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Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193601113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-11
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1936
- Autor
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MsdmfferÄMblM Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und werftaqS nachm. 4 Uhr. BezugSpr. monall 2NM. frei Haus, bei Posibesicllunz RM zuzugl. Bcslcllgcld. Einzelnummer 10 Rpf. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschästsstelle yalle höherer Gewalt o?er Wochenblatt für Wilsdruff U. UMgegeNd sonstig er" gen besteht kein Anspruch Licserung der Zei- rung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegender Preisliste Nr. 5. — Ziffer-Gebühr: 2g Rpfg. — Dorgeschrie» bene Erschclnungstage und Platzwünsche werden nach Möglichleit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« bis vormittags 111 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen übcrneh. men wir keine Gewähr. — ' " — Bei Konkurs und Zwangsvcrgleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlab Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 9 — 95. Jahrgang. Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 11. Januar 1936 Den Dank der Saari Zum ersten Jahrestag der Befreiung. . Die Zeit vergeht schnell. Ein Jahr ist es nun her, daß an der Saar die Befreiungsstunde schlug. Uns kommt es heute fast schon so vor, als ob ein viel längerer Zeitabschnitt verflossen sei, seit am 13. Januar des vorigen Jahres im Saarland das Deutschtum an die Wahlurne trat, um ein überwältigendes Bekenntnis zum deutschen Vate«»lande abzulegen. Als Reichsinnenminister Dr. Frick dann in den ersten Tagen des März dem Gau leiter Bürckel die Regierungsgeschäfte im befreiten Saarland übergab, konnte er mit Recht als wesentlichstes Ergebnis der Saarabstimmnng feststellen: „Jetzt, da die Saar für alle Zeiten zu Deutschland zurückgekehrt ist, wird sie, die noch vor wenigen Monaten zu ernsten Kon flikten mit unserem westlichen Nachbarn hätte führen können, die Mittlerrolle zwischen Deutschland und Frank reich übernehmen und wesentlich zu einer Verständigung und Herbeiführung guter nachbarlicher Beziehungen bei tragen können." In dem Regierungsanfruf, der am 16. März das deutsche Volksheer zur Sicherung des Frie dens schuf, wurde dies noch einmal durch die Worte unterstrichen: „Die Deutsche Reichsregierung hat Frank reich die feierliche Versicherung gegeben, daß Deutschland nach der erfolgten Regelung der Saarfrage nunmehr keine territorialen Forderungen mehr an Frankreich stellen oder erheben wird. Sie glaubt damit, in einer geschichtlich seltenen Form die Voraussetzung für die Be endigung eines jahrhundertelangen Streites zwischen zwei großen Nationen durch ein schweres politisches und fachliches Opfer geschaffen zu haben." Somit mutz die Rückkehr des Saarlandes zu Deutsch land als ein entscheidender Beitrag zur Befriedung der politischen Lage in Europa betrachtet werden. Sie be deutete darüber hinaus aber noch viel mehr; denn indem das deutsche Saarvolk die Stimme des Blutes, der Sprache und der deutschen Seele sprechen ließ, dokumen tierte es, daß das Deutschtum in der Welt nicht von einander zu trennen ist und in seiner Gesamtheit nie mals sein Vater- und Heimatland verraten wird, auch wenn dem Deutschtum noch so verlockende Versprechun gen gemacht werden sollten. Blicken wir einmal zurück auf die ereignisreichen Tage am Anfang des Jahres 1935: Die Deutsche Front veranstaltet ihre letzten großen Wahlkundgebungen an der Saar. Gauleiter Bürckel spricht in Kaiserslautern vor Tausenden von Arbeitern und einer Abordnung von der Saar über alle deutschen