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Wilsdruffer Tageblatt : 12.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193603129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19360312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19360312
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-12
- Monat1936-03
- Jahr1936
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.03.1936
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MMsserTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das „WUSdrufser Tageblatt" erscheint werltags nachm. 4 Uhr. Bezugrpr. monatl.2RM. frei Haus, bei Postbcstelluna !,8V RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rps. Allo Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- .. »ellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder WacheUUlalt fUk WilsokUff U. UUtgegkUv sonstiger Betriebsstörun- gen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandtcr Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto bcilicgt. alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegender Preisliste Rr. st. — Z i s f e r - G - b ü h r : 20 RPP. — Dorgeschrie» bene Erscheinungstagc und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzetgen-Annahm« bis vormittags w Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermtt. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 tcften Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. U — Bei Konkurs uni Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 61 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 12. März 1936 Signal zum Wahlkampf. Mit einer großen Rede in der riesigen Deutschland halle in Berlin hat Reichsminister Dr. Goebbels als Reichswahlkampfwiter den Auftakt zum Wahlkampf ae- geben. In 230 Sälen der Reichshauptstadt ist die Rede des Ministers übertragen worden, und der Rundfunk hat sie in alle Welt hinausgeschickt. Dr. Goebbels hat das Signal gegeben. Jetztau finden Kampf! Überall im Reiche werden nunmehr Persönlichkeiten von Staat und Partei zum Wahlkampfthema sprechen, und sie werden das Volk wieder einmal aufrufen zu einer großen Kundgebung, aus der Deutschlands Einheit und Einigkeit, der unerschütterliche Glaube und das Vertrauen des deutschen Volkes zu seinem Füh rer und Reichskanzler Adolf Hitler aller Welt deutlich erkennbar werden. Es ist ein anderer Wahlkampf, den wir jetzt führen, ein anderer, als die unseligen Wahlkämpfe der libera- listisch-marristischen Zeitepoche. Das deutsche Volk steht geeint da. Richt37 Parteien drängen sich auf einem endlosen Wahlzelle! zusammen, der am Tage der Ent scheidung den deutschen Wählern in die Hand gedrückt wird, sondern eine große machtvolle Partei steht ba, eine Partei, die das deutsche Gesamtvolk vertritt. Eine Partei, die frei ist von Interessenvertretungen, eine Par tei, die kein anderes Ziel kennt als Deutschland. So sieht der Wahlkampf aus, in den wir nun ein treten. Es ist kein Kampf der deutschen Menschen gegen einander, cs ist ein Kampf f ü r eine Idee, für ein Ziel, für eine bessere Zukunft, für die Ehre und Freiheit Deutschlands. Einst zerfleischte sich das deutsche Volk in Kämpfen von Interessengruppen gegeneinander. Da ver sprach die eine Gruppe ihren Wählern, daß sie sich für die Herabsetzung der Hundesteuer einsetzen werde, eine andere lockte ihre Wähler mit dem Versprechen znm Kampf gegen die Wassergeldgebühren, eine dritte sammelte um sich die Gegner des Alkohols, und eine vierte wollte es sich an gelegen sein lassen, für andere Interessen zu kämpfen. So wurde das Volk gespalten in Interessengruppen. Der eine war des anderen Feind, er gönnte ihm nicht den Erfolg, und letzten Endes kämpften doch alle diese Parteien nur :«n ein paar Sitze im Reichstag, mit denen für einige besonders rührige und geschäftstüchtige Menschen eine schöne Pfründe verbunden war in Form von Tagegeldern und Reisespesen. Und wenn das Ziel erreicht war, dann hörte der Wähler nichts mehr von all den Versprechungen. Es war ja doch nichts weiter als Lockiveiie. Wtr erleben eine große Zeit, die nichts mehr übrig hat für den kleinlichen Kram. Früher sah man über die Quängeleien des Alltags nicht mehr die großen Ziele. Das Volk verausgabte sich in Nörgeleien und Kaffee tantenstreit, und dabei ging die Nation in die Brüche. Deutschlands Gegner zogen den Nutzen aus der deutschen Uneinigkeit, setzten sie in ihre Rechnung als sicheren Posten ein und spielten so mit einem 60-Millionen-Volk Fangball. Das deutscheVolk isterwacht. Es hat einen Führer, dem es blind ergeben ist und zu dem es einen unbedingten felsenfesten Glauben hat, daß er es in eine bessere Zukunft führt, eine Zukunft, die würdig ist der deutschen Vergangenheit und der geschichtlichen Aufgabe. Wir brauchen keine Wahlkampfparolen. Wir haben nur eine Parole, und die heißt: F ü r Ehre und Frei heit. Das ist alles. Nichts weiter wollen wir. Wir wollen frei sein. Wir wollen so geachtet werden, wie wir es zu verlangen haben nach Geschichte und noch unseren Taten. Wir wollen friedlich arbeiten und alles wieder aufbauen, was eine fünfzehnjährige unverantwortliche Nachkriegspolitik zerschlug. Das sind unsere Ziele, denen wir alle unsere eigenen Wünsche unterordnen. Nicht um das Schicksal des einzelnen geht es, sondern um das Schicksal der Nation. Was wollte der einzelne für Vor teile für sich erwarten, wenn die Nation zerschlagen ist. Adolf Hüler hat den Begriff der Nation wiedererweckt und neubelebt. Jetzt wollen wir für diese Nation kämpfen und streben. Und dann noch eins: Wir stehen völlig unter dem Eindruck der Ereignisse des 7. März. Deutschland hat sich seine uneingeschränkte Staats- Ho h e i t im ganzen Reich endlich selbst geholt, nachdem sie ihm die Versailler Staaten achtzehn Jahre lang verwehrt haben. Deutschlands Führer hat der Welt einen großen Friede nspla n vorgelegt, der seinesgleichen nicht hat. Hitlers Leben ist Einsatz für die Nation. Bis zum letzten Atemzuge wird er mit allen seinen Kräften kämpfen für Deutschlands Zukunft. Er lebt nicht sein Leben, sondern er lebt das Leben des deutschen Gcsamtvolkes. In dreijähriger unglaublich schwerer