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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189703119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-11
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.03.1897
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HMK-AuMl für Kohndors, Mdlitz, Amshors, Mors, Kl. Wim, Keimlßzorl, Mriem und Mm. Amtsblatt für den Stadtvat zu Lichtenstein. »7. Jahrgang. — Nr. 58. Donnerstag, den N. MSrz 1897. Diese« Blatt erscheint t Sa l ich (außer Sonn- und Festtag«) abends für den folgende« Tag. Mertelfährltcher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — L«-rllungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17s, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — I n s e r a t e werden die viergespaltem KorpuSzetle oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätesten» vormittag 10 Uhr. Mr die Kreter? In dieser Frage schreibt der „Bogtl. Anzeiger" folgendes: Ganze 300000 Kreteufer giebt es, von denen mindesten» 100000 Türken sind, so daß also selbst, wenn man Juden, Katholiken, Protestanten rc. hinzurechnet, ganze 200000 Menschen zu befrie digen wären. Und was für Leute? Leute, die schon zur Zeit um Christi Geburt des denkbar schlechtesten Rufes sich erfreuten und als verlogene, trunksüchtige Raufbolde noch heutigen Tages berüchtigt sind, Leute, die seit zweitausend Jahren eigentlich ständig im Rcvoluttonrzuftande sich befunden Haden. Und diesen Leuten hat Europa thatsächliche Befreiung vom Türkenjoche ohne Schwertstreich erwirkt, aber die Freiheit genügt ihnen nicht, sie wollen durchaus mit Griechenland vereinigt sein, und darum soll der ganze Weltteil in Brand gesteckt werden, und es giebt Narren oder Ränkeschmiede in Europa, die darin mit den Kretenfern and Griechen sympathisieren. Wenn Griechenland und Kreta nicht in dem Balkanwinkel lägen, könnte eS aller Welt ja ganz qleichgültig sein, ob Griechen und Kretenser sich lieben oder sich aoffrefsen, sich kriegen und sich be kriegen. Aber die Vergrößerung Griechenlands ist eben daS Signal zum Aufruhr für daS ganze Bölkr- gemisch da unten, und das zum Kriege aller gegen alle zunächst auf der Balkanhalbinsel und dann von «rnem Ende Europas bis zum andern. Eben deS wegen und nicht aus Liebe für den Sultan und die Türken habe» alle Regierungen Europa« Stellung gegen Griechenland genommen, und wenn im euro päischen Concert «ine oder die andere Regierung schwankt, so geschieht dies nicht aus Liebe für Arte- chenland, oder weil man die Gerechtigkeit seiner An sprüche anerkennt, sondern weil eine Macht bei der anderen Hintergedanken und im Lande daS Geschrei der jungen und der alten Thoren und Parteipolitiker fürchtet. Bis zur Androhung von Zwangsmaßregeln für Griechenland hat die Einigkeit der Mächte gereicht, aber wird sie auch ferner standhalten, wenn «S sich um die weitere Frage handelt, welche ZwaugS- maßregeln zu ergreifen sind? Die „Köln. Ztg." überrascht unS heute mit einer Nachricht, die man ihr au« Wien telegraphiert: .Scharfe ZwangSmaß- regeln, die nicht nur die vlokade des Piräus, soo- der« auch die Einschließung der Insel Kreta vor sehen, sind von den Admiralen der Mächte vereinbart und von Oesterreich-Ungarn, Deutsch land und Rußland bereit« angenommen worden. — Gut, aber wie steht eS mit Italien und Frankreich, wo die Lärmmacher dominieren, wie steht e« mit England, wo man au« G-schäftsrücksichten auf euro päische Unruhen spekuliert? Atts Stadt tt«d Land. * — Lichtenstein. Sine Verordnung de« kgl. Ministerium» deS Innern, die Verwendung von Giften zur Vertilgung von Ungeziefer und Raubzeug und Sie Kammerjägerei betreffend, vom 25. Febr. 1897, wird durch die Regierungsblätter veröffentlicht. * — Im Konkurs deS Bäckers Friedrich Alwin Sander in Callnberg soll mit Genehmigung de» Konkursgericht« die Schlußv-rteilung erfolgen. Dazu sind 2190 Mart vorhanden. Nach dem auf der GerlchtSschrelberei de« Königl. Amtsgerichts Lichten stein niedergelegteo Verzeichnisse