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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190110171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-17
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.10.1901
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WMOMMWU Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HesWs-AMW für Kondors, Ködlih, Kernsdorf, Küsdors, St. ßzidien, Keinrichsorl, MrimM n. Msm. Amtsblatt Mr den Siadtrat ;rr Kichtenstein. 51. Jahrgang. — Nr. 243.»---»N-»»'«»« Donnerstag, den 17. Oktober 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10Pfennige. Bestellungen nehinen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S,olle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeil« 15 Pfennig. Donnerstag, den 17. dieses Monats, abends ^8 Uhr, findet im Stadtverordneten-Sitzungszimmer öffentliche Stadtverordneten-Sitzung statt. Tagesordnung: 1. Anderweite Beschlußfassung, den Bau des Bahnhofsgäßchen betr. 2. Beschlußfassung über Verlängerung des Wasserrohr-Netzes in der äußeren Zwickauerstraße. 3. Beschlußfassung über ev. Beschaffung einer neuen Rathausuhr. 4. Beschlußfassung über Entwässerung und Beschleusung eines Raumes in der neuen Schule. 5. Anderweite Entschließung in Sachen des Ortsgesetzes und der Polizeivor schriften über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in den Stadtge meinden Lichtenstein und Callnberg und im Fürstlichen Gutsbezirk. 6. Beschlußfassung wegen Weitergewährung einer Entschädigung an die hie sige Ortskrankenkasse für die Besorgung der dem Stadtrate obliegen den Geschäfte der Jnvaliden-Versicherung. 7. Kennisnahme von einer Verordnung, die Untersuchung der Nahrungs mittel betr. 8. Justifikation städtischer Rechnungen. 9. Allgemeines. Hierauf geheime Sitzung Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Gestern früh unternahm der Kaiser einen Spazierritt über Bornstedt und den Nuinenburg und empfing um 9 Uhr den Chef des Militür- kabinetts, General-Major Grafen v. Hülsen-Häseler zum Vortrag. * Zu den Begnadi gungsakten des Fürsten von Reuß ä. L. wird der „Deutschen Tageszeitung" mitgeteilt, daß in einigen wenigen Fällen der Fürst allerdings von seinem Begnadig ungsrechte bei jugendlichen Personen auf Bitten der Eltern oder ihrer Stellvertreter Gebrauch ge macht, zugleich aber in vollem Einverständnisse mit diesen dafür gesorgt habe, daß die betreffenden Ver gehen durch eine mäßige körperliche Züchtigung ge sühnt wurden. „Alles andere, das man im An schlusse daran fabuliert hat, ist völlig frei erfunden." Gegenüber den darüber verbreiteten bis ins einzelne gehenden Schilderungen ist dieses Dementi auf fallend. * Die Typhus-Epidemie im Gelsenkirchen- fchen Kreise nimmt leider an Ausdehnung immer mehr zu. Wie ernst die Situation aufgefaßt wird, geht daraus hervor, daß im Auftrage des Kultus ministeriums auch Robert Koch sich nach dort begiebt. * Der „Germ." wird als Nachtrag zu dem Prozesse Krosigk gemeldet, daß das Urteil, welches gegen den Unteroffizier Marten die Todes strafe verhängte, noch heute, nach mehr als sieben Wochen, nicht ausgefertigt worden ist. Das ist um so merkwürdiger, als nach ZK 336 und 381 der Militärstrafprozeßordnung das Urteil mit den Gründen binnen drei Tagen nach der Verkündi gung „zu den Akten gebracht" und dem An geklagten nach Einlegung der Revision „sofort" zugestellt werden soll, zumal ja die Revision binnen einer Woche nach Verkündigung des Urteils be gründet sein muß. * Seit einigen Tagen sind an der New-Parker Börse Gerüchte des Inhalts in Umlauf, daß das Reich oder Preußen in naher Zukunft abermals in den Vereinigten Staaten von Amerika eine Anleihe unterbringen wolle. Die Nord. Allg. Ztg. ist demgegenüber in der Lage, zuverlässig mitzuteilen, daß diese Gerüchte unbegründet sind. *Eine merkwürdige Thatsache! Während in Ostpreußen die Viehpreise zu den niedrigsten in Deutschland gehören, stehen in der Hauptstadt Ostpreußens, in Königsberg, die Fleisch preise sehr hoch. Um dies wunderbare Faktum im Interesse des konsumierenden Publikums aufzü- klären, fand in Königsberg eine Versammlung statt, die zu höchst überraschenden Ergebnissen kam. Die Teuerung wird nicht zum wenigsten auch dadurch hervorgerufen, daß der kommunale Schlachthof von einer kleinen Gruppe der Großhändler be herrscht wird, die durch ihr Monopol in der Lage sind, die Preise nach Belieben zu diktieren. Ost preußen exportiert große Quantitäten von Vieh auf den Berliner Markt, und dort ist das von diesem Vieh gewonnene Fleisch trotz der Fracht und trotz des größeren Gewichtsverlustes um 5 bis 10, ja 15 bis 20 Pfg. billiger als in Königsberg. Spanien * In Sevilla ist ein Ausstand ausgebrochen. Mehrere Fabriken wurden geschloffen, um Unruhen vorzubeugen. Die