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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189708278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-27
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.08.1897
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HMK-KizeM für Mnderf, ASM, Imu-orf, Wders, Sl Wie», KeimHsorl, Nariknau md NW. Aintsblcrtt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — »7. Jahrg««g. —-— Rr. 198. Freitag, de» 27. August '"NV.?*":!"' 1897. Miese» Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtag») abends für de« folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2S Pfennige. — Einzeln« Nummer 10 Pfeuutgr- — Gestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalte«, Postboten, sowie die AnStrSger entgegen. - Inserate wrrden die viergespaltow Korpuszeile oder bereu Ramu mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. , Haseraultio«. Montag, den lv dss. MtS, nachmittag 4 Uhr soll der anstehende Hafer auf dem Bretel und den Teilen 2 btS 9 der Borwerksfelder parzellen- weise meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Bersammluna beim Bretel auf dem Hohensteiner Wege. Fürstliche Rentverwaltwwg Lichtenstet», den 26. August 1897. v. Uslar-Gleichen. Städtische Sparkasse Lichtenstein. Spareinlagen werden an allen Wochentage« angenommen und zurückgezahlt. GxpeditionSstunden: Bormitt. 8 bis 12 Uhr. Nachmitt. 2 bis 4 Uhr. veßnllicht StMtmttttn-EW, zi Lichttißm vom 25. August 1897. Bei der heutigen öffentl. Stadtverordnetensttzung, welche vom Vorsitzenden, Herrn Baumeister Hedrich, um 8 Uhr eröffne! ward, waren sämtliche Mitglieder des Kollegiums, sowie außerdem Herr Stadtrat Fankhänel anwesend. Vor Uebergang zur Tagesordnung macht Herr Seidel geltend, dah er in de« Sitzung vom 10. Febr. d. I. in den SchulhauSbau-AuSschuß gewählt, aber trotzdem nicht zu einer Sitzung des erwähnten Au«- schufleS zugezogen worden sei, und wünscht infolge, dessen, daß dem Stadtrat hiervon Kenntnis gegeben Werde. Herr Arends fragt an, wem die auf dem Markte b«findliche Wetter- und Anzeigen-Uhr gehöre, indem an derselben mehrere GlaStafeln zerbrochen seien und solche sich überhaupt nicht in bestem Zustande befinde. Von seiten de» Rate» möchte entweder die Renovierung oder aber die Beseitigung der Uhr veranlaßt werden. Nunmehr wird in die Beratung der Tagesord nung eingetreten. 1. Beschlußfassung in Straßenbauangelegen, heilen. Das Kollegium tritt dem Vorschläge deS BauauSschufseS, sowie dem Ratsbeschluß bei, nach denen der Verbindungsweg zwischen der Parkstraße und der unteren Bachgasse nicht vier, sondern nur drei Meter Breite erhalten soll. Ein fernerweiter Ratsbeschluß, betreffend den Bau einer Brücke nebst Ufermauer am Glävzelschen Neubau an der unteren Bachgasse, fand ebenfalls die Zustimmung deS Kollegium-, ebenso der hierfür in Betracht kommende Kostenaufwand, welch letzte- reu Herr Stadtrat Fankhänel de» Näheren in Er örterung zog. 2. Beschlußfassung in Sachen der Gasanstalt. Die Vorschläge deS BeleuchtungS-Au-schusse» au» einer Sitzung desselben vom 26. Juli d. I., und zwar 1) Herrn Stadtrat Kunz wegen Abschluß deS Kohlenbedarfs für 1897 freie Hand zu lassen, 2) den beiden Sa»anstalt«arbettern sür Anstretchen der Gasometer eine Gratifikation von 15 Mark zu ge währe», und 3) PreiS-Festsetzung der künftig zu liefernden Gasuhren, sind vom Ratskollegium ge- uehmigt worden. Auch da» Kollegium der Stadt verordneten tritt dem stadträtlichen Beschluß bei, wünscht aber, das Publikum durch öffentlich« Bekannt machung davon in Kenntnis ,u setze«, daß SaS- Uhren auch leihweise abgegtv« werden. 