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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190106136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-13
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.06.1901
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Wochen- md Nachrichtsblatt zugleich HesWr-KnztM für Maiors, Müh, Zerariors, Kasdorf, Kl. Wim, Leinrichsort, Mrima« «. Wsm. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — »1. Jahrgang. > - > — - Nr. 135. »--iN*,«-«»-« Donnerstag, de» 13. Juni 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtags) abend« für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 1V Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltrn KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme oer Inserate täglich bi« spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die «gespaltene Zeile 15 Pfennig. Heute Donnerstag, d.13.Juni, von früh KreibMlk. Z Fleischverkauf (fris che» Tchweinefleis ch) ,ä Pfd. 45 Pf. Holz- und Gras-Auktion auf Lichtensteiuer Revier. Im Johannisgarten zu Lichtenstein sollen Mittwoch, den 1». Juni IE, von vormittags s Uhr an folgende auf der Rümpf, im Park, Stadtwald, Bretschneiderholz, Burgwald und Neudörfler Wald aufbereitete Hölzer: 1 eschener Stamm von 46 ow Mittenstärke, 1 ulmener „ „ 37 „ „ 5 birkene Stämme von 16—34 om Mittenstärke, 3 lindene „ „ 53-60 „ 15 eichene 11-86 „ 9 buchene „ „ 17-53 „ 1 ahornes Klotz „ 27 „ Oberstärke, 1 kirschenes „ 31 „ 10450 24 Nadelholzstangen „ Rm. harte Rollen, 3—5 „ Unterstärke, 14,6 Wellh. hartes und 9,6 Wellh. weiches Reisig, sowie das anstehende Gras auf den Wiesen und Kulturflächen im Keppler, des Schieferberges, Schubertholzes, Stadtwaldes (Abth. 10) und des Dietz- schen Grundstückes (Neudf. Wald) uqter den vor der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Fürst! Lchönb. Forstverwaltrrng Lichtenstein Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Immer noch der Fall Krosigk. Ueber die Affäre Krosigk wollen sich die Akten der öffent lichen Preßverhandlungen nicht schließen. Besonders bezeichnend für den allgemein mißliebigen Ritt meister ist ein Vorfall, der der „Tilsiter Allgem. Ztg." mitgeteilt wird: „Danach hatte v. Krosigk seine Gattin, weil sie für den Reitsport nicht eingenommen war, eines Tages auf einem Pferde festgebunden und ließ dieses in der Reitbahn herumlaufen, v. Krosigk wurde dann dienstlich aus der Reitbahn abgerufen. Den Bitten der Frau folgend, befreite sie der Unteroffizier Marten aus der unbequemen Lage, und was geschah? Marten mußte dafür, daß er der Bitte der Frau nachkam, Arrest verbüßen, den ihm v. Krosigk zudiktiert haben soll. Wie außerdem berichtet wird, hat Frau v. Krosigk vor der Verurteilung Marten's sich zu dessen schwergebeugter Mutter begeben, ihr ein Bouquet überreicht und der fassungslosen Frau in warmen herzlichen Worten Trost gespendet. Dieser edle Zug ehrt Frau v. Krosigk, aber er ist auch bezeichnend dafür, daß sie den Marten für unschuldig hielt. Ueber die Härte der Strafe, welche Marten jetzt wegen Fahnenflucht getroffen hat, herrscht in Ostpreußen die größte Verwunderung." — Von anderer Seite wird der „Franks. Ztg." ver sichert, daß der schon einmal aus einem Reaimente versetzte Krosigk auch kurz vor seinem Tode von einer neuen Versetzung bedroht wurde, es wird er zählt, daß der Oberst des Dragoner-Regiments die Pensionierung Krosigks beantragt hatte, daß aber nicht , diese, sondern wieder die Versetzung in ein anderes Regiment beschlossen war, als er erschossen wurde. * Bon eine: Verbrüderung dereuro- päischenGroßmächte weiß eine Sensations meldung des „Kl. Journal." aus dem Haag zu berichten. Danach ist in den Beziehungen Deutsch lands zu Frankreich und Rußland eine „herzliche Intimität" eingetreten, wie sie schon seit Jahr zehnten, also sagen wir schon seit dem deutsch- stanzösischen Kriege, nicht mehr zu erzielen gewesen ist. Selbstverständlich fehlen in diesem Bunde Oesterreich und Italien nicht. Der Besuch der Kö nigin Wilhelmine in Potsdam und Berlin galt nicht den dort abgehaltenen militärischen Schau spielen; auch den französischen General Bonnal hat nicht bloß das Tempelhofer Feld nach Berlin gezogen. Ls war die Burensache, die erörtert und erledigt ward. Um nun an das Kühne das Ge wagte zu reihen, meldet der Haager Bericht weiter, daß dieser Meinungsaustausch im Einklänge mit den persönlichen Wünschen des Königs Eduard von England in die Wege geleitet worden sei. Im Einverständnis mit den Mächten, einschließlich Englands, sei von Berlin die Anregung ausge gangen, den heldenmütigen Buren in baldiger Frist einen ehrenvollen Frieden und den englischen Heeren die ersehnte Ruhe zu bringen. — Wie ein geweiht und hochdiplomatisch das klingt! Und doch ist es eitel Wind. Um solch krauses Zeug zusammenzuleime«, braucht man nicht erst nach dem Haag zu reisen, das läßt sich auch in Berlin besorgen. Wenn die deutsche Regierung sich im gegenwärtigen Stadium der Entwicklung einmischen wollte, um den Engländern die „ersehnte Ruhe" — darauf allein ist's ja hier abgesehen — zu ver schaffen, so wäre das das Verkehrteste, was unsere Politik jemals unternommen hat. Geradezu lächerlich aber ist die Vorstellung, daß auch Ruß land und Frankreich nichts sehnncher wünschten, als England aus der südafrikanischen Falle heraus zuhelfen. * Der vom Gumbinner Kriegsgericht von der Anklage des Mordes und der Meuterei frei gesprochene Sergeant Hickel ist, wie der Nationalztg. als zuverlässig verbürgt mitgeteilt wird, trotz feiner Freisprechung auf Betreiben der Gerichtsherren erster und zweiter Instanz nicht freigelassen, sondern in Unter suchungshaft behalten worden. Diese Verfügung steht, wie der Verteidiger des Hickel ausführte, im Widerspruch mit dem tz 179 der Militärstrafgerichtsordnung, wonach die Untersuchungshaft aufzuheben ist, „wenn der Be- schuldigte freigesprochen wird". „Durch Einreichung eines Rechtsmittels," so heißt es im H 179 der Militär- strafprozeß-Ordnung „darf die Freilassung des Ange klagten nicht verzögert werden." Auf Grund neuer Berdachtsgründe oder Beweismittel kann allerdings ein neuer Haftbefehl erlassen werden, aber derartige Mo mente sind in dem letzten Haftbefehl gegen Hickel nicht bezeichnet. Schweiz * Der Bundesrat unterbreitet der Bundes versammlung einen Gesetzentwurf, wonach den Kantonen seitens des Bundes eine jährliche Sub vention von etwas über zwei Millionen Franken zur Hebung der Volksschule gewährt werden soll. Belgien * In Belgien wächst die dem Plane der Annektion des Congostaates durch Belgien günstige Strömung im Lande. Die einflußreiche Antwerpener Handelskammer hielt am Montag in aller Form eine namentliche Abstimmung ihrer Mitglieder über diesen Annektionsplan ab, welche mit 446 gegen nur 6 Stimmen die Forderung der sofortigen Uebernahme des Congostaates durch Bel gien ergab. Vugland * Frau Botha ist in London begreiflicher Weise der Gegenstand des höchsten Interesses, doch sieht weder sie, noch ihr Begleiter, Herr Fischer, sich bemüßigt, den Schleier ihrer Mission zu lüsten. Immerhin ist das an die Oeffentlichkeit gesickert, daß ihre Aufgabe nicht darin besteht, Frieden für die Buren um jeden Preis zu erlangen, obwohl die englischen Zeitungen mit dieser Meldung immer noch hausieren. Da heißt es, sie werde erst zu Krüger gehen und ihn friedlich zu stimmen ver suchen. Gelinge ihr das nicht, so würden die Botha-Leute auf eigene Faust Frieden schließen. Dem aber stellt man in der Umgebung der Frau Botha gegenüber, daß die Buren nicht im Entfern testen an Friedey dächten und bis auf den letzten Mann kämpfen werden, da sich die eng lische Regierung bei den letzten Fri e d e ns v er h a n d l u n g e n zwischen Votha und Kitchener eines Treu bruches schuldig machte! In Middelburg waren gewisse Bedingungen zwischen Botha und Kitchener positiv arrangiert, welche den Buren an nehmbar erschienen, der Frieden galt als abge schlossen; da kam auf Chamberlain's Eingreifen eine neue, vollkommen anders und viel härter ge faßte Mitteilung von Kitchener, welche die Buren zu dem Entschluß trieb, lieber bis zum Aeußersten zu kämpfen, als sich dem Treubruch zu unter werfen. Vom Burenkrteg. * Neue Friedensverhandlungen? Dem „Standard" wird aus Durban gemeldet, es seien zur Zeit wichtige Verhandlungen zwischen den Führern der Buren und Lord Kitchener im Gange. Dem dortigen niederländischen Konsul sei von Kitchener die Möglichkeit gewährt worden, sich mit General Smuts und dem Privatsekretär Botha's, De Wet, zu besprechen. Auch sei ihnen der Telegraph zur Verfügung gestellt worden, um sie in den Stand zu setzen, offen mit dem Präsi denten Krüger in Verkehr zu treten. Die Führer der Buren seien jetzt in Standerton und warteten auf die Antwort Krüger's auf ihre Mitteilungen. * Aus Pretoria wir telegrapbiert: Die Buren sind in starker Anzahl unter Louis Botha bei Blaauwbank unterhalb Ermelos verschanzt. Sie sind auch bei Standerton stark vertreten. De- lary marschiert zur Vereinigung mit Botha. In Piet Retief in Ost-Transvaal wurde großer Kriegs rat unter Schalk Burger gehalten und kräftige Fortsetzung des Krieges beschlossen. In Buren kreisen herrscht der lebhafteste Optimismus. De Wet hat mit 1000 Mann eine Position auf den Gatsrand-Hügeln südlich von der Krügersdorp- Potchefstroom-Eisenbahn besetzt. Ferner wurde Labuschagues Nek bei Dordrecht von Buren besetzt. Kruitzinger eroberte mit Jamestown dreißigtausend Patronen und fünfundsiebzig Gewehre. — Man hat es jetzt offenbar mit einer allgemeinen kriege rischen und diplomatischen Kraftentfaltung des ge samten unabhängigen Burentums zu thun, einer Krastentfaltung, die nach allen Leiden des kleinen BolkSstamms unbedingteste Achtung erheischt. Offenbar hofft man in Burenkreisen dadurch die Engländer zur Nachgiebigkeit zu bestimmen, und
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