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Wilsdruffer Tageblatt : 01.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192103011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19210301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19210301
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-01
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.03.1921
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Fernsprecher Wilsdruff Nr. 6 Wochenb!ü^ fÜk UNd ^MgegMd Postscheckkonto Leipzig 28 644 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts Wilsdruff, des Stadtrats zu Wilsdruff, des ForsirentamtS Tharandt Verleger und Drucker: Arthur Zschunke tu Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, sür den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide tu Wilsdruff. Nr 50 Dienstag den 1. März 1921. 80 Jahrgang. Amtlicher Teil Abgabe van verbilligtem Rais und Mairsuttemehl im Austausch gege« Getreide. Nur Grund der Verordnung der Reichszetreidestelle R. M. 282 B. 125 vom 14. Fe bruar 1921 wird folgendes bestimmt: I. Anspruch auf Lieferung von verbilligtem Mais haben, d.h. bezugsberechtigt sind: 1. diejenigen Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe, die ») 70 (siebzig) v. H. ihrer Mindestablreferungsschuldigkeir an Brotgetreide und Gerste, b) 50 (fünfzig) o. H. ihrer Mindestablieferungsschuldigkeit an Hafer, erfüllt haben, für alle diese Hundertsäge übersteigenden Lieferungen. 2. Dcputatempfänger sür alles aus Deputatmengen abgelieferte Getreide. II. Die Bezugsberechtigten haben Anspruch auf Lieferung von Mais in der gleichen Menge, wie sie Getreide über die genannten Hundertsätze hinaus bereits ge liefert haben und noch liefern oder, soweit es sich um Deputatempfänger handelt, wie sie überhaupt Getreide geliefert haben und noch liefern. Für die Ablieferung von Hafer kann nach Wahl der Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte in Berlin, welche mit der Einfuhr und der Laserung der nöligen Maismengcn betraut ist, statt Lieferung der gleichen Menge Körnermais Lieferung der 1*/, fachen Menge Maisfuttermehl erfolgen. III. Die Ma s- und Maismehllieferungen erfolgen auf Bezugsscheine, die die Be zugsberechtigten auf Antrag vom Kommunaloerband über die ihnen zukommenden Mais mengen ausgestellt erhalten. Der Antrag auf Ausstellung der Bezugsscheine ist un mittelbar beim Getreiüeeinkaus Meißen-Stadt und Land, G m. b. H. in Meißen, Neumarkt 34, zu stellen. Die Bezugsscheine sind alsdann einem Händler oder einer Genossenschaft, dis im Kommunalverband Meißen-Stadt und -Land als G-treideauikäufer bestellt sind, zur Belieferung zu übergeben. Diese haben den Bezugsschein bei einer für den Kommunaloerband Meißen von der Bezugsoereinigung noch zu bestimmenden Stelle einzureichen, die die tatsächliche Lieferung des Maises (Maisfultermehles) veranlaßt. IV. Der Preis beträgt für 100 kx netto losen Mais 120 Mark (ohne Sack) und für 100 kg brutto Maisfuttermehl (einschließlich Sack) 90 Mark. Die Kosten vom Lager bis bahnfrei Empfangsstation trägt Vik Bezugsvereinigung. Die näheren Lieferbedingungen sind auf der Rückseite der Bezugsscheine angegeben. Die Bezugsscheine könmn auch weiter ve: äußert werden. Für Liefero t und Fracht gelten in diesem Falle besondere Bedingungen. V. Der Anspruch auf Lieferung von Mais ist nach der Verordnung der Reichs- gctrcidksteüe nur für Getreideablieferungen, die bis zum 30. Juni 1921 einschließlich erfolgt sind, gegeben. Für Getreideablieferungen, die erst nach Ablauf des 38. Juni stallfinden, Dürfen also Bezugsscheine nicht mehr ausgestellt werden. Durch diese Be stimmung wird an dec vom Wirtschaftsministerium für die Ablieferung und den Aus drusch von Brotgetreide uttv. auf den 28. Februar 1921 festgesetzten Frist nichts geändert. Der Anspruch auf Lieferung erlischt ferner, wenn der Bezugsschein nicht binnen 2 Monaten nach Ausstellung, spätestens aber bis 81. August 1921, Ler von der Bezugsvereinigung bestimmten Stelle vorgelegt worden ist. Die F ist gilt als ge wahrt, wenn ausw-islich des PsststiMpels der Bezugsschein spätestens am letz'en Tage der Gültigkeitsdauer bei der Post aufgelieterl worben ist. VI. Wer einen Bszugssche-n verfälscht oder fälschlich anfertigt und von ihm zum Zweck einer Täuschung Gebrauch macht, wird mu Zuchthaus bis zu 10 Jahren bestraft. Meißen, am 25. Februar I92l. Nr. 124a IV. Kommunaloerband Meißen-Stadt v. -Land. Fettverteilung. Auf den Abschnitt O der Landesfetlkarte und auf die Krankenburierkarteu werden auf die Zeil vom 28. Februar bis 6 März 1921 50 A Butter ausgegeben. Nr. 214110. Meißen, den 25. Februar 1921. Kommunaloerband Meißen-Land, «ir Maul- und Klauenseuche. Nachdem in Herzogswalde die Maul- und Klauenseuche erlösche« ist, wird genannte Gemeinde nunm-hr von der Sperre und Beobachiung befreit. V, Meißen, am 25. Februar 1921. «ur Die Amtshauptmanufchast. Oerkaut cler bestellten OertragskartoNeln Donnerstag den 3. März 8—11 und 1—4 Uhr. Zentner 35 Mark. Bezahlung vor mittags im Verwaltungsgebäude — Zimmer Nr. 2 —. Wilsdruff, den 25 F bruar 1921. rsre Der Stadtrat. — Kriegswirtschaftsabt- Kleine Zeitung für eilige Leser. * Das am 31. März ablausende Kohlensteuergesetz soll um 6 Monate verlängert werden. * In Württemberg sind große abbausähige Erzlager entdeckt worden. * Der in Koburg lebende Exkönig Ferdinand von Bulgarien Ist 60 Jahre alt geworden. * Lloyd George rechnet, daß die Londoner Beratungen mit Deutschland jedenfalls 14 Tage dauern werden, da sie un bedingt zu Ende geführt werden sollen. * Briand äußerte in London gegenüber Pressevertretern, daß Deutschland den Alliierten freiwillig Einblick in seine Börse gewähren müsse, sonst werde Gewalt angewendet werden. * Der Völkerbundsrat hat einen Provisorischen Ausschuß sür Vorbereitung der allgemeinen Abrüstung eingesetzt. Oie Konferenz von London. S ch i ü s a l s st u n d e n. Minister Simons und seine Begleiter sehen in London schicksalsschweren Stunden entgegen. Es geht um Sein oder Nichtsein des ganzen deutschen Volkes. Wird es mög lich sein, die Entente von der Undurchführbarkeit der Pa riser Beschlüsse zu überzeugen? Eines steht bis jetzt nur fest, daß Volk, Reichstag und Regierung geschlossen hinter dem Reichsaußenminister stehen. Amtlich wird dazu ver öffentlicht: Die unter dem Vorsitz des Reichsministers Dr. Si mons abgehaltene Schlutzberatung der Sachverständigen aus allen Gebieten ^des berussständigen Lebens kam zu dem einhelligen Ergebnis, daß. die Annahme der Pariser Forderungen aus wirtschaftlichen und finanziellen Grün den unmöglich sei, und daß jeder Versuch, eine Lösung aus Grundlage der Pariser Beschlüsse zu finden, zu einem Zu sammenbruch der Weltwirtschaft führen müsse. Eine von den Sachverständigen gutgeheitzene Denkschrift weist diese Unmöglichkeit im einzelnen nach. Die Sachverständigen erklärten sich mit dem Stand punkt der Neichsregierung, in den zu machenden festen Gegenvorschlägen bis an die Grenze der deutschen Lei stungsfähigkeit zu gehen, einstimmig einverstanden. Erholungsfrist und Anleihe. Die Beratungen der Reichsregierung mit den Sachver ständigen sind natürlich streng geheim geführt worden. Immerhin aber ist zu erkennen, daß die deutschen Gegen vorschläge dahin zielen, Deutschland zunächst eine Frist zur wirtschaftlichen Erstarkung zu gewähren, und zwar wird wahrscheinlich von den deutschen Delegierten ein« Frist von zwei Jahren in Vorschlag gebracht werde». Erst nach Ablauf dieser Zett soll die Zahlungsfrist Deutschlands de- Unnen. Man »schnei, datz Deutschland, wenn »an ihm ««1« -wer Fahre Zahlungsaufschub gewährt, WirtiKaNtch so gestaltet ist, datz es leichter als jetzt eine ausranoliwe Anleihe ausnehmen kann. Die Anleihe soll einen der artigen Umfang annehmen, daß sowohl der deutsche Rohstoff- und Lebensmittelkredit gedeckt werden kann, wie auch ein weiterer Teil zur Abwicklung der deutschen Schuldenlast an die Entente die nen könnte. Nur auf diese Weise ist es mögli«», die Forde rungen der Ententestaaten zu befriedigen. Hand in Hand mit diesen Reorganisationsplänen soll dann ein allgemei nes weltwirtschaftliches Wiederaufbau-Programm aufge stellt werden, das die Bedürfnisse und Erzeugungsmöglich keiten aller Länder genau prüft und die Richtlinien gt^t, wie durch gemeinsames Zusammenarbeiten zum Vorteile aller beteiligten Staaten Überschüsse geschaffen werden kön nen, die der Deckung der gemeinsamen Kriegsschulden der kriegführenden Mächte dienen können. Briand verlangt Deutschlands Börse. In einer Unterredung erklärte der französische Mi nisterpräsident Briand, wenn in Deutschland wegen der Zahlung eine Schwierigkeit besteht, so besteht auch in Frankreich eine Schwierigkeit deswegen, und sicherlich sollte die Sympathie auf seiteu der Nation sein, die angegrif fen wurde und gesiegt hat. über die Gerechtigkeit der fran zösischen Forderungen kann ein Zweifel nicht herrschen. Es ist für einen Schuldner ganz üblich, zu erklären, er sei nicht in der Lage zu zahlen. Es gibt jedoch kein Bei spiel eines Richters, der eine solche Erklärung annimmt, ohne ihre Richtigkeit zu prüfen. Wir sind gekommen, um Deutschlands Gegenvorschläge anzuhören. Frankreich hat in dem in Paris erzielten Abkommen jedes Opfer gebracht, das möglich war. Frankreich kommt nicht mit einer vor eingenommenen Ansicht und ist bereit, alles anzunehmen, was die Lage verbessern würde. Wenn Deutschland jedoch nur über sein eigenes Land jammern will, dann werden wir ihm auch zeigen, was unser Elend ist. Wenn Deutsch land nichts in seiner Börse hat, dann soll es sie öffnen, da mit wir selbst nachsehen können. Will Deutschland dies nicht tun, dann müssen wir eben die Börse mit Gewalt öffnen. An dem Tage, gn dem anerkannt wird, daß jede Nation angreisen oder rauben kann und dann, um der Strafe zu entgehen, nur zu erklären braucht, es tue ihr leid, aber sie könne nicht zahlen, an dem Tage gibt es keine Gerechtigkeit mehr in der Wett. Dann bleibt nur noch ein Recht übrig, das der Stärke. Hardings auswärtige Politik. Vereinfachung der deutschen Kriegsentschädigung. Aus Washington wird gemeldet über das Programm des neuen Präsidenten für die auswärtige Politik Ame rikas, daß dem Kongreß sehr bald oine Entschließung, ähnlich der des Senators Knox, unterbreitet werden wird, k» der der Kriegszustand zwischen Amerika einerseits M,d Deutschland und Österreich andererseits sür beendet «»krl wird. Der künftige Staatssekretär Hughes bat mit zahlreichen Außenpolitikern über die in der auswärtigen Politik zu befolgenden Richtlinien beraten. Unter den ihm unterbreiteten Ansichten befand sich die offene Erklärung, baß die einzige Hoffnung für eine einigermaßen baldige Erholung Europas darin liege, daß England und Amerika ihre kontinentalen europäischen Geldansprüche streichen und die Regelung der deutschen Reparation vereinfachen, um die Gefahr, die in einer französischen Drohung, deutsches Gebiet zu besetze«, liege, zu beseitigen. Soweit beurteilt werden kann, erwägt die neue , amerikanische Regierung noch nicht eine Streichung dieser Schuld. Der Urheber meses' Gedankens vertritt jedoch die Anschauung einer wachsenden Zahl von Amerikanern. Polnische MmSsch E. Deutsches Reich. Erneuerung des Kohlenstcuergesetzes. Tas am 31.- März 1921 ablausendc Kohlenttcuergesetz sott bis znm 30. September weiter iu Gcüung bleiben. Nachdem der Reichstag im Sommer v. I. angeregt hatte, die Kohle nach dem Heiz- und Gebrauchswerte an Stelle der bisherigen Bestimmung nach dem Verkaufspreis zu be steuern, war der Reichskohlenrat um ein Gutachten in die ser Frage angegangen worden. Dieses lautet dahin, daß dis Neuregelung der Kohlensteuer im engsten Zusammen hänge mit der zukünftigen Gestattung der Kohlenwirtschaft stehe, wobei insbesondere auch die Lösung des in der Vor beratung befindlichen Sozialisierungsproblems in Betracht kommen müßte. Solange über die grundlegenden Fragen eine Klärung noch nicht erfolgt sei, erscheine es unzweck mäßig, die Kohlensteuer abzuändern. Dieser Auffassung ist die Reichsregierung beigetreten. Der Haushalt des Rcichswehrministeriums. Der Haushalt des Reichswehrministerinms für 1921 wird mit 3)4 Milliarden abschließen, während der Haus halt für 1920 mit über 5 Milliarden abschlotz, was bekannt lich zu scharfen Angriffen Anlaß gegeben hat. Der außer ordentliche Haushalt für das Heer und die Marine wird ungefähr 1)4 Milliarden weniger betragen als im Jahre 1920. Der neue Haushalt enthält in erster Linie Mehr- sorderungen für das Erziehuugs-, Bildungs- und Für sorgewesen und für das Sanitätswesen. Verhandlungen über die Kabinettsbildung. Von den Vertretungskörpern der Deutschnationalen Volkspartei wurde einstimmig eine an die Deutsche Volks partei zu richtende Antwort beschlossen, in der die Deutsch nationale Volkspartei den alsbaldigen Eintritt in die in Aussicht genommenen Besprechungen über die Kabinetts bildung in Preußen und auch im Reich vorschlägt, weil ste bk kl der Londoner Konferenz liegende Gefahr für eine sk Unmittelbar drohende ansteht, datz die z« treffenden Vorkehrungen nicht länger aufgeschsben werden können.
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