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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190104301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-30
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.04.1901
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HesWr-AnzeM für KoDers, MU Zernsdorf, Msdorf, St. Wim, Keimichsort, MrimM n. Wsm. Amtsblatt für den Ktadtrat zu Kichtenstein. —— ——— »1. Jahrgang. - - —- - > - Nr. SS. Dienstag, den 30. April 1901. Diese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abend« für d-n folgenden Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 26 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Vefkellngen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 178, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die AurtrSaer entgegen. — Inserate werden Lie viergespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit SO Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 15 Pfennig. noch sehr abzuwarten. Japan wird sich hüten, ohne die zwingendste Notwendigkeit dem mächtigen Zarenreiche mit den Waffen entgegen zu treten. wird, und ob Japan wirklich entschlossen sein sollte, nötigenfalls einen Krieg zu unternehmen, um die Russen wieder aus der Mandschurei hinauszunötigen, da China das aus eigener Kraft nicht thun kann Die Lage in China. Noch immer ist der Stand der chinesischen Angelegenheit weder nach der diplomatisch-poli tischen, noch nach der militärischen Seite hin ein so befriedigender, wie man dies doch nach den opti mistischen Meldungen über die angeblich bevor stehende Zurückziehung der verbündeten Truppen aus China, über eine größere Willfährigkeit der chinesischen Regierung, zum definitiven Abschlusse des Friedens mit den Mächten zu gelangen, usw. annehmen könnte. Nach wie vor machen starke Räuberbanden, die sich vermutlich nicht nur aus langzöpfigen, professionellen Banditen zusammen setzen, die Provinz Petschili bald an diesem, bald an jenem Punkte unsicher, sogar bis in die weitere Umgebung der Hauptstadt Peking hinein. Von welcher Kampflust diese doch undisziplinierten Scharen erfüllt sind, das zeigte sich erst jüngst wieder in dem Verhalten der starken chinesischen Bande, welche in der Gegend von Schanhaikwan Politische Tages Nundschmr. Deut, es Reich. * Bonn. Der Kaiser ist am 27. d. Mts. früh abgereist. Zur Abreise hatte sich eine große Menschenmenge in der Nähe des Bahnhofes einge funden. Die Truppen bildeten Spalier und präsen tierten unter den Klängen der Regimentskapellen, als der Kaiser zu Wagen mit seiner Schwester, der Prinzessin Viktoria, am Bahnhof anlangte. * Die Beschlußunfähigkeit des Reichs tags hat eine unfreiwillige Unterbrechung der parlamentarischen Beratungen auf zwei Tage zur Folge gehabt. Als der Abgeordnete Richter am Donnerstag abend die Beschlußunfähigkeit des Hauses anzweifelte, um die Aufnahme einer ihm zweckwidrig erscheinenden Bestimmung in das Privat versicherungsgesetz zu verhüten, wurde die Beschluß unfähigkeit des Hauses zahlenmäßig festgestellt, an der auch vorher allerdings niemand hätte zweifeln können. Der Präsident Graf Ballestrem überlegte nicht lange, sondern beraumte die nächste Sitzung ohne weiteres auf Montag an, da, wie er sagte, in den beiden letzten Tagen der Woche auf einen so starken Zufluß von Abgeordneten, daß der Reichs tag beschlußfähig sei, doch nicht gerechnet werden könnte. Damit hat der Präsident unzweifelhaft recht gehabt. Recht zweifelhaft ist es dagegen, ob er auch mit seiner stillschweigenden Voraussetzung, daß das Haus am Montag in beschlußfähiger Stärke versammelt sein wird, das Richtige getroffen hat. * Gegenüber Mißdeutungen stellt die „Südd. keichskorr." fest, daß die gegen eine Reichswein teuer gerichtete Erklärung des württembergischen Ministers des Innern nur die Abweisung einer von volksparteilicher