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Sächsische Staatszeitung : 20.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-193202208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19320220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19320220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-20
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 20.02.1932
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Sächsisch e Slaalszeilung Zeitweise Nebenblätter: Landtag«-Beilage, Ziehungsliste der Staatsfchuldenverwattung, Holzpflanzen-Verkauf-liste der StaatSforstverwaltung. Verantwortlich für die Schriftleitung: Oberregierungsrat Han» Block in Dresden. Ur. 43 Dresden, Sonnabend, 20. Februar 4932 Der Reichsverband der Deutschen Industrie zu den aktuellen Wirtschafisproblemen. Oer große Angrist der Japaner beginnt. Berlin, 20. Februar Ter ReichSvecband der Deutschen Industrie hielt gestern unter Vorsitz von vr. Krupp v. Bohlen-Halbach Sitzungen seines Vor standes und Hauptausschusses ab, in deren Perlaufe u. a. Geheimrat Kastl über daS Thema „WirtschastSnot und Kreditnot" referierte. Tie weltwirtschaftliche Zerrüttung, erklärte er, könne nur aus der Grundlage einer internatiwnalen Regelung gebessert werden; allerdings müsse vorher noch in der RcparationSfrage die notwendige Klärung herbeigeführt werden. Auf die speziellen Ver hältnisse in Deutschland übergehend, glaubte der Redner, an die Regierung die Mahnung richten zu müssen, das; sie sich künftig von Ein griffen in die private Rechtssphäre grundsätzlich freihalte. Zur Wieder herstellung des Vertrauens in die Kräfte des Unternehmertums müsse vor allem das freie Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage wieder zur Geltung kommen. Geheimrat Kastl betonte erneut die Not wendigkeit freier Vereinbarungen über den Arbeitslohn. Tie Er füllung dieser Forderung bedeute keinen An griff auf da» Larifver4r»gSfystem, sondern nur eine Auflockerung der Er starrung, die dem Arbeitnehmer nur den Ver lust seiner Arbeitsstätte bringe. Auf dem Gebieie dec Währungspolitik müßten die Wir kungen der Deflation durch geeignete Maßnahmen umgehend gemildert werden, jedoch müsse man sich dabei vor kreditpoli- tischen Experimenten hüten, die die Wäh rung bedrohen könnten. Ministerialdirektor Posse erklärte zur deutschen Handelspolitik, daß man mit Abwehr- maßnahmen den Ländern entgegentreten Berlin, 10. Februar. Die starken Devis enabflüsle der letz ten Wochen sind offenbar in erheblichem Umfang darauf zurückzusühren, daß Inländer unter Mißachtung der bisherige n Vorschrift en zum Zweck der Kapitalflucht Reichs- markbetträge in daS Ausland getchafst haben, und daß Ausländer es verstanden haben, die Beschränkungen zu umgehen, denen der Erlös ihrer tm Inland getätigten Efsektenverkäufe unterliegt. Die Reichs- regierung hält es im Einvernehmen mit der Reichsbank für erforderlich, diesen Machen schaften nachdrücklich entgegenzutreten. Die heute erlassene 10. Durchführung-- Verordnung zur Devtlenverordnung be stimmt daher, daß ReichSmarknoten, die aus dem Ausland oder dem Saargebiet an inländische Kredrtinstitute eingesandt werden, dort nur auf Sperrkonto gutge bracht werden dürfen. Ebenso kommen Ein zahlungen von Ausländern, die im In land auf Ausländerkonten geleistet werden, zunächst auf Sperrkonto. Einige wettere Vorschriften der Ver ordnung sind dazu bestimmt, Lücken in den Devisenbestimmungen zu schließen. So soll künftig ebenso wie lchon bisher der Erlös ausWertpapierverkäufen auch der Erlös Verordnung über arbeitslose landwirt schaftliche Stevlungsanwärter. Berlin, 19 Februar. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine vom Reich-arbeü-mintster Stegerwald und ReichSinnen- miuister Groener unterzeichnete „Verordnung über arbeitslos« landwirtschaftliche Siedlungsanwärter". SS wird bestimmt, unter welchen Voraus setzungen die Siedl ungSanwärter Kri,en- und Arbeitsloienumerstützung beanspruchen können. Die Unterstützung ist tn der Regel nicht dem Stedlung»- anwäner selbst, sondern dem^nigen auszuzahlen, in besten Obhut sich der Anwärter befindet. sollte, die sich durch Zoll er Höhungen, Kontingentierungen, Devisenregelung usw. absperren. Die überhandnehmende üb er- spannung des Protektionismus in der Welt, so schloß Ministerialdirektor Posse, beige vielleicht den ersten Keim einer künftigen Besserung in sich. . . Abraham Frowein wandte sich gegen jede Subvention-Politik der öffentlichen Hand, auch soweit sie in Form von Steuer erleichterungen aus arbeit-politischen Gründen erfolge. Auf da- Thema „Faktu rierung im inländischen Geschäftsverkehr" übergehend, erklärte Frowein, daß alle Verhandlungen zu einer Besserung der Ausschten sür eine Beilegung der Meinungsverschieden, heilen geführt hätten, wenn e- auch noch zu keinem endgültigen Abschluß gekom men sei. vr. Herle erkannte in feinem Referat über die Werksparkassenfrage die Notwendig- keil an, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu verhindern, daß die Einlagen durch Zah- lungsschwierigkeiten der Firmen gefährdet würden. Herle warnte davor, auf Grund ein- zelner Vorkommnisse überstürzte Maßnahmen zu ergreifen, die sich leicht' gegen die Interessen der Sparer wie die der Werke richten könnten. In der Vorstandssitzung wurden die bisherigen Mitglieder des Präsidiums fürweitere drei Jahre erneut gewählt In den Vorstand wurden folgende Herren neu ausgenommen: Ge Heimer Kommerzienrat vr. Schmitz, Vorstands mitglied der JG-Farben-Industrie, Berlin; Dr.- Ing. e. lr. Oesterlen, Generaldirektor der Linke-Hof- mann-Busch-Werke Att.-Ges., Breslau und Direktor Ebb ecke in Firma AG. sür Licht- und Kraft anlagen, Berlin. aus der Liquidierung anderer inlän discher V ermügenSanlagen von Aus ländern, insbesondere aus Grundstacksver käufen, auf ein Sperrkonto gebracht werden. Die Vorschrift, daß Inländer einer Genehmigung der Devisen- bewirtschaftungSstell e zu jeder Ver fügung über Rerchsmarkforderungen bedürfen, die zugunsten von Ausländern oder Saarländern erfolgt, richtet sich gegen da» über handnehmen der Abdeckung vonRerch»- marlschulden an Ausländer durch Ver rechnung mit ReichSmarksorderungen an Ausländer, ein Vorgang, der sich bisher der Kontrolle der DevisenbewirtschastungSstellen ent zogen hatte. Ähnlichen Zwecken dient die Vor schrift, wonach die Exporteure in ihren zehn tägigen Nachweisungen auch darüber Rechenschas» zu geben haben, in welcher Form sie Zahlungen auf ihre Reichs- markforderungen erhalten haben. DerKreiS der anbietung-pflichtigen Personen wird aus alle Körperschaften und Anstalten de- öffentlichen Recht« ausgedehnt. Ferner wird klargestellt, daß auch Personen, die erst nach dem 2. Oktober 1931 — dem Stichtag de» letzten Tevisenausruf» — wieder einen Wohnsitz im Inland genommen haben oder nehmen der Anbletungspflicht unterliegen. Beschlüsse -es Zentralverban-es -er Banken über Depot-Revision. Berlin. 