Suche löschen...
Sächsische Staatszeitung : 24.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-193202245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19320224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19320224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-24
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 24.02.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresden, Mittwoch, 24. Februar 4932 Nationalsozialistische Beschimpfung -es Reichspräsidenten Goebbels aus -er Heichsiagssihung ausgeschlossen lie di« »au«, der diese« Dienst auch da«« «icht »er- die zu Mas- Gr 1 fliisaull gegen fauvl- idende ,c Kör- -V.- 4201 B. Nr. lniaug I I!dr. Wa- ckftier. aftipicl » «eil- »ame c 8901 B. Nr. Insang gegen Krall lebictk er«- nacht. eben- ckrän- ltapel- über- kison aß sie t vor- natur- ik im rbeils- ,s be- jedoch kstel- n en- l in ß die si chen nüstel er lyenes: Mont- Gr. 1 Vr. B - ).) An- gegen 01 bis , 4011 1» llhr. hr : Ter -V V. 1800; 56 bis !» Uhr. fr ter. B-L- -300) Ende Scharfe Zurückweisung der Goebbelsschen Veschimpfung des Reichspräsidenten npjig Teut- z, von RM. Nill. Kapital zu 1 Diese« nf lg stien bank 157. ,e von weiier Nill. amten ,d das erigen und kbende also rnntzt. wird -öllige eueres Fall der Wiederholung solcher Störungen jchärssten Maßnahme» anzukündigen. Rcichöwehrminister Groener nimmt vor der Fortsetzung der Au-sprache folgender Eikärung daS Wort: Erklärung Groeners im Reichstag. Berlin 24. Februar. Bei Eröffnung der Sitzung erklärt Reichs- t agSpräs ident Löbe, di« Störungen in der gestrigen Sitzung gäben ihm Veranlassung, für den lasse« h«t, «ls «lle» t«sammr«brach (Stürmlschrr v«is«ll bei der Mehrheit, Iär«c«de Zurufe bei de« Ruttvnalfvzlalift«»), weuu Hiudeudurg i« irgendwelche Beziehung mit dem «stt „D«j«r- trur" gebracht wird. (R«fe bei de« Ratioual- sozialiste«: DaS ist »icht geschehe«?) Diese Be leidigung, die ei« Ma«« au-zuspreche» wagt, der selber de« Krieg ««r vom HSrensage« leuut, sLedhastr» Lehr richtig! bei der Mehr heit, lärmender Widerspruch bei de» Ratioual- ^»»ialiste«), kau« zwar der «räße der Leistung de« «»»eralseldmarschaU« ,be«so w««ig ««habe« wie der Berrhr««g, welche da» de»tsche Volk vor seiuer Pflichterfüllung i« Krieg >«d Friedr« erfßllt. Aber al- Mitglied der Rrich-regteruug ,«d a>» Vertreter der deutsche» Wehrmacht habe ich di« Pflicht »»d de» Auftrag, dies« uugeheuer- lich« Außeruug de- Abgeordnete» Aoebbel- ul- eiue Beleidigung »icht «»r de« Herrn Strich«. Präsident««, sondrr» dr- drntschen Bolkr« zn krnntcichnrn (Ltürmischrr Beifall bei der Mehr heit, »>fe bei de« «atioialsozialiste«: D«» stimmt ja »ich«!) «»d st« a»f da» schliefst« z>- rückzuweise«. In »er gestrigen Litz««« hat der Abgeord nete Nr. dloedbrl» «ach Feststellung de» Kitestrn- raie- folgende» gesagt: .Lage, wer dich lobt und ich sage dir, »er du dis».