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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189804261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18980426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18980426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-04
- Tag1898-04-26
- Monat1898-04
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.04.1898
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HkWs-Anzeiger für KoDerf, KSÜlch, Imvhorf, W-erf, Kl. Wim, Leinrichsorl, Umenm mt KEm. Amtsblatt für den Stadtrat zn Wittenstein. - — - »8. Jatzrgwmg. > — «r. 93. ^"N. Dienstag, de« 26. April 1SS8. Btsfe» Blatt erscheint täglich (anßer Som»- «nd Festtag«) abend« für de« folgenden Lag. Biertrljthrlicher Be,ng»prei» 1 Mark » Pfennige. — Sin,eine Nummer 10 Pfennig«. — »iRrLnugeu nehmen allster der Erpedttto» in Lichtenstein, Mar« 179, alle «atserl. Postmstalteo, Postbote», sowie dir AusttSaer entgegen. — Inserate werde» dir Viergespann» KorpllSzeUe ober deren Rau« «tt 10 Pfennige» berrchnet. — «»»arme der gaswate täglich bi« spickst«»» vormittag 10 Uhr. velanntmach««», G1»t--i«ikomme«steuer betreffe«». Nachdem die Einschätzung de« steuerpflichtige» Einkommen« für da« Jahr 1898 in hiesiger Stadt beendet und da» Ergebnis den Beteiligten bekannt ge- macht worden ist, so werden in Gemäßheit der in Z 46 de» Einkommensteuer gesetze« vom 2. Juli 1878 enthaltrnen Bestimmungen alle Personen, welche hier ihre Beitragspflicht zu erfüllen haben, denen aber der in Gemäßheit der erwähnten Bestimmungen ausgefertigt« Steuerzettel nicht hat behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung d«S EinschätzungSergibniffeS sich bei der hiesigen Stadtstellereinnahme anzumelde». Lichtenstein, den 25. April 1898. Der Stadtrat. Lange. Bgl. Die »e» ei«trete»de» Fortbilduagsschüler sollen sich, «tt Feder und Papier versehen, Mittwoch, de« S7. April, nachmittags 1 Uhr im Hauptschulgebäude eiustnden. Lichte ufiein, den 25. April 1898. Die Geduldirektio«. Poe»icke. Städtische Spartet Lichte»ftei». Eparetttla-e« werden an alle» Wochewtage» angenommen and Mückgezahlt. Gxpeditionsftunde«: Vormitt. 8 bi» 12 Uhr. Rachmitt. 2 bi» 4 Uhr. Die Königsfeier in Lichtenstein. Nach unsere Stadt hat in den RuhmeSkranz, -er sich durch die Feier and Verehrung unsere» hoch verehrten König« Albert um dessen glorreiche Stirn abermals »ob, «in immergrünende» Blatt ringe« flochten und die ganze Bürgerschaft hat sich in wahr haft patriotischer und opferwilliger Weise ein mütig daran beteiligt. Fast jedes Hau» zeigte die tr«u« Besinnung gegen König und Vaterland durch Hiffe« von Flaggen und Fahnen in de» sächsischen und deutschen Lanvetfarden. Am Freitag abend Hegau» bereits die Vorfeier mit Kommers im schön geschmückten Saale de« neue» Schützenhause«, wozu sich ca. 500 treue Bewohner »ebst den Spitzen der Stadt eingefunden hatten. Ein reiche«, schön ge wählte- Programm durch Coneert von der Stadt- kapelle, herrliche Sesangepiscen von Seiten der beiden hiesigen Gesangvereine: Musikverein «nd Liederkranz, sowie vom k. S. Kriegerveretn patriotische Festaus führungen mit Darstellung eine« lebenden Bilde«: »Die Huldigung König AlbertS", Verherrlichtende» Abend in seltener Weise. Herr Bürgermeister Lange hatte die Begrüßungsansprache übernommen, darauf wurde von Herrn Lehrer Schramm folgeuder selbst Verfaßter Prolog gesprochen: Welch märchenhaft Singen und Klingen geht heut' Durch sprossende Felder und Auen? — Ein heimlicher Gruß, den Herr Frühling beut All unseren deutschen Gauen. Wie hat Frau Natur doch sich angethan Mit jugendlichem Gewände, Das ihr Junker Lenz, der getreue Galan, Vom Himmel herniedersandte. In Seide „grün-- und mit Bänder» „Weitz" Stellt sie sich dar unsern Blicken, Al» ob sie zu unser«» KSntg» Pr«t» Sich so habe wollen schmücken. Und über ihr spannet der Himmel breit Den Mantel der Treue, de» blauen! — Sagt an mir, war je wohl auf Erden weit Ein herrlicher Bild noch zu schauen. Fürwahr, ein Gemälde, zu FesteSpracht Und Jubelakkorden geichenketl O Himmel, du hast nicht umsonst un» gelacht, JnS Herz uns die Freude gesenket! — Nun läutet, ihr Glocken, nun kündet vom Turm Mit weithinschallendem Munde- „All Sehnen löst sich in Jubelsturm! 