3. Beschlußfassung über «inen Entwurf „Er hebung von Städtegeld* betreffend. Nachdem von seiten de- Vorsitzenden der Entwurf zu« Bortrag gebracht, laut welchem für alle» von auswärts in hiesige Stadt eingeführte und zu« Verkauf g«bot«n« Brot eine Abgabe in Gestalt von Städtegeld er» Hobe« werde« fofl, so z. B. sür eine zweilpännige Brotfuhre 60 Pfg. usw., entspinut sich über dieseu Grgeystand eine längere Debatte, an welcher sich alle Kollegm«Smitglteder mehr oder ideniger be teiligte«. Die Haupt-AuSfübrungen gegen den Eut- tnurf gipfelte» in dem Grundgedanke«: „Wer schützt den» andere Gewerbe? Hat nicht jeder Erwerb-zwtig »«ter der ÜberLaudnehmehd« Eonturreuz eb««fäll» zu l«den?" Gir großer Majorität wird hierauf her Eutwurf äbgelehnt, da es sich uni Brotverkauf handelt. 4 Geschäftliche». Da» Kollegium »i»Mt Kemrt- «i» vo« eine« Dankschreiben vo« Kommando her Freiwilligen Feuerwehr für die derselbe« zur An- schaffung von Dienstjoppen usw. gewährten 300 M. Nach Bortrag und sich anschließender längerer Debatte einer Angelegenheit, Herrn Musterzeichner Steinbach betreffend, beschließt daS Kollegium, dem RatSbeschlusse eatsprechend, Herrn Steinbach eine« Beitrag von zwanzig Mark zu den ihm erwachsenen GerichtSkosten zuzubilligen. 5. Richtigsprechuag städtischer Rechnungen. Die heute wiederum vorliegende Feuerlöschkaffenrechnung ist bereits am 5. Juli d. I. rjchtiggefprochen wor den, und soll oer Stadtrat dahingehend brschieden werden. Außerdem liegen noch die GaSanftaltSkassen., Stadtkassen., sowie die Stübel'sche Lehrgeld-Stis- tungS-Rechnung zur Richtigsprechuag vor. Alle 3 Rechnungen sind vo« den Mitgliedern deS Prü fungs-Ausschusses geprüft und Erinnerungen nicht gefunden worden. Man spricht demzufolge die Justi- fikation über dieselben aus. Schluß der öffentl. Sitzung: §/«10 Uhr. Hierauf: Nicht öffentliche Sitzung. Aus Stadt und Laud. *— Lichtenstein. Nach den für das ganze deutsche Reich berechneten Saatenstandsnoten ver- schlechteren sich die ErnteauSsichten fast aller Früchte und Kulturen; nur die Kartoffeln und der Hafer zeigen eine leichte Besserung, und der Stand deS Sommerweizens und Klees ist wenigstens nicht weiter zurückgegangen. Im ganzen find die Ernte- ausstchten bet allen Früchten noch über durch schnittliche. — Es besteht im deutschen Reiche bekanntlich die Einrichtung, daß junge Handwerker oder sonstige ErwerbSbkflissene, die sich durch hervorragende Leistungen auf ihrem ThätigkeitSgebiete ausgezeichnet haben, der Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienste teilhaftig werde». So sehr wir uns dieser Einrichtung freuen, so lebhaft bedauern wir, nur so ganz selten, so ausnahmsweise einmal von der wirk lichen Anwendung dieser Bestimmung etwa- zu hören zu bekommen. U«S würde solch ein Einjähriger aber jederzeit eine ganz besondere Hochachtung abnötigen; wir nehmen auch keinen Augenblick Anstand, zu er klären, daß wir eine Glanzleistung auf irgend einem Gebiete deS gewerblichen Lebens, die also doch Zeug nis davon ablegt, daß ihr Autor sein Handwerk versteht, mindesten» ebenso hoch veranschlagen, wenn nicht noch höher, als die Leistung ein Jahr oder anderthalb in der Untersekunda einer mit Privilegien auSgestatteten höheren Lehranstalt gesessen zu haben. — Für die vom Reichstag beschlossene Resolu tion, wonach die Annahme und Bestellung gewöhn licher Postpaket« an Sonn- und Feiertagen auf Eilsendungen beschränkt werden solle, hat sich keine einzige Handelskammer unbedingt ausgesprochen. Eine große Anzahl von Handels- und Gewerbekam- mrrn hat sich dagegen süt die Verlegung der Post schalterstunde zur Annahme von Paketen erklärt, und zwar soll der NachmittagSdienft au den Sonn- und Feiertagen, soweit er dem Paketverkehr dient, vollständig abgeschafft und die Paketannahme an Soun- udd Feiertage«, abgesehen vo« dem Früh dienst von acht bis neun Uhr, auf die Zeit