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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190003224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-22
- Monat1900-03
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.03.1900
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Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich HWsk-Anzeiger für KHMft, MMtz, Lansdorf, KMrs, St. ßgidien, Keinrichsart, Mrienm n. MW. Amtsblatt für den Stadttal zn SiMen stein. - —- — 5«. Jahrgang. — — Nr. 66. Donnerstag, den 22. März 1900. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung, das diesjährige Musterungsgeschäft betr. Die in der Stadt Lichtenstein wohnhaften Militärpflichtigen aus den Jahren 1878, 1870 und 1880 werden hiermit vorgeladen, sich Montag, den 26. März dss. As., früh ^8 Nhr behufs ihrer Gestellung vor der Königlichen Ersatzkommission im hiesigen neuen Lchützcnhanse bei Vermeidung der für den Nichtgestelluugsfall festgesetzten Strafen und Nachteile rechtzeitig einzufinden. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine behindert ist, hat ein ärztliches Zeugnis hier einzureichen. Diejenigen Militärpflichtigen, denen besondere Ordres in den letzte» Tagen nicht zugegange» find, haben sich beim Ttammrollcn- führer, Siegistrator Hilbig, Nathans, Parterre, sofort zn melde». Lichten st ein, den 18. März 1900. Der Ltadtrat. Steckner, Bürgermeister. H. Aus Stadt und Land. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar entgegengenommen und evcntl. honoriert.) *— Lichtenstein, 21. Mürz. Der heutigen Nummer unseres Blattes, liegen die „Praktischen Mitteilungen Nr. ll" als Gratiszugabe bei. *— Mit heute sind wir in den Frühling ein- getreten und das Wetter ist ganz dazu angethan, dem Frühlingsanfang Ehre zn machen. Hoffent lich sind uns recht viele solcher Tage beschert. — Nach einer ergangenen Entscheidung des Reichsverficherungsamtes können Unfälle, von denen Arbeiter mährend einer Essens- oder sonstigen Arbeitspause bei dem ihnen ge statteten Aufenthalte in den Betriebsrüuinen be troffen werden, grundsätzlich nur dann als Betriebs unfälle angesehen werden, wenn sie durch eine Betriebseinrichtung verursacht oder sonst auf eine dem Betriebe eigentümliche Gefahr zurückzuführen sind. Mit dieser Begründung sind vom Reichs- versicherungsamte die Entschädigungsansprüche einer Arbeiterin abgewiesen worden, welche in der Mit tagspause beim Kaffeekvcheu durch überlaufenden Spiritus erhebliche Brandwunden erlitten hatte. — Am 1. April dss. Js. verschwindet einer der jüngeren Truppenteile der sächsischen Armee, das bisherige:l. Jägerbataillo» Nr. 1.» aus der Armeeliste, in der es erst seit 18 Jahren geführt wurde. Das Bataillon wurde am 1. April 1887 ausgestellt. Wie alle erimierten Truppenteile, insbesondere die Jügerbataillone, die sich eines ansgewählten Ersatzes erfreuen, einen be sonders ausgeprägten Korpsgeist pflegen, so ist es wohl begreiflich, daß es den braven „Würzner" Jägern recht schwer werden wird, den „schwarzen Kragen" hergeben zu müssen. — Dresden, 20. März. Die Wiederher- stellnngsarbeiten der durch die 1897er Hoch flut zerstörten Weißeritzufer haben einen Kostenaufwand von 1 180 000 Mark erfordert. Die Arbeiten wurden Tag und Nacht durch geführt. — Leipzig. Das 20 Jahre alte Dienstmädchen eines Kaufmanns verschluckte infolge eines Husten anfalles mehrere Stecknadeln, die es beim Nähen der Bequemlichkeit halber in den Mnnd ge nommen hatte. Die Nadeln konnten auf natür lichem Wege nicht wieder entfernt werden und da das Mädchen in der Folge starke Schmerzen ver spürte, mußte es auf ärztliches Anraten nach dem Stadtkrankenhause gebracht werden. Der Vorfall sollte allen, die jener tadelnswerten Gewohnheit gleichfalls huldigen, zur Warnung dienen. — Leipzig, 19. Mürz. Eine Versammlung sächsischer Stet ndr uckerei besitzet, die am Sonnabend im Deutschen Buchgemerbehause in Leipzig tagte, beschloß einstimmig, an den Bundes rat die dringende Bitte zu richten, den im Reichs tag beschlossenen M 184a und 184d der lex Heinze die Genehmigung versagen zu wollen, da sie große Gefahren befürchten, die der Lithographie durch das Zustandekommen des Gesetzes erwachsen werden. — Leipzig, 19. März. Ein für unsere Gegend und auch in Anbetracht der herrschenden Tempera tur seltsames Schauspiel vollzog sich am Sonnabend nachmittag an der Parthe. Ein Baptistenprediger taufte vier erwachsene Personen, einen Mann und drei Frauen, die, wie es der Ritus verlangte, nicht nur einige Zeit im Wasser verweilten, sondern auch untergetaucht wurden. — Ein Ungenannter in Leipzig soll kürzlich für die evangelische Bewegung in Oesterreich zehn tausend Mark gespendet haben. — Leipzig, 17. Mürz. „26 Mark und 16 Pfennige!" — das ist das Ende der verkrachten Leipziger Waren - Rabatt-Gesellschaft „Merkur", welche ihr den Kauftnaunsstand schädigendes Trei ben nach wenigen Monaten einstcllen mußte. — Zwickau, 20. Mürz. Das hiesige Schöffen gericht verurteilte 