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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190611309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19061130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19061130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-30
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.11.1906
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DWMMMTyM vssr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Urgeblatt sirHMrs. Mlit, HmÄns. Woks, SIW«. HmriOnt MkitM, MW, vktmmÄnf, MstiA.W«s, A.Ziat vt. Meli, ZimeMls, Um, MMilsn. WjiWtl «ü DMtcii Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Atteste Zeitung im KöRMchM AMLsgerichtsLeZirt ' — S«. - - - - «r. 277. L-SS.WK. Freitag, dm 30. November »ALNV 1906. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. BiertelsShrlicher Bezugspreis I Mari 2S Psg„ durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. Bmelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Maserate werden die fünfgespaltene Erundzeile mtt 10, für auswürttge Inserenten mtt 15 Pfennigen berechnet. Im amtllchen Teil lostet die zweispaltige Zelle 80 Pfennige. — Jnseraten-Annahm« Kernsprech.Anschluß Nr. 7. täglich bi» spütestens vormittags 10 Uhr. Telegrammadresse r Tageblatt. IM- Größere Merck für die am 1 Advent erscheinende Nummer unseres Tageblattes bitten wir uns möglichst frühzeitig aufzugeben, damit auf Satz und Arrangement ge nügende Sorgfalt verwendet werden kann. Auch inbezug auf eine günstige Plazierung ist eine frühzeitige Aufgabe der Anzeigen erforderlich Verlag de» „Lichtenstein-Callnberger Tageblatt". Stadtsparkaffe Lichtenstein. Eiulegcrguthaben 6 66V vvv Mark, Reservefonds 4LV vvv Mk. Geschäftszeit «—1» und «—5 Uhr täglich. EinlegerzinSfuß WW^ OLI vi -M, WM- o soo -M» Ginlagen in de» ersten drei Tagen eine» Kalendernionat »erde» »och für de» volle» Monat verzinst Gewünschte Rück zahlungeu erfolgen in der Siegel ohne Kündigung und ohne Zin». Verlust in beliebiger Höbe Bekanntmachung, Viehzählung betr. Die nach Z 4 der Verordnung vom 4. Mörz 1881 oorgeschnebene Auf zeichnung der Pferde und Rinder ist für das laufende Jahr gleichzeitig mit einer nach dem Stande vom 1. Dezember oorzunehmenden beschränkten Vieh zählung verbunden. Die Besitzer von Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen werden deshalb aufgefordert, die seitens der beauftragten Zähler wegen des Viehbestandes gestellten Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Hohndorf, den 28. Noo. 1906. Der Geweindevorstaud. Schaufuß Das Wichtigste. * Mitwoch abend ist die Robonritsabrik tu Auueu b Witte» i» die Luft geflogen Ueber die Zahl der Tote« uud Verwundeten liegen »och keine zuverlässigen Meldungen vor *Der Reichskanzler und der Kolonial, birektor entwickelten im Reichstag ihr Kolonial programm. Dernburg teilte mit, daß die Ver. träge mit TippelSkirch und Wörmann teils gelöst, teils gekündigt worden sind. * Die WahlprüfungSkommtssion de« Reichstages hat die Wahl des antisemitischen Abg. Raab (Eschwege-Schmalkalden) einstimmig für ungiltig erklärt. * DaS Gnesen er Domkapitel wählte den Prälaten Dorzewski zum einstweiligen Ver weser des Bistums Gnesen. * In Posen begann ein großer Prozeß wegen Militärwassendiebstählen. * Dar spanische Ministerium hat seine E ntlassung eingereicht. Endgültiges Ergebnis der Volkszählung. Im „ReichSanzeiger" wird das endgültige Ergebnis der Vo lkSzählungoom 1. De. zember 1905 veröffentlicht, nachdem das vor läufige