* „Hindenburg gelobt »»« der Partei der Deserteure.' Ach ergreife die Gelegenheit, wo Nr. Goebdel- »ieder anwesend ist, auf diese» Wort «och einmal el»i«gehe». Die überwiegende Mehrheit de» deutsche« Bolke» wird e» al» eine Nugehe»er. licht,it aaffassr«, we«n der »berste Soldat dr» Krirge», »er Slegrr »»« rauneudrrg, der Ma««, brr sich frriwillig zn A»fa«g de» Kriegt» l» dr« Dirnst de» V«trrla»dr» grsteNt hat, der Unruhe. — Tie Abgroidneteu drängen zum Redner pult, Vie Ausführungen des Redners selbst gehen im Lärm unter ) Bon allen Parteien seien eben Opfer aus dem Altar des Vaterlandes dargebracht worden. Tie Entrüstung sei um so größer, a!« der Abgeordnete Goebbels und ein großer Teil seiner FraltionSkollegen den Weltkrieg nicht mitgrmackt hätten. Tie infame Beleidigung habe bei allen Kriegsteilnehmern deS Hauses größte Entrüstung ausgelöft. Tie Kriegsteilnehmer, die mi teile bt hätten, wie Tausende von Sozialdemokraten im Felde starben, leien empört üler diese sreche Beleidigung, die skrupellos daS heroische Kriegsopter der Nation schände, das von Tentschen aller Parte en aus dem Altar des Vaterlandes gebracht worden sri. Abg. etudbknvolsf (Tnat.) erklärt, er habe in dem Lärm nicht klar verstehen können, wen Herr Lemmer eigentlich vertrete. Er nehme deshalb Heianlafsung, zu betonen, daß dessen Erklärung sür d e Kriegsteilnehmer der deutschnationalrn Fraktion nicht abgegeben s«i. Abg. Gräf (Komm) erklärt, d e Kriegsopfer würden gemeinsam mit dem Proletariat thre Lacke gegen die kapitalistische KriegSpolitlk der Sozial demokraten und der Nationalsozialisten zu ver teidige» wissen. Abg Ltr«js«r iNatsoz.) wird von der Linke« mit lebhafter Unruhe empfangen Der Redner protestiert gegen die „unerhüite Gewalttätigkeit', die man gegen den Abg. Goebbels angewende« habe. Aus das Stichwort von de» Partei der Deserteure habe sich nur die Sozialdemokratie getroffen ge- sühlt. (Stürmischer Beifall bei den Natwz, Ge lächter bei den Soz) Lieser Name kann sich niemals auf jemanden beziehen, der bis »um letzten Tage an Ler Front gestanden hat Tie Sozialdemokratie hat sich gegen Ende des Krieges durch die gewollte Herbeiführung des Zmammenbruchs als Partei des Landesver rat» demaskiert (Lebhafte Zustimmung bei den Natsoz, Lärm bei den Soz) Mit talmudisch ge schulter Spitzsinbigkcit hat man aus den Worten de» Abg. Goebbels eine Beleidigung konstruieren wollen Er Kal dabei von einem Lobe gesprochen, das kann niemals eine Beleidigung sein. Tas sind die letzten Zuckungen eines unsinnigen Systems, daS sich, un fähig, sich sonst zu wehren, nur der Mittel brutal ster Vergewaltigung bedienen kann. (Lebhafter Bei fall bei den Natso,. — Große Unruhe links und in der Mitte » Abg. ltr. Schumacher (Zoz.) betont unter dem Lärm der Nationalsozialisten, es habe keinen Zweck, sich mit den Nationalsozialisten über Beleidigunge« zu unterhalten, da diese die Verleumdung ge radezu zum System gemacht hätten. Dir Sozialdemokraten hätten es nicht nötig, ihre durch Opfer an Gut und Blut erhärtete nationale Politik (Lachen bei den Natsoz.) gegenüber den National sozialisten zu verteidigen, von denen ein großer Teil sich erst seit zwei oder drei Jahren mit Politik be schäftige Tie nationalsozialistische Agitation fei ei« dauernder Appell an oen inneren Schweinehund im Menschen ^Großer Lärm bei den Naijoz.). Wen« man irgend etwas bei den RaNonaljoziallsttn an» erkennen könne, so sri es die Talsache, daß ihnen