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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190509156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19050915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19050915
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-15
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.09.1905
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MchMMMTyM Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sör ßiiM, MH. Wns ÄWini, HckiildÄit, Mmm, MW, MmÄors. Mst>A.Mis, A.3ml, Wck, ÄWeobrf, Wm, Rüemilsni, AMM md DMti» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Siadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — - — — -- - - »5. Nr. 214 n«-sp--ch Freitag, den 15. September 1905. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfg-, durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. Mmelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Lrpedition in Lichtenstein, Zwickmerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstatten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Wmerate werden di« fünfgespattene Grundzeit mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet die zweispaltig« Zelle 30 Pfennige. — Inseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Bekanntmachung. Mit Bezug auf die Bekanntmachung vom 1. lsd. Mts. wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Geflügelcholera hier erlösche« ist. Das Verbot des Durchtriebs von Gänseherden auf dem Schäller wird hiermit aufgehoben. Lichtenstein, am 1l. September 1905. Der Dtadtrat. Steckn er, Bürgermeister. Schbr. Stadtsparkasse Callnberg Verzinst alle Einlage« mit Die au den ersten drei Tagen eines Kaleudermonates bewirkte» Spareinlage« werde« für de« vollen Mo«at verzinst. Die Kaffe expediert a« jede« Werktage vo« 8 bis IS Uhr vor» mittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags und behandelt alle Ge schäfte streng geheim. Politische Rundschau. Deutschland. * Zündstoff auf politischem Gebiet ist jetzt wieder ziemlich viel angehäust. Die „Dresdn. Nachr." meinen dazu: Man braucht deshalb nicht nervös überreizt zu sein und an Gehörstäuschungen zu leiden, wenn man aus den Reden beidenParadetafeln in Homburg a. d. H. und in Koblenz ein leises Säbelklirren vernimmt, das nicht ohne Ab sicht sein kann. In Homburg betonte der komman dierende General von Eichhorn ganz auffallend, daß der Kaiser am 18. Armeekorps „eine kriegs tüchtige Waffe in der Hand" habe und daß in diesem Korps „kein brennender Wunsch, kein sehncnderes Verlangen" glühe, als dem obersten Kriegsherrn zu zeigen, „wie wir für Ew. Majestät und des Vaterlandes Ehre und Ruhm auf dem Schlachtfeldezu sterben wisse n." Dieser kriegerische Unterton wird noch verstärkt vom Kaiser selber in seiner Koblenzer Rede; er stellte dort die Paradetage unter der Ueberschrift: „Feldmarsch mäßig, die Marine nennt das klar zum Gefecht" und sprach vom 8. Korps als der „Wacht am Rhein", der er in Ruhe vertraue. Wer Ohren hat, zu hören, weiß genug. Die kaiserlichen Worte „Grenzkorps, feldmarschmäßig, klar zum Gefecht", die „Wacht am Rhein" besagen in deutlich Deutsch übersetzt: die Zeit ist ernst, ich kann für den Frieden nichtmehr bürgen, seid bereit und steht, wenn's dazu kommen sollte, euren Mann! * Die Tage des Herrn v. Podbielski dürften gezählt sein. In unterrichteten Kreisen wußte man seit langem, daß er sich zu einer Anzahl seiner Ministerkollegen in der Frage der Fleischnot und andern in einen gewissen Widerspruch gesetzt hatte, daß auch in seiner näheren Umgebung nicht alles mit seinen Maßnahmen