicht genug gewarnt werden können, beweist das in dieser Woche hier staitgehabie Brandun glück. Dasselbe ist von Niemand anders ver. ursacht alS von tem 6^ Jahre allen Enkel deS so hart Betroffenen, welcher ihn an KindeSstatt angenommen hatte, weil der Kleine seinen Va- ter frühzeitig durch den Tod verloren hat. Bei dem Feuer selbst zeigte sich der Junge äußerst gleichgültig. Ihn rührte nicht der Anblick der halbentblößten Großeltern, welche zitternd und händeringend ihre Habe in Flammen aufgehen sahen. Trotz alledem fiel der Verdacht auf ihn, aber «ine Aufforderung -um Geständnisse fand nur hartnäckiges Leugnen. Erk am dritten Tage gestand er dem AmtSsrohn, daß er «in unter ei ner Bank liegendes Zündhölzchen an sich genom men, damit und mit einem vor dem Scheunen« thor befindlichen Bund Stroh in die Scheune gegangen sei und auf der Tenne habe versuchen wollen, ob und wie das Stroh brenne. Die betagten Eheleute, die ihre Liebe so schmählich vergolten sehen, find augenblicklich in einer recht traurigen Lage. Nur mit den nolhdürstigsten Kleidern, die sie eben im Hause trugen, muß- ten sie, neun Betten, saft sämmtlichen Vorrath «ine- geschlachteten Schweines und sonst Alles zurücklassend, ihre Wohnung verlassen. Was ist aber ein Bet«, ein warmes Kleid, ein« kräf tige Nahrung beim herannahenden Winter dem, her alt und kränklich istl — Sollten edle Her- zen den unglücklichen K. Dippmann und seine Ehefrau mit etwas Bettfedern, Kleidern, LebenS- Mteln oder Geld unterstützen wollen, so würden sie dieselben zu großer Freude und Dankbarkeit Kimmen, sich aber das Bewußtsein, ein LiebeS- werk erfüllt zu haben, zeitlebens sichern, -s- Die neuen Maße und Gewichte.*) l. Die Längen-Maße. Mit dem ersten Januar 1872 tritt daS Gesetz über die Veränderung der Maße und der Ge wichte in ganz Deutschland in Kraft und eS wird da nicht bloS in der HandelSwel«, sondern auch in der bürgerlichen Wirthschast zur Noch- Wendigkeit werden, sich mit den neuen Maßen und Gewichten zu befreunden. Die Reform wird nicht Wenigen eine Schwie rigkeit bereiten, die ihr Leben lang nach bjsheri gen Anschauungen den Maßstab für alle Dinge angenommen. Diese Schwierigkeiten zu ver mindern und den Uebergang zu den neuen Zu ständen zu erleichtern, ist demnach eine Pflicht der öffentlichen Organe, welcher wir htermit gern nachzukommen suchen. Die bisherigen Maßstäbe „Fuß", „Zoll" tre ten außer Kraft. Ja, eS ist im öffentlichen Handelsverkehr bei Strafe verboten, sich dieser Maße fortan zu bedienen. An deren Stelle tritt daS Meter mit seinen Unterabtheilungen, m<t welchen man sich nunmehr wird befreunden müs sen. Nun ist der Fuß zwar kein genaues, aber doch immerhin rin naturanschauliches Maß. Er stimmt mit einem gehörigen ManneSfuß vom Hacken bis zur Zeh so ziemlich überein. Auch der Zoll hat eine der Breite deS Daumens un- gesähr entsprechende und darum naiuranschauliche Größe. Dem Meter fehlt diese alltägliche Un- terlage; man muß schon zu künstlichem Anschau ungen seine Zuflucht nehmen, um sich einen bildlichen Begriff dieser Größe zu vergegenwär tigen und hier ist eine Nachhülse sehr wünschens- Werth. DaS Meter selber wird freilich schnell genug populär werden. Dasselbe beträgt ungefähr an derthalb Ellen und daS ist eine Länge, womit ich unsere Frauen leicht vertraut