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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190011233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19001123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19001123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-23
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.11.1900
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWsts-KMM sm KoDorf, KöW, Kemrdech Küsdorf, St. Wien, Keimichrorl, Mriennn u. Msen. Amtsblatt für den Siadtrat zu Mchtenstein. 7 5«. Jahrgang. ' Nr. 271. Freitag, dm 23. November 1900. Bekanntmachung. Das Mitbringen von Hunden in Gast- und Schankwirtschaften, Kon zert- und Tanzsäle und überhaupt in öffentliche Lokale ist bei Geldstrafe bis zu 10 Mark oder Haftstrafe bis zu 3 Tagen verboten. Lichtenstein, am 17. November 1900. Der Dtadtrat. Steckner, Bürgermeister. Sparaffe zn Callnberg pediert täglich von vormittags 8—LS, nachmittags 2—S, behandelt lle Einlagen geheim und verzinst dieselben mit v. H. Die Spar - affe expediert auch schriftlich. Die Sparkaffe z« Hohndorf ist geöffnet Montags, Mittwochs und Sonnabends, behandelt alle Einlage» geheim und verzinst dieselben mit 3^ Prozent. Deutscher Reichstag 4. Sitzung vom 20. November. Bei gut besetztem Hause wird die Beratung des Nachtragsetats, betreffend die China-Expedition, fortgesetzt. Abg. Bassermann (natl.) tritt in längeren Ausführungen für die Regierungsvorlage ein und bekämpft die Aeußerungen des Abg. Bebel, welcher auch die Boxer für Patrioten hält, während die anderen Parteiführer sie als Räuber und Mörder erklären. Redner geht dann des näheren auf die einzelnen Vorgänge ein, warnt aber vor einer Ueberschätzung der China-Politik. Daß im China- Kriege einige Rohheiten seitens der Verbündeten vorgekommen sind, sei wohl schwerlich zu bestreiten. Dieselben entständen aber durch die Gräuelthaten, welche die Chinesen an den Europäern verüben. Die Kriegsführung müsse eine humane sein, wie ja auch der Herr Kriegsminister gestern betont habe. Die zielbewußte deutsche Politik im China-Feldzug werde von allen Seiten anerkannt, das deutsch-eng lische Abkommen beweise, daß Deutschland keine Eroberungspolitik in Ostasien treibe und daß wir wieder in angenehmen Beziehungen zu England stehen. Redner bedauert die verspätete Einberufung des Reichstages; es sähe so aus, als wenn die Regierung die Herren Richter und Bebel fürchte. Man gab ihnen durch die Nichteinberufung gute Waffen in die Hand. Der Budgetkommission sind nun eine Reihe von Aufgaben gestellt, besonders über die gesetzliche Fassung der Indemnität. Die Wahrung deutschen Rechts und deutscher Ehre be dingt aber auch die Achtung des Rechts der deut schen Volksvertretung. Abg. v. Levetzow (kons.) beschränkt sich auf einige kurze Bemerkungen, die im wesentlichen ein Einverständnis mit den regierungsseitig unter nommenen Schritten bedeuten. In längerer Rede verbreitete sich sodann Abg. Richter über die Chinapolitik. Er bedauert die Mißgriffe, welche von deutscher Seite aus gemacht worden sind, und hält die Uebernahme des Ober befehls für einen schweren politischen Fehler; Graf Waldersee sei den anderen Mächten aufgezwungen worden und werde nun in die denkbar mißlichste Lage gerate». Nur wegen dieses Oberbefehls erkläre sich die zweite große Truppensendung, die unnötig war. Das tapfere Verhalten der deutschen Truppen verdiene lobeuswcrte Anerkennung. Redner be merkte, wen» er auch Herrn Bebel in manchem zustimme, sei doch seine Grundanschauung über die chinesische Expedition eine ganz andere. Nach der Ermordung des Gesandten war die militärische Machtentfaltung in China unbedingt notwendig. Er ging sodann auf die kaiserlichen Reden und die Nichteinberufung des Reichstages im Sommer näher ein. Hieran trage jedoch nicht der alte Hohenlohe, sondern das gesamte Ministerium und besonders Graf Bülow Schuld. Im übrigen stehe er nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Zu kunft Deutschlands nicht auf dem Wasser, sondern im Innern selbst liege. Nachdem der Reichskanzler Graf Bülow einige Ausführungen des Abg. Richter widerlegt, äußerte sich Abg. v. Kardorss (Reichspartei) in zustimmendem Sinne und verteidigte die Regierungs vorlage. Abg. Rickert (freis.Vgg.) steht ebenfallsauf der Seite der Regierung und billigt die Truppen« pu (Provinz Kanfu) steht, die entschlossen sind, bis zum äußersten zu kämpfen. Die Lage in Südchina ist wieder durchaus günstig. Die Revolutions truppen sind besiegt und der gesamte Aufstand wird bald unterdrückt sein. — Lebendig begraben wurde in der Ostmongolei nach einem vom 20. Sept, datierten Bericht des belgischen Provinzialsuperiors der Ostmongolei der Missionar Seegers am 24. Juli auf Befehl des Unterpräfekten Lung-ping-hsien nach schweren Mißhandlungen. entsendungen. Deutschland müsse sich Achtung'ver- schaffen und könne sich