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Sächsische Staatszeitung : 10.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-193202104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19320210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19320210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-10
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 10.02.1932
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Sächsische Staalszeilung Staatsanielger für Erscheint Werktag« nachmittag« mit dem Datum de« Srfcheinung»tag«». Bezug« preis: Monatlich S RM. Einzelne Nummern IS Pf. Schristleitg. u. «eschäsi-stelle Dresden-«. 1, Gr. Zwingerstr. 16. Ruf 14 574 u. 21295. Posffcheck-Konto Dre«den 2486 / Staatsbank - Konto 674. den Zreiftaat Sachsen Anzeigenpreise: 82 mm breite, 8 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 35 Pf., 66 mm breit im amtlichen Teile 70 Pf., Reklamezeile 1 RM. Ermäßigung aus Geschästtanzeigen, Familiennachrichten und Stellengesuche. Schluß der Annahme vormittag- 10 Uhr. Zeitweise Nebenblätter: Landtag« - Beilage, Ziehungsliste der Staatsschuldenverwaltung, Holzpflanzen - BerkausSliste der Gtaat-sorstverwaltung. verantwortlich für die Gchristleitung: OberregierungSrat Han- Block in Dresden. Ar. S4 Dresden, Mittwoch, 40. Februar 1932 Das Echo -er Genfer Kanzlerre-e. Die Anklage im Prozeß gegen -ie Kavag-Direktoren. Vie Memung -er veulschen presse. Der „Abend" nennt die Erklärungen Brü nings „stark pazifistisch". Sie lei so richtig gewesen, daß selbst Groener sie auch nicht anders hätte halten können. Da» „Berliner Tage blatt" unterstreicht, daß der Kanzler mit keinem Wort von der Alternativ« der Wehrsreiheit ge sprochen habe. Es sei anzunehmen, daß eS ihm gelungen sei, wenigsten» zur psychologischen Vor- beremiug der notwendigen Atmosphäre deS Ber- yauenS beizuiragen. Dle„VossischeZeitung" spricht von einem großen moralischen und sach lichen Erfolg Brünings. Stelle man die deutsche Grundforderung nach wirklicher Abrüstung auf den Boden der Gleichberechtigung und der gleichen Sicherheit mit den ernsten Warnungen vor e'nem Mißerfolg zusammen so könne ein Zweifel nicht auskommen. daß Deutschland auch vor ernsten Konsequenzen nicht zurückschrecken wüide wenn der Gang der Konferenz von dieier Basis fort führt. Der „Börsen-Courier" nennt eS bemerkenswert, daß der Kanzler auch diesmal aus die Notwendigkeit der Abschaffung der Reparationen und auf die Notwendigkeit großzügiger und entschlossener Liqui dation der wirtschaftlichen und finan ziellen Restbestände des Krieges hin gewiesen hat. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" betont die hohe Qualität de« Ausführungen deS Kanzler«, vermißt ab»r eine schärfere Zurückweisung de» französischen Pro- jetleS Man hüte eine direlie Antwort aus die provozierende Rede Taid'eu» erwarten und hoffen müßen, daß der eigene deutsche Abkommensenr- wu,f auf den Tisch deS Hauses niedergelegt oder als unmittelbar bevorstehend angetündigt werde Auch der „Lolalanzeiger" bemängelt, daß verlchiedenes in der Rede gefehlt habe Der Ein druck sei zu akademisch gewesen. Wo sei dar Wort von der Kriegsschuldlüge nach den gestrigen unerhörten neuen Anichuldigungen Tardieus? Wo sei der deutsche Vorschlag? Em Vorschlag, der jetzt schon bestimmend auf die Diskussion