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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 18.12.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187212187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18721218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18721218
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 743 als Seite 143 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-12
- Tag1872-12-18
- Monat1872-12
- Jahr1872
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147. Mittwoch, den 18. DeceMr. 1872. — ! ! 7- -77--- -—^7--——7» Frankenlicrger mchrichtsblatt und Bezlrksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg, Erscheint wöchentlich drti Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen uüd Post-Expeditionen. Gebrüder Roßberg Ziv. Wiegand I. Woldemar Theodor Gustav 2 Georg Emil, 3 . Paul Reinholdt, 4 Ernst Eberhardt, und der Umstand, daß die «ul> I, 2, 3 Genannten von der Vertretung der Firma ausgeschlossen, verlautbart worden. Königliches GerichtSamt Frankenberg, den 13. Deccmber 1872. 7. M M MMche. -i- Pie erste Kammer hielt in dieser Woche zwei Hitzungen ab. In der ersten, am 10., kgm eS außer den Verhandlungen über Bittschriften und Beschwerden auch zur Erörterung der zwie» spaltigen Ansichten beider Kammern über den Seiler'schen Antrag betreffs der Beschrän kung deS SchankconcessionSwesenS. Rittergutsbesitzer Seiler bemerkte hierbei, daß er sich wundern muffe, seinen Antrag von ter zweiten Kammer abgelehnt zu sehen. Wegen deS „SchnapSsausenS" der Großstädter brauchten die vielen Schänken nicht zu bestehen. Bürger- meister vr. Koch machte auf das Unpaffende dieses Ausdruckes aufmerksam und als Seiler sich damit entschuldigte, daß der Abg. Heine in der zweiten Kammer ihn gebraucht habe pnd seine Behauptung sich aus chiem Vortrage desselben nicht erweisen ließ, erklärte Präsident p. Zeh men den Ausdruck allerdings für unpar-1 lamentarisch. UebrigenS fand der Sriler'sche An- trag seine nachmalige Annahme. Jngleichen wurde in derselben Sitzung der Entwurf einer Släpteordnung für mittlere und klei nere Städte, nach der von dieser Kammer beliebten vom NegierungSentwurf und den Ad- änderungen der zweiten Kammer indeß nur noch wenig abweichenden Fassung angenommen. — Umfassender waren die Verhandlungen am 14. Decbr., da sie die Gesetzentwürfe über die Bildung von Bezirksvertretungen, über Pie revidirte Stäbteordnung und einen über PieBehördenorganisation betrafen, wir müssen jedoch Mangels an Raum erwarten, welche Er, gebnisse das einigermaßen nachgiebigere Verhal ten der Kammer zu diesen Gesetzen im Verei- nigungsverfahren haben wird. Wie zu erwarten stand, gestalteten sich die Verhandlungen der zweiten Kammer bei an-- Verweiter -Berathung deS VolkSschulgesetzeö zu einer Prüfung der Festigkeit ihrer Beschlüsse Bekanntmachung. Die Rentenbetträge aus den vierten Termin l. I. sind spätestens bis zum SL Deeember l. I. abzuführen. Den rentenpflichtigen Grundstücksbesitzern wird Solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß die Nichtbeachtung dieser Erinnerung den Eintritt ereculivischer Maßregeln zur unausbleiblichen Folge hat. Frankenberg, am 16. Deeember 1872. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. Bekanntmachung. Zufolge Vertrags vom 30. November und Registratur vom 7. Deeember 1872 ist auf dem für die Firma: C. G. Roßberg in Fran» kenberg bestehenden Fol.. 45 deS Handelsregisters für hiesigen GerichtSamlSbezirk das durch Ableben bedingte Ausscheiden Frau'Auguste» Wtlhelmineu verw. Roßberg, sowie der Eintritt der Herren O er t l 1 ch es. Frankenberg, 16. Decbr. Während ncch die Sammlungen für zwei vor mehreren Wochen erst durch Brandunglück schwer betroffene Be güterte im benachbarten HauSdorf im Gange find, bat ein fast noch schwereres gleiches Un glück in verwichener Nacht den Gutsbesitzer Anke im nahen Braunsdorf hcimgesucht. Gegen 2 Uhr NachtS brach im Scheunengebäude seines überhaupt vier Gebäude umfassenden Gehöftes, Wie man annimml durch ruchlose Hand frevel haft angezündet, Feuer auS, VaS in so unglaub- lich kurzer Zeil alle Gebäude ergriff, daß der Besitzer mit Familie und Dienstpersonal nur baS nackte Leben retten konnte und eine Magd sogar nur mit höchster Noth dem Flammentode ent gigg, nichts rettend, als was sie eben beim Vcr- lassen VeS BetteS auf dem Leibe hatte. Sämmt- liche Porräthe, die Erträgnisse der letzten Ernte, mehrere Schweine, wie der Kettenhund fielen dyn Flammen zum Opfer. Hülfe von auSwäciS zu leisten, war bei dem rapiden Umsichgreifen der Flammen und bet der bedauerlicherweise für solche Fällt für Spritzen und Fuhrwerk überhaupt höchst unzugänglichen Lage BraünSdors'S leider un- möglich und hat dieser traurige Fall wiederum gezeigt, wie höchst nothwendig die Verbindung der beidenHlnßufer durch eine Brücke an diesem Platze ist. DaS Unglück deS Brandcalamitosen ist um so größer, als derselbe -war bis zum vorigen Jahre seine Habe versichert hatte, von dMx Zeit ab aber der leichten (Stroh).Beda- ung stinec Gebäude wegen nicht wieder zur Ver sicherung angenommen wurde. Hoffentlich finden sich auch bei diesem Unglück trotz deS gerade jetzt mehrfach erfolgten Appels an die Milvihätigkcit menschenfreundliche Herzen, die den Betroffenen, Arbeitgeber wie Arbeitnehmern, beistehen. in den Hauptfragen betreffs deS konfessionelle« Charakters der Schule, VeS SchulpatronatS u» s. w., welche die Kammer im Allgemeinen gut bestand, freilich indem sie zugleich durchblicke« ließ, daß sie bei dem VereinigungSverfahren mit der ersten Kammer noch mit sich bandeln las sen werde. 78 Meinungsverschiedenheiten mit der ersten Kammer galt eS zu erörtern unlt bei ziemlich allen 59 von der Deputation vor» geschlagenen Punkten blieben die Abgeordnete« bei ihrem ersten Beschlusse stehen. Bei der allgemeinen Verhandlung nahm nur der Abg. Wigarv das Wort, welches sich zumeist u« die Untauglichkeit und Unzweckmäßigkeit deS Be standes dec ersten Kammer drehte, als eine- Hemmschuhes auch in der UnterrichlSfrage. Die ersten Paragraphen bis zum § 6 wurden hier» auf mit geringen Abänderungen angenommen und dieser, welcher die Unabhängigkeit der 2chuke von der Confesston seststellt, dann ebenfalls mit 141 gegen 26 Stimmen aufrecht zu erhalten be schlossen. Da im VereinigungSverfahren zwet Drittheile der Abstimmenden für Verwerfung eines Regierungsentwurfes nöthig sind, so dürfte die vorerwähnte Abstimmung zeigen, daß Hoff nung auf ein Zustandekommen deS VolkSschul- gesetzeS vorhanden ist, zumal später die Frag» des Patronats dadurch, baß Kultusminister 0^. v. Gerber sich dem BcrmittelungSvorschlag de» Einflußnahme der Regierung auf die Lehrerwah» len zugänglich erwies und Abg. Biederman« sich dem Vorschläge gleichfalls zuneigle. Mit großer Mehrheit wurde der Bau von Lehrerwoh nungen wiederum abgelehnt, ungeachtet Bericht erstatter Pan,itz für die entgegengesetzte Auf fassung der ersten Kammer eingelreten war unb baS Urtheil eines solchen freisinnigen Schulman» peS Anspruch auf Beachtung machen konnte. Wahr mag übrigens bleiben, waS der Abg. Krause bemerkte, daß dem Lehrer mit der An» Weisung einer Amtswohnung oftmals am wenig» sten gedient sein würds. — In der Sitzung vor».
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