Seite ausgesprochenen Befürch tung bezweckte. Thatsächlich ist der Gedanke an eine Reichsweinsteuer weder im Bundesrat noch an onstiger Regierungsstelle aufgetaucht. Oesterreich-Ungar« * Die Klerikalen, Feutalen und Polen des österreichischen Abgeordnetenhauses hielten viederholt Beratungen ab, um gegen die Los von Rom-Bewegung im Abgeordnetenhause Stellung nehmen, insbesondere die für die Klerikalen h-ckst unangenehmen scharfen Interpellationen der Alldeutschen zu verhindern. Sie drohen dem Prä sidenten mit Anwendung der schärfsten Mittel, geschlagen werden konnten. Dabei scheinen aber auch die größeren militärischen Expeditionen der Verbündeten noch nicht überflüssig geworden zu sein, wie soeben erst die Entsendung eines deutschen und eines französischen Korps unter den Generälen v. Lessel und Brilloud in der Gesamtstärke von 7000 Mann gegen den General Liu erneut bekun dete, der mit angeblich mehr als 20 000 Mann vertragswidrig im Westen der Provinz Petschili in vorzüglicher Stellung stand. Nun ist es zwar nicht zu dem erwarteten Kampfe gekommen, weil Liu vor den verbündeten Truppen infolge direkter Befehle vom Hofe zu Singanfu zurückwich, jedoch hat es sich rasch genug gezeigt, daß dieser Rückzug nur ein scheinbarer war, denn die Mannschaften Lius sind an einer anderen Stelle bereits wieder sichtbar geworden. Es ist daher an die chinesischen Bevollmächtigten die Forderung ergangen, Liu solle die von ihm besetzten Positionen an der Westgrenze von Petschili endgiltig räumen. Ob es aber der verschmitzte chinesische Heerführer wirklich thun wird, das dürste fraglich sein; seine ganze Strategie deutet eher darauf hin, daß er beabsichtigt, nur seine Truppen hin- und herzuziehen, um dann plötzlich einen Vorstoß gegen die Verbündeten zu unternehmen. Das ist eine verzwickte militärische Sachlage, die nicht darnach aussieht, als ob die Verbündeten endlich daran denken könnten, nächstens ihre Operationen einzustellen und den Abzug der Trup pen vorzubereiten. Ein solcher mißlicher Stand der militärischen Dinge muß natürlich auch auf die Friedensverhandlungen in Peking zurückwirken; denn wiekönnm dieselben in der wünschenswerten, ersprießlichen Weise vorwärtskommen, wenn selbst jetzt noch Angriffe unternehmungslustiger chinesischer Generäle auf die verbündeten Truppen zu be fürchten stehen? In der That fehlt es auch seit einiger Zeit wiederum an Nachrichten über einen gedeihlichen Weitergang der diplomatischen Unterhandlungen in Peking, die wieder einmal auf einem toten Punkt angelangt zu sein scheinen. Melleicht trägt auch die fortgesetzt zweideutige Art des Auftretens der Amerikaner wie der Ruffen in China mit dazu bei, die Pekinger Verhandlungen weiter und weiter hinaus zu schleppen, da die chinesischen BevollmächtigtendieMeinungsverschieden- heilen unter den Mächten trefflich auSnützen. Wie eS hierbet mit der endgiltigen Festsetzung der von China zu zahlend« Entschädigung werden soll, da» ist auch noch so eine dunkle Seite de» vielver- wenn er von dem Zensurrecht nicht Gebrauch mache. Da anderseits die Alldeutschen nicht gewillt sind, die Zensur anzuerkennen, so ist die parlamentarische Lage neuerdings sehr gespannt. Rußland * Von der Universität Dorpat sind 220 Studierende wegen vollständiger Mittellosigkeit weggewiesen worden. Japan. * In Japan herrscht eine finanzielle Panik. Ueber 20 Banken haben in Osaka und in den süd lichen Provinzen Japans die Zahlung eingestellt. Die Bank von Japan hat Unterstützung geleistet, es werden jedoch weitere Schwierigkeiten befürchtet. China. * Die „Köln. Ztg. meldet aus Peking vom 25. d. M.: Das Hauptquartier erhielt folgende Mitteilungen: Deutsche Reitertrupps streifen bis über Kalgan hinaus. Das Land ist vollkommen ruhig. Es wurden nur chinesische Polizeimannschasten, aber keine Truppen als Gar nison angetroffen. schlungenen chinesischen Problems. Jetzt soll nun zwar die Gesamtsumme der Entschädigungs forderungen von China im angeblichen Betrage von über 65 Millionen Pfd. Sterling, was also mehr als 1300 Millionen Mark wäre, angemeldet sein, bis zur Einigung der Mächte über die definitiv zu erhebenden Forderungen wird es indessen wohl noch manchen Notenwechsels bedürfen, während die Frage, wie China diese Summe aufbringen und zahlen solle, noch auf einem ganz anderen Blatte steht. Wenig mehr ist in letzter Zeit von dem mand schurischen Spezialproblem die Rede gewesen, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, daß Rußland nach dem Scheitern seines Versuches, die chinesische Regierung zur Unterzeichnung des Mandschurei- Abkommens zu veranlassen, weitere Schritte nicht unternommen hat. Aber nach wie vor läßt sich nicht bezweifeln, daß Rußland freiwillig seine Truppen schwerlich mehr aus der Mandschurei zurückziehen zuerst eine Kompanie des 4. Pendschab-Regiments überfiel und dann auch einer gegen sie entsandten iapanisch-englisch-französischen Streitmacht hart- . nackigen Widerstand leistete, sodaß die Chines«», «nd auch auf England nicht zählen darf, das bliebe erst nach einem mehrstündigen Kampfe m die Flucht , - - - - - - - — Aus Stadt «ad Laud. Ltchteustei«, 29. April. *— Der gestern nachmittag in Verbindung mit leichtem Gewitter aufgetretene Regen hat seine be fruchtenden Wirkungen überall in Wald und Feld auf das Sichtbarste gekennzeichnet. Wenn nun manchem Spaziergänger, hmausgelockt durch die Sonnenstrahlen, ein „unfreiwilliges Bad" beschieden war, so muß eben aus Liebe zur schönen Gottesnatur derartiges Miß geschick mit in Kauf genommen werden. *— Zur Nachfeier von Königs Geburtstag hielt der Evangelische Arbeiterverein Lichten- stein-Callnberg gestern abend im Saale des Schützen- Hauses zu Callnberg einen Familienabend ab. Die Ansprache hatte Herr Bürgermeister a. D. Fröhlich freundlichst übernommen. Er wies an der Hand der Geschichte nach, welche Bedeutung die Wettiner als Markgrafen, als Kurfürsten und als Könige für das deutsche Volk und das Reich und vor allem für unser Sachsenland gewonnen haben. Lebhafter Beifall wurde den treffenden Ausführungen zu Teil. Mit einem Hoch auf unseren geliebten König beendete der geschätzte Herr Redner seinen Vortrag. Tausendschön, Lied für Vopran, brachte Fräulein Marlin aus Callnberg wunderbar zum Ausdruck. Große Freude erweckten auch die herrlichen Borträge auf Zither (Fräulein Zer giebel? und Herr Seltmann). Gne Deklamation, die große Zeit von 1870 behandelnd, ausgeführt von Frll Mengis, wirkte gewiß für alle Anwesenden erquickend. Auch das Theaterstück kam recht schön zur Ausführung. Im allgemeinen nahm die Feier einen schönen, er hebenden Verlauf. *— Der Bezirksverein Königreich Sachsen im Deutschen Fleischerverband hält seinen diesjährigen Bezirkstag am Dienstag, 7. Mai, im Schützenhaus Burgstädt ab. Die Tagesordnung enthält u. a. folgende Beratungsgegenstände: Das neue Handwerkergesetz (Handwerkskammern usw.) — Neuorganisation der Berufsgenoffenschaft — Die offizielle Veröffentlichung der Vieh-Marktpreise. — Die sächsische Schlachtsteuer: Herabsetzung der Kindersteuer, Abschaffung der Kälbersteuer. — Auf hebung des für Sachsen erlassenen Schächtverbot» Antrag der Innung Leipzig). — Abänderung de» ächsischen Schlachtvieh-Versicherungs-Gesetze». — konsumoereinswesen u. s. w. *— Der 7. evangelisch-lutherischen Landes- ynode ist ein Erlaß Nr. 12 zugegangen über >en Entwurf eines Kirchengesetzes, welches die Ge währleistung des Gtelleneinkommens der Geistlichen und Kirchendiener durch die Kirchengemeinden her- irizuführen bestimmt ist, während ein weiterer Er laß Nr. 13 den von jeder ordentlichen Landessynode zu bestellenden ständigen Anschuß betrifft. ,
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