nicht auf's Zusehen be schränken. Donnerstag: Fortsetzung der Beratung, sowie 12000 Mark-Interpellation. Politische Rundschau. Deutsches Reich. * Se. Maj. der K ö n i g begab sich am Diens tag mit Sr. Königl. Hoh. dem P r i n z e n Georg zur Hochwildjagd auf Tharandter Revier und kehrte nachmittags nach Dresden zurück. Arn Mittwoch feierte der König seinen Namenstag. * Wie die „Posener N. Nachr." aus sicherer Quelle erfahren, ist der Kandidat der Deutsch katholiken, Probst lüe. von Krzesinski, im Altkloster an einem schweren Nervenleiden erkankt und wird in nächster Woche eine längere Urlaubsreise nach dem Süden zur Wiederherstellung seiner Gesundheit antreten. Es wird hierzu die Vermutung laut, daß der vom Erzbischof von Stablewsky sehr hart gerüffelte Geistliche am Ende gar auf kirchliches Kommando erkrankt ist, um in einem südlichen „Strafkloster" Heilung zu suchen?! * Dem Reichstag ging ein Antrag Arnim- Hasse, betr. den Erwerb und Verlust der Reichs und Staatsangehörigkeit, zu. Der Antrag bezweckt, den Verlust der Staatsangehörigkeit zu erschweren und den Wiedererwerb zu erleichtern, sowie die Naturalisation von Ausländern zu erschweren. * Ein deutschesPostamtist wiederum in China errichtet worden, und zwar in Tonaku. * Die mecklenburg-strelitzsche Regierung hat, wie die „Rost. Ztg." meldet, die Regelung des Diensteinkommens und der Pension der Lehrer ab gelehnt. * Die Zentrumsfraktion hat im Reichstage einen Gesetzentwurf eingebracht, betreffend Ab änderung des Artikels 32 der Verfassung, dem zufolge die Reichstagsabgeordneten fortan neben fteier Fahrt Anwesenheitsgelder erhalten sollen. Oesterreich-Ungarn. * In Graz sind 36 italienische Studenten wegen Hochverrats in Untersuchung gezogen worden, weil sie in einer Wirtschaft ein gegen Oesterreich gerichtetes Lied sangen. Zwei von den Studenten wurden verhaftet. Es wurden für sie 100,000 Kronen Kaution geboten, welche jedoch abgelehnt wurden. Frankreich. * In der französischen Kammer gaben Decrois und Waldeck-Rousseau befriedigende Erklärungen ab über die Ordensverleihungen, die die Nationa listen zum Vorwurf einer Ordensschacherei benutzt haben. Ein Vertrauensvotum für die Regierung wurde mit 379 gegen 31 Stimmen angenommen. Rußland * Neuerdings eingetroffene Nachrichten schildern die Krankheit des Zaren als sehr beoenklich. Die russischen offiziellen Telegramme scheinen demnach den lernst der Lage zu verheimlichen. Die Vorgänge in China. * Aus Shanghai wird gemeldet: Prinz Tuan ist verhaftet worden und zur Zeit tatsächlich gänz lich machtlos. Der Kaiser und die Kaiserin von Thina sind offenbar kriegsmüde, befinden sich aber unter dem Einfluß von Tung-fu-siang, der mit 16000 regulären chinesischen Truppen in Hu«juang« Ans Stadt und Land. Lichtenstein, 22. November. * — Bei der am Dienstag stattgefundenen Stadtverordneten-Ergän zungswahl wurden die bisherigen Stadtverordneten Herren Kaufmann Niehus, Fleischer-Obermeister Schu bert, Schankwirt Körbs und Webermeister Kultscher wiedergewählt. Von den Wahlberech- tw^-^ behelligten sich bei der diesjährigen Wahl i-o Prozent. * — Nachdem eine Erweiterung der hiesigen Stadtsernsprecheinrichtung stattgefun den hat, sind am 20. November folgende Neu anschlüsse in Betrieb genommen worden: No. 32. E. Stopp, Cartonnagengeschäft, Lichten stein. „ 33. E. O. Stegmann, Woll- und Baum wollfärberei, Lichtenstein. „ 34. G. Reichert, Kunst- und Handels gärtnerei, Lichtenstein. „ 35. G. Zeeh, prakt. Tierarzt, Lichtenstein. Die schon früher angeschlossenen Teilnehmer sind folgende: Nr. 1. I. F. W. Berger, Callnberg. - 2. Drechsel <L Co., Lichtenstein. - 3. Eckert, Lichtenstein. - 4. Große <L Klemmen, Lichtenstein. - 5. Härtel, F. E., Lichtenstein. - 6. Heyder, H., Lichtenstein. - 7. Bärsch, W., („Tageblatt"), Lichtenstein. - 8. Vieweg, R., Lichtenstein. - 9. Webendörfer L Söhne, Lichtenstein. - 10. Zierold, P., Callnberg. - 11. Bößneck L Co., Mülsen St. Micheln. - 12. Bochmann, H., Mülsen St. Jakob. - 13. Sarfert L Co., Bankgeschäft, Lichtenstein. - 14. Stegmann, C., Rüsdorf. - 15. Lindig, E., Lichtenstein. - 16. Stadttat Lichtenstein. - 17. Gasanstalt Lichtenstein. - 18. Hennig, Hotel Sonne, Lichtenstein. - 19. Lorenz, Hotel Helm, Lichtenstein. - 20. Seydel, C. F., Lichtenstein. - 21. Günther, A. L., Lichtenstein. - 22. Fröhlich L Co., Lichtenstein. - 23. Mothes L Co., Lichtenstein. - 24. Bauch, A., Lichtenstein. - 25. Giegling, R., („Anzeiger"), Lichtenstein. - 26. Stäger L Co., Lichtenstein. - 27. Bahner, G. A., Lichtenstein. - 28. Petersen, I., Lichtenstein. - 29. Vorsprecher, E., Lichtenstein. - 30. Ebert L Co., Lichtenstein. - 31. Zürn^Dr. med., Lichtenstein. Sofern noch andere Bewohner der Städte Lichtenstein-Callnberg die Absicht haben, Anschlüffe Herstellen zu lasten, empfiehlt sich baldige An meldung derselben.
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