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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189709049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-04
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.09.1897
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LWMMMLM Wochen- und Rachrichtsblatt zugleich HWsk-DzeM flr Kohrdorf. Aidlitz, Zmsdorf, Wd-rf, St. Wien, KtiimHrorl, Amennu M Men. Aintsblcrtt für den Stadtrat zn Wittenstein. > »V. s«hr-«»-. Nr. 205. Sonnabend, den 4. September 18S7. «test» Blatt erscheint t ä a l ich laußer Sonn- und Ftstta„)abe»d« für den folgenden Ta«. BiertelMrltcher »r,ug,p«i, 1 Mart 28 Pfennige — Einzelne Nummer 10 Pfennig. — Oeltellungen nehme« außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle ikaiferl. Postanstalte«, Postboten, sowie dir Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltem Korpuszeile oder deren Nam» mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. A«S Stadt «nd Land. *— Lichtenstein, 3. Sept. Wege« Platz« mangels in unserer Schale find von heute ab zwei Mädcheukiaffen in da« Nebengebäude de« Herr« Sattlermetster» Otto verlegt worden Die Weihe des neuen SchulraumS erfolgte durch Herrn Schul direktor Poenicke. Den betreffende« Kindern wurde durch Verabreichung von Würstchen und Semmeln, gespendet von Herrn Otto, noch eine be sondere Freude bereitet. — L« bestand bei der Staat«bah«ver»altung die Abficht, die Bahnsteig. Sperre zum 1. Oktober d. I. auf allen bedeutenderen Strecken Sach sens einzurichten. Wie jetzt aber verlautet, dürfte de, Zeitpunkt der Einführung wohl noch etwa« hiuau«geschoben werden, da di« durch die Hochflat au grasen Strecken der Staat«bghnen verursachten Schäden die Heranziehung aller Hilfskräfte zweck- baldiger Wtederherftelluug notwendig gemacht haben, so daß für die Vorarbeiten zur Perronsperre e« au Arbeitskräften mangelt. Somit dürfte für den 1. Januar, spätestens aber für den 1. April näch sten Jahre« die Einführung jener Maßregel zu ge wärtigen sein. — Da« Köaigl. Ministerium de- Innern hat die Aufsichtsbehörden angewiesen, dahin zu wirken, daß die Sparkassen mit hohem Zinsfuß letzteren in ein angemessene« Berhältni« zu dem gegenwärtigen Staude deS Geldmarktes bringen. — AIS eine Anregung teilen wir hier folgen den dem „Märkischen Sprecher" in Bochum ent nommene« kleinen Aufsatzmit: „Große Stellenlosigkeit — so wird auS Berlin gemeldet — herrscht zur Zeit im HandelSgewerbe, und zwar sind die qualifizierten Handelsangestellten, Buchhalter, Kontoristen, Ver käufer, in gleichem Maße davon betroffen, wie die ungelernten Handel-hilf-arbeiter, Hausdiener und Packe». I« den Arbeitsnachweisen der verschiedene« Orgaaisatiouen find die Stellensuchenden oft Wochen, ja Monate lang vorgemerkt, ehe sie untergebracht werden können. Einzelne Branchen, wie die Damen- mäntel-Konsektion und der Lederwarenhandel, sind in einem unanfhaltsamen Rückgang« begriffen. Zahl reiche kleinere Geschäfte dieser Art haben sich in den letzte« Monaten ungünstigen Geschäftsganges wegen aufgelöst, sodaß deren Personal brotlos wurde. Die Zahl der beschäftigungslose« Handlungsgehilfen wird noch durch de« Zufluß aus dem Bureaufach, wo die Schreibmaschine zahlreiche Arbeitskräfte über flüssig mach», beträchtlich gesteigert. Obwohl die Berweodung weiblichen Personals in kaufmännischen Betriebe» iu steter Zunahme begriffen ist, übersteigt auch hier das Angebot wesentlich die Nachfrage, so daß die Gehälter für Verkäuferinnen, Lageristinnen usw. in letzter Zeit erheblich gesunken sind. Warum erlerne» denn die Stellenlosen nicht frühzeitig die Stenographie und die Handhabung der Schreib maschine? In diesen Fächer» ist großer Mangel an Personal, und gute Kräfte finden darin leicht gut dotierte Stellungen; werde« doch, wie beispiels weise au-geführt sei» mag, in der neueste» Ausgabe deS Zentral-BakanzeublatteS nicht weniger als 12 Stellen ausgeschrieben, für deren Besetzung Kennt nis oder doch Borkenntnis in der Stenographie, und 7, bei denen die Handhabung der Schreib masch,ne zur Bedingung gemacht wird." — Zahlreiche auS Böhmen heimgekrhrte Ar- better und Handverker entwerfen ein