zum ersten Male in der deutschen Politik die Mo bilisierung der menschlichen Dummheit gelungen sei. Ter Redner, der im Kriege einen Arm ver loren hat, wendet sich gegen eine national sozialistische Behauptung, er habe sich selbst verstümmelt, und erklärt noch, daß 70 Proz. dersozialdemokratischen Frak tion im Kriege im aktiven Heeresdienst gestanden hätten. Abg. Künstler (soz.) bezeichnet eine Behaup tung des Abg. Straffer als erlogen, wonach Künstler einem Verein der Deserteure aiigehört hab«. Er, Künstler, hab« in den Jahren 1917/18 an der Westfront bei ArraS gestanden. Abg llldncht (Komm) erklärt, daß der Reichs tag im Zeichen imvenalistischer KriegSpoliirk tage. Aber es formiere sich die rote Einheitsfront des werktätigen Volke» gegenüber der Front der VollS- au-plündner und Unterdrücker zu der auch die Sozialdemokraten gehören Ta- sri dieselbe Front, die Hindenburg wähle. Der deutsche Arbeiter müsse erkennen, daß er Brot, Arbeit und Arrihert nur erringen könne, wenn der Einfluß der Eozialdemo- kraue vernichtet werde Ja Berlin g«h« jeden Ta rin Erwerbsloser durch Hungrr odrr Selbstmord zugrund«, Erst in d«n letzte« Tagen sei eine Arbeitersrnu im Krankenbett gestorben, weil rhr erwerbsloser Mann weder Nahrung noch Heiz»»» herdeiichaffrn konnte Dies« Frau ist (zu Reich*- arbeit-mimster Stegerwald, durch Ihre Notverord- nung gekorbe». Der Redner legt die Photograph» dirter Frau auf de« Platz de» Reichskanzler« nieder. Reich«finanznrirnster vr Dietrich und ReichSardeit»- Minister Dr. Stegerwald betracht«« da» Lichtbiltz. wächst von Tag zu Tag mehr. Die Entwicklung, di« seit der Machtübernahme durch Reichskanzler Brüning eingesetzt hat, stellt das zwangsläufige Ergebnis der Entwicklung dar, die in Deutschland seit dem 9 November 1918 Platz gegriffen hat. Die Nationalsozialisten haben da» Recht, von der Regierung Rechenschaft zu verlangen über da», was sie versprach und was sie geleistet hat. Di« Sanierung dez Finanzen ist aus der ganzen Linie mißlungen Der Redner geht im ein zelnen aus die Notverordnungsmaßnahmeo «in und erwähnt dabei u. a., daß im Verlause deS letzten halben Jahres gegen 28 nationalsozialistische ReichStagsabgeordnete Redeverbote verhängt worden seien. Im Lause von drei Monaten habe die nationalsozialistische Bewegung 24 Tote zu ver zeichnen. (Fortgesetzte Pfuirufe bei den Natsoz. — Gegenruse bei den Komm) Der Lärm der Natio nalsozialisten steigert sich, als der Redner erklärt, der Mann, der in Preußen betraut sei die Not- veloidnungen gegen die Nationalsozialisten in An wendung zu bllngen, habe iu bezug aus Hitler gesagt, ftemde Emdringlinge müßten mit der Hundepeitsche au- Deutschland gejagt werden. Der Redner kritisiert weiter die Bemerkung des Reichs- tagSpräsidenten Löbe iu einer Versammlung, wonach die Machtergreifung durch die National sozialisten den Bürgerkrieg bedeuten würde. Der Fall Litauen hat zur Genüge erwiesen, wie ties das deutsche Ansehen im Auslande ge- funken ist Die ganze Welt weiß, daß die Tribut- srage nur von einem sreien Deutschland gelöst werden kann. Trotzdem verschiebt sie den Tag der Entscheidung von Monat zu Monat, weil Sie, Herr Reichskanzler, keine Aktiolegitimatio« mehr besitzen (Lebhafter Beifall bei den Nat.