einverstanden war. Es ist ja bekannt genug und unwidersprochen geblieben, daß der Minister des Innern eine Petition der Bürgermeister der obecschlesischen Städte um Er höhung des Schweinekontingents unterstützt hat, auch die Herren Möller und v. Budde sollen ihr günstig gegenübergestanden haben. Herr v. Pod- bielski hat den Anregungen seiner Kollegen ein ent schiedenes „Nein" entgegengesetztt mit dem Be deuten, daß er in seinem Reffort selbständig ist. Dies ist der preußische Staatsminister in der Tat!; er ist nur dem Parlament und der Krone verant wortlich, aber es ist in wichtigen Frage doch nicht angängig, daß sich ein einzelner Minister im Gegensatz zum gesamten Ministerkollegium befindet. Herr von Podbielski mag mit seiner Auffassung im Recht sein, daß die Mehreinführung von ein paar tausend Schweinen über die russische Grenze auch nicht den mindesten Einfluß auf die Fleischpreise im allgemeinen haben würde — wir glauben selbst nicht an eine solche Wirkung —, aber die Form, in welcher der Herr Landwirtfchastsminister die ganze Sache bisher behandelt hat, ist jedenfalls nicht nach dem Geschmacke des Reichskanzlers, der zwar viel Sinn sür Humor hat, aber ernste Angelegenheiten auch ernst behandelt wissen will. -Der Erzbischof von Posen hat aus Anlaß des Erlasses der Posener Regierung betreffend die Muttersprache der Kinder aus pol nischen Lehrerfamilien bet Beicht« und Kommunionunterricht an die Geistlichkeit seiner Diözese einen Erlaß gerichtet, in dem er den Geistlichen Direktiven sür ihr Verhalten gibt Er ermahnt sie, die Vorbereitung auf die heiligen Sakramente als eine rein kirchliche Angelegenheit anzusehcn und in allen Fällen, wo bezüglich der Nationalität der Eltern und der Kinder kein Zweifel obwaltet, über diesen Punkt allein zu entscheiden, namentlich wenn es ihnen bekannt wäre, daß die Eltern gegen ihre innere Ueberzeugung aus Nachgiebigkeit gegen irgendwelche äußere Beeinflussung eine gegenteilige Entscheidung kundzugeben veranlaßt worden seien. Das sagt also mit dürren Worten nicht mehr und nicht weniger, als daß der Geistliche sich das Recht anmaßt, wenn Eltern für ihre Kinder deutschen Beichtunterricht haben wollen, festzustellcn, daß dies »gegen ihre Ueberzeugung" geschehe, und daß das Kind polnisch zu unterrichten sei. Eine unerhörte Einmischung in die Elternrechte, von der sichtlich Gebrauch gemacht werden wird. Hoffentlich sieht sich die Staatsregierung ihren Primas wirklich etwas genauer an. * Die fernere B eteiligungschulpflichtiger Kinder an Treibjagden ist durch Erlaß der Schulämter im Herzogtum Gotha mit Rücksicht darauf untersagt worden, daß die Kinder bei solchen Gelegenheiten gefährdet seien und Dinge zu sehen und zu hören bekämen, die ihre Erziehung ungünstig zu beeinflussen geeignet seien, sich auch für den Unterricht allerlei nachteilige Wirkungen her ausgestellt hätten. Rußland. * Petersburg. Der Zar hat den Prinzen Louis Napoleon zum Generalgouver neur des Kaukasus ernannt. Der Prinz be gibt sich sofort nach Baku, um die Ruhe wieder herzustellen. Di: Lage im Kaukasus soll sich noch verschlimmert haben. Die revolutionären Pro pagandisten erließen eine Proklamation, in welcher sie drohen, alle Fabriken, welche die Arbeit ohne Erlaubnis der Sozialisten wieder aufnehmen, nieder zubrennen. Judien * Nach amtlichen Berichten sind im Monat August in Indien und Birma 7818 TodeS» fälle an Cholera oorgekommen. Oertliches. Lichtenstein, 14. September. *— Die Geflngetchoiera aus dem Schäller ist erloschen. *— Der Verband stag fächstscher Gewerbe- und Hanvwerkerver eine in Waldheim wurde mit einem