düstere» Bild von den Bedrückungen, denen sie durch die czechischen Fanatiker au-gesedt waren. I» Berlin sind in den letzte» Tagen größer« Trupps von Arbeiter» ringe- troffen, die der Deutschenhaß au« Lohn und Brot gebracht hat. Am schlimmste» soll e« in der Nähe von Prag zugehen; rn den kleine» Ortschaften be- soader» tu Lieban, wo sich die meisten Fabriken be- findeu (Goldletstenfabrjkeo, Färbereien, chemische» Fabriken usw.) werden die deutsche» Arbeiter viel fach unter polizeilicher Bedeckung nach den Fabriken gebracht und wieder abgeholt. Eine Anzahl von Fabrikbesitzern entläßt die deutschen Arbeiter bereits vor der Feierabendstunde, um sie Mißhandlungen und Beschimpfungen durch die Eingeborenen zu ent ziehen: andere kündigen den geschickten deutschen Ar- beitrrn und nehmen Czechen an ihre Stelle. — Lin« gemeinschaftliche Beteiligung aller über 80000 Einwohner zählenden Städte de» deutsche» Reiches au der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 kanu fast als sicher augcsrhen werden. Es giebt im Reiche 26 Städte mit mehr al» 80000 Eiuwoh- »er», vo» diese« habe» auf Anregung Württemberg- bereit» 24 ihre Beteiligung zugesagt. — Am 31. August, alS tu Leipzig ein star ke» Gewitter niederging, ist in der Gegend von Hirsch feld, Wolfshain, Beucha bi« Brandi» eine Windhose mit großer Heftigkeit ausgetreten, die nicht unbe trächtlichen Schaden an Gebäuden und Bäumenan gerichtet hat. Abgedeckte Dächer und eingestürzte Schornsteine sind nichts Seltene«. Auf der Straße von Wolf-Hain nach Hirschfeld wurden viele der starken Pflaumenbäame entwurzelt und auch ein Wage», in dem sich zwei Knabrn befanden, vou der Straß« in den Lhauffeegrabe» geschleudert. — Gro ßen Schaden hat da» Unwetter auch in Probstheida angerichtet, wo namentlich eine Särtuerei schwer be« troffen wurde. — Leipzig, 1. Sept. Die Deutsch-Oester« reicher sind bet prächtigstem Wetter soeben io einer Stärke von etwa 1000 Personen samt den Vogt ländern, die sich den Deutsch-Böhmen avgeschloffen haben, hier eingetroffen. Line vieltausendköpfige Menschenmenge hatte sich zum Empfange, der ein ungemein herzlicher war, eingefunde«. Beim Ein- laufen de» Zuge« ertönten au» tausend und aber tausend Kehlen fröhliche He lrufe, die sich aus dem Wege nach dem Begrüßung-lokal fortsetzten. Die Deutsch-Oesterreicher sind hocherfreut über den war men Empfang. Angenehm empfunden wurde von ihnen, wie sie besonder» betonten, das Aufgebot der wenigen Schutzleute, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung anwesend Ware«. Eben findet ein Begrü ßungsschoppen statt, an dem viele Hundert« teil nehmen, darunter eine Anzahl Frauen. Al« Führer der Deutsch-Oesterreicher sind Jro, Schmidt, Hofer und der Bürgermeister vou Eger mit anwesend. Die Stimmung ist durchglüht von hoher Begeisterung. — Chemnitz, 2. Sept. Ueber da- Befinden de« Geldbrtefträger« Karl Otto Sieber, auf welchen am 24. August von dem jugendlichen Verbrecher Paul Curt Mauersberger da» fluchwürdige Attentat auSgesührt wurde, bessert sich erfreulicherweise der maßen, daß Sieber schon seit zwei Tagen im Garten de- Krankenhaus«» spazieren gehe» kann; er wird noch diese Woche entlassen werden können. Sein Allgemeinbefinden ist ei» gute», nur fehlt e» ihm noch sehr an Atem, auch fällt ihm da» Laufen noch etwa» schwer. — Beim Abfeuern einer von eine« jungen Menschen selbst gefertigten Schlüffelbüchse flog dieselbe gestern abend t» der 9. Stunde auf der Sedanftraße einem 15 Jahre alten Mädchen in da» Gesicht, sodaß die Getroffene an der linken Wange eine größere Wunde erlttt, dir, nachdem von Sa maritern die erste Hilse geleistet worden war, von einem Arzte genäht werden mußte. Hoffentlich ge lingt e», de» Thäter, der sich der Ergreifung durch die Flucht entzogen hat, zu ermittel». — Zwickau, 1. Sept. (Oeffentliche Ber- Handlung vor dem Königlichen Landgericht, Ferien- Strafkammer II.) Vor der zweiten Ferienstrafkam mer fand heute »ur eine Verhandlung statt. Der Vorsitz lag in den Händen de» Herrn LandgerichtS- direktor» Dr. Klöppel. AlS Angeklagte waren er- schienen die am 26. Mat 1868 in Mülsen St. Jacob geborene Milda Marie verehrt. Lüdke geb. Friedrich