bereits im März d. I. mitgeteilt worden war. Wie sich herausstellt, war bei der letzten Zählung die Bevölkerung des Reiches noch um 36000 Köpfe größer, als man nach der vor läufigen Ermittelung angenommen hatte. Sie bezifferte sich auf 60 641278 Personen gegen L6 367 178 im Jahre 1900, hat also in der letzten sünfjährigen ZählungSperiode um 4 274 100 Per- sonen oder 7.6 v. H. zu genommen. Die Periode von 1885 bis 1890 hatte eine Zunahme von 7,8 v. H. ergeben, also verhältnismäßig etwas mehr. Beachtenswert ist, daß sich die männliche Bevölkerung in den letzten Volks zählungSperioden stärkeroermehrt, als die weibliche, sodaß der Urberschuß der weiblichen Personen, den Deutschland seit langem stet« gehabt, immer mehr schwindet. Am 1. Dezember 1905 zählte Deutsch, land 29 884681 männliche und 30 756 597 weibliche Personen; die Zahl der männlichen hat sich in den letzten 5 Jahren um 2147434, die der weiblichen nur um 2126 666 vermehrt. Die stärkere Zunahme de« männlichen Geschlechts ist aus die geringe Aus wanderung und den starken Zuzug von Ausländern, der vornehmlich Männer umsaßt, zurückzusühren. Im einzelnen sei bemerkt : Die Bevölkerung Preußen» beträgt 37 293 324 Personen gegen 34472 509 im Jahre 1900, hat sich also um 2820815 oder 8.2 v. H., mithin etwas stärker, als die des gesamten Reiches vermehrt. Von den einzelnen Provinzen zeigt die stärkste Zunahme daS Rheinland mit 676 539 Ein wohnern; demnächst folgen Westfalen mit 430313 und Brandenburg mit 423 352 Der zweitgrößte Staat Bayern hat 6 524 372 Einwohner und zeigt eine Zunahme in den letzten fünf Jahren um 348 315 Einwohner. Die Bevölkerung Bayerns war bet der letzten Zählung nur noch um 88000 Einwohner stärker, als die Rheinprovin, und wird der der nächsten Volkszählung sicher von der letzteren überholt sein An dritter Stelle rangiert Sachsen mit 4 508 601 Einwohnern und einer Zunahme von 306 385, an vierter Württem berg mit 3 303179 Einwohnern, das aber in der Zuvahme (132699) von Bade» überflügelt wird, wo bei 2 010 728 Emwohnern eine Zunahme um 141 870 gezählt wordenM. ES folgt Elsaß-Lothringen mit 1 814 564 Einwohnern und einer Zunahme von 95 094, während von 1895 bis 1900 nur eine Zunahme um 78 484 stattgesunde« hatte. Hessen rsi der letzte Ltaat, dessen Einwohnerzahl 1 Million übersteigt; sie betrug 1 209 175 und hat um 90196 zugenommen. Alsdann folgt Hamburg mit 874 878 und der starken Steigerung von 95094 Einwohnern. Die anderen St aate» stehe« in »achsolgrnder Reihenfolge: Mecklenburg Schwerin 625 045 (Zunahme 17 275), Braunschweig 485 958 (21 625), Oldenburg 438 856 (39 676), S.-Wemar 388095 >25222). Anhalt328029 (11 944), S.-Meiningen 268 916 (18195), Bremen 263 440 t38 558), Sachsen-Koburg-Gotha 242 432 (12 882), Sachsen Altenburg 206 508 (11 594), Lippe-Detmold 145 577 (6625/, Reuß j. L. 144 584 (5374), Lübeck 105 857 (9082), Mecklenburg-Strelitz 103 451 (849), Schwarzburg-Rudolstadt 96 835 (3776), Schwarzburg- Sondershausen 85 152 (4254), Reuß ä. L. 70 603 2 2071 Waldeck 59 127 >1209) uud Schaumburg-Lippe 44 992 (1860). Die Reihensoige der Staaten hat sich pur insofern geordert, als Mccklevburg-Strel'tz, das überhaupt die geringste absolute und relative Zunahme ze'gt, von Lübeck überflügelt worden ist. Lie SelniMM m LWtm. Am Mittwoch endlich erschien daö Kolonial- Programm auf der Tagesordnung und mit ihm das mit so großer Spannung erwartete Debüt des neuen Kolonialdirettors. DaS HauS trug die an solchen Tagen übliche Physiognomie: die Plätze der