Begrüßungs- und F estkommers eingelertet. Montag früh wurde rrn Spaziergang nach Schloß Kriebstein unternommen. Um '/sl 1 Uhr begann die Hauptver sammlung in Anwesenheit von etwa 200 Personen, davon 100 stimmberechtigt en Vertretern. Der Geschäfts, bericht und der Bericht des Verbandskassierers zeigten ein Bild von der umfänglichen Tätigkeit des Vorortes. Dem Bericht über die Wettin- und Preusker-Stiftung, beide zur Unterstützung der Ausbildung von Hand- werkslehrlingen bestimmt, w ar zu entnehmen, daß in den Jahren 1904 und 1905 14 Lehrlinge mit 910 Mark unter stützt worden sind. Ueber mehrere Anträge wurde für dies - mal zurTagesordnung Übergegangen, damit der neue Vorort nicht von vornherein mit schwierigen Fragen zu sehr belastet ist, so z. B. Anschluß an die deutsche Mittelstandsvereinigung, Eintreten sür einheitliche Sonntagsruhe im Handel und Gewerbe, Stellung nahme gegen eine weitere Verkürzung des Laden schluffes, Stellungnahme gegen die Verteuerung der Eisenbah nfahrpretse usw. Ueber zwei Stunden lang wurde lebhaft über den Antrag Crimmitschau debattiert: der Verband möge dafür eintreten, daß das Offenhalten derSchausenster während der Sonn- und Festtage gestattet wird. Eben so viele Redner dafür sprachen, wandten sich dagegen. Unter den Gegnern befanden sich die Vertreter aus den drei größten Städten Sachsens. Schließlich wurde in namentlicher Abstimmung mit 55 gegen 39 Stimmen der Crimmitschauer Antrag angenommen Ebenfalls lebhaft besprochen wurde ein Antrag Waldheim, die Gewerbekammern zu ersuchen, zu er wägen, ob es möglich sei, daß Handwerkern, welche die Meisterkurse in Fachschulen mit Erfolg be suchen, ihre Meisterprüfungen dort gleich ab- legen können. Im Laufe der Debatte wurde be klagt, daß der Meistertitel immer noch nicht viel Wert hat, da der Handwerker, der mit erheblichen Kosten die Meisterprüfung ablegt, keinen besonderen Schutz genießt. Ein weiterer Antrag des Niedererz» gebirgischen Gauverbands (Mittweida), die Alters- ünd Jnv ali d itä t so erst ch er u n g zwangs weise auf Handwerker und Gewerbe treibende auszudehnen, wurde angenommen. Als Verbandsoorort für die nächsten zwei Jahre wurde Waldheim und als Verbandsvorsitzender Stadtrat Luckweil - Waldheim gewählt. Der nächste Verbandstag wird in Sebnitz abgehalten. *—m. Callnberg. Gestern tagte der Glau chauer Ephoraloerein für kirchliche Musik in unsern Mauern. Eröffnet wurde die Versammlung durch ein eintrittsfreies Konzert in der Kirche, das unter der Leitung des Herrn Kantor F i s ch e r - Callnberg, von dem Kirchenchor, den Herren Kantor Streicher und Lehrer Schramm aus Lichtenstein und Lehrer S ch ä f e r - Callnberg mit recht schönem Gelingen durchgeführt wurde. An dieselbe schloß sich eine Nachoersammlung im Schützenhause an, in welcher Herr Kantor Röber« Gesau einen interessanten Vortrag über „Kirchen glocken" bot. *— Et« Elternkongretz ist das Neueste aus dem Gebiet der Kongresse! In Lüttich sollen im Laufe dieses Monats Eltern aus aller Herren Länder sich ein Stelldichein geben, um über das moderne Kind ihre Meinungen auszutauschen. Väter und Mütter werden unter dem Beistand von Philan thropen, Gelehrten, Aerzten und Pädagogen eine große Jury bilden und Beschlüsse fassen über die beste Art der Kleidung, die beste Ernährung, die besten Spiele, die besten Bücher, die besten Lehrer und die besten Ferien. Zweihundert Denkschriften sollen zur Verlesung kommen; vier Tage wird der Kongreß währen. Am ersten Tage wird die Versammlung sich mit der Frage der ersten Kindheit beschäftigen, sowie mit
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