'S ist kommen die festliche Stunde!" Die Stunde, in der wir auf» neue hent' Un« unserem Könige geben. Wie fallen auch mögen die Lose der Zeit: Ihm, IHM unser ganzes Leben! — Wte Kinder sich freu» auf den Jahrestag, Dem Vater Geschenke zu bringen, Und ihm, dem Geliebten, frohgemach Die herrlichsten Weisen zu singen, So nahet sich heute Dein ganzes Land, Dir Donkeszähren zu zollen! Nimm hin sie, o König, der Liebe Pfand, Aus Herzen, aus übervollen! Und wo noch fühlet ein Sachseusohn, — SeiS auch in der weitesten Fern — Da schweben Gebete zu Gottes Thron Für Dich unseres Sachs««» Ster». Ein Stern! Du leuchtest im deutschen Lund Ob Männerwürde und Tugend: Du hieltest, was uns als Unterpfand Versprochen einst Deine Jugend. Wie hast Du qesounen, wie hast Du gewacht. Daß sicher schliefen di« Deinen; Wie hast mit dem Schwert auch Du rüstig geschafft, Herr ch«ldmarschall! Deutschlan» zu einen! Und al« wir weinten an Wilhelm'» Bahr', Germania die Augen verhüllte. Schlug seine Führ der preußische Aar Getrost um die Raute, die milde. Denn als Dich Dein junger Kaiser rief. Du stellt'st Dich als Freund ihm zur Seiten. — Da neigte da» Alter zur Jugend sich tief, Und Herz an Herz standen die Beiden. So ziertest Du der Wettiner Thron! — Ein Vterteljahrhundert verrann. Nun decket Schree Deinen Scheitel schon, Dein Lebensabend begann. Doch grünet Dir um Dein gebleichtes Haar Gar fröhlich das LorbeerreiS; Auf Deinem Haupt — noch im siebzigsten Jahr Vermählt sich das „SrLn-- dem „Weitz!-- — Vernimm denn, o himmlischer König Du, Jetzt all Deiner Kinder Flehn: „Send gnädig uns Friedensengel za Au» lichtumflossenen Höhn! Gieb Gnad unserm König zu schwerem Werk, Die Seinen noch lang zu beglücken; Die Hände, die nimmermüden, stärk', Wenn Herrschersorgen ihn drücken! O Herr, laß auch fernerhin Segen erblühn AuS seinem Werk! Sei ihm Wächter! Erhalte und schütze Vas Hau» Wetti« Bi» auf die fernste» Geschlechter l" Dte Festrede hielt Herr Oderpfarrrr Seidel. I« voa Herzen kommende» und zu Herzen dringend«« Worten gab derselbe ein getreu«« Bild de« König«, indem er solchen al« Held, al« Friedeu-fürften und al« frommen Menschen feierte und seine Red« in einem dreifachen Hoch aus König Albert au-kliugen ließ. Einstimmig erklang darauf die Sachsenhymne, welche sich dieser Rede unmittelbar auschloß. Im Laufe diese« Abend« wurde auch, vou Herrn Bürger meister Lange unterzeichn«», folgende« Glückwunsch telegramm abgesandt: „Sr. Majestät König Albert von Sachsen in Dresden. Auch Lichtenstein möchte mitleuchten als Stein in der kost baren Krone der Volkstreue, die Ew. Majestät Haupt heute umstrahlt uod entbieten Ew. Majestät ehrfurchtsvollst die reichsten Segenswünsche 500 bei dem Festkommers versam melter Bewohner Lichtensteins". Nachdem de, offizielle Teil de« Abend» erledigt war, wurde« allgemeine Gesänge von den Aestversaw- melten gesungen, dessen patriotischer Inhalt di« all gemeine Begeisterung zur Höhe avfachte. So ergriffe« auch noch mehrer« Herre« da« Wort zur Rede, i« welchem die Liebe zu König Albert uud zum ganzen Königshaus« leuchtend hervorklaug. U. a. trug auch Herr Zahnkünstler Wehrmann auS Glauchau ein selbstverfaßteS Gedicht aus den König vor. Erst in vorgerückter Morgenstunde ver ließe« die letzten KommerSbesucher da» Feftlokal, in welchem die trene Verehrung unsere« geliebten Land«-- vater» so sichtbar zum Ausdruck gelangte. Am Sooaabend früh verkündeten Böllerschüsse und durch die Straßen der Stadt ziehende Reveille unter vegleituug vou Sewehrsektionen de» K. S. Militärverein» and de« K. S. Kriegerverein- de» eigentlichen Beginn de- hohen Köntg«festtage«. Bor- »ittagS 9 Uhr fand Festakiu« in de« einzelne» Klaffe« der hiesigen Bürgerschule und mittag- von 12—1 Uhr Loncertmustk auf dem Marktplatze statt. 