find 13,308 Mark 21 Pf. nicht bevorrechtigte Forderungen za berück sichtige». * — Steinkohleabauverein Hohn dorf. Die sechSundzwanzigste ordentliche General versammlung findet Mittwoch, den 31. März 1897, vormittag« 11 Uhr, im Gasthof zu, »Goldenen Sonne" in Lichtenstein statt. Auf der Tages ordnung steht u. a. die Wahl eine- AussichtSratS- mttglirde- an Stelle deS statutengemäß ausscheiden den Herrn Kohlen werk-befitzer Heinrich Würker in Böckum. *— Zufolge Mitteilung de- Königl. Lavd- stallemte« Moritzburg findet für daS Zuchtgebiet Jeri sau die diesjährige Stutevmusterung und Fohlenschau ohne Prämiierung am 22. April d. I. vormittags 9 Uhr am Gasthofe zu Jerisau statt. Im Uebrigen ist darauf aufmerksam zu machen, daß für alle nicht in da- Zuchtregister «ingetrageren Stuten, sowie für eingetragene Zuchtstuten, sobald ihre nachzuweisenden Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vorgestellt werden, ein um 3 R. erhöhtes Deckgeld zu zahlen ist. Die jenigen Züchter also, deren Stuten nicht in da- Zuchtregrster ausgenommen sind, die sich aber ferner- weit das bisherige niedrige Deckgeld von 6 Mark sichern wollen, müssen ihre noch nicht erngetragknen Stuten bei der nächsten Stutenmusterung zur Ein tragung in daS Zuchtregrsier vorstellen, auch die Produkte der eingetragenen Stute» im erste» oder zweiten Jahre zur Fohlenschan bringen. Eine An meldung der Fohlen zur Schau hat nur dann statt zufinden, wenn daS betreffende Fohlen von dem Be sitzer aiS konkurrenzfähig erachtet wird. Dieselbe muß miitelft des bn der Beschälstation zu entneh menden Formulare- bis zum 1. April d. I. bei dem König». Landstallamte erfolgen. Die Herren Bür germeister der Städte Callnberg und Ernstthal, so wie di« Herren Grmetvdevorstände des Bezirks wol len die Pferdebesitzer von dem Inhalte dieser Be kanntmachung in Kenntnis setzen. Für daS Zucht gebiet Wildenfels findet die Stutenmusteruna und Fohlenschan am 24. April d. I. Vormittage 9 Uhr mit Prämiierung in Wildenfels, für Ebersdorf am 26. April d. I. vormittag« 9 Uh, ohne Prämiierung in Ebersdorf, sür Frohburg am 13. Mai d. I. vormittags 9 Uhr ohne Prämiierung in Frohburg statt. — Kaum sind die Fernsprechgebühren lvbenS- werterweise auf 25 Pfg. bis zu 50 km herabgesetzt worden, so regt sich schon wieder die nie schlafende Unzufriedenheit. Die Handelskammer Chemnitz ver mißt eine „Mittelzone," in der Gespräche 50 Pfg. kosten, and petitioniert schleunig um «ine solche beim vielgeplagten Reichspostamt. — Dresden. DaS Dresdner Journal sagt: Der Erfolg, welchen die Leitung d«S Dresdner Kou- iernativen Verein» mit der nach dem evangelischen VereinShause einderufenen großen konservativen Partei- Versammlung, au der über 2000 Personen teilnahmen, erzielte, dürfte zu den bedeutsamsten gehören, die jemals hier in Dresden abgeyalten worden sind, und der Eindruck, den sie auf die Anwesenden her vorgebracht hat, dürfte jedenfalls ein starker und nachhaltiger und auch wohl geeignet sein, die Kon servativen im Lande in der Ueberzeugung zu stärken, daß da» Heil de« weiteren und engeren Vaterlandes zum großen Teile mit abhängig ist von dem Bestände einer starken und zielbewußtea konservativen Partei. Unter dem tiefgehenden Eindrücke, den in der kon servativen Versammlung die Rede de« Grafen Her bert Bismarck hervorrief, ist von mehreren Seiten der Gedanke angeregt worden, den ältesten Sohn deS Fürsten Bismarck sür die nächste» ReichStagS- wahlen al- Kandidaten der nationale» Parteien tn DreSden-Altstadt aufzustellen, da allein eine solche Kandidatur die Gewähr gebe» könne, daß nicht auch dieser Wahlkreis an die Sozialdemokratie falle. — Glauchau, 9. März. Diese Woche fin den beim Kaiserlichen Statisttschea Amte in Berlin die Beratungen über die Bewertung der Ein- und Ausfuhr vom Jahre 1896 statt. AIS Sachverstän diger für die Textilindustrie ist Herr Bernhard Bößueck hier zu diesen Kommisflonsberatungen be rufe« worden. — Ja der Nacht vom Sonnabend zum Sonn tag starb der vielfach bekannte Sprachlehre, Karl Fmedrich Seyer inGla « chau. Derselbe war am 28. Jan. 1847 in Glauchau geboren, woselbst er auch da« Tischlerhavdwerk erlernte. 