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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 04.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187210043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18721004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18721004
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-04
- Monat1872-10
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»II Tracht tekvr. cundstW r iveryeZ erinnert, »- I. zu tung. »W ... ......... ... ' ^116. Freitag, den 4. Oktober. 187L Frankcntierger Wchnchtslilatt " und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. er Post. »aage», >ene ge- olz und Bekanntmachung. Zur Warnung machen wir hierdurch darauf aufmerksam, daß nach 8 367 beS Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich mit Geldstrafe bis zu Fünfzig Thalern oder mit Hast bestraft wird: wer Waaren, Materialien ober andere Vorrälhe, welche sich leicht von selbst entzünden oder leicht Feuer fangen, an Orten oder 1« Behältnissen ausbewahrt, wo ihre Entzündung gefährlich werden kann, ober wer Stoffe, die nicht ohne Gefahr einer Entzündung bei einander liegen können, ohne Absonderung ausbewahrt; wer verfälschte oder verdorbene Getränke oder Eßwaaren, insbesondere trichinenhaltigeS Fleisch feilhält oder verkauft. Frankenberg, am 2. October 1872. Der Stabtrat h. Meltzer, Brgrmstr. I«. Oktober dieses JahreS Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. an die Stadtkaffe abzusühren. Frankenberg, am 26. September 1872. Bekanntmachung, die Armenkassenbeiträge von geselligen Vereinen betr. Die diesjährigen, von den hier bestehenden geselligen Vereinen nach § 13 84 der allgemeinen Armenorbnung zur Armenkasse zu entrich tenden Beiträge sind spätestens bis zum Bekanntmachung. Die zu Michaelis gefälligen Erbzinsrente«, Röhrwafferzinsen und Reallastenbeitrage sind spätestens bis zum IO. October ds. IS. zur Vermeidung der gerichtlichen Einziehung an die Stabtkaffe zu berichtigen. Frankenberg, am 25. September 1872. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. edrich. bis 1668 regierte. D. Red. ) S I« eizeha Rgr. krsgl Polens Blüthe und Untergang. (Aus der Berliner „Volkszeitung.") Die vor Kurzem stallgehabte Feier zu Marien» bürg erinnert zugleich an den Aufschwung Preu ßens und an den Verfall und Untergang Polens. Indem wir heute die Gründe von Preußens Emporkommen außer Betracht lassen, nehmen wir umsomehr Veranlassung, auf den Verfall Polens einzugehen, als derselbe unS in Preu ßen nicht ost genug als Spiegel vorgehalten wer- den kann, da auch unserem Staate trotz seiner jetzigen RuhmeShöhe noch manches Ziel für seine innere Entwickelung zu erstreben bleibt. Auch Polen nahm einst eine glänzende, ge achtete und mindestens ebenso mächtige Stellung gegen seine Nachbarn rin, wie gegenwärtig Preu ßen mit Deutschland. Um die Mitte des I6. Jahrhunderts gebot sein Zepter von den Weich sel-Mündungen bis über den Dniepr, von der Rigaer Bucht bis zu den Karpathen, über eine Fläche doppelt so groß, wie das jetzige deutsche Reich. Sei» der Thronbesteigung der Jagellonrn*) haben die Polen die stolze Macht deS deutschen Ordens gebrochen, das ausstrebende Moskau in seine Schranken gewiesen, den Halb-Mond der Türken sich fern gehalten, alte deutsche Reichs lande sich unterworfen und die Herzöge von Ostpreußen und Kurland zu ihren Vasallen ge macht. Was aber noch mehr werth war als l em- lhaud- bI», nnitz, — Rqg- Gerste » L 1000 Kilo 58 1 Thlr. 25 Ngr. - Ngr r.7 Thlr. ilogr.) 