-Soz.) weil man mit Ihnen keine Verträge adschließen will, weil Sie der Mann von gesttin sind, und der Mann von morgen kommt. (Erneuter Beifall der den NatSoz.) Wir sollten nun auf parlamentarischem Wege ein System am Leben erhalten, daS auch der Reichspräsident sieben Jahre lang gedeckt und ver antwortet hat. Dabei herrscht der groteske Zu stand, daß der Führer unserer Partei »icht einmal den Staatsbürgerschein hatte. Wir haben daS An sinnen deS Kanzlers abgelehnt, und zwar aus ver fassungsrechtlichen wie auch au» politifchen und moralischen Gründen Es ist ein Irrtum de» Reichspräsidenten, wenn er erklärt, daher seinen Platz nicht eigenmächtig verlassen wolle Er ist auf sieben Jahre gewählt und handelt nur pflichtgemäß, wenn er seinen Platz nach Abtaus dieser Zeit verläßt. Erhebt er weiterhin Anspruch auf liniere Stimmen, so muß er sich gefallen lassen, daß die von ihm verantwortete Politik kritisch überprüft wird. Nicht die nationalsozialistischer Be wegung Hal Hindenburg im Stiche gelassen, nein, Hindenburg hat die Sache feinerWähler im Stiche gelassen (Lebhafter Bersall recht».) Er hat sich eindeutig aus die Seite der Mitte und der Sozialdemokratie ge stellt. Ein alte» Wort besteht noch immer zu Recht: „Sage mir, mit wem Tu umgehst, und ich sage Dir, wer Du bist!" Al» der Redner in diesem Zusammenhang die Sozialdemokraten Deserteure nennt, erhebt sich bei der angegriffenen Partei ungeheurer Lärm. Die fozialdemokra- tifchen Abgeordneten drängen auf die Red- «ertribün« zu, ebenso die Nationalsozia listen Durch andauernde Zwlschenruse wird Ab geordneter Goebbels am Weiterreden ver hindert Al» aus die Vorstellungen deS Präsidenten einen Augenblick Ruhe eintrilt, erklärt Goebbels: Es ist mir bekannt, daß aus dem RerchStagsbüro der Sozialdemokraten eine Denkschrift herausgegangen ist, in der gesagt wird, daß der Landesverrat kein Verbrechen sei. (Er- neuier großer Lärm b. d Soz) Präsident Löde versucht vergeblich, Ruhe zu schaffen und ruft den Abg. vr. Goebbels sür den Ausdruck „Deserteure" zur Ordnung, nachdem er ihn gefragt hat, ob ihm bekannt sei, daß in der sozialdemokratischen Fraktion sich Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschä digte befinden D'e Sozialdemokraten verlangen aber stürmisch, daß Abg vr. Goebbels die Beleidigung zurück nimmt Ein entsprechender Zuruf eines sozialdemo kratischen Abgeordneten wird von den National sozialisten mit Hohngelächter beantwortet. PiSsidrnt Löbe bittet erneut um Ruhe und bemeiki, daß er den Redner zur Ordnung gerusen habe und der Zwischensav damit erledigt sek Tie Sozialdemo- kiaten rufen: Er muß die Beleidigung zurück nehmen! — Nach weiteren vergeblichen Versuchen, die Ruhe wiederherzustellen, unterbricht Präsident Löbe die Sitzung für eine Haide Stunde. Nach etwa einstündiger Unterbrechung eröffnet Präsident Löbe die Sitzung wieder. Er erkiär«, das- der Ältestenrat sich mit dem Zwischenfall be schäftigt habe. Aus Grund de» Stenogramms habe vr. Gorbbel» i« »rzng aus den Rrichsprästdenlr» Hinden burg erklärt, rr fei grlodt Warve« von der Afpyaltprrffe