Sender zum Saarvolk. Es ist nicht mehr daran zu zweifeln, wem der Sieg bei der Abstimmung gehören wird. Aber immer noch glauben die verräterischen Separatisten, daß ihre Stunde schlagen könne. Sie versuchen krampfhaft, ihre letzten Anhänger zu schwach besuchten Versammlun^n zusammenzutrom meln. Es kommt das Verbot der öffentlichen Kundgebun gen ab 10. Januar. Im Gebälk der Separatistenfront knistert und bröckelt es. Matz Braun, der Separa- tistcnhäuptling, gibt den Kampf für verloren. Die Sepa ratistenfront faßt Verzweiflungsbeschlüsse. Sie will ihre Beisitzer am Abstimmungstage aus den Wahllokalen zurückziehen. Dieses Manöver wird durchkreuzt. Matz Braun sammelt Hakenkreuzfahnen. Er will durch die Provokation des verbotenen Flaggens die Abstimmung ungültig machen. Die Abstimmungskommission vereitelt diese Maßnahme. Der Separatistenterror er reicht seinen Höhepunkt. Die Deutsche Front läßt sich jedoch nicht herausfordern und sorgt durch mustergültige Haltung für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Saargebiet. Am 11. Januar erfolgt ein schwerer Schlag für die Abtrünnigen. Der Rohrbacher Hannes, der rote Bcrgarbeiterführer, findet zu seinem Deutschtum zurück und appelliert an seine Saarkameraden. Und als der Abend vor dem Nbstimmungstag herangckommen ist, da steht das ganze Saarvolk im Zeichen der Verbrüde rung und Versöhnung. Auf den Bergen lodern die Feuer. Alle Glocken läuten, das ganze Land ist festlich geschmückt. Am Sonntagmorgen des 13. Januar treten dann die Deutschen zum Bekenntnis für ihr deutsches Vaterland an. Stumm und verbissen geben "e ihre Stimme ab. Noch liegt das Leid der vergangenen Jahre über ihnen, der Druck einer fremden Besetzung und eines unerhörten Separatistenterrors. Aber dieser Spuk ist endgültig vor bei. Während die Deutschen an der Wahlurne noch stehen, flüchten die ersten Separatisten aus dem Saargebiet, stehen überall die Möbelwagen bereit, um die letzten Reste der „Separatistenherrlichkcit" über die Grenze zu schaffen. Noch zwei Tage muß das Saarvolk warten, bis seine Befreiung ihm bekanntgegebcn wird. Am Dienstagnach- mtttag um 5 Uhr verkündet endlich der Präsident der Abstlmmungskommission, Rod he, den Beginn der Bmftnng. Arn Mittwochmorgen um acht Uhr fünfzehn ist es so weit. Das Abstimmungsergebnis wird verlesen. 528 005 abgegebene Stimmen. 46 513 für den Ktatus guo, 2124 nur für Frankreich, 477 119 Stimmen für Deutschland. Ein Orkan der Freude bricht unter Friedliche Arbeit für den Fortschritt der Menschheit / Am Freitag erfolgte der vom 1. Januar verschobene Neujahrsempfang der Vertreter der Wehrmacht und der beim Reich beglaubigten Vertreter der auswärtigen Mächte bei dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler im „Haus des Reichspräsidenten" in Berlin. Trotz strömenden Regens war das Haus des Reichspräsidenten von Tausenden umlagert, die die Anfahrt der Gratu lanten und das damit stets verbundene militärische Schau spiel miterleben wollten. Der Empfang der aManhWen Diplomaten. An den Empfang der Wehrmachtvertreter schloß sich der feierliche Reujahrsempfang der ausländischen Diplomaten. Die Ehrenkompanie erwies die mili tärischen Ehrenbezeugungen. Sämtliche 51 in Berlin be glaubigten fremden Botschafter, Gesandten und Geschäfts-, träger waren erschienen, nm dem Führer ihre und ihrer Regierungen Glückwünsche zum Jahreswechsel auszu sprechen und die Wünsche des Oberhauptes des Deutschen Reiches für ihre Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker entgegenzunehmen. Oie Ansprache des Nuntius. Der Doyen des Diplomatischen Korps, der Apo stolische Nuntius, Monsignore Cesare Orsenigo, sprach dem Führer im eigenen Namen und im Ramen der vertretenen