19. Februar. Der Vorstand des Zentralverbande» des Deut schen Bank- und Brnkiergewerbe» beschloß heute, daß tu der Folge die Zugehörigkeit von Banken und Vanksirmen zum Zentralverband de« Deur- »chen Bank- und Banlicrgewerbe« davon abhängig sein soll, daß diese sich periodische» Depoirevi- sionen nach Maßgabe von Richtlinien unterwerfen, die durch den Vorstand eine« vom Zentralverband und den übrigen Berus-vertretungea des Bank- gewerbes demnächst zu errichtenden Vereins für Depotprüsung erlösten werden sollen Schanghai, 2s. Februar Tie japauijchea Streitkräfte begauaeu um 7.»» Uhr Ortszeit mit de» v»rbereitn»den ««- grtsf«beweg»»gen. Das Artilleriefe»er w«rde ««f Tschapei um » Uhr früh rrsssuet. Wie „Ajsociadet Preß" auS Schanghai meldet, gab das japanische Hauptquartier um 11 Uhr l Schanghaier Zeit: etwa 4 Uhr VL2) bekannt, daß die auf Kiang wan vorstoßenden Truppen die Gebäude des Sportklub-, die am Rande der Ortschaft liegen, genommen haben. Die ja panischen Truppen sollen ans harten Widerstand gestoßen sein. Die japanischen Stoßtruppen gehen nunmehr aus der langen Front zwischen Tschapei und Hongkew in westlicher Richtung aus das zwei Meilen nördlich von Hongkew gelegene Kiangwan zum Anguss vor. Ihr Ziel ist die Besetzung der Wusung-Eiienbahn- linie, um auf diese Weise ihre Flanken zu decken. Man nimmt an, baß sie nach Besetzung der Bahnlinie zum Schlage gegen Tschapei aus holen werden. Gegenwärtig bombardieren japanische Flugzeuge die Ortschaft Kiangwan, die von Teilen der 87. und 88. Division der Armee Tschiangkaischeks verteidigt werde. Diesem Flugzeugangriff kommt insofern besondere Bedeutung zu. als die Japaner bisher immer nur die 19 chmejijche Armee, nicht aber die Truppen Tichiangkaischeks angegriffen haben. Der japanische Lriegsmtmster berichtete dem Kabinett, daß die Lag« in Schanghai äußerst ernst zu werden drohe, da eine große Zahl chinesischer Soldaten unter Führung Tschiangkai- icheks im Begriff sei, zur 19. chinesischen Armee zu stoßen. Wie man hört, ist das Kabinett einig, alles zu versuchen, um ein« Entwicklung der Lage zu verhindern, die zur Kriegserklärung zwingen könnte. * Kiangwan von -en Japanern genommen? Schanghai, 2s. Febnrar. Nach einer AkilteNnng de» japanischen H««pt- gnarlier» solle* die japanischen Trnppen Kiang, wa» an der Eisenbahn Schanghai -Wnsnng »ach schwere« Kämpfe» eingenommen Haden. Wie »er- lautet, werden dir japanische» Trnppen voranS- sichtltch in ihren angendlicklichen Stellinge» erst feste» Fuß z» fasse» suche», bevor sie er»,»t »orgehe». 1 Di« chi»«sische» «ililärbehördr» bestreite» aber dies« Angabe» »»d erklärt«, daß vielmehr Zur HeichsprSsi-ententvahl. Oie prSsiventfchaststan-ivatur -er Harzburger Front. Berlin 19. Februar. Wie da- Nachrichtenbüro de- Verein- deut scher ZeitungSverleger erfährt sollte heut« mittag eine Beiprechung zwischen Hitler Hugen berg und den Stahlhelmsührern Seldte und Duesterberg stai »finden. Obwohl man in den beteiligten Kreisen die Aussichten für da- Zu- standekommen einer gemeinsamen Sandi- dalur jetzt wieder al- günstiger betrachtet, rechnet man doch nicht mit einem schnellen Abschluß der Verhandlungen, mindesten» nicht mit einer Bekanntgabe der Kandi datur der Rechten vor dem Abend des 23. Februar. O Sin Aufruf -es Stahlhelm. Berlin, 19 Februar. „Der Stahlhelm" veröffentlicht unter der Überschrift „Ritterlicher Kamps" einen Aufruf, in dem im einzelnen die Haltung des Stahlhelm gegen die Kandidatur Hindenburg- noch einmal begründet wird. O vi« SAP. für Thalmann. Berlin, 19. Februar. Die Parteileitung der SAP. hat beschlossen, bei d«r Retchspräfldentenwahl sür den von der KPD. ausgestellten Kandidaten Ernst Thälmann einzutreten. die chiuesijche» Truppe» die -apauer zurück- getriebe» hätte». Ter