und deren am 19. Oktober 1861 t» Elberfeld ge borener Ehemann, der Berginvaltd Michael Ludwig Lüdke in Hohndorf bei Lichtenstein. Der verehelicht. Lüdke wurde nach dem Eröffnungsbeschluffe zur Last gelegt, zu Anfang dsS. I». bei einer ihr drohenden Zwangsvollstreckung in der Absicht, die Befriedigung ihres Gläubiger- zu vereiteln, verschiedene Bestand teile ihres Vermögens veräußert zu haben, während der Ehemann Lüdke beschuldigt wurde, seiner Ehe srau zur Begehung dieses Vergehens wissentlich durch die That Hilse geleistet zu habe«. Nachdem «ine Anzahl Zeugen vernommen worden waren, wurden die Angeklagten, welche ihre Schuld bestritten, von der wider sie auf Grund von 8 288 deS Straf gesetzbuch» erhöbe»»» Anklage kostenlos freigesprochen. — Zwtckau, 2. Sept, vorgestern bezog da» 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 Quartier in den Vororten östlich der hiesigen Stadt. Sester» war Rasttag. Heute früh setzte dieses Regiment seinen Marsch nach de« Bogtlande fort. Heute vormittag rückte da» 3. Feldartillerie-Regiment hier rin und bezog Quartier in de» südlichen und westlichen Bor orten Zwickau-; der Stab der Artillerie-Brigade «ahm von heute an hier Quartier. Der Regiments- stab und die 11. Batterie de- 3. Feldartillerie- Regiment- liegen im Vorort Niederplanitz, woselbst weiter vom 6. bi» 7. d. M. der RegimentSstab und der Stab de» 2. Bataillon», sowie die 5. bi» 8. Kompanie de- 106. Regiment» vom 13. bi» 14., der RegimentSstab und «iu vatatllon»stab, sowie 4 Kom panie« de» 179. Jnfanlerir-Regiment», dl« Kranken» tranSportkolonne Quartier erhalten, ferner vom 14. bis 16. d. M. der Stab der Kavallerie-Brigade Nr. 24, der Stab der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47, der Stab de» Pionier-BataillonS Nr. 12, der Stab de» 3. Bataillon» de» 134. Infanterie - RegimeutS und 3 Kompanien desselben, Abteilungen de» Train«, der KrankentranSportkolonne und die Division«- Telegraphen-Abteilung, zusammen 81 Offiziere und über 1600 Unteroffiziere und Mannschaften. — Bockwa, 2. Sept. Die Hochflutwaffer im hiesigen Ueberschwemmungsgebiet sind im Terrain oberhalb de» Falk'schen Werke» bi» aus eine« Tüm pel an der Wasserhaltung völlig abgelaufen. Im Terrain zwischen Herrschel'S Schacht und Falk- Schacht sind noch ewige große Teiche vorhanden, die aber gegen de« ursprünglichen Umfang verschwin dend klein zu nennen sind, umsomehr aber die ge waltige Größe und Tief« de» Uebrrschwemmung»ge- biete« erkenne» kaffe». Maa sprach damals von 10 bis 14 Meter Tiefe und der zwanzigfachen Größe de» SchwanenteicheS. Die Wildenfelser Straße ist an der Durchbruchftelle wieder hergestellt und höher gelegt, auch der Weg nach dem Röhrellsteg, entlang der Mulde, wieder in Stand gesetzt worden. An der Eifinbahnbrücke oberhalb de» Röhreusteg» sind WasserstandS-MarkierungStnfeln angebracht worden. — Gestohlen wurden am Sonnabend am Hellen Tage in der Kirch« zu Rein-dorf die Altar- lruchter und die Taufschüffel. Gegen 2 Uhr nach mittag» sollte eine Trauung stattfinden, wozu kurz vorher die Kirche geöffnet worden war. I» dieser Zeit müssen die Diebe in da» Gotteshaus etuge- drungen sein; sie schloffen di« Kirchthür vou innen ab und verließen die Kirche mit ihrer Beut« durch ein Fenster. Al» man die Trauung vornehmen wollte, mußte da- Gotteshaus vou neuem mit einem herbeigeholten zweiten Schlüssel geöffnet werdrv; der andere fand sich innen auf einer Bank vor. Die Thäter sind noch unbekannt. Die Leuchter waren 1847 vom Jangkraueuverrin zu Kohmer der Kirche gestiftet und 1857 schon einmal geraubt, jedoch glück lich wieder ausfindig gemocht worden. Hoffentlich geschieht die« auch jetzt wieder. — Radebeul, 31. August. Die nach den einschlageuden Umständen o« nächsten liegende Ver mutung, daß da» Verschwinden de» Rentier- Ihle in Radebeul auf einen Unglücksfall zurückzufahren sei« dürfte, der demselben in der Schweiz widerfahre« ist, wird nach den Ermittelungen, die der von seite» der Fa»ilie deS Vermißten damit beauftragte Privatdetektiv in der Umgegend von Luzern ange stellt hat, nunmehr beinahe zur völligen Gewißheit,
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