Souveräne und Staatschefs die besten Wünsche für das neue Jahr aus und fuhr dann u. a. fort: „Möge dieses Jahr reich an Glück für die Person Euer Exzellenz sein. Den gleichen Wunsch hegen wir für alle die, die bei Der GMüwunschauStausch beim NeujahrSemMang des Führers der schweren täglichen Arbeitslast Ihre eifrigsten Mit arbeiter sind. Sodann richten sich unsere Gedanken und unsere Wünsche auf Ihr ganzes Volk, angefangen mit der stets so fleißigen und gastfreien Bevölkerung dieser Haupt stadt und darüber hinaus auf alle Söhne Deutschlands. Die beste» dieser Wünsche gelten vor allem den Söhnen der Arbeit, mögen sie sich in den Fabriken Ihrer In dustriestädte mühen oder im Schweiße ihres Angesichts das Ackerland bestellen. In dieser ernsten Stunde d es internatio nalen Lebens, die sicherlich in der Geschichte der Völker denkwürdig bleiben wird, liegt uns auch daran, den Wunsch auszusprechen, daß das neue Jahr uns bald das so sehnlich erwartete große Geschenk brin gen möge: den Frieden und die Ruhe der Welt!" Oer Dank des Führers und sein Wunsch für das neue Zahr. Der Reichskanzler dankte für die Glückwünsche, insbesondere für die warmen Worte, die der Nuntius für die Berufsstände der arbeitenden Bevölkerung Deuych- lands gefunden hat, erwiderte sie und fuhr unter anderem fort: „Mit Befriedigung können wir feststellen, daß das Jahr 1935 unserem Volke wichtige Fortschritte gebracht hat. Es ist uns gelungen, eine wettere gewaltige Anzahl arbeitsloser Volksgenossen neuer Tätigkeit zuzuführen «nd dadurch immer größeren Kreisen arbeitswilliger Der Neujahrsempsang der Diplomaten beim Führer I tius (Monsignore Cesare Orsenigo, Erzbischof von Ptolemais, und Reichskanzler. verliest die Neujahrsansprache vor dem Führer. Der Doyen des Diplomatischen Korps, der Apostolische Nun- > (Heinrich Hoffmann — den Deutschen los. überall werden die Hakenkreuz- fahnen, die Fahnen der Freiheit, gehißt. Und der Rundfunk trägt die freudige Nachricht tveiter in das große deutsche Heimatland. Deutsche fanden zu ihren Brüdern in der Heimat zurück. Kein Deutscher hatte an ihrer Treue zweifeln wollen. Die Saarländer waren deutsch in der Fremd herrschaft, sie wollten das Fremdjoch abschütteln, und sie hatten es getan in einem ganz überwältigenden Be kenntnis zu ihrem Volk. Das sei ihnen heute nochmals gedankt, an dem Tage, an dem vor Jahresfrist über die Freiheit an der Saar entschieden wurdel Das Saarland in feWchemZlaggenschnM Die Vorbereitungen für die großen Abstimmungsfciern. Im ganzen Saarland, in Stadt und Land, ist fieberhast an den Vorbereitungen für die würdige Ans gestaltung der großen Abstimmungsfeiern gear beitet worden. In Erinnerung an die Tage des Vorjahres war jeder bemüht, zu feinem Teil dazu beizutragen, daß die Festtage einen erhebenden Verlauf nehmen. In Saarbrücken ist auf dem Rathausplatz, der am Sonn tag in Platzder Deutschen Front umgetauft wer den wird, eine große Tribüne aufgebaut worden, um möglichst viele Volksgenossen an dein Erleb nis des großen Vorbeimarsches vor Reichsministor Dr. Frick teilnehmen zu lassen. Während in den großen Orten außerhalb Saar brückens und dem Kreise Saarbrücken-Land die Haupt feiern am Sonntag abgehalten werden, wird diegrößte Erinnerungsfeier am Montag in Saar brücken stattfinden. Die Betriebe und Geschäfte schließen am Montag so rechtzeitig, daß allen Volksgenossen die Teilnahme an dem großen Erinnerungsmarsch möglich ist. Von Sonnabend ab wird das ganze Saar land wieder in festlichem Flaggenschmuck stehen. Der Bedeutung dieses großen Tages entsprechend werden auch Vertreter maßgeblicher ausländi ick e r Z eü t n n a e n nach Saarbrücken kommen.
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