durch Fliegerangriffe aus die Tschiangkaischektruppen eingeleitete japa nische Angriff wurde mit heftigem Artillerie- seuer fortgesetzt, das die Chinesen, die ihre Stel lungen zäh halten, alsbald erwiderten. Zurzeit ist der Artillerielampf in vollem Gange. Tschapai wird fluchtartig von der einheimijchen Bevölkerung geräumt. Biele Tausende haben sich aus Dschunken geflüchtet, da alle Wege stromaus wärts mitten durch den Kriegs:chauplatz fühlen. * Reuer Schritt -er Mächte in Schanghai Paris, 19. Februar. Ter französische Gesandte in China lst heute beim japanischen Gesandten vorstellig ge worden, um ihm die Erklärung abzugeben, er hoffe iminer noch, daß die Feindjel'gkeiten nicht ausbrechen würden. Tie Geiandten Englands, der Vereinigten Staaten und Italiens schlossen sich dem Schritt ihres französischen Kol legen an. Reuter erfährt von zuständiger Seite, daß die Rationalregierung bereit sei, ihre Truppen 20 Kilometer weit von der internationalen Konzessionszone zu- rückzuziehen, falls die Japaner ein Gleiches täten. Die chinesische Regierung wird die japanische Forderung nach Schle«sung »er Fort- Wusung und Pao,Han kateaorüch ablehnen. * Oie japanischen Parlamentswahlen. Tokio, 19. Februar. Heute schon durften 24 Kandidaten der Re gierungspartei Seiyukai und 12 Kandidaten der Oppositionspartei Mtnjeito al» ge wählt gelten, da sie keinen Gegenkandidaten Haden. 410 Sitze bleiben in den morgen stalisinvenden Parlamentswahlen, bei denen sich 674 Kandidaten bewerben, zu besetzen. Man hält allgemein einen Sieg der Seiyukai mit genügend großer Majorität sür sicher. „Times" melden aus Tokio: Tie umnteiessanlestc aller Wahlkampagnen seit Einführung des Wahl rechtes geht heute zu Ende. Ter Besuch der Wahlversammlungen war sehr schwach. Die man dschurische Frage stand im Wahlkamps nicht zur Diskuision, da beide Parteien eine streng pa triotische Politik versolgeir. Ta- Land steht vor lebenswichtigen Fragen, aber die Parie-en haben Angst, daran zu rührcir, und tue Wähler sind anscheinend der Ansicht, daß die Parteien diese nicht lösen könne» Eine Entschließung -er veulfchnattonalen zu Ven bevorfiehenvea Reichspräfi-eaten- wahlen. Berlin, 19. Februar In der letzten Parteivorstandssitzung der Deutsch- nationalen wurde, wie von der Pressestelle der Deulschnationalen Volk-Partei mitgeteilt wird, eine Entschließung angenommen, die sich gegen eine Benachieiligung der Partei und deS übrigen Teiles der RechtSopposition bet der Handhabung der Notverordnungen in dem bevorstehen den Wahlkamps wendet. Die Deutschnatronale Volkspanei fordert zu Beginn der bevorstehenden Wahlkämpfe die Aushebung der Notver ordnungen, die eine Einschränkung der Presse- und Redefreiheit be;wecken. Dir deutschnaiionale Reich-tagssraklion wird im Reichs tage dahingehende Anträge stellen. O Breitscheiv über -ie Verschiebung -er Reparattonstonserenz auf -ea Luai. Berlin, 20. Februar. Ter Vorsitzende der sozialdemokratischen Reich»- »agssraktion Rudols Breiticheid beschäftigt sich i» „Borwärt»" mit den Wirkungen der Ver schiebung der Reparatwn»konserenz auf den Juni. Lr betont, daß man trotz der durch die Ver schiebung verlängerten internationalen Unsicherheit und Ungewißheit nicht gewisse Momente verkennen dürse, die da» neue Abkommen in einem sür Teutschlanv nicht ganz so «ngünstigen Lichte erscheinen ließe«. Auf der Junitagung werd« die Lager ordnung fester uwrtssen und dl« Di»- k«ssion»basl» erweitert fei« NreOsrbeG Zehnte Durchführungsverordnung zur Oevisenveror-nung.
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