ein- wuke und verhindere, daß sie endgültig in das französische Fahrwasser gerate. Ähnlich außen sich die „Börsenzeitung". Deutschland habe mit der heutigen Rede des Reichskanzlers wchl versucht, den Angriff Frankreichs unmittelbar ab- zuw-hren und mit einem eben o stürmischen Geg-nangriff zu beanlworien Brüning habe zwar auch eine Art von Offensive geiältat, aber in der Arena in der um Theorien und Ideale gerungen wird Die „Deutsche Zeitung" spricht sogar von einer „verpaßten Gelegenheit". Die „Kreuzzetlung" nennt die Rede einen „Ver sager" und bezeichnet sie als „verhängsnisvolle Weichheit" * Französisches Echo -er Kanzlerre-e. Paris, 9. Februar. „Journal des DebatS" behauptet, wenn man die B deuiung der Kanzlerrede ermessen wolle müsse man die zwei oder drei klaren Worte auS der Überfülle von Phraseologie herausschälen. Ta- Blatt macht dem Kanzler zum Vorwurf, daß er nicht die Anwendung deS j 8 der Völker bunds atzung, sondern die sofortige Revision des militärischen Teiles des Versailler Vertrages ge- sordert habe. DaS entspreche dem Losungswort: RechlSwirkunaen ves Deutschen Krevitt adtommens 1932. Bevorstehende Rotverorvnung Berlin. 9 Februar Von dem Deutschen Ausschuß sür daS Kredit- abkommen erhält WTB-HandelSvienst zum Deut- schen Kr ditabkommen 1932 folgende Erklärung: DaS neue Abkommen über die Ausrechierhal- tung ausländischer kurzsnstiger Bankkredite an Deutschland ist nunm hr von dem die deuischen Schuldner veitieienden Ausschuß von der Reichs- bank der GolddiSkontbank und von einer Reihe von ausländischen BankauSschüffen unterzeichne, worden. Damit sind die Voraussetzungen sür sein Jnlrasitreten gegeben,, und eS wild ab 1. März 1932 an die Sielle deS bi» dahin in Geltung bleibenden Baseler Abkommen- trete», soweit seinen Bestimmungen nicht ausdrücklich Wirkung bereit» vor diesem Datum betgelegt ist. Wie bei dem Bateler Abkommen, so treten auch bet dem neuen Abkommen Recht-Wirkungen zwt- Mit Versailles gegen BermilleS! Wenn Temschland etzt seme These von der Gleichheit durch- etzt würde die Offensive gegen die territoriale Organisierung Europa» eine bedrohliche Wendung nehmen und binnen kurzem würde die Kriegsgefahr ebenso fürchterlich erscheinen wie 1914. Der linksstehende „Soir" sieht in dem Um- tand, daß die amtlichen Thesen Frankreichs und Deutschlands nicht mit der Heftigkeit auseinander- stießen die die Nationalisten m beiden Ländern erwartet hallen, ein wesentliches und beruhigendes Zeichen. * Reuter über den Sm-rack -er Rede vr Brünings. . London, 10. Februar. Ter Genfer Reuterkoirespondent sagt: „Ab- gesehen von einigen ironischen Be merkungen, die in französischen Kreisen geäußert wurden", hat die Rede des deutschen Reichskanzlers allgemeine Billigung ge funden. Sie war eine klare, offene und feste Dar stellung des deutschen Standpunktes, vermied aber jede Übertreibung und zeigte Zurückhaltung und Maß Die Aufnahme der Rede unter der außer gewöhnlichen Zuhörerschaft war sehr günstig. Die ganze Versammlung war auf Vr. Brüning- Seite und bezeugte dies durch häufigen Beifall. Die Morgenblätter würdigen eingehend die „klare, feste Forderung" de- deutschen Reichskanzlers nach Gleichberechtigung für Deutschland Der Genfer Vertreter der „Morningpost" sagt, die Kundgebungen, die vr. Brüning zuteil wurden, seien zum Teil aus