Abgeordneten reich besetzt (nur aus den Bänken der Sozialdemokratie gähnten Lücken, offenbar wegen des Begräbnisses de« jüngst verstorbenen Abgeord neten DrreLbach), die Tribünen überfüllt, und vor der Pforte, die das Publikum einläßt, eine Mauer von Menschen, welche darauf warten, daß früher ausgestandene Tribünen besuch« ihre Plätze verlassen, um den Nachrückenden Platz zu machen. In der Hofloge der Kronprinz, der den Reden mit sichtbarer Anteilnahme folgt und besonders fröhlich mitlacht an denjenigen Stellen, wo der ParlamentSbertcht „Heiterkeit" verzeichnet. Auf der Bank des Bundes rats sitzt an der Spitze der Reichskanzler selbst, neben ihm, fast an ihn geschmiegt, wie um zu beweisen, daß er ganz ein Herz und eine Seele mit ihm sei, Herr von Tschirschky. Und neben diesem Herr Dernburg, mit seiner Fülle dunkler Haare aus Kopf, Wangen und Kinn unter all den grau- und weißhaarigen Exzellenzen, dreinschauend wie ein von den Senioren der Firma beoaterter Neuling. Und in der Tat ließ ihn der Reichs kanzler nicht ohne Bevaterung seinen ersten par lamentarischen Schwimu.Lcrsuch wachen. Er ergriff zuerst das Wort, um darzutun, daß wir als HandelSmacht Kolonien haben müßten, ob wir wollten oder nicht; daß kein Einsichtiger in Deutschland wahnsinnig genug ist, um zu verlangen, daß wir die Kolonien verhökern, wie Hannibal Fischer 1849 aus Geheiß des Franlsurler Bundes tages die deutsche Flotte verhökerte; daß in unserer Kolonialverwaltung leider Mißstände zu Tage ge treten sind, aber lange nicht so viele, wie in der Kolonialoerwaltung der Engländer, Amerikaner und Franzosen — der Unterschied sei nur der, daß unsere Presse die zur Manie auSgeartete Sucht hätte, jede Verfehlung aufzubauschen zu einem Krebs schaden der ganzen Verwaltung, eine Sucht, die in den Organen der öffentlichen Meinung der anderen Länder (womit der Kanzler auch die Parlamente m e"t n t e, wenn er es auch nicht sagte) nicht existierte; daß er die schuldigen Elemente unter den Beamten nachdrücklich bestrafen, die unschuldig verleumdeten aber ebenso nachdrücklich beschützen würde; und endlich: daß er schon längst eine kauf männische Kraft für die Leitung der Kolonialab- tetlung, die vom auswärtigen Amt abgetrennt werden müsse, gesucht habe und glücklich sei, nach einigen in Hamburg und Bremen erhaltenen Körben, in Dernburg einen willigen Mann gefunden zu haben. Und dann ergriff Herr Dernburg das Wort. Im ganzen enttäuschte er. Er sprach zu lang. Er verlor sich in zu viel Details. Und auf das, wa» man hören wollte, ein klar umriffenes Programm, wartete man vergebens. Er wäre noch zu kurze Zeit im Amte, um damit aufwarten zu können. Dafür aber rekapitulierte er alle jene bilanzartigen Ausmachungen, die der Oeffentlichkeit aus seinen Denkschriften bereits bekannt waren. Dazu sprach er mit einer etwas trockenen Stimme und zeigte sich viel zu sehr von seinem Manuskript abhängig, um die lebendige Wirkung der sicheren freien Rede zu erzielen. ES war ihm natürlich schmerzlich, bet seinem ersten Auftreten gleich 38 Millionen im Nachtragsetat für Südwestasrika fordern zu müsse«. Wie es einem tüchtigen Kaufmanne ziemt, hat er vor Üebernahme seines neuen Amtes Inventur ge macht und dem Hause durch graphische Darstellungen und kurz gefaßte Erläuterungen i« drei Denkschriften die Bast» anzugeben versucht, auf der er da» neue Kolouialwerk aufbauen will. Ec bat die Reichstag»- Mehrheit, zu ihm da» Vertraue« zu habe«, daß er die
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