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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191103235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-23
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68 Donnerstag, den 23. März 1911 Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger "^- -MU str die MM KMaiWwlW MHz, da- MzW AMeriHl md de« Ktr-trit z« Irantterz i. Si. Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Berlag von L B Roßberg in Frankenberg t. Sa. an jede» Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- Mil vierteljährlich 1 50 monatlich SO <-. Lrägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monat- 5 H, früherer Monate 10 H. EsEolmnge« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten nnd Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Auslände Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größer« Inserate bis 9 Uhr vormittag«, kleinere bis spätesten« 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann einr Garantie nicht übernommen werden. G»4^ 51. Telegramme: Tageblatt Krankenbergsachsen. Anzeigenprei«: Die i! «gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bet Lokal- Anzeigen 18 im amtlichen Teil pro Lei!« «0 „Eingesandt" im Nedaktionsteil« 35 H. Für schwieriaen unv tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b H Exiragebühr berechnet. J iseraten-Auuahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. Bekämpfung -es Nonn^nfaltees. Obgleich iw Bezirke der AmtShauptmannschaft Flöha ick Jahre 1910 die Nonnenplage infolge rechtzeitiger Und nachdrücklicher Bekämpfung dcS Schädlings erheblich zurückgegangen ist, so bleibt doch, insbesondere bet etwaigen der Entwicklung. Ver Nonne günstigen Witterungs- Verhältnissen eine erneute, den Bestand der Wälder bedrohende Vermehrung des Schädlings Nicht ausgeschlossen. An alle Wäldbesttzer ergeht daher hiermit die Aufforderung, die zur Bekäwpsung des Nonnenfalters nötigen Maßnahmen rechtzeitig zu treffen. Zur Beaufsichtigung der zu treffenden Vorkehrungen und zur Erteilung von Ratschlägen an die'Wäldbesitzer sind gemäß § 4 des Gesetzes vom 17. Jtli 1876, den Schutz der Wal- dungen gegen schädliche Insekten betreffend, folgende Herren als forstkundige Sachverständige bestimmt: 1. Herr Oberförster Hüber in DitterSbach, 2. „ Oberförster «raune in Plaue, 3. „ Oberförster Müller in Leubsdorf, 4. „ Oberförster GchnnaL in Zschopau, 5. „ Forstmeister Mühlmann in Einsiedel, 6. „ Förster Sättler in Erdmannsdorf. Jedem dieser Herren ist ein bestimmter Kreis von Gtmeinden mit Waldbestand zu geteilt worden. Ihren Anordnungen zur Bekämpfung der Nckme ist von ollen Waldbesitzern ungesäumt Folge zu leisten. Die Unterlassung der zur Vertilgung des Schädlings erforderlichen Maßnahmen bezw. die Nichtbefolgung der von den obengenannten Sachverständigen getroffenen Anordnungen wird mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bis 14 Tagen geahndet. Auch werden die notwendigen Arbeiten bei Unterlassung auf Kosten der Säumigen ausgeführt werden. Die Amtshauptmannschaft weist darauf hin, daß kleineren Waldbesttzern, denen durch die von den Forstsachverständigen angeordneten BertilgungSckaßrrgeln für ihre Verhältnisse hohe Aufwendungen angesonnrn werden, im Interesse einer einheitlichen und durchgreifenden , Ausführung der Bekämpfung-Maßnahmen Beihilfen au» der Staatskasse bewilligt werden - können. Die Gewährung solcher Beihilfen ist jedoch an die Bedingung