4 Jngenieurschüler wegen groben Unfugs zu Freiheitsstrafen von 8 Tagen bis zu «> Wochen. — Der frühere Gemeindevorslaud von Nochs burg, Restaurateur Eduard Theodor Weise, wurde vom Schwurgericht Chemnitz am 17. d. wegen Unterschlagung amtlicher Gelder in Höhe von 2100 Mk. unter Anrechnung von 8 Monaten der er littenen Untersuchungshaft zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust ver urteilt. — Nofic», 19. März. Eine unverhoffte Freude wurde einem 77 Jahre alten Mütterchen in Zella zuteil, indem ihr nachträglich angemeldeter Anspruch auf Gewährung von Altersrente seitens des Vorstandes der Landesversicherungsanstalt ge nehmigt wurden ist. Demzufolge ist der Frau eine jährliche Rente von 107 Mark und eine Nachzah lung von 760 Mark zugesagt morden. — Oschatz, 18. März. Seit dem Bußtage, dein 14. d. M., sind aus einem hiesigen Frisenr- geschüft zwei Lehrlinge versch w u n d e n. Trotz eifriger Nachforschungen ist ihr bisheriger Aufenthalt noch nicht ermittelt worden. Da die Betreffenden ihr Handwerkszeug mitgenommen haben, versuchen sie jedenfalls durch Ausübung ihres Berufes, soweit es geht, sich durchzuschlagen. Eine Veranlassung zur Flucht soll nicht vorliegen. — Einen bösen Reinfall erlebte ein Droschken kutscher aus D., der, wie auch Gutsbesitzer Sch. aus Sörnewitz, im „Sächsischen Hof" in Oschatz ausgespannt hatte. Herr Sch. war nur einmal, nachdem er sein Geschirr in den Hof des Grund stückes gefahren hatte, in die Gaststube gegangen, kehrte indessen gleich zurück, aber trotzdem war sein Pelz, im Werte von einigen 70 Nik., in der Zwi schenzeit vom Wagen herunter spurlos verschwunden. Alles Suchen half nichts, er mußte gestohlen sein. Man warf nun auf den biederen Rosselenker aus D. Verdacht, aber so vorsichtig man ihn: auf den Zahn fühlte — er half den Pelz zwar eifrig mit suchen, aber that ganz so, als ob er überhaupt von nichts wisse. Als der Verdächtige mit seinem Ge spann davon fuhr, schwang sich der Hausdiener.Sch. entschlossen auf die Hintere Achse des Gefährts und machte so die Fahrt mit, ohne daß der verdächtige Mann auf dem Bvcke eine Ahnung hatte. Kurz nach Verlassen des städtischen Weichbildes auf menschenleerer Chaussee ließ der Verdächtige denn auch den Wagen halten und während er links ab stieg, voltigierte der Hausdiener nach rechts und blicke erwartungsvoll dem sonderbarer Weise quer feldeinschreitenden Kutscher nach. Da macht dieser vor einem Komposthaufen Halt, bückt sich und — hebt den verschwundenen Pelz vom Boden auf, wo er versteckt lag, dann kam er nach seinem Wagen zurück. In dem Augenblick aber, als er über den Straßengraben sprang, packte der Haus diener den Erschrockenen und nahm ihn: den Pelz wieder ab. — Unbegründete Besorgnis hegte man bezüglich jenes Arbeiters, der in Voigtsberg bei Oelsnitz unter dem Verdachte, daß er an der Lepra erkrankt sei, in behördliche Obhut genommen und alsdann nach dem Krankenhause in Leipzig transportiert morden war. Die hier am Montag vorgenommene ärztliche Untersuchung hat, wie zur Beruhigung mitgeteilt sei, ergeben, daß es sich nicht um einen Lepra-Fall, sondern nm einen der Lepra allerdings znm Verwechseln ähnlichen Fall von Tuberkulose handelt. — Lchönhcide, 19. Mürz. Der 51 Jahre alte Schullehrer Carl Gustav Georgi hier hatte einen Schüler der Selekta II übermüßig geschlagen. Er kam in Untersuchung wegen fahrlässiger Kör perverletzung unter Außerachtlassung seiner Bernfs- pflicht. Das Landgericht Zwickau erkannte aber am 16. d. M. auf Freisprechung, weil es nur vor sätzliche einfache Körperverletzung für angezeigt er achtete, für welchen Fall Strafantrag zn steilen versäumt worden war. — Lcharfenstein, 18. März. "Ain Freitag wurde durch den Fabrikgürtner Huhne ein sehr starker Fischotter im Gewichte von 8' 2 Kilo in der Zschopan gefangen. — Pirna, 20. März. Bon dem schon be richteten Fund von prähistorischen Webstnhlgewich- ten in der Ziegelei des Herrn Pahlisch, Prohlis, läßt sich heute das Alter etwas genauer feststellen, da vor einigen Tagen auf derselben Stelle Scher benreste ausgegraben wnrden, welche unzweifelhaft in räumlichem und zeitlichem Zusammenhang mit besagten Webstuhlgewichten stehen. Diese Scherben zeigen Verzierungen und Formen slavischen Ur sprunges; und da slavische Ansiedelungen in hie siger Gegend erst zur Zeit der Völkerwanderung entstanden, so können diese Gewichte ungefähr 1500 und nicht, wie erst angenommen wurde, 8000 Jahre alt sein. — Johanngeorgenstadt, 19. März Tie wohl allen Besuchern und Touristen des sächsischen Erzgebirges und auch sonst überall bekannte soge nannte „Dreckschänke" im nahen Breitenbach harte vor kurzem ihre Besitzerin, Frau Theresia Hahn, )urch den Tod verloren. Die Verstorbene hatte hrer bei ihr wohnenden Schwester testamentarisch ebenslängliche Wohnung im genannten Gasthauft gesichert. Doch vor einigen Tagen wurde auch die Schwester tot im Bette änfgefunden und es ist nun
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