2 Uhr begann da- Festesten im schön geschmückte» Saale de« H?tel« zum goldnen Helm. Herr Amts richter Fiedler hatte dabei di« Tafelfestrede über« »ommen. Der Gedaukengang d«rselben war ungefähr folgender: „Wenn über Deutschland hinaus Völker und Fürsten heute unserem König zujubeln, von welche» Gefühlen muß erst Sachsen selbst erfüllt sein. Vor allem ist eS Dank, Dank gegen Gott, Dank gegen den König, der »öS ein greiser Held, ein weiser Fürst, ein frommer Mann, ein edler Mensch. In der Person de» Königs feiert aber heute dar ganze Hau» Wettin das Königtum überhaupt. Die Feinde desselben, Revolutionäre, Schwärmer und diejenigen, die die alte Fürsten treue zu einer nur bedingten Gefolgschaft modernisiere», brauchen wir in Sachsen unter König Albert nicht zu fürchten. Das Gelübde, daß die» immer so bleiben soll, sei unser JubiläumSdank. Wie die Männer auS den Bergen vo« alterSher in der Liebe zur Heimat und zum Fürsten hervor leuchten (Prinzenraub), so wollen auch wir in deu Bergen in der Bethätigung dieses Gelübdes Allen vorangehen!" Die mit brausend«« Jubel ausgenommen« Rede wurde mit einem Zfacheu Hoch auf Se.Maj. König Albert geschloffen. Herr Bürgermeister Lange Verla» während de- Festesten» den telegraphisch zugegangenen Dauk de« König» auf da» Glückwunschtelegramm am KommerSabead. Derselbe lautet: „Ich danke herzlich für die mir zugegangenen freund schaftlichen Glückwünsche. Albert." Nach Beendigung de» offiziellen Teile», welcher mit allgemeine» Taselgesäagen schloß, toasteten noch Herr Zahnkünstlrr La de «an« auf den König, Herr Stadtrat Fankhänel auf die Königin and Herr Lehrer Schramm auf vi-marck. Mitglieder de» Musikverein- widmeten sich in dankenswerter Weise der Aufgabe, die Festgäfte durch TesangSvor« träge zu erfreuen. Gegen V»7 Uhr war die Tafel beendet. Die Illumination am Abend war eine allge meine, großartig« uud unsere Stadt in jeder Be ziehung ehrende, denn e» gab fast kein Hau-, wo» nicht teilgeuommen hatte; auch da« kleiuste hatte seinem Köuig zu Ehren die Freudenlichter «utzüudet. Eine zahlreiche wogeude Menschenmaff« bewegte sich durch die Straße«, u« Umschau zu halten und sich an dem Gebotenen zu erfreue«, die Stadt hatte die sämtlichen GaSschmuckbrenn,r entzündet und wie die private«, so waren auch alle öffentlichen Gebäude prächtig illuminiert. Sogar ältere Leut« können konstatieren, daß eine solch allgemeine Beteiligung durch Illumination hier noch nicht, wie an diesem KönigSjubiläumSabende, stattg«f«uden hat. Herr Rentier Seydel bot zu Ehren diese» Abend» ein großartige», hier noch nicht gesehenes, über 1 Stunde andauerndes Feuerwerk, welcher viele Straße«« Passanten avzog und Bewunderung erregte. Erst al« die Mitternachtsstunde heranrückte, zeigteu die überall verlöschenden Flämmche», wie alle- iu d«S Meer der Vergänglichkeit übergeht und nur di« Er innerung bleibt. Am Sonntag fand unsere Söuig»f«er mit Sircheoparade ihre« würdige« Abschluß. Die sämt lichen Vereine uud Korporationen mit Fahnen sam melten sich zum Festzuge ^/r9 Uhr am Ratskeller nutz unter Teilnahme der Geistlichkeit, der kaiserliche«, königliche«, städtische« uud fürstliche« Behörde« «vd Vertreter, sowie der Lehrerschaft bewegte fich der Zug uuter dem feierliche« Geläute der Kircheoglocken «ach drm Gotte-Hause. Herr Oberpfarrer Seidel hielt die Feftpredigt, i« welcher er die Sotte«furcht, die Treue zum König-Hause uud die Liebe zu dm Mitmensch«« al- rechte Pflicht zu bewahren jedem Gläubigen an» Herz legte. So schloß unsere KöuigSfeier! Möge dieselbe allen treuen Bürgern «nd Eia- wahner« stet« i« srendigster Sriuaerang bleibm al» eiu leuchttader Baustein in dem Gefüge aasere« schöne» Sachseulandri!
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