und von der Partei der Deser- irnr« Da d eser Bemerkung der Satz vorher ging: Sage mir, wer dich lobt, so will ich dir sagen, wer du bist, so sehe der Ältestenrat eine Be- leidigung des Staatsoberhauptes und eine gröbliche Verletzung der Oidnung des Hauses. Der Abg. Goebbels wird daher von »rr «itzung ausgeschtosseu. (Händellatfchen im Zentrum und b d. Zoz ) Abg vr. Goevdel- orrläßt den Saal unter fortgesetzten Herlrafen seiner Parleifrrunde. Im Ramen von Kriegsteilnehmern ver schiedener Fraktionen wendet sich Abg Lemmer (Staatsp) zum Won, kann sich aber bei größter Unruhe und lärmenden Zurufen von der Rechten kaum durchsetzen. Er erklärt, der Abg vr. Goebbels habe MitzliederdesHausrS beleidigt, die als Kriegsteilnehmer den Weltkrieg mitgemacht hätten. Diese Erklärung hab« bei den Fraktionen, sür die er spreche, und in den Kreisen der KriegSterlnehmersraktionen größte Entrüstung heroorgerusen. (Fortgesetzte große MZi-ung de-Reich»tag» vom 23. Februar, s Hm- und Tribünen sind überfüllt. Am M^ikwiigstisch haben Reichskanzler vr Brüning, WiMnzier Dietrich und die Reich-Minister Dkitgerwald, Groener und Joel Platz ge- Inmntn Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 3 Uhr Mut einem Nachruf für den iu der Zwischenzeit MMbenen sozialdemokratischen Abg. Beim» Magdeburg). Por Eintritt in die Tagesordnung stimmt daS IHM einem kommunistt'chen Antrag aus Ha ft ent- Düssnng de» Abg. Kohlmann (Komm.) zu. s klbg. Torgler (Komm.) beschwert sich darüber, WPS Abgeordneten durch die polizeilichen Abspcr- Imgsmaßnahmen Schwierigkeften gemacht worden Ifnkn, in das ReichstagSgebäride zu gelangen. Er Ihrniragt sofortige Aufhebung der polizeilichen Ab- IsMimgsmaßnahmen und Entsernung der Polizei Ins dem Rnchstagsgebäude. ! Tie von den Kommunisten gewünschte sofortige Itztttwng dieses Antrages scheitert am Wider- Ispruch au» dem Haufe. Als einziger Punkt steht aus der Tage» ord- lung die Bescklrißsasjung über den « ah > tag sür dir « atzl des Strichs- Präsident«». Ilamt verbunden ist bi« große innen- und lanßenpoltttiche Aussprache. Reichsminister «roener I »gründet den Vorschlag der Reichsregierung, als Ilkahliag sür den ersten Wahlgang den 13. März Imd als Tag des zweiten Wahlganges den Ilv. April sestzujetzen. Er betont, daß die Wahl I st zerirg vordere,tel werden muß, daß am ü Mai, Ian dem die Amlsperiode des Reichspräsidenten I». Hindenburg abläuft, ein Reichspräsident, neu Ipvählt, zur Übernahme des Amtes vorhanden I fein muß. Ler Minister hebt hervor, daß nach den AuS- Isührungsbestimmungen zum ReichSpräsi- I bmleuwahlgefctz eine Beschlußfassung des I MstagS über einen zweiten Wahlgang erst er- I fnderlich sein würde, wenn dessen Notwendigkeit I Weht Um ein sür allemal diese technische Frage I,a erledigen, empfiehlt e» sich, schon jetzt einen I tieniualbeichluß über den Tag de» zwerien Wahl- ! ganzes seftzusetzen Ich brauche wohl nicht näher I zn begründen, so «klärt der Minister, daß wäh- Irend der österlichen Zeit eine Wahl laicht stattsinden kann So ergeben sich aus l tu Wahltechnik wie ans der Kalendertage zwangs- I länsig der 13 März und der 10. April. Namens l M Reichsregterung