Ausstöndischen schleuderten Steine gegen die Arbeiter, die sich nicht am Ausstande beteiligten, durchzogen vormittags in Scharen die Straßen und veranlaßten, daß die Läden und Kaffeehäuser geschlossen wurden. Die Behörden trafen Sicherheitsmaßregeln. Unter der Bevölkerung herrscht eine wahre Panik. Portugiesische Schäbigkeit gegen -ie Burengefangenen. * Trotzdem die Sache mit großem Geheim nisse umgeben wird, ist es dennoch bekannt ge worden, daß es zwischen den unglücklichen Buren gefangenen in St. Jvao du Barra (die Leute werden dort als Verbrecher nicht als Kriegs gefangene behandelt) und den portugiesischen Be hörden zu schweren Streitigkeiten gekommen ist. Wie es scheint, waren die Buren so empört über die ihnen zuteil werdende Behandlung, daß sie sich gegen die Disziplin vergingen. Einige Soldaten mit gezogenem Seitengewehr mußten die Ordnung wieder gewaltsam Herstellen, und zwei Haupt schuldige wurden als Strafe 30 Tage in Eisen gelegt. Hoffentlich dankt England Portugal diese Heldenthaten! — Daher wohl auch das Ver bot der Stierkämpfe' Frankreich * Zur Ermordung des Zaren hatte der überspannte Schriftsteller Taillhade in einem Anarchistenblatt ausgefordert. Er ist deswegen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Amerika * Johann Most ist wegen aufrührerischen Artikels, den er am Tage nach der Ermordung McKinleys in seinem Blatte veröffentlicht hatte, zu einem Jahre Gefängnis verurteilt worden. * Präsident Roosevelt soll entschlossen sein, beträchtliche Mittel zur Vermehrung der amerikanischen Flotte vom Kongreß zu fordern. England. * Der Krieg des Wahnsinns. Der neueste Bericht der Kommission für Asyle und Krankenhäuser in der Grafschaft London verzeichnet die die Engländer aufs höchste beunruhigende That sache, daß allein in der Grafschaft London die Zahl der Irren im letzten Jahre um 5000 Personen zu genommen hat. Während man im verflossenen Jahre nur 16000 zählte, sind es im letzten Jahre 21000 geworden. Diese Zahl ist eine erschreckend große, was man namentlich aus einer Gegenüber stellung mit Frankreich ersieht, aus der sich ergiebt, daß die Zahl der geisteskranken Personen in ganz Frankreich nur 30000 beträgt. Ein berühmter englischer Nervenarzt, Tlaye Shaw, erklärt diese rapide Zunahme der Irren mit dem unheilvollen Einfluß des südafrikanischen Krieges, welcher die höchsten Anforderungen an die geistigen und körperlichen Kräfte der Soldaten stelle. Bei den vom Kriegsschauplatz Zurückgekehrten sei in den meisten Fällen ihr trauriges Schicksal derWahn st n n. Südafrika. * Scheepers Gefangennahme, die Lord Kitchener so stolz nach London meldete, ist keine Gefangennahme gewesen. Scheepers hatte wegen einer schweren Darmentzündung sein Kom mando abgegeben und in einer an der Kapland- grenze gelegenen Farm Aufnahme und ärztliche Behandlung suchen müssen. Den schwerkranken Kommandanten haben dann die Engländer aus dem Bette gerissen und in das Lager des Generals French geschleppt. — Wird denn diese englische Schreckensherrschaft noch nicht bald ihr Ende er reichen? * Tarka st ad. Der Burenkommandant Schöman ist erschossen worden. * Cradock. Zehn Angehörige der Truppe Lotters wurden zu lebenslänglichem Gefängnis begnadigt. * Middelburg (Kapland). Das gegen Woolfaardts, einen der Offiziere Lotters, gefällte Todesurteil ist bestätigt worden. Aus Stadt »nd Land. Lichtenstein, 16. Oktober. *— Wie aus dem Inseratenteile der heutigen Nummer ersichtlich, konzertieren morgen Donnerstag von abends 8 Uhr im „Ne u e n S ch ü tz e n h au s e" Fritz Winklers „Roßweiner Sänge r". Wir verfehlen nicht, auf diesen Konzertabend hierdurch empfehlend hinzuweisen. *— Wie uns soeben von befreundeter Seite witgeteilt wird, bewahrheitet sich die von ver schiedenen Zeitungen und auch von uns veröffent lichte Notiz aus Mylau, nach welcher die Spinnerei von F. A. Jahn und die mechanische Weberei von Richard Rötzer den Betrieb eingestellt haben sollten, nicht. Die erstere Firma soll sogar ihr Etablissement durch Anbau vergrößert haben. *— Auf der in Dessau unter dem hohen Protektorat Sr.Hoheit dem Erbprinz Friedrich von Anhaltstatt gefundenen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung er hielt die Chemnitzer Cliche-Fabrik A. Jülich in Chemnitz, welche bekanntlich auch unsere Ausstellung beschickt hatte, die Goldene Medaille der Residenzstadt Dessau. Die Jury, alles Fachleute, interessierten sich ein gehend für die bei der Firma vorhandenen Ein richtungen und sprachen sich sehr lobend über die künstlerischen Ausführungen etc. aus. *— Eine Mondfinsternis ist übernächsten Sonntag, den 27. Oktober, zu erwarten. Sie be ginnt um 3 Uhr 15 Minuten nachmittags und endet 5 Uhr 6 Minuten mitteleuropäischer Zeit. .... .
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