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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190602188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19060218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19060218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-18
- Monat1906-02
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.02.1906
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.? ^-,^---^-^7^ V -» -"-.-IM»»«,.. . V- .-' —^7V7 DWMLkMWM k^sr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt VA Maeblatt s« HssUtts. Mit, LmMrf, M«f, StWa, SÄÄÄlt, »«ia«, Raüilstl, Mmslns. MsaA.MH St.z«ak St. Meli. St«,E Am. MmMa, Wtjmnü ul Mimi Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsb^irt 86. Jahrgang. — Sonntag, den 18. Februar 'NTNÄ?" 1906. Nr. 40. Diries Blatt «scheint «SaLch (anker Sonn- und Festtag«) nachmittag« für den folgenden Ta», v^rtchahrllcher Brplgrprrk 1 Marl 28 Pfg^ durch die Post bergen 1 MI. 50 Psg. M«d« Nunnnern 10 Pfemige. — Bestellungen nehmen anher der L-^edition in Ächtenstein, Zvickanttpra», SS7, all- «aistrlichen Postanstatten, Postboten, sowie die Aurträger entgegen. Mß«aK »erd«, di« ftd^gefpalten« Sambia« mü 10, sLr lMtwürtig« Inserenten mtt 15 Pfennig, berechnet. Sm amtSchen Test lostet die poeifpallige Zeil« so Pfennig«. — Jnseraten-Annahm« Holz-Auktion auf Lichtensteiner Revier. Im Ratskeller zu Lichtenstet« sollen folgende im Stadtwalde (Abt. L—10), Neudörfler Walde (Abt. 33) und auf der Rümpf aufberettete Hölzer Mittwoch, den 21 Februar 1906 von vor» s Uhr a« 2 eichene Stämme von 18 om Mittenstärke, 995 Nadelholz« „ „ 10-30 om Mittenstärke, 1 lindenes Klotz . 25 „ Oberstärke, 4 kieferne Klötzer von 18—24 vm Oberstärke, 1540 Nadelh.«Stangen „ 4—9 „ Unterstärke, 1270 , „ „ 10-14 „ 10 Rm. Nadelholz-Nutzrollen; Donnerstag, den SS. Februar 1906 von vor». 9 Uhr an 74 NS-. > Sch.,., und RM-U, 31 „ „ Astholz und 0^ Wellhrt. Laubholz-Reisig unter den vor der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Fürst! Gchöab. Forstverwaltung Lichtenstein. Ne kinitMiWt L«ie ii Fmknit -0-. In Frankreich, wo nunmehr die völlige Trennung von Kirche und Staat gut Tatsache wird, erwecken die kirchenpolitischen Vorgänge das Interesse -er ganzen Welt. In den Kirchen Frankreichs, und namentlich in denen von Paris, ist eS anläßlich der Inventaraufnahme des KtrchenguteS seitens des FiSkuS zu tumultuarischen Szenen gekommen, die vielfach Blutvergießen zur Folge hatten. Und daS dürft« selbst bei den herrschenden Radikalen schwere Bedenken Hervorrufen. Zweifellos wird man sich im Ministerium wohl sagen, daß man einen schweren Fehler begangen hat, daß man die Jnventarauf. nähme ohne zwingenden Grund so überstürzte. Die Ausführungsverordnungen zum TrentmngSgksetz sind noch nicht alle veröffentlicht und vor allem kennt noch kein Mensch die Dekrete über die neuen Kultvereine. Erst wenn man aber über den Eharakter dieser neuen Kirchenverbände im klaren ist, wird man auch darüber urteilen können, ob die Ein Mischung der Regierung in den Vermögensübergang von der alten auf die neue Gemeinde wirklich so un eigennützig und legal ist, wie die BlocblStter behaupten. Die Hcffnung der Opposition auf ein völliges Zurückweichrn des Ministeriums vor dem katholischen Widerstande scheinen indes bisher wenig begründet. Die Rücksichtslosigkeit, mit der man die Polizei mannschaften gegen St. Pierre du GroS Coillou vorgehen ließ, und die drakonische Strenge der sonst gegen alle Uebeltäter so nachsichtigen Pariser Richter bei den Strafzumessungen für die Demonstranten zeigen, daß der Geist der Milde und Duldsamkeit an den maßgebenden Stellen noch nicht eingezogen ist. Unterstützt wird die Linke durch die Tatsache, daß die