den Glauben zurück zuführen, daß Deutschland heute der Haupt vorkämpfer sür Abrüstung sei. Sie seien aber auch eine Huldigung sür die Persönlichkeit des Reichskanzlers gewesen „Daily Mail" sagt: Tie vier bisherigen Erklärungen hätten die Frage der Abrüstung wenig, wenn überhaupt gefördert. Gibson und vr. Brüning, von denen viel er wartet worden war hätten merkwürdige Zurück haltung gezeigt. Ter Sonderkorrespondent des „Daily Herald " meldet aus Genf, vr. Brüning habe der Konferenz gestern in höflicher Form den Fehdehandschuh hingeworsen, der in der Forderung nach Gleichberechtigung bestehe. Er habe zwar die natürliche Schlußfolgerung nicht ausgesprochen, daß Deutschland bei Nicht erfüllung seiner Forderung das Recht zum Aufrüsten beanspruchen werde, aber diese Schlußfolgerung ergebe sich von selbst. Während andere Redner vorsichtige Worte, wie „Begrenzung" oder „Verminderung" der Rüstungen brauchten, habe vr. Brüning an dem unzweideutigen Worte „Abrüstung" festgehalten * „Giornale -Ltalia" zur Kanzlerre-e. Rom, 9. Februar In Würdigung der Genfer Reichskanzlerrede hebt „Giornale d'Jtalia" befonder» hervor, daß der Kanzler da- heikle Problem der Gleich berechtigung in einer allgemeinen und diskreten Form aufgerollt habe mit der lobenswerten Be sorgnis, nicht schon zu Beginn der Konferenz mit übertriebenen Ausdrücken die notwendige Harmonie unter allen Teilnehmern zu beein trächtigen ichen den einzelnen Bankgläubigern und Schuldnern nur durch deren Beitritt ein wobei iedoch der Unterschied besteht, daß der Beitritt für den Gläubiger ein Recht für den Schuldner eine Pflicht darstellt Eine Notverordnung, die die Beitritt»- pslicht deS deu'ichen Schuldner- statu iert, wird demnächst erlassen werden. Die ausländischen BankauSschüsse haben sich in dem Abkommen verpflichtet, den beteilig ten Banken ihrer Länder den Beitritt zu empfehlen. Der Deutsche Ausschuß hat eine entsprechende Beipflichtung übernommen. Er empsiehlr hiermit den beteiligten deutschen Bank-, Handel»- und Jndustrieichvldnern, die vorge ichriebene Bestätigung ihre» Beitritt» un verzüglich zu bewirken und di« Bedingungen de» im beiderseitigen Jnteresse von Gläubiger und Schuldner beschlossenen Abkommen» tm Seist« de» auch von der Gläubtgerseiie bewiesenen guten Willen» einzuhalten. Frantfurt a. M. 9. Februar. Seit drei Monaten wird hier der große Prozeß gegen die Tirekioren der zusammen gebrochenen Frankfurter Allgemeinen Versicherungsgesellschaft <Favag) ver handelt. Am gestrigen Tag hielt der Staats anwalt seine Anklagerede. Er führte aus: Für die Direktoren der Frankfurter Allgemeinen Versicherungsgesellschaft galt da» Wort KantS im umgekehrten Sinn: „Tas Unmoralische ver land sich von selbst." Eine energische Reini- zung war notwendig geworden. In die Eiterbeule mußte gestochen werden. Für alle im Wirtschaftsleben Tätigen geht von diesem Prozeß die Mahnung auS: Nehmt euch in acht ihr seid gewarnt! Trotz seine- großen Um- ange» ist der Prozeß ein Torso, weit die Hauptschuldigen nicht zur Verantwor- tung gezogen werden können: der verstorbene Generaldirektor Tumcke und der durch Krankheit nicht vernehmungsfähig« Direktor Becker. Es mag richtig sein, die Angellagten deS Favag-ProzesseS „al» Sterne zweiter Ordnung" zu bezeichnen soweit in diesem Zusammenhang von Sternen gesprochen werden