empfiehlt der Minister, dem I istfichlag zuzuknnmen. Die ReichSregierung weide l dafür sorgen, daß die Wahlvorbereitungen ungestört l »ar sich gehen könnten. Allen Beriuchen, Wahlver- Sammlungen durch gewalttätiges Vorgehen zu Ver bindern und dadurch die in der Verfassung garan- Mle Wahlsreiheit zu beeinträchtigen, werde aus das schärfste entgegengetreten werden. Laraus nimmt als erster Redner der Abg. vr -»ibdels (Natsoz ) das Wort. Er erklärt: Da» bmorstechendpe Merkmal der politischen Entwick- lMg der l-tzten zwei Jahre in Deutschland ist der U, September 1930 Au» dem Bersall der bürger lichen Parteien kristallisierte sich eine Sechseinhalb- Mionenarmee der Nationolsozialisten. Anstalt > daß die Nationalsozialisten nun an der Macht ! beteiligt würden, erklärte Reichskanzler vr. drüning an dem Tage nach der Wahl, ck habe sich nichl» geändert, eS bleibe beim alten Kur». Diese Erklärung stelle eme Verfälschung de» Wahlergebnisse» dar ES M auch nicht an, daß die dem politischen Panke, ott enlgegengehendrn Parteien den zur Nacht drängenden Parteien Vorschriften über ihr s-älere- Verhalten machen. Di« Annahme, daß e- sich beim Anwach en der nationalsozialistischen Be- vegung um eine kurze Fieberkurve handelte, hat ßch, wie die inzwischen stattgesundenen Länder- »ahlcn beweisen, al» tiügerisch erwiesen. Nicht die Schuld der Nationalsozialisten ist e», daß der dtullche Kredit im AuSlande in» Wanken gekommen i» (Lebhafter Widerspruch links und im Zentrum.), sondern e» ist die Sckuld der Regie- wng, die verhinvert hat, daß die Nationalsozialisten den Anteil-an der Macht erhielten, den ihnen da» flolk durch die Wadlen zugesprochen hat. (Lebhasnr 8e,fall bei den Nationalfozialisten.) Da- Jahr M2 wird sür Deutschland die endgültigen poli- tischen und wirtschaftlichen Entschei dungen bringen. Dl« augenbllcklich« Wirtschaft- licht und politiiche Lage set ein Bild grauenhafter Verwüstung. Die Rotveroidnnng-politik hab« die »tfandheit de» d«uisch«n Volkes zerrüttet. Im Innern verschärfen sich dl« «egensäpe mehr und mehr Di« politischen Krönten marlchieren in er bitterter Feindschaft gegeneinander a«f, und di« «esihr eine» latenten Bürgerkriege» nden a barte Ent- nmeh, tlicheu ) der izeitig . de- «wer. leeden Bei- >nnrn. -aus- arm« sind Nehr, ihrer Vam Vail- h aus Pro». - Ja -beiis- Staatsan?elger für -en Freistaat Sachsen Zeitweise Nebenblätter: Landtag»-Beilage, Ziehungsliste der Staatsschuldenverwaltung, Holzpflanzen-Berkaussliste der StaatSforstverwaltung. verantwortlich für die Schriftleitung: Oberregierung-rat Han» Block in Dresden. ^scheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» Erscheinung»»«-«». Bezugspreis: Monatlich S RM. Einzelne Nummern 13 Ps. ßchristlestg. u. Geschäftsstelle DreSden-A. 1, Gr. Zwtngerstr. 16. Ruf 14 K74 u. 2129S. Postscheck-Konto Dresden 2486 /Staatsbank-Konto 674. Anzeigenpreise: 32 ww breite, S mm hohe Grundzeil« oder deren Raum 35 Pf., 66 mm breit lm amtlichen TeUe 70 Pf., Reklamezeile 1 RM. Ermäßigung aus Geschäftsanzelgen, Familiennachrichten und Stellengesuche. Schluß der Annahme vormittag» 10 Uhr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite