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Wilsdruffer Tageblatt : 28.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192003289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19200328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19200328
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-28
- Monat1920-03
- Jahr1920
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 28.03.1920
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MMusserÄWblatt Amts.! Amtsgericht »»d de» Stadttat zu Wilsdruff rentamt z« Tharandt Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28814 Nr. 72 Sonntag Sen 28. März 1820 78. Jahrg Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint feit dem Sahre 1844. 0*4 »MlUdrust« Tageblatt' ««scheint tögiich, mit «»«»«hmr der Sonn- und Zopta««, «»end« ü ithe für den folgenden Ta«. / 2ezu,«prel« bel Selbstabholung »»n der Drucker«! wSchkotttch pfg., monatlich Pfg., vlerteljShrllch Ml.; »urch unsere «»«träger ,»getragen monatlich Pfg., »ierteljährlich Ml.; »«! den »putschen Postanstasten viertelsährlich Mf. ohne Zustellung«gebühr. Aste Postanstalten, Postboten sowie unsere Au«Iräger und Stsldästsstelle nehmen ledertest Bestellungen entgegen. / Im Fall» höherer Geweckt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Beförderuugöeinrtchtungen — hat der Beheber leinen Anspruch auf Liefern», »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Ferner dat der Inserent tn den obengenannten Fällen feine Ansprüche, fast« die Zettnn« »erspätet, tn beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzei« oertaofitprei« der Nummer 10 Pfa. / Zuschriften sind nicht persönlich zu «dressieren, sondern an den Derlag, die Schrlfilettung oder die Geschäftsstelle. / »uoupmeZuschriften bleiben unberückftchtiat.. B-rltner Vertret»»«: Berst» SW.4». W die Amtshauptmannschaft Meitze», für das A.rnlpr.ch.ri Amr WNSdruN Nr. s f0Mle füll d»s F0cst- Inserstonoprel« Pkg. für dle s-gespaltenr Korpuszeile oder deren Raum, Lokalprei« pfg., Reklamen Pfg., alles mit Teuerungszuschlag. Z. krack» und tabellarischer Satz mit Aufschlag. Bei Wiederholung und Jahres»», ltzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behör. nl die Spaltzelle «> pfg. bez. pfg. / Nachweisunas, und Offertengebühr A> be». Pfg. / Telephonische Ii.serat-n-Aufgabe schließt,edes ReNamationsrecht au«. / Anzeigenannahme bis 11 Uhr vormittags. / Beilagengcbühr das Tausend Pik., ür die Postauflage Zuschlag, x Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmte» Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Strikte Platzvorschrist Aufschlag ohne Rabatt. / Die Rabailsätze und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen ZV Tagen Gültigkeit; längere« Ziel, gerichtliche Einziehung, ae- meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zetken» Preises. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart Ist, gilt es als verelnbart durch Annahme der Rechnung, fall« nicht der Empfänger innerh. S Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhedt. Amtlicher Teil. Fettverteilung. Auf den Abschnitt 0 der Landesfettkarie sowie aus die Kcankenbulterkarten werden auf dis Zeit vom 29. Mäcz bis 4. April 1920 50 Butter ausgegeben. Außerdem werden für jeden Versorgungsberechtigten und Selbstversorger des KommunsloerbLudes Meitzeu-Laud auf Reihe II Abschnitt 6 der Auslands- fetlkarte SO § Auslandsmargarine und SO § Speisefett verteilt. Der Preis für 50 ÄuslandZmargarme beträgt 0,90 Mk., für 50 Speisefett 1,28 Mk. Meißen, am 26. März 1920. 32.« Nr 361 IIO Kommunalverbaud Meißen-Land. Lebensmittelverteilung im Kommunaloerband Meißen-Land. In der Woche »om 28. März bis 3. April 1920 werden im Bezirke des Kommunal verbandes Meißen-Land folgende Lebensrnittel verteilt: a) aus griine Nährmittelkarten Reihe III Abschnitt 4 '?2 Pfund Weizengrieß Pfundpreis 0,92 Mk. 2 Dosen kondensierte Milch Preis für die Dole 4,— „ 1 Tüte Bayrischen Malz Preis für die Tüte 1,— „ PS» i «WM >« i b) aus gelbe Nährmittelkarten Reihe III Abschnitt 4 V, Pfund Haferflocken Pfundpreis 1,30 Mk. c) aus goldgelbe Nährmittelkarten Reihe III Abschnitt 4 1/2 Pfund Weizengrieß Pfundpreis 0,92 Mk. 1 Doss kondensierte Milch Preis für die Dose 4— „ ck) aus sämtliche Lebensmittelkarten Reihe III Abschnitt 4 V2 Pfund ausl. Hülsenfrüchte (Erbsen u. Bohnen) Psundpreis 4,5- Mk. V» Pfund inl. Marmelade Pfundpreis 3,70 „ Drr Händler Haden sich wegen des Bezuges der Waren unverzüglich mit ihren Handelsstellen in Verbindung zu setzen. Ein Verkauf vor der augesetzten Zeit darf nicht erfolgen. Meißen, am 25. März 1920. K.e§. Nr. 320 t II iss. 32«? Die Amtshauptmannschaft. In das Gürerrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß die Verwaltung und Nutznießung des Willy Bernhard Hantsch. Gasthofsbesitzer in Kesselsdorf, an dem Vermögen seiner Ehefrau Klara Elisabeth Haritsch geb. Klotz in Kcsselsdorf durch Eheoertrag vom 23. März 1920 ausgeschlossen worden ist. Wilsdruff, am 25. März 1920. rnr 1^.6^. 71/20. Amtsgericht. Rücktritt des Reichskabinetts. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Das gesamte Reichskabinett hat seine Entlassung gegeben. Mit der Neubildung wurde Außenminister Müller beauftragt. * Der Min-sterwldireklor beim Reichspräsidenten Krüger bat wegen politischer Meinungsverschiedenheiten mit dem .Reichspräsidenten leinen Abschied nachgesucht, der ihm be willigt worden ist. * Der F-ontbericht der Roten Armee dementiert jetzt selbst die Nachricht, daß Wesel genommen worden sei. * Die bisherige Zahl der Opfer in Wesel durch die Be schießung wird auf 22 Tote und 40 Verwundete angegeben * Die Zahl der Verwundeten bei dem Erplosionsunglück in Lankwitz beläuft sich aus über 100. * Abzeordneter Traub hat am 13. Mär, seinen Austritt aus der Deuischnationalen Volkspartei erklärt. Rücktritt des Neichslabinetts. Außenminister Müller mit der Neubildung beauftragt? In letzter Stunde erwuchsen der Umbildung des Reichs ministeriums, die Donnerstag abend schon als feststehend er schien, große Schwierigkeiten. Von feiten d-r Gewerkschaften, denen in den bet Beendigung des Generalstreiks vereinbarten Bedingungen Einwirkung auf die Neugestaltung eingeräumt wurde, erhob sich Widerspruch gegen das Verbleiben des Reichsministers Schiffer im Amt. Man warf ihm vor, sich mit der Kapp-Regierung überhaupt in Verhandlungen über die Beendigung des Putsches eingelaffen zu haben. Auch gegen die Übernahme der Nachfolge Erzbergers im Finanz ministerium durch den Direktor der Hamburg—Amerika- Linie Cuno verstummte der Widerspruch nicht, auch Schlicke als Arbeitsmlnister wie bisher blieb nicht ohne Anfechtung. An der Schiffer-Frage scheiterte schließlich die Umbildung und Reichskanzler Bauer reichte infolge- defsen Arxijag vormittag 11 Uhr die Demission des Gefamtkabinetts ein. Reichspräsident Ebert hat den» Minister des Auswärtigen, Herrn Hermann Müller, dec sozialdemokratischen Partei angehörig, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Wie der Vorwärts mitteilt, habe Müller von vorn- herein auf dem Standpunkt gestanden, daß die Demission des Gesamtkabinetts unvermeidlich sei und daß ein Kabinett der republikanischen Verteidigung, ein Kampfkabinett gegen rechts an seine Stelle treten müsse. Ferner wurde bekannt, die Sozialdemokratie habe die Ansicht vertreten, daß dem Einsprüche der Gewerkschaften siattgegeben werden müsse, während dle Demokraten Schiffer keinesfalls fallen lassen wollten und aus dieser Frage eine Kabinettsfrage für ihre ganze^Partei machten. Eine Freitag nachmittag ausgegebene W.-T.-B.-Meldung berichtete, der Reichspräsident habe noch keine Entscheidung darüber ge troffen, wen er mit der Neubildung beauftragen weroe. Daraus wurde gefolgert, die Mission Müllers sei gleich im Anfang gescheitert. Aus parlamentarischen Kreisen will ein Berliner Abendblatt gehört haben, der Rücktritt Bauers sei auch darauf zurückzuführen, daß die Gewerkschaften die Forderung an Bauer richteten, er solle ein Kabinett bilden aus Mitgliedern der Unabhängigen, Mehrhelts- sozialisten und dem Zentrum. Die Frage einer reinen Arbeiterregierunz lritt mit dieser neuen Situation wieder in den Vorder grund. Das bestätigt auch die „Freiheit", das Organ der Unabhängigen, während der „Vorwärts" bemerkt, da die Bedenklichkeiten der Unabhängigen die Bildung einer solchen Regierung sehr erschwere, so würde man schon zufrieden sein müssen, wenn ein neues Kabinett aus zuverlässigen Republikanern zustande käme, das sich den berechtigten An sprüchen der Arbeiterschaft nicht verschließe und den Kampf gegen die Rechte mit voller Scharfe aufnehme. Der rechts stehende „Lokal-Anzeiger" ist der Meinung, der Anfang unseres innerpolitischen Unglücks liege in der schroffen Ein seitigkeit der Parteiherrschaft, öle die Parteien der Linken aufgerichtet haben. Je länger sie andauere, desto unerträg licher und unmöglicher müßten ihre Folgewirkungen werden. Die Zeit scheine gekommen zu sein, daß diese Wahrheit auch vom Zentrum und von der Demokratie nicht mehr länger verkannt werden könne. — Die Tagung der Nationalver sammlung, die Freitag stattfinden sollte, ist infolge der Krisis einstweilen verschoben worden. Die Stellung der demokratischen Partei drückt sich in ihrer Erklärung zu den Zugeständnissen an dir Gewerkschaften aus, die in der Nacht vom 19. zum 20. März gemacht wurden und zum Abbruch des Generalstreiks führten. Die Demokraten glauben der Durchführung dieser Forde rungen nur dann beistimmen zu können, wenn die Reichs verfassung und die demokratische Gleichstellung aller Volks genossen streng gewahrt bleiben, ebenso die Rücksicht auf die Notwendigkeit, die Produktion auf allen Gebieten zu steigern. Ferner werden gefordert noch vor den Neuwahlen zur Nationalversammlung: Entwaffnung und Bestrafung der am Staatsstreich Schuldigen, Demokratisierung und gründliche Reinigung der Verwaltung von gegenrevolutionären Per sönlichkeiten: Auflösung der gegenrevolutionären militärischen Formationen, die der Verfassung nicht treu geblieben find und ihre Ersetzung durch Formationen aus allen Kreisen der zuverlässigen republikanischen Bevölkerung; Einsetzung verfassungstreuer Führer: Einberufung der Sozlalisierungs- kommission. Oie AuKsnpolLttk Frankreichs. Der ewige Haß gegen Deutschland.? Die Interpellation über die äußere Politik hat in btt französischen Kammer mit einer großen Rede Barthous ein gesetzt. Barthou sagte unter starkem Beifall "manches scharfe Wort gegen Clemenceau, Lioqd George »nb Wilson. Nach dem er betört batte, daß Frankreich kei»es»egs militaristisch sei, erinnerte Barthou an die Kritik, den der Vertrag von Versailles in der Kammer selbst während der Beratung über die Bestätigung erfahren habe. Mit allen seinen Fehlern muffe der Vertrag ausgeführt werden sowohl im Interesse Frankreichs als auch im Interesse Deutschlands. Man habe das jedoch nicht gewagt. Die Frage der Auslieferung der Schuldigen wurde zuerst von Lloyd George für seine Wahlen in den Vordergrund geschoben. Bis zum Februar 1920 waren sämtliche Verbündete sich darüber einig, die Auslieferung zu fordern, nnd England sowohl wie die anderen Ver bündeten hatten angegeben, welche Personen sie ausgeliefert wünschten. Alan müsse zugeben, daß es das Schlimmste sei, daß alle Enicntenoten von Clemenceau und Millerand unterzeichnet wurden, selbst wenn sie von Esigland inspiriert waren, während die Konzessionen von Lloyd George ge zeichnet sind. Mit großem Nachdruck und unter starkem Beifall sagie Barthou. daß damit Lloyd George erst seine Vorteile als Politiker wahrgenommen und dann auch die Vorteile der Konzessionen eingeheimst habe. Diese Politik müsse ein Ende nehmen. Barthou sprach dann über die Demütigungen, die das französische Militär in Deutschland zu erleiden habe. Frankreich sei groß genug und noch hin reichend stark, um diese Beleidigungen nicht zu dulden. Es sei unmöglich, in dieser Angelegenheit die Entscheidung der Verbündeten abzuwarten. Dasselbe gelte für die Maßregeln bezüglich der Nichtlieferung der zugesagten Kohlen. Weiter sagie Barthou, daß die Krise, die jetzt besiehe, nicht durch Selbstverleugnung und Stillschweigen behoben werde. Wo stehen wir, fragte er. Amerika hat den Vertrag nicht bestätigt. Das amerikanische Volk wird den Vertrag unterzeichnen, wenn es alle Umstände erfährt. Es wird dann auch in den Völkerbund eintreten. Wir haben noch immer nicht die Bürgschaften, die Clemenceau gefordert hat. Was England angcht, so bat Cecil erklärt, daß England nichts in Europa bekommen hat. Das ist unrichtig. Es hat die Vernichtung der deuischen Flotte durchgesetzt, während man bei dem Waffenstillstand nicht die Entwaffnung Deutschlands zu Lande gefordert hat, wie man das bei der Türkei, Bul garien und Österreich verlangte. Alsdann sprach Barthou über Rußland und setzte auseinander, daß man sich in der Politik gegenüber Näterußland geirrt habe. Nun unter handeln alle Randstaaten mit Rußland, Italien und Eng land und knüpfen Beziehungen an. Wahren wir unsere Interessen und unsere Autorität. Wir dürfen nicht zu spat kommen. Barthou schloß seine mit gewaltigem Beifall auf genommene Rede mit der Erklärung, daß die Frankreich auferlegten Lasten ihm Rechte geben, die es geltend machen müsse. Die Kämpfs im Kuhrrevier. Wesel noch nichL gefalle». Die Meldung der Leitung der Roten Armee, daß Wesel bereits in ihren Händen sei. stellt sich als falsch heraus.
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