darf. Direktor Tumcke wurde alS großer deut scher Wirtschaftsführer gepriesen er war aber in Wahrheit ein dunkler Ehrenmann, der ein Doppelleben führt« Dumcke ist der Hauptschuldige an der Tragödie der Favag die dem deutschen Wirtschaftsleben so schwere Wunden schlug. Tumcke- Mitdirektor war sein gelehriger Schiller. Wir müssen auch von Mitdirektoren von Aktiengesellschaften Männerstolz vor Generaldirek toren fordern! Ein or^nisches Zusammenarbeiten des Favag- Borstandes fehlte durchaus. Man sand sich nur zusammen wenn es galt, Sondervergütungen zu verteilen Nach Tumcke war Becker aktives Mit glied der Favag-Tireklion. Wenn man nichi einen Finanzier gleichsetzen will nm einem ge- wissenloien Spekulanten so war er kein großer Finanzmann. Ter Nimbus der Inflation, wo man mit einigen Devisen im Bordeiglund und einem Bankkredit im Hintergrund Geschäfte machen konnte, ist vorüber. Ern großer Teil der Geschäfte wurde nur gemacht, um den äußeren Anlaß sür die Sonderver gütungen zu schaffen. Becker entnahm oft auch ohne solche Vorwände Geld und ließ diese Entnahmen durch geradezu diabolische Mittel ver- ichleiern. Die Angektaglen Sch umocher und Lindner haben vielfach eine passive Rolle gespielt. Es ist nicht erwiesen daß sie eine volle Einsicht in die übrigen Geichäfte gehabt haben, aber je mehr man ihnen zuerlennt, daß sie tüchtige Versiche- rungSrnänner waren, um so bedauerlicher muß man eS finden, daß sie nicht die moralische Kraft sanden, den Versuchungen, die an sie herantraten, zu widerstehen. Der Angeklag'e vr. Kirschbaum hält« als Jurist die „Erlaubnis" deS Generaldirektors zu unerlaubten Geichästen nicht annehmen dürfen. Er hat seine Stellung als Leiter der Kautions- abteilung unzulässig und strafbar ausgenutzt. Bei den ganz großen Geschäften hat man ihn nicht „mitgenommen". Immerhin hat er 100GB Mark Gewinne aus unrechtmäßige Weile bezogen DaS Streben nach Eigengewinn stand ihm stets im Vordergrund. Eine traurige Rolle alS Mitwisser und Mit helfer an den Betrügereien spielte der Angellaate Sauerbrey, der als junger Lehrling in die Favag einlrat und schon mit 23 Jahren Prokurist war, weit er sich al- brauchbar erwies sür die betrügerischen Manipulationen. Sauerbrey brachte alle» „in Ordnung". Tie Perjon Sauerbrey» ist ein sinnfälliger Beweis, daß Begabung ohne Charakter ein sehr zweifelhafte- Geschenk de- Schicksal» ist. Bald hatte sich Sauerbrey al- ge lehriger Schüler erwiesen und die Virtuosität der Bilanzverichleierung zur Entnahme großer Beträge verwettet. Er gründete eine eigene Ä. m. b. H. - ohne di« geht e» bei der Favag nicht natürlich mir den Geldern der Favag. Sauerbrey hat ni« versucht, den Auffordnungen zum Betrug Widerstand zu leisten. Der Angeklagte Fuch« spielt «ine untergeordnete Roll«. Doch seine „Naivität" ist nicht glaubwürdig. Ter Exponent der Favag in Berlin war der angeklagte Direktor Mädjen. Er will der Favag große Dienste geleistet haben, doch verwechselte er sie mit den Privatinteressen Lumckes und Becker-, die sür ihn auch manches absallen ließen. Mäoiens Briefwechsel mit den beiden Tirektoren beweist, daß er die beirügerischen Handlungen richtig er kannt hatte. Daraus wandte sich der Staatsanwalt in seinen Ausführungen der Rolle deS AussichtsraIs- ooriitzenden und der anderen Mitglieder des Aujsichisrates