machen. Auch )aS halbe Meter wird leicht anschaulich, wenn man bedenkt, daß Ver Sitz eines gewöhnlichen Stuhls nur um ein paar Fingeibreiten niedriger ist. Schwieriger aber ist die Anschauung der Unterabtheilungen deS Meter, für seine Tbeilung in zehn, in hundert und tausend bietet der ge- wöhnliche HauSverkehr nur'wenige Beispiele der Vergleichung. *) Mit besonderer Genehmigung der Redaction der Berliner „Volks-Zeitung" der baren populären Au», einand'ersetzung dieser für Jedermann so wissenswerlhen Neuerungen wegen aus dem genannten Blatte abgedruckt. D. Red. Dem Mangel können nun unsere Zeitung«« ziemlich leicht abhelfen und wir glauben, daß daß dies eine Pflicht ist, der sie alle gern e»t- sprechen würden. (Hier führt Vie Volkszeitung einige Beispiele an. Für UNS erwähnen wtr nur, daß die Zeile „Frankenberger Nachricht-- blatt" auf dem Titel unser» Blattes ziemlich genau den Raum des fünften TheileS eines Meters einnimmt. Anderen Zeitungen, meint Vie V.-Z.^ würde eS gleichfalls keine Schwie rigkeiten bereiten, irgend einen Theil ihrer Tt- «j-Urberschrift so einzurichten, daß er dem neue» Maß zur anschaultchen alltäglichen Untrrlage diente. „All dergleichen erleichtert sehr die prak tische Einführung eines neuen MaßeS und bie tet die Grundlage, auf welcher auch dem alltäg lichen häuslichen Verkehr die neue Reform zu gänglicher gemacht wird." D. Red.) Viel schwieriger ist eS, für den hundertsten Theil eines Meters einen Gegenstand der all täglichen Anschauung zu finden. Der hundertste Tbeil eines Meters wird fortan den Name» „Centi-Meter" oder „Reu.Zoll" führ«». Leider wissen wir kein Ding auS dem gewöhn lichen VerkehrSleben nachzuweisen, welche- einen Neu-Zoll verdeutlicht. Ein Groschen ist kleiner: im Durchmesser und «in Zweieinhalb - Grosch««» Kück ist wieder ein ganzes Stück größer alS zwei Neu-Zoll. Am entsprechendsten ist etwa eine Vries-Marke als Maßstab hierfür. Eie beträgt in ihrer Breite, von einer Löchrrgrenze zur an dern, ziemlich genau zwei Neu-Zoll, wie denn unsere Brief-CouveriS ziemlich genau fünfzehn Neu-Zoll in der Breite betragen. Roch weniger populär kann der tausendste' Tbeil eines Meters werden, welcher den Ra»«» „Millimeter" oder „Strich" führen wird. Die ses kleine Maß entspricht der Dicke eines neu- geprägten Groschens ziemlich genau, hat indeffew hauptsächlich nur in wiffenschastlichen Messun gen einen geltenden Werth, wo eS sich bereit» längst eingebürgert bat, weil bei der große« Verschiedenheit der Maße in Deutschland, di» man unter „Linie" begiiff, die Wissenschaft: längst für ihr Gebiet das französische Maß al» SuShülfe gebrauchte. Im Längenmaß sind eS noch zwei Größen, de ren gesetzliche Einführung so manche Schwierig keit der Anschauung bieten, wenn man da deiw Derständniß nicht recht energisch Vorarbeit«. Fortan abgeschafft wird die sogenannte „Ruche"» welche zwölf Fuß einnahm. An der«u Srest« tritt nun da- „Dekameter" ober die „Kette"» welche auS zehn Metern besteht. DaS Deka meter ist also ein Maß, welches saft dreimal s» groß sein wird als die seitherige Ruth« und dafti» tags. tags. köstigung. ereinigten s1271) owie an ctiou. Mittwoch, den 2?. September. Frankenberger Uachrichtsklatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg.
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