geknüpft, daß dir Flurgemeindrn im Einverständnis mit den Waldbesitzern die Ausführung der Vernichtungs arbeiten nach Anweisung und unter Kontrolle eine« Forstsachoerständigen übernehmen. Fliha, am 17. März 1911. Die Königliche AtutShauptmauuschaft. Kenerwehr-Mufterung. Auf Grund der Bestimmung in ZK 2 und 7 der Feuerwehrordnung für die Stad Frankenberg werden alle diejenigen als Bürger oder al« selbständige Einwohner im Ein- wohnerverzetchnis eingetragenen Gemeindeangchörigen, welche das 21. Lebensjahr vollendet und das 32. Lebensjahr noch nicht überschritten haben und einer Abteilung'der Feuerwehr nicht bereits angehören, sowie alle diejenigen, welche aus einem der hier bestehenden frei willigen Feuerwrhrkorps freiwillig ausgetreten oder ausgeschloffen worden sind, zur Vermei dung einer Geldstrafe von 1 Mark hiermit ausgefordert, sich MonRsg, 27. Müv-e nachmittags 4 Uhc in der Tchankwirtschaft „Webermeisterhanö", innere Freiberger Straße Nr. 21, 1 Treppe, hierselbst persönlich vor dem Feuerlöschausfchuß kinzufinden. Befreit vom Erscheinen in dem anberaumten Musterungstermin sind nur diejenigen, welche wegen eigener Krankheit oder Abwesenheit von hier bis 27. März dieses Jahres mit tags 12 Uhr beim Feuersourier, Herrn Schuhmachermeister Des Pang, Alb-rtstraße 12, hier entschuldigt worden sind. Reklamationen gegen die Heranziehung zum Feuerwehrdienst oder gegen die Einreihung in bestimmte Abteilungen der Feuerwehr sind bei Verlust des Reklamationsrechts für daS folgende Dienstjahr im Musterungstermin anzubringen und werden vom Feuerlöschausschusse bez. unter Beirat des Herrn Stadtpolizeiarztes sofort erledigt werden. Frankenberg, am 20. März 1911. Der Siadtrat. Für Schulverwaltungen halten wir besten« empfohlen: Zensur-Tabellen (für Zensurhauptbücher) und geheftete Zensur-Bücher, Tagebuch- und Bersäumuis - Tabellen, Schüler - Verzeichnisse, Schulentlassungs-Zeugnisse, Stundenpläne, einzeln und in Bogenform, sowie alle anderen vorschristsmätzigen Formu lare in sauberer Ausführung und Wahl guter holzfreier Papiere. t). Le. i« Frankenberg. Vie sism»<l«e»stagr i» ir. rscbrircben gelcbttagnvsMrelr. * Wtnn wir im Nachstehenden eine bestimmte Stellung zur Kandidatenfrage in unserem 1b. sächs. Reichstagswahlkreis einnehmen, so tun wir dies lediglich in Würdigung der hohen Aufgabe einer objrktivrn Zeitung, im Bewußtsein der Hoch haltung des idealen Prinzips der deutschen Presse. Die Presse soll eine Führerin des Volkes sein, eine Wächterin auf hoher und fester Warte im brandenden Meere einer bewegte« Gegenwart. Ihr Blick soll auf der Basts von prinzipiellen politischen, volkswirtschaftlichen und kulturellen Gesichtspunkten vornehmlich auf daS Wohl der Allgemeinheit gerichtet sein. Auf diese Bast» haben wir unS von jeher gestellt und von dieser Warte aus, die über die Zinnen einer Partei hinous- ragt, halten wir die folgenden Betrachtungen. Unter freudiger Anteilnahme eines großen Teils der Wählerschaft — nicht nur der in der Partei organisierten — ist von nationalliberaler Seite der Führer brr sächsischen nationalen Arbeiterbewegung, Herr Robert Richter, Pastor in Königswalde, als Reichstagskandidat aufgestellt worden. Herr Richter steht, wie wir schon heivorgrhoben haben und wie er auch selbst betonte, auf dem Boden der nationalliberalen Partei. Doch er ist nicht der Mann, der über der Verfolgung der parteipolitischen Grundsätze das große allgemeine Wohl auS dem Auge läßt. Er ist — soweit nach seiner bisherigen Tätigkeit festgestellt werden kann — rin Mann, von dem sich jeder bürgerliche Wähler sagen kann, daß seine Wirksamkeit im Rat« der Erwählten wichtig und wünschenswert sein würde, ein Mann, dessen Kenntnisse und Erfahrungen bei den Beratungen des Parlaments dem Vaterland? nutzbringend wären, rin Mann endlich, dessen ideale Ver anlagung die Gewähr bietet, daß er eS über sich gewinnt, bei Abstimmungen das Allgemeinwohl über Sondcrinteressen zu stellen, — der den Wünschen nach Schutz der nationalen Arbeit entspricht. Die nationalliberale Partei hat mit dieser Kandidatur ohne Zweifel einen guten Grisi getan, sie empfiehlt damit zur Wahl eine Persönlichkeit, für die rinzutreten keinem national gesinnten Wähler schwer »verdcn kann. Dos Chemnitzer sozial demokratische Parteiorgan zeigt auch deutlich, daß ihm diese Kandidatur unbequem ist; die „Voltsstimmr" sucht Herrn Richter persönlich herabzuwürdigrn, obwohl sie meint, sie „wisse des Geistes Schwert rein zu führen", und gibt sich alle Mich«, die übrjgen bürgerlichen Parteien zu Grgrnkandi- daturen zu veranlaffen. Der Grund ist durchsichtig. Die Sozialdemokratie weiß, daß der Parteihader unter den Bür gerlichen ihr bester Wahlhelfer ist, sie hat in vielen Nach wahlen feit der nicht glücklichen Reichsfinanzreform dies be obachten können und hat den besten Beweis dafür erhalten in Zschopau-Marienberg, wo bürgerlich empfindende Wähler — angewidert von dem Zerfleischen auf bürgerlicher Seite — zu Tausenden ins sozialdemokratische Lager abschwenkten. Leider scheint sich der lebhafte Wunsch der Sozialdemokratie nach mehr bürgerlichen Gegenkandidaten erfüllen zu sollen. Wenigstens hört man raunen und flüstern, daß von dieser Seite noch ein Kandidat kommen soll und daß man auch auf jener Seite nicht zurückstehen will. Bei den Verhältnissen im Wahlkeis ist es doch ausgeschlossen, daß weder der eine, noch der andere noch in Aussicht genommene Kandidat auf einen greifbaren Erfolg rechnen kann. Man würde also lediglich Zählkandidaten bringen und die persönliche Eitelkeit des einen oder anderen befriedigen. Dazu ist die Sache aber doch zu ernst. Das Hauptbestreben auf bürgerlicher Seite soll und muß sein, über dem 15. Wahl kreis wieder die schwarz-weiß-rote Flagge auf- zupflanzen. Dazu aber bedarf es der gemeinsamen unverdrossenen Arbeit aller bürgerlichen Kreise. Nicht gegeneinander, sondern miteinander muß man kämpfen, über die parteipolitischen und wirtschaftlichen In teressen muß man da» höhere staatliche Interesse stellen. Wir tun dies, indem wir diese Mahnung erlassen, denn je mehr Kandidaten aufgestellt würden, desto höher sind die Einnahmen, welche der Presse durch die Wahlbewegung zufließen, — aber eben in der Verfolgung de- idealen Prinzip» der deutschen Presse hielten wir diese Mahnung für erforderlich, und wir sprechen noch den Wunsch aus, daß, wenn man wirklich auf Sonderkandidaturen besteht, solche Persönlichkeiten aufgestellt werden, welche die Gewähr bieten, daß der Kampf in ver söhnender Weise neben- und miteinander, aber nicht gegen einander auf bürgerlicher Seite geführt wird. Ztlctnoadlelgebwt in Siehe« Niss». Wetzt«, 22. März. Nach dem amtlichen Stichwahl ergebnis erhielt Oberlehrer Werner (wirtsch. Vg.) 12569 und Krankenkassenkontrolleur Beckmann (soz.) 11622 Stimmen. Oberlehrer Werner ist somit gewählt. — (Bei der Hauptwahl erhielten: Beckmann (soz.) 7976, Werner (wirtsch Vg.) 7958, Korell (fortsch. Vp.) 5059 und Gisevius (natl.) 2616 Stimmen. Bekanntlich hatte der nationalliberale Aus schuß die Stichwahlparole für Werner auSgegeben, während die fortschrittliche Volkspartei die Unterstützung des Sozial demokraten beschlossen hatte. Trotzdem hat aber ein Teil der Wähler der sortschrittlichen Bolkspartei, wenn auch der kleinere, gegen den sozialdemokratischen Abgeordneten gestimmt, während die nationalliberalen Wähler ihre Stimme dem Kandidaten der Wirtschaftlichen Vereinigung gaben. Insgesamt wurden noch rund 650 Stimmen mehr als bei der Hauptwahl abgegeben. Rückgang -s* werblichen Bevölkerung 1S10 465000 127000 158000 53000 4000 Preußen Bayern Sachsen 1905 495000 181000 150000 56000 7000 Sie scheint nur eine ganz allgemein feststellbare Tatsache zu sein. Wahrscheinlich wird die Widerstandsfähigkeit der Knaben in den ersten Lebensjahren zugenommen haben. Er betrug: - 30000 - 4000 -s- 8000 — 3000 - 3000 Württemberg Hamburg In Sachsen allein ist also eine weitere Zunahme deS weib lichen Geschlechts zu verzeichnen. Das bi» jetzt vorliegende Zahlen material läßt allerdings noch keine sicheren Rückschlüsse auf die Ursachen de» Rückganges der weiblichen Bevölkerungsziffer zu. Eine auffallende Erscheinung ist nach dem vorläufigen Er gebnis der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 die neu ermittelte Tatsache, daß die männliche Bevölkerung jetzt stärker als di- weib liche wächst. In den letzten fünf Jahren betrug der Zuwachs ins gesamt 7,03 Prozent. Diese Verhältniszahl wurde von der männ lichen Bevölkerung aber überschritten, denn sie verwehrte sich um 7,18 Prozent, während die weibliche hinter ihr zurückblieb und »ur eine Verwehrung von 6,88 Prozent aufwrisen konnte. Noch deutlicher wird der Rückgang,-wenn wir den Ueberschuß an Frauen in den einzelnen Bundesstaaten überschauen. " OerMder «m> zzedrircber. Frankenberg, 22. März 1911. Die Musterung. Etwa zu derselben Zeit, in welcher in der Armee nach den Kompaniebesichtigungen die Rekruten vom letzten Herbst die volle Bewegungsfreiheit nach außen hin erhalten, steht die Musterung der nächsten Rekruten vor der Ersatzkommis sion auf ihrer Höhe. Da die Reichsarmee selbst nach der neum Heeresvnrlage eine Friedensstärke von nur 515 000 Mann haben wird, während die Bevölkerung des deutschen Reiches über 64 Millionen ausmacht, so sind noch lange nicht ein Prozent aller Deutschen, wie es ursprünglich in Aussicht genommen war, bei der Fahne Die militärpflich- tigen jungen Leute haben daher zum Teil immer noch Chancen, vom Dienst mit der Waffe zurückgestellt zu wrrden; mit an deren Worten, die Militärbehörde kann sich die kräftigsten Leute au»suchen. Man l^ört ja öfter, die Brauchbarkeit des jungen Nachwuchses für den Heeresdienst lasse nach, aber diese Behauptung erweist sich als richtig wohl nur für die am dichtesten bevölkerten Gegenden, in welchen die Erschei nung schon seit längerer Zeit beobachtet worden ist. Der Ausfall der Musterung nurd in den Familien der jungen Männer mit derselben Spannung begleitet, wie der Ausgang einer bedeutsamen Prüfung; es ist ja auch am End« nicht gleichgiltig, wenn jemand für mehrere Jahre aus seinem bür gerlichen Beruf herauögenommen wird. Di« Erkenntnis von der Notwendigkeit und von der Gerechtigkeit der allgemeinen Wehrpflicht läßt aber darüber hinwegsehen, und zudem steht fest, daß die Militärjahre ihren hohen Nutzen für die Ent-
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