10 Jahre «ar er in Amerika und hat daselbst Unterricht in de, deutschen Sprache erteilt. Nach seiner Rückkehr in seine Vater stadt erteilte er englischen Unterricht, und al-Lehrer der englischen Sprache hat er auch einige Zeit an gewerbliche» Fortbildungsschule» gewirkt. — Keine Gemeinde in Sachsen geht in der Ent wickelung der Volksschule so mit gutem Beispiele voran, wie die Stadt Glauchau. Dank der An regung der städtischen Behörden besitzt die Volks schule fast alle neuer«« Errungenschaften aus dem Gebiete der KirdrrwohlfahrtSpflege. Da ist eia Schuldad, da» die Kinder klassenweise unter Leitung einer Lehrer» beziehentlich einer Vadewärterin nach dem Stundenplan, in den eS wie jeder andere Unter- richtSgegenstand aufgenommen ist, zu benutzen habe«. Haushaltungsunterricht ist für die Mädchen der 1. Klasse der Bezirksschulen obligatorisch mit besten Erfolgen eingesührt. HandfertigkeiiSunterricht wird schon seit mehreren Jahren erteilt und findet bet Schüler» aller dortigen Schulen immer regere Teil nahme. Sin Schulgarten ist seit Anfang diese- Jahres eingerichtet worden, in dem nicht bloS die Pflanzen für den Schulunterricht gezogen, sondern die Schüler selbst Ilaffenweise in gärtnerische» Arbei ten aller Art praktisch unterwiesen werden. Ferner werden neben dem planmäßigen Turnen „Jugend spiele" in anregende, Weise eifrig gepflegt. Gegen 400 M. werden anfgewendrt, um bedürftigen Schul kindern eine Ferienerfrischung zuteil werden zu lassen. Am 21. Juli v. Js. ist an der Fortbildungsschule der 1. Samarile,kursu» i« Gegenwart deS Herrn Bürgermeister« Bnvk eröffnet worden. Der Sawa- riterunterricht wurt e während der vierwöchigevHundS» tagsferien in wöchentlich 4 Stunden durch den 8e- zirkSarzt an 24 Schüler aus den Bau-, Maschinen- und verwandten Gewerben erteilt und erstreckte sich auf die sachverständige Behandlung Verunglückter bi« zur Ankunft deS Arzte- oder bi- zur Unterbringung im Krankenhause. E- ist vorauSzusehen, daß die Volksschule diese Kinderwohlfahrtspflege immer ener gischer in dir Hand nehmen wird. — Grüna, 8. März. Am gestrigen SonutaK nachmittag traf der neugewählte Vorstand, Herr Börner, auf hiesiger Haltestelle mit Familie «in. Demselben wurde ein warmer Empfang zu Teil. Zur Begrüßung hatte« sich der Gemeinde-, Kirchen- und Schulvorstand eingefunden. Anschließend an den Empfang folgte ein Kommer- in Höppner« Gasthaus. — Ein Ehepaar in Oel Snitz versteckte den Erlös für eine fette Kuh im Backofen, weil eS fürch tete, daß ihm der Betrag während kurzer Abwesen heit vom Hause gestohlen werden könne. Nm anderen Tage sollte gebacke« werde» und man machte auch hierzu da- nölige Feuer an, vergaß aber leider, da- Geld vorher aus dem Backofen zu nehmen, sodaß die Kassenscheine ei» Raub der Flammen wurden. — Eine lebende Kreuzotter von einem halbe« Meter Länge wurde jetzt im Walde bei Zschor lau (Schneeberg) aufgetunden. In jetziger Jahres zeit gewiß ein seltene- Zeichen. — Döbeln, 3. März. Heute früh kam in den GrauSnitzer Mühienwerken der au- Wolkenstein gebürtige Müller Barthel beim Wegräumen von Körnern der Well« zu nahe, wurde von dieser hoch geschleudert und tätlich verletzt. Der Verunglückte ist Vater von drei Kindern. — Hainichen, 8. März. Gestern morgen fand man den in der Bahnhofstraße wohnende», in den fünfziger Jahre» stehenden Baumeister T. er schossen in seiner Wohnung auf. Was den in den geordnetsten Verhältnissen lebenden Mann in de« Tod getrieben hat, entzieht sich jeder Keontni«. — Die Meldung bezüglich de» Fernbleiben- de- Ofenfabrikarbeiters Schilling in Meißen au» seiner Wohnung bestätigt sich nicht. Der Man« sowohl, als auch seine Frau sind allerdings tief ge beugt; vo» ersterem find auch Aeuherungen, die be fürchten ließen, daß «r sich «in Leid anthun werde,
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