4 i Kilogr.) Kilogr.) erg tem a *) Das von Jagello, der 1386 zum Christenthume übertrat und als Wladislaw II. den polnischen Thron be- stieg, abstammende Herrscherhaus, das in Polen und Li tauen, Böhmen und Ungarn geherrscht hat und in Polen alles dieses: die Polen galten als Vertreter und Vertheibiger der Civilisation und Kultur gegen astatische Barbarei. Darum vereinigten sich die Litauer mit ihnen zum ewigen Bunde, paruui versuchten die Livländer ihren Schutz gegen die schrecklichen Moskowiter, darum unterzogen sich dir süd-russischen Fürsten, obgleich großentheilS von Rurik*) abstammend, willig der Polonisi- rung. Und die Meinung der Völker war be gründet; denn die Bildung stand in Polen da mals auf einer hohen Stufe. Der junge Abel des Landes betuchte die Universitäten von Pa dua, Paris, Leyden, Basel u. s. w-, und die einheimische Hochschule Krakau, auf welcher ein Kopernikus gebildet wurde, nahm selbst eine ge achtete Stellung ein. Die Reformation machte rasch reißende Fortschritte; der Adel war um daS Jahr 1572 größtentheilS reformirt, während dir Städte der lutherischen Eonfesfion zufielen. Die politische Freiheit war groß; die Nation besaß die gesetzgebende und richterliche Gewalt und die Selbstverwaltung, der König war nur der ge krönte Präsident einer Republik. Bei alledem war diese glänzende Lage damals schon zum großen Theile nur oberflächlicher Schein; im Grunde zehrte schon der Wurm der Zerstörung an dem Marke deS fröhlich blühenden Baumes. Der Wurm bestand in der schweren Knechtschaft der großen Masse deS Volkes und in der Feindschaft deS Adels gegen jedes Recht, welches sich neben daS seinige stellte, also auch *) Der eigentliche Gründer des russischen Reichs, 1° 879. Sein Geschlecht behielt die Herrschaft über Rußland bis es 1598 mit dem Tode des Sohnes Jwan's des Schreck lichen erlosch. D. Red. gegen das städtische Bürgerthum. An diese» allen Aristokratien eigenen Fehler setzten Bischöfe: und Jesuiten ihren Hebel, um die Reformatio» und mit ihr jede Geisteskultur wieder auSzumeo» zen, was ihnen auch bis auf die deutschen Städte in den westlichen Grenzgebieten gelang. Pole» sank zu einem Staate herab, in welchem auf der einen Seile blinde Parteiwuth, Zügellosig» keit, Uebermuth, Bestechlichkeit, auf der.ander» Rechtlosigkeit, Elend, auf beiden Seiten Finster» niß des Geistes und Rohheit der Sitten herrsch ten. Nicht mehr wurde Polen als Zufluchtsort kür Opfer deS astatischen Despotismus au- dem MoSkowiter-Lande aufgesucht, sondern um gekehrt flüchtete man vor seinem GewiffenSzwange und seiner Knechtschaft nach Brandenburg und unter den Schutz Schwedens (Livland) und Ruß» landS (die Kosaken); ja große Schaaren vo» Kosaken unterwarfen sich sogar dem Sultan, um dem polnischen Joche zu entgehen. DaS Reich verfiel in Schwäche und wurde zum Tummel plätze der KriegSschaaren Brandenburgs, Schwe dens, Rußlands, EachsenS, bis die Russen sich so einnistcten, baß sie daS polnische Gebiet gar nicht mehr verließen. Die Theilungen Polen- erweiterten kaum vaS Machtgebict bieseö östliche» Nachbarn, sondern setzten ihm vielmehr engere Grenzen. Auch darf man nicht annehmen, Vaß die erste Theilung in der öffentlichen Meinung Europas auf den Widerspruch und die Empö rung stieß, mit welcher sich später Publizisten, namentlich auch in Deutschland, über sie auS-- sprachen. Im Gegentheil wurde sie als eine Befreiung der Griechisch-Katholischen, noch mehr der Protestanten, von ihrem schweren Gewissens- rung- ttler- tckhauS che«.
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