Suche löschen...
Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 30.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187111307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18711130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18711130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-30
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Frankenberger Mlhrichtsdlatt Bezirksanzekger zum 10. Deeember d. I Erscheint wöchentlich brei Mal. Merteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. UN» ihre wünschenswerthe Unterstützung durch die Presse und die Kanzel. an RathSstelle entgegen. Frankenberg, am 23. November 1871 IH50—60 1,654,800; von 1860-70 6,098,06» und von 1820 bis 1870 12,699,400 Einwo^ ner. DieThatsache, baß das geeinigte Deutsch, lanv jetzt mehr als 40 Millionen Bewohn«» zählt und daß hiervon auf Preußen allein übe» 24 Millionen fallen, zwingt unsere Nachbar^ fonan mit unS hübsch Frieden zu halten uns lehrt ihnen zugleich, wessen sie sich zu verseh«, haben, falls sie das Gegrntheil gelüsten sollte. Durch eine von Familie zu Familie, von HauO zu HauS auSgesührte Volkszählung erhält maa freilich all« Nachrichten über die Bewohner d«A StaateS bunt durcheinander. Au» den verschi«» densten Gründen ist «S aber nöthig,' zu wiffm» wie sich die Bewohner nach Geschlecht, Sliter, Beruf, Familienstand, ReligionSbekenntniß u. f. w. gruppiren. DaS ist Sache der Ausnutzung der ZählungSergebniff«, die jetzt dadurch sehr er» leichtert ist, daß man die schriftlichen Repräsen tanten der einzelnen Personen, ihre Zählkarte»^ so ordnet, wie rS eben die vrrschtedenen Bev» waltung»- und wissenschaftlichen Rücksichten ver» langen. Die Lokalbrhörden haben hierbei u„ wenig zu thun; um so mehr daS statistisch» Dürra» in Berlin, dem es obliegt, sämmtlicheO VolkSzählungS-Material, über 4000 Centn«» Papier, mit 120 Hilfsbeamten binnen JahreSsrt» vorschriftsmäßig zu verarbeiten. An bestimmte», ziemlich kurz bemessenen Terminen hat eS bekannat- zu machen, wieviel Personen in jedem Orte, Kreise, Bezirk und in jeder Provinz deS Staa» teS am 1. Deeember d. I. lebten; ferner aus. wieviel männlichen und weiblichen 1, 2, 3, 5, 6 bis 100 Jahre und darüber alten Perfs»- nen die Bevölkerung dieser One rc. besteht; wie groß die Anzahl der ernährenden und ernährt werdenden Bevölkerung ist; wie viel Personen unter jener daS Land bebauen, in den Forsten arbeiten, Kohlen und Erze graben und zu Gut machen, die Metalle zu Waaren aller Art, ins» besondere zu Maschinen, Werkzeugen, Waffen verarbeiten; ferner wie viele durch Spinnerei uns Weberei, Färberei und Gerberei, Schneiderei uns Schufterei für die Bekleidung sorgen und wir- viele für sich und Andere Häuser'bauen, Woh» nungen auSftasfiren u. s. w. u. s. w. Um«, der arbeitenden Bevölkerung ist wiederum di«^ Zahl der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in jede»» Berufszweige für sich zu ermitteln und nach Hauptaltersklassen zu unterscheiden. Xriegschromk von 1870 SO. November. Lvknnntwnvlrnnx. FAstMM bei der zu Weihnachten d. I. erfolgenden Bertheilung von Zinsen au« den unter unser«« Verwaltung stehenden Stiftung«, arme und unbchholtene Verwandte der betreffenden StistungSbegründer zu berücksichtigen sind, fehen wir den Anmeldungen der Interessenten mit Nachweise« üdm ihr BrrwandtschasiSverhäliniß bis Unter diesem Titel veröffentlicht der Director deS ktznigl. preußischen statistischen BüreauS in Berlin, Herr vr. Engel, früher Leiter des königl. säch- fischen statistischen BüreauS in Dresden, einen angesichts der morgen staitfindenden VolkSzäh- lung so interessanten und dieses wichtigen Wer- keS wegen so beachtenSwerthen Aussatz, daß wir e« auch sür Pflicht der Lokalpresse einer mittle, ren Provinzialstabt halten, denselben möglichst unverkürzt zum Abdruck zu bringen. Die Be deutung der Volkszählung, die Viele lange Zeit auch für den Zwecken der Besteuerung bestimm» hielten, welche