Vorgänge bei der Sairt Clotilde und St. Pierre als ein Werk der Monarchisten, als eine politische Tat hingestellt werden können; haben doch ohne Zweifel die Herren und Domen der royalistischen und bonapartist ischen Aristokratie die Führung der Bewegung Lberncmmen. Damit ist ober den Radikalen der stärkste Trumpf in die Hand gedrückt; der Bloc der republi- konischen Verteidigung, den man doch grade zer- tümmern möchte, wird neu gestärkt, und der Ge- danke, daß die kirchliche Erregung nur ein Anzeichen neuer antirepublikanischer Strömungen sein könnte, führt sogar einen Progressistrn mit der Linken zu« sammen. Hieraus ergibt sich aber auch die Halt- losigkeit der wütenden Angriffe gegen die Geistlich keit die in Wahrheit die gefährlichen Kundgebungen nicht gewollt hat, weil sie weitblickender ist, als die übereifrigen Damen und Herren der katholischen Vereine. Eine Lehre für die Blocleute und die Gleichgültigen bleiben diese Vorgänge aber doch. Man hatte weder auf der Linken, noch in der Mitte, und anscheinend auch nicht einmal in den Kreisen deS KleruS auf einen solchen Ausbruch des Volksunwillens der der ersten Gelegenheit gerechnet, wo das TrennuvgSgesetz sich in der Oeffentlichkrit betätigen sollte. Briand, der trotz oller seiner Einseitigkeiten doch immer zu den klügsten Leuten seiner Partei gehört, hatte in der Kammer das große Wort gelosten ausgesprochen: .ES gibt keine oder fast gar keine wahrhaft Gläubigen in Frank reich mehr; das Gesetz wird feinen Weg unbemerkt gehe», und alle Welt wird sich ganz leicht daran gewöhnen". Heute muß selbst der geistige Vater des Trennungsgesetzes, Combes, zugeben, daß die Bewegung des Widerstandes gegen daS Werk vom 9. Dez. 1905 im Wachsen ist und daß sie eine eruste Gefahr werden kann. Die Lage ist für die Regierung äußerst schwierig geworden. Gibt sie- dem Unwillen der Katholiken nach und stellt die Inventaraufnahme einstweilen ein, so zeigt sie eine Schwäche, die üble Folgen haben kann, besonders bei den bevorstehenden Auseinandersetzungen mit den revolutionären Gewerkschaften; fährt sie aber in der gewaltsamen Unterdrückung der Kundge bungen fort, so schafft sie eine Erregung rm ganzen Lande, von der die letzten Wochen einige Proben gegeben haben. In jedem Falle sieht man in Frankreich politisch sehr erregten Zeiten entgegen, und das ist gut sür Deutschland; denn wenn Frank reich im Innern mit sich zu tun hat, wird eS keine Lust bekommen, sich an Deutschland zu reiben. öim»n«M M im IWiM (Ligen-Bericht.) vir. Berlin, 16. Februar 1906. Der Weindebatte zweiter Tag imReich 8 - tag heute unterschied sich vom gestrigen ersten durch eine sehr verminderte Lebhaftigkeit. An den Witz, des Pathos und den heiligen Eifer der drei Pfälzer von gestern reichten die motorischen Aufwendungen der heutigen Redner bei weitem nicht heran. In zwischen hatte sich aber hinter den Kouliffen eine Frontänderung vollzogen. Es stellte sich von abend auf morgen heraus — und wurde heute nachmittag be stätigt — daß eine allgemeine AufsichtSverschärsung im Rahmen des Nahrungsmittel-Gesetzes zu erwarten und daß man regierungsseitig nicht zu einer speziellen gesetzgeberischen Aktion sür den Wein ge neigt ist. Darum brachte da8 Zentrum unter Führung des Dr. Jäger, Verlegers der Pfälzer Zeitung, heute während der Sitzung eine reue Resolution ein, die für den ehrlichen Wein und das Augenblicksbedürfnis zu retten bestimmt ist, waS zu retten ist. Sie lautet: die Reichsregierung möge noch in dieser Session dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorlegen, der bestimmt, daß in jedem Bundesstaate besondere Beamte im Hauptamt, und zwar für kleinere Bezirke, zum Zweck der Weinkontrolle be> stellt werden; dieses Piomsorium soll dauern bis zur einheitlichen reichsgesetzlichen Regelung der Beauf sichtigung des Verkehrs mrt NahrungS- und Genuß- mittrln. Dr. Jäger begründete diese Resolution, wie man nur eine Sache begründen darf, von der man weiß, sie rst der Zustimmung Aller sicher und die Begründung ist nur eine Formalität. Das heißt: er murmelte eine Reihe von Sätzen hin, die niemand hören konnte und auf die darum auch niemand hörte, und die selbst dem amtierrrden Stenographen ein Schrecken sind. WaS für eine Vorstellung sich solche Volksvertreter von dem Zwecke ihrer Reden machen, zu erfahren, wäre wohl inte- resfant. HerrHua, Geh. Fmanzrat, auch vom Zentrum, der den Tag beschloß, machte es übrigens ebenso wie sein Fraktionsgenosse Jäger. Außer diesem ungewöhnlich matten Jäger aus Kurpfalz kamen Vertreter anderer weinbauenden Gegenden zu Wort: Dr. Dahlem (Zentr.), Blankenhorn (natl ), Dr. David (soz) Preiß (els.-lothr.), Vogt Crailsheim und Dr. Wolff (beide wirtsch. Vgg), die darin übereinstimmten, daß die Kontrolle verschärft, daß die Kellerkontrolle den Chemikern, Apothekern und Drogisten im Neben amt abgenommen und zungengeübten Sachver ständigen übertragen, daß der Deklaratkons» zwang eingeführt, daß für den Zuckerzusatz eine gesetzliche Grenze festgesetzt und daß eine Reichswein» steuer vermieden werden müßte. Die Abweichungen der Redner von einander im Einzelnen waren nicht erheblich. Mit besonderer Schärfe wandte sich Dr. Wolff als Vertreter der würrrembergischen Wein- intereffenten gegen dak Projekt einer Reichswein steuer, während der Elsässer Preiß dem Projekt ein gewisses platonisches Wohlwollen verhieß, wenn eS aufgebaut würde auf einer Steuerskala, die proportional wäre dem Zuckergehalt der einzelnen Weine, d. h. also, wenn eS keine Wein-, sondern eine Weinzuckersteuer wäre. Allein der Abg. Schmidt-Elberfeld (srs Vpt.) nahm eine abweichende Haltung ein. Er be klagte es, daß die Debatte den Eindruck Hervorrufe, als ob die Mehrzahl der deutschen Winzer und Weinhändler Fälscher seien, waS natürlich durchaus nicht der Fall ist, hielt das Weingesetz von 1901 sür vollkommen ausreichend, die Forderung der Buchkontrolle sür ebenso undurchführbar wie den Deklarationszwang und bezeichnete die von den andern Rednern zitierten Fälle krasser Weinfälschungen als Schauermärchen. Interessant war die Haltung des Grafen Posadowski. Er bekannte sich persönlich als einen Anhänger derjenigen weiter gehenden gesetz lichen Wünsche, die die WeinfreunLe im Reichstag geäußert haben. Er deutete aber darauf hin, daß er im Bundesrat bei den Einzelregierungen auf Schwierigkeiten stieße, besonders bei Preußen, und daß man ihn sür das Verhalten Preußens nicht verantwortlich machen dürfe; er würde aber fort- fahren, die Einzel-Regierungen seinen Ueberzeugungen zu gewinnen. Politische Rundschau. Deutschland. * Die erste Deputation der ersten f äch s i s che n Ka m m e r hat den Gesetzentwurf über die Zusammensetzung der ersten Kammer dahin abge ändert, daß den Handels- und Gewerbekammern ein Vorschlagsrecht sür die sünf neuen, vom Könige zu ernennenden Mitglieder der ersten Kammer zuerkannt wird. * Die SteuerkommissondesReichStags hat den Zentrumsantrag, im Inland aufge gebene Ansichtspostkarten mrt je zwei Pjennigen zu besteuern, angenommen. * Zahlen sprechen! Die Großein kaufsgefellschaft deutscher Konsumver eine in Hamburg hat im Vorfahre einen Umsatz von 38 780199 Mk. erzielt gegen 33 929400 Mk. im Vorjahre. Die Zunahme deS Umsatzes beträgt 4 850 794 Mk. Dies ist um so bemerkenswerter, als infolge oeS Vertan sts.s zur Spirituszentrale für daS Jahr 1905 d«» U ..,atz in Spiritus ausge schieden ist, der im Jahr 1904 r^nd 1^ Millionen betrug. :
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