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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 16.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187211168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18721116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18721116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-16
- Monat1872-11
- Jahr1872
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Frankenberger Uachrichtsblatt 1872. Sonnabend, de« 16. November. und Bezirksanzeiger. 134. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Auctionsbekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen GcrichtSamte sollen den S. und LV. December dieses JahreS Vormittags von 9 Uhr an in der AuciionSstube des hiesigen AmihauseS die zum Nachlasse weil. Eleonoren Christianen Semmler und Friedrich- Alexander CrusiuS hier gehörigen Kleider, Wäsche, Betten, Haus- und Wirthschaftsgeräthe, sowie verschiedene andere Gegenstände, insbesondere ein Herrenpelz und 2 Fußsacke gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigen werben, was mit dem Bemerken hierdurch bekannt gemacht wird, baß ein Verzeichniß ber AuclionSgegenständc im Anuhause hier auShängl. Frankenberg, den 12. November 1872. - KöniglicheSGerichtSamt. Wiegand. R. B e r m i s ch t e e. -i- Von der Elbe, l3. Novbr. Bei dem Festmahle, welches Dresdens Stadtrach und Stadtverordnete zu Ehren dec goldenen Hochzeit deS hohen KönigSpaarcS veranstaltet halten, hob Bürgermeister Neubert bei dem Trinkspruch aus die königlichen Majestäten den Unterschied hervor, welcher zwischen der goldenen HochzeitSscier, welche König Friedrich August 1819 beging, und heute zur Erscheinung gekommen. Damals wurde das Fest tm Kreise der Familie und nur bei Hofe gefeiert, die Bürger wurden wenig davon berührt, thcilS waren die vom Kriege ge- schlagenen Wunden noch nicht verharscht, theilS fühlte man sich auch nicht so zum LandeSsürsten hingezogen wie das heute ber Fall ist. Heute nahm VaS ganze Volk an ber Feier Theil und die neue Zeit halte eS möglich gemacht, baß der Widerhall davon in ganz Deutschland laut wurde. Dank dem Kaiser und seinem Antheil an dem Geschick unseres Königshauses gewann daS Ju- helfest einen nie geahnten äußeren Glanz, der jeden Dresdner freudig mitberührt. Um an die vorherbeiührle Nebe ein Bild aus früheren Tagen zu knüpfen, sei hier noch erwähnt, daß im Jahre I8l9 in Königshain ein Jubel paar bie goldene Hochzeit des Königs mitfeierle, von welchem der Bräutigam einen Rock trug, den er sich 60 Jahre früher zu seiner Hochzeit hatte machen lassen. Heute wechselt man öfter die Röcke und am Ende auch bie — Gesinnung. Ueber den Aufenthalt der kaiserlichen Fa milie in Dresden schreibt bie ,,Prov.-Corr.": „Die kaiserlichen Gäste wurden in Dresden von der königlichen Familie, sowie von der Bevölkerung auf daS Ehrendste und Herzlichste empfangen und konnten Zeugen eines Festes sein, welches durch seine Innigkeit und einfache Würde sowohl dem Fürstenhaus«, dem eö galt, wie dem Volke, das eS beging, zur höchsten Ehre gereicht." — „Unser Kaiser benutzte die Gelegenheit seines Auf enthalts in Dresden, um nicht bloS dem sächsischen Fürstenhaus-, sondern auch den Männern, welche im Dienste deS Königs Johann an der Förderung der gemeinsamen nationalen Sache in Krieg unb Frieden hervorragenden Antheil gehabt haben, besonders dem SiaatSminiker von Friesen und dem KriegSminister von Fabrice ehrende Auf mcrksamkeit unb Anerkennung zu widmen." DaS kaiserliche Paar hat noch vor der Abreise den Vertretern der Stadt seine Freude und An- erkenunng ausgesprochen über die Liebe und Treue des sächsischen Volkes zu seinem Königshause und über den Ordnungssinn der Bewohnerschaft Dresdens. Die Kirmes im Dorfe Korna bei Schöneck hat einen tragischen Abschluß gefunden, indem am 4 d M. bei einem Raushanbel in dortiger Schenke ein Maurer mit Messerstichen dergestalt zugerichtet wurde, daß er schon nach einigen Stunden — wahrscheinlich in Folge von Ver blutung, da ärztliche Hülse nicht sofort zu er langen war — seinen Geist aufgab. Was den PairSschub für daS preußische Her renhaus betrifft, so ist derselbe vollständig ge sichert, und zwar wird die Berufung neuer Mit glieder beS Herrenhauses in einer so ausreichen den Weise erfolgen, daß die Majorität des Her- renhauseS dadurch definitiv gewendet wird. Die Personensrage allein verzögert den Abschluß die ser Angelegenheit; eS handelt sich nicht bloS da- rum, daS Zustandekommen der KreiSorbnung durch die Schaffung einer AbstimmungS - Majo rität zu sichern, sondern eS handelt sich darum, die Mitwirkung deS Herrenhauses bei den be- vorstehenden wichtigen Aufgaben der Gesetzgebung überhaupt zu einer stetigen zu gestalten. Der Kaiser hat ber evangelischen Petri-Ge- meinbe zu Shcboygan (im nordamerikanischen Staate Wisconsin) 10 Cir. Gefchützbronce einer eroberten französischen Kanone zum Guß von Kirchenglocken geschenkt. ES hat dies dort, wie ein käsiger Kaufmann, früher Unteroffizier beim Kaiser-Franz-Regiment, der Kölner Zig. schreibt, große Freude erreg». Nach Vorschlag ber preußischen Regierung soll, wie verlautet, bie Erhöhung ber Einnahmen von Tabak mittelst Zuschlags von 10 Thlr. pro Clr. sowohl zu der bisherigen inländischen Steuer, nach Umrechnung derselben auf Gewicht, als auf den Eingangszoll für Rohtabak herbeigesührl werden. Wie man hört, werden unter den zahlreichen festen Plätzen, welche sich in den neuen Reichs- landen bisher befanden, die Festungswerke von Schlettstadt, Marsal, Lichtenberg unb Lützelftcin gänzlich beseitigt werden. Auch die kleine Berg- seste Bitsch wirb ihre Außenwerke gänzlich ver- lieren und in Zukunft nur noch ihr festes Schloß behalten. In Deutschland befinden sich gegenwärtig 80 junge Japanesen, welche an Schulen und Universitäten den Studien obliegen, und zwar alle auf Kosten der japanestschen Regierung. Eine gleiche Anzahl talentvoller Leute hat die japane- fische Regierung nach Frankreich und eine eben solche nach England gesandt. Ueber zwei Dachauer Banken in München, die ber Pauline Doch und des Grafen v. Holn stein, ist daS Gericht, d. h. der Bankerott bereits hereingebrochen. Die P. Doch ist sammt Mann unb Sohn verhaftet, ihre Schulden betragen, obwohl sie ihre Bank vor wenigen Wochen erst eröffnete, 276,000 fl. Fräulein Spitzeder be treibt ihre Bank sehr vornehm und bequem; ver fallene Wechsel werden nur Morgens von 6—7 Uhr eingelöst, später Kommenden wirb die Thür vor der Nase zugcschlagen; am Mittwoch unst Sonnabend schließt Fräulein Spitzeder „auS Ge sundheitsrücksichten" ihr Geschäftölocal. Sie soll bereits eine Millionärin sein unb ihre Kunden sind — Narren und Närrinnen. — Am 12. November hat sich eine GerichtScommission auch zur Spitzcder'schcn Dachauer Bank begeben, um Einsicht in die Führung deS Geschäftes zu neh- men. Die Straße, in der sich die Bank befin det, war militärisch gesperrt. In Wolfcnbütiel ist der bekannte Butterkrawall nicht glatt abgegangen. Drei zu Hyänen ge wordene Weiber wurden zu je 4 Monat Ge» sängniß unb 2 zu je 3 Monat verurthetlt. Seit einigen Monaten reden die sranzösische» Blätter von ber übermäßigen Zunahme ber Ge suche von Offizieren ihrer Armee, welche irr Ruhestand versetzt zu sein wünschen. Diese Gesuche sind so zahlreich, daß man im Kriegs- Ministerium eine wirkliche Desorganisation der CadrcS befürchtet, wenn das so sortgeht. Französisches Militär im Frieben. Am 5. Novbr. zogen zwei Schwadronen vom vierten französischen Husarenregiment in TroyeS ein. Dieses Cavalerie-Detachement kam in kleinen Etappen von Montauban und wird sich nach dem von den deutschen Truppen jetzt geräumten ChalonS begeben, um dort die Garnison zu bil den. Von etwa 210 Reitern war nur dic Hälfre beritten; die Pferde der anderen waren lahm und marode; jeder berittene Husar führte ein verwundetes oder lahmeS Pferd am Zügel, die meisten dieser armen Thiere hatten ein erbärm liches Aussehen. Die Husaren, welche zu Fuß marschirten, waren in einem gräulich schmutzigen Zustande. Freilich sind die Wege durch mehr tägigen Regen aufgcweicht, dennoch aber machte« diese zwei Schwadronen aus die Einwohner von
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