Ansicht als völlig irrige wohl allgemach und allenthalben geschwunden ist, hebt dieser Artikel so recht hervor und würde eS unö zu großer Genugthuung gereichen, wenn durch denselben ein Sporn mehr gegeben würde, daß auch in Unsrer Stadt von Jedermann, der dazu Verpflichtet, daS ZählungSwerk recht genau be wirkt wird und ein recht günstiges Resultat des Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. Deeember 1871 „Die Volkszählung ist unstreitig ein« der be- sten Mittel der Ration, sich selbst kennen zu lernen. Wie der ordentliche Kaufmann alljähr lich seine Inventur ausmacht, um den Bestand seines Vermögens zu ermitteln, so müssen Staa- ten von Zeit zu Zeit ihre Bewohner zählen, um sich daraus über ihre wahre Größe und Bedeu tung zu unterrichten. Wem daS zu viel gesagt scheint, der möge nur daran denken, daß der VolkSmund kein bessere« Maß sür die Wichtig- keit der Orte, Gemeinden, Kreise, Provinzen, Staaten besitzt, al« ihre Einwohnerzahl, und daß eine Geographie, die hierüber keine zuver lässige Auskunft ertheilt, mit Recht als unbrauch bar bei Seite geworfen wird. Ebenso ist die Volkszahl, in Europa wenig stens, daS Maß der Stärke und der Kraft der Nationen. Aus der Zählung weiß man, wie viel unter hundert Bewohnern streitbare Män ner zu sein pflegen. Vorausgesetzt, daß sie in Waffen wohl geübt sind, bestimmt deren Zahl die Widerstandsfähigkeit gegen feindliche Angriffe auf daS Staatsgebiet, das sie bewohnen. Wie sehr z. B. Preußen an Stärke gewonnen hat, giebt sich in Folgendem zu erkennen. Im Jahre 1820 war die Bewohnerzahl 11,272,000; im Jahre 1830 12,988,000; im Jahre 1840 14,928,500; im Jahre 1850 16,608,000; im Jahre 1860 18,262,600; im Jahre 1870 wird sie ca. 24,360,000 betragen haben, da sie sich Ende 1867 in den alten und neuen LandrSthei- len schon ans 23,971,400 Seelen belief. Die Vermehrung war also in abgerundeten Ziffern von 1820 — 30 1,716,000; von 1830 — 40 1,940,000; von 1840—50 1,676,500; von 1. Deeember. Der Verlust der Franzosen bei den Ausfällen vom 30. Novbr. gegen Sachsen und Würtemberger erweist sich al« so beträchtlich, daß sie.einen mehrstündigen Wafsenstillstand zum Zwecke der Beerdigung der Gefallenen erbitten. — Bortruppengesechte zwischen Orgdre» und Patay (nord westlich von Orleans) bei einer von einem bairischen De tachement gegen die Loire-Armee unternommenen Recog- noScirung, das dabei auf überlegene feindliche Streitkräfte trifft und infolgedessen in seine Stellung zurückgeht. Blutige Kämpfe im Osten von Paris, beiBon- neuil sur Marne, Ehampiany und Villier«, infolge star- ker Ausfälle der eingeschloffenen Garnison gegen Sachsen und Würtemberger. Beim Einbruch der Dunkelheit ist der Feind nach stundenlangem heftigen Ringen auf der ganzen Linie geworfen. Verluste aus beiden Seiten be trächtlich. Zu gleicher Zeit finden schwächere Ausfälle «DM La« Garde-und 4. ArmeecorpS nordöstlich nach St. Döll« zu statt. — Dit Litadelle von Annen» capitulirt nach kunem Gefechte und kommen dadurch wieder 400 Kriegsgefangene mit 11 Offizieren, fowie 30 Geschützt in deutsche Hände. Die französische Nordamee ist nach der Niederlage, die sie am 27. bei Amiens erlitten, in voller Auflösung. — General von Werder meldet, daß Garibal- di'S Rückzug (nach der Niederlage bei PaSqucS am 27.) in Flucht auSgeartet ist. selben sein«» Zeit von uns veröffentlicht werden könnte. Nachdem vr. Engel eingangs erwähnt, daß dir Zählliften das Handwerkszeug für die Volks zählung sind, welche morgen im ganzen Deut schen Reiche, von der Memel bi» zur Mosel bei Metz, und von der KönigSau bi» zum Boden see, einem Gebiete von circa 10,000 Quadrat meilen, statifinven wird, und nochmals daraus hingewiefen, daß jeder HauShaltungSvorftand seinen und jede» seine« Angehörigen Name«, D«. schlecht, Alter, Beruf, Schulbildung, ReligionS bekenntniß u. s. w. zu schreiben hat, fährt er
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite