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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 10.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187106106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710610
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-10
- Monat1871-06
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«7. Sonnabend, dm lü. Jiinl. 1871. rke FrankentiLMr Uachrichtsblatt und Bezirksanzeiger. eg, m, hat ersuchen zusehen. den ännische neignen. größeren in met- ichelt'S ommen. phie. ere Hy- gesucht »ldt. cke's Nähere S, Küche, ort zu !N mit an die t« l» eibene ochcne ereitS BI. Hen re. ;e rr. ne war. Lhlr. »gr.. en 4 Lhlr. Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Expeditionen. Donnerstag, den 15. dss. Mts., Nachmittags 5 Uhr. Vermischtes. Am Donnerstag Bormittag hat in Dresden der feierliche Schluß der Landessynode stattgefunden, die in ihrer Schlußsitzung am Mittwoch noch die Abänderung deS ReligionSeideS beschloß. Am heutigen Sonnabend, den IO. Juni, fin det unter entsprechenden Feierlichkeiten die Ein setzung deS Schlußsteines an der großen Mulden brücke bei Göhren statt. Man glaubt, die di rekte Linie Chemnitz-Geithain-Leipzig im Monat Novbr. d. I. dem Verkehr übergeben zu können. In Dresden ist der katholische Lehrer Paw- likowSky nebst Frau zur evangelischen Kirche übergetreten, weil er sich zur UnfehlbarkeitSlehre, wie sie von seinen Vorgesetzten mit allem Eifer gepredigt wird, nicht zu bekennen vermochte. In Bezug auf die Eisenbahn-Truppentrans porte aus Frankreich kann das Dr. I- Folgen des miltheilen: Vom IO. Juni an find ange- sagt ab Straßburg über Hof, Leipzig, Dresden, Görlitz 39 Eiscnbahnzüge mit Cavalerie; dann vom 18. Juni über Hof, Leipzig nach Berlin 57 Züge für das II. Armeekorps. Bis zum IO. Juni dauert der jetzige Transport deS V. ArmeecorpS. Nicht uninteressant dürfte eS Manchen sein, zu erfahren, in welcher Weise das Begräbniß französischer in deutscher Gefangenschaft verstör- bener Soldaten erfolgt. Wir «heilen die in Leipzig dabei statlfindenden,Gebräuche mit: „So bald der Sarg, von deutschen Soldaten getragen, aus dem Leichenhause herauskommt, ziehen die in zwei Gliedern ausgestellten (natürlich unbe- waffneten) französischen BegleitungSmannschaften die Mütze vom Kops und folgen unbedeckten Hauptes, bis der Sarg in die Gruft versenkt und mit Erde zugedcckt ist. Dem Sarge un mittelbar folgt ein Kommando mit einem Tam bour, und zwar meist unter Führung eines Of- fizierS; an diese schließt sich, unter Vorantritt von zwei schwarzbekleideten Chorknaben mit dem Crucifir, der Seelsorger in der Stola und mit dem Weihwebel; den Trauerzug beenden die fran zösischen Mannschaften. Am Grabe angekom- men, besprengt der Geistliche den Sarg, läßt ihn hinadsenken, während dessen die deutschen Soldaten unter Trommelwirbel präsentiren, und wirft drei Schaufeln Erde darauf. Nach dieser Ceremonie umschließen die französischen Soldaten daS Grab; dec Priester hält bann eine Grab rede, zunächst in französischer, dann in deutscher Sprache, und in beiden unterläßt ec nicht, die unfehlbare Kirche zu erwähnen. Ein Vaterun ser in deutscher Sprache bildet den Schluß. Die französischen Soldaten werfen ihrem verschiedenen Kameraden einige Hände voll Erbe nach, womit die Feierlichkeit beendet ist, und entfernen sich dann bedeckten Hauptes. Geschossen wird hier- bei nicht. Je toller die Franzosen unter sich wirthschaf- ten und je mehr sie den Verkehr mit Deutsch- land erschweren, desto mehr zerstören sie ihre ausländische Kundschaft und desto mehr tragen sie zum rascheren Aufschwünge des deutschen Gewerbes bei. Die Belebung gewisser Weberei- Branchen und deS Weißwaaren-Geschäftes im Erzgebirge und Boigtlande ist ebenfalls in Folge deS Krieges gekommen, und ebenso ist eS mit der Fabrikation der Möbelstoffe und der Tape- ten. Großartig aber ist der Aufschwung der Möbelfabrikation, besonders in den Frankreich näher gelegenen Orten, die ihren Bedarf an fei- nerem HauSgerüth, alter Tradition gemäß, bis vor Kurzem noch aus Frankreich bezogen. So hat die große Brauer'sche Möbelfabrik in Stuttgart jetzt allein 50 Tischler mehr einzustellen, wenn sie der Nachfrage genügen will, und daS Tape- ziergeschäft von G. Gruner in Dresden, wel ches vorzüglich die feineren Stuttgarter Polster- möbelgestelle verarbeitet, hat Mühe gehabt, die nothwendigen Sendungen zu erhalten. Daß für unsere sächsische Champagnerfabrikation der Krieg nicht ohne Folgen für daS Steigen der Aktien sein wird, läßt sich mit Bestimmtheit voraussehen. ES ist aber nicht bloS die Siei- gerung der deutschen Production selbst, welche zu begrüßen ist; mehr ist eS der moralische Ein- fluß, welcher auS der gegenwärtigen Geschäfts- läge hervorgrht. Derselbe besteht darin, daß jetzt an den Geschmack des deutschen Gewerbtreiben- den dieselben Anforderungen gestellt werden, die zu befriedigen man sonst nur den Franzosen zu traute, daß auf diese Weise der Deutsche wieder Gelegenheit findet, seinen Kunstsinn zu offenbaren- unb auSzubilden, der vor dem dreißigjährigen Kriege überall anerkannt wurde, und daß rr da- durch an Muth und Selbstvertrauen gewinnt, die die Haupthcbel alles Gelingens sind. (L. N.) Nach der „P.-C." sind die Arbeiten deS Reichstages jetzt soweit vorgeschritten, daß brr Schluß der Session bis zum 15. Juni bestimmt in Aussicht genommen werden kann. Die Mit glieder deS Reichstages werben sodann noch den EinzugSfeierlichkeiteU beiwohnen. Die aus Frankreich vertriebenen Deutschen bekommen vom deutschen Reiche keine Entschädi- gung, sondern eine „Beihülfe". DaS Reich zahlt ihnen zwei Millionen Thaler aus den für sie in Frankreich eingetriebenen Kontributionen und zwei Millionen Thaler legt eödarauf. Den einzelnen Regierungen bleibt eS überlassen, ihnen auS den KriegSemschädigungSgelbern weitere Hülfe zukommen zu lassen. Preußen hat mit Darmstadt eine Militär- Convention abgeschlossen. Hessen stellt 3 Re gimenter Infanterie, 2 Regimenter Cavalerie und 6 Batterien. Der Fahneneid wird de« Kaiser geleistet. Der Großherzog bekommt eine» ReverS; die OsfizierSpatente stellt der Kaiser auS. DaS Königreich Hannover hat die Welsenby- nastie verwirkt, aber Herzog von Braunschweig kann der ehemalige hannoversche Kronprinz Ernst August noch werden. ES wird viel darüber vtr» handelt, daß ihn der jetzige Herzog zu seine« Mitregenten oder doch Nachfolger ernenne und« Preußen wird einwilligen, sagt man, wenn der Prinz die Herrschaft der Preußen in Hannover ohne Vorbehalt anerkennt. Eine Bekanntmachung deS ReichSkanzleramteS zeigt an, daß alle vertragsmäßigen Bestimmungen bezüglich der Handelsbeziehungen zwischen Frank reich und Deutschland wie,vor dem Kriege wie der in Kraft treten. Demgemäß ist deutscher seits der Zollsatz von 2H Thaler pro Centner französischer Weine wieder in Wirksamkeit- Auf der ganzen langen Strecke der „SiegrS- straße" in Berlin, vom Kreuzberge an bis zu« Lustgarten, find seit Montag früh die Arbeiten m vollen Gange, überall regen sich jetzt ge- chästige Hände, um den heimkehrenden Siegern ten möglichst glänzenden Empfang zu bereiten^ 800 Deutsche in Ungarn haben in Berlin angefragt, ob sie an den EinzugSsrierlichkeiten. Theil nehmen dürfen; sie wollen sich mit einer Zigeuner-Musikbande von 50 Mann in Nativ- nalcostüm dem Zuge anschließen. Von zuverlässiger Seite wird versichert, daß. der König Ludwig von Bayern definitiv sich entschieden hat, auS Rücksicht auf die gegenwär tigen kirchlichen Differenzen an der diesmaligen FrohnleichnamS-Procession nicht theilzunehmenp In den kompetenten militärischen Kreisen,ist bereits die Frage wegen der neuen Bewaffnung der deutschen Armee in Beralhung gezogen wor ben. ES ist bekannt, baß bereilö vor Beginn: beS Krieges ein verbessertes Zünbnadelgewehr probeweise an einzelne Bataillone verlheilt wor ben war, welches manche Vorzüge vor dem Zündnadelgewehr alter Konstruktion hatte, nach dem Urtheile der Fachmänner aber allen Anfor derungen an eine vollkommene Feuerwaffe doch- auch nicht entsprach. AIS der Krieg auöbrach',. mußten die Bataillone die neuconstruirten Ge wehre wieder abgeben und erhielten ihr alte- Gewehr. Nun drängt sich die Frage auf: sock das Chaffepolgewehr cingesührt, sollen die dem Feinde abgenommenen Cbassepotgewehre in ver vollkommnete Zündnadel- resp. Werbergewehre umgewandelt werden? Diese Umwandlung würde in Bayern wenig schwierig und ebenso wenist kostspielig sein, denn Werder und Ehaffepot ha ben fast gleiches Kaliber und gleiche Patronen^
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