zu, die es an ,eder pflicht gemäßen Kontrolle der Gesellschaft fehlen ließen sür die sie verantwortlich waren. Tie Sondervergütungen, die der Aufsickisriis- Vorsitzende Hofs gewissermaßen „am lausenden Band" bewilligte, waren säst sämtlich ungerecht- sertigt weil die ungeheuerlich hohen Gehälter ohnehin die Tirektoren verpflichtet hätten, ihre Arbenskraft voll in den Tienst der Gesellichaft zu stellen. Man hatte den Eindruck daß die Tirekioren der Favag die Geiellschaft alS ihr persönliches Elgenium ansahen mit dem sie schalieien und walteten, wie es ihnen gefiel Unterbeteittgungen sind als Teilerscheinungen der allgemeinen Kor- ruplion anzusehen da durch sie der Aussickisrat zugunsten des Generaldirektor» auSgeschaliet wurde. Geheimtonten mögen zulässig sein wenn sie mit der allgemeinen Buchführung durch Zwischen konten verbunden sind. Ber der Favag handelt es sich aber um Verschleierungskonten, di« durchaus unzulässig waren O Vie Strafanträge. Ter Staatsanwalt' stellte folgende Straf anträge: Für den Angeklagten Lindner wegen fort gesetzter Untreue eine Gesängnisstrase von ein« rn halb Jahren und 15 000 RM. Geldstrafe, sür den Angeklagten Schumacher wegen sorlgesetzter Unireue zum Nachteil dec Favag zwei Jahre Gesängnis und 16000 RR Geldstrafe, gegen Macdjen wegen sor-ge- jetzier Unireue und handelsrechtlicher Umreue drei Jahre Gesängnis und 32000 RM. Geld strafe, dazu Aberkennung der bürgerlichen Ehren rechte auf drei Jahie, sür Sauerbrey wegen fortge'etzter Untreue und handelsrechtlicher Un treue vier Jahre Gefängnis und GBO RM. Geldstrafe; die Untersuchungshaft solle ihm voll angerechnet werden, von einer Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte möge das Gericht aus Grund ber Jugend Sauer- bret)s und infolge des Umstandes adsehen, daß Sauerbrey bei der Favag nichis Besseres ge sehen habe, für den Angeklagten Kirschbaum we^cn handelsrechilicher Untreue und jortgejetzter strafgesetzlicher Untreue sowie wegen Betruges drei Jahre Ge- sängnrs und 12000 RM. Geldstrafe, die Unter suchungshaft solle ihm voll angerecknet, die bürgerlichen Ehrenrechte aber auf drei Jahre ab erkannt werden. Für Fuch» wurde wegen Un treue drei MonaieGefängni« und 500 RM. Geldstrafe beantragt In der Begründung seine- Strafantrage» sühne der Staatsanwalt u- a. aus. daß bei der Strafzumessung vor allem daraus Rücksicht ge nommen weiden müsse, wie weit die Angeklagten sür daS ungeheure Unglück verantwortlich zu machen seien daS durch den Zusammenbruch der Favag über Deutschland und Franksuu heiem- gebrochen sei Wenn auch die Hauiveranl- wortlichen Tumcke und Becker seien, so könnten doch die übiigen Angeklagten nicht von der Schuld sreigesprvchen werden. Daß Schumacher hier und da Tumcke gegenüber Opposition gemacht hab«, sti kein hin reichender Entschuldigungsgrund. Bei Sir ich bäum salle erschweiend rn» Gewicht, daß «r Jurist sei und daß er schließlich selbst vor betrügerischen Handlungen nicht Haltgeinacht habe. Sauerbrey «rag« «men weienilichen Anteil an der Schuld, die zum Zusammenbruch ber Fivag geführt hab« da d>« gesetzwidrigen Vergehen niemals ohne einen ungetreuen Buch halter hätten erfolgen können. AI» mildernd für den Angeklagten sprech« daß «r der einzig« von den Angeklagten gewesen sei, der
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