nach dem vormittag». Gottesdienst, also zwisch« elf und ein Uhr, beschränkt werde». Dieser Vorschlag unter liegt gegenwärtig de, Erwägung der Postverwaltung u»b hat die größte Aussicht, verwirklicht zu werde». — Dresden, 25. Aua. Priuz Georg Er hielt gestrru vom König vo« Stam dieselbe höchste Ordensauszeichnung wie König Albert. Die Prin zen Johann Georg und Albert, sowie die Minister v. Metzsch und v. Seydewitz, Oberstallmeister vo« Ehrenstein und der Kawmerherr v. Metzsch erhielten das Kreuz und da« Großkreuz deS Elefanten-Orde«». Der König von Siam reist morgen nachmittag 2 Uhr über Röderau nach Potsdam zum Besuch des deut schen Kaisers. — Dresden, 25. Aug. DaS ungezwungene Wesen de» König- Thulalongkorn von Siam drückte der Königlichen Galatafel im Schlöffe einen beson deren herzlichen Charakter auf. Die sonst so ge flissentlich beobachtete Hosetikette wurde mehrfach in der liebenswürdigsten Weise durchbrochen. Tra der Sprachenverfchiedenheit war die Unterhaltung an der Tafel eine ungemein lebhafte, die ihren Höhe punkt erreichte, als König Albert auf seinen hohen Gast toastete. Selbst beim Kaffee mußte gegen alle Gewohnheiten Musik gespielt werden. — König Tschulalonkorn von Siam, der in diesen Tagen von Dresden au» Meißen be suchen wird, ist von kleiner Statur, äußerst lebhaft und gewandt. Die Gesichtsfarbe erinnert an die eines Mongolen. Ein paar kluge Augen blitzen auS dem gelben Teint. Ueber der weiße» Uniform trug der König bei der Ankunft in Dresden ei» breite» gelbe» Ordensband. DaS Haupt bedeckt rin in discher oder Tropenhelm mit Reiherstutz. Die Bein kleider waren mit Goldtresse» besetzt. Der Sohn de« König- ist ebenfalls eine frische Erscheinung. In dem 20 Herren zählende» Gefolge befanden sich zwei weitere Prinzen, verwandte de» Königs. Glänzende Uniformen, rote, schwarze, grüne, blaue, weiße, entzückten daS Auge, namentlich die reich goldgestickte deS Gesandten. — Chemnitz, 25. Aug. Wie man heute in Erfahrung gebracht, hat sich der Verbrecher Mauersberger, welcher gestern da» Attentat aus den Geldbriefträgrr Sieber aus führte, bereit» am Mon tag vormittag, kurz nach seiner Entlassung au« der Gesangenenanstalt „Kaßberg*, im Hotel „Germania*, hier, Langestraße, unter dem Namen Kauf«ann Krüger eivlogiert, hat dort da» Zimmer wenig ver lassen und sich auch in demselben bedienen lassen. Der Wirt, welcher Mißtrauen gegen den Burschen hatte, v-rlangte noch an demselben Abend Zahlung von ihm und, da er die über 2 M. betragende Zeche nicht bezahlen konnte, wurde der Betrüger nach Wegnahme einiger Effekten auS dem Haase ver wiesen. — Der Geldbriefträgrr Sieber ist, wie mit geteilt wird, von allen den Beamten de» hiesigen Kaiser!. Postamt«, welche mit ihm dienstlich zu thun habe», al» ein bescheidener, äußert gewissenhafter und durchaus zuverlässiger Unterbeawter geschätzt, als welcher er sich auch in seiner früheren Stellung al» Lavdbriefträger beim Postamt Siegmar bewährt hat. Bemerkenswert ist e-, daß Sieber bereit» in seiner Eigenschaft al» Landbriefträger eine« Anfall- vrrsuch au»grfetzt gewesen ist. Wie zu unserer Freude berichtet wird, berechtigt da» Befinden Sie ber» zu der Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. Er hat in der vergangene« Nacht gut geschläfert und auch ohne Beschwerden Nahrung zu sich ge- »ommrv, nur macht sich der infolge de« starke» Blutverlust- erklärliche Schwächezuftand noch fühlbar. — Che « «itz, 25. Aug. Bedauerlicherweise ist wie-« von» etuem Raudmordoersuch zu bericht«». Bester» Di«»tag ab«»d gegen '/«II Uhr ist ei» solcher im G«fthau» „Zeisig* bei Penig voraeko«- «eo, »ad zwar kamen zwei Unbekannt« al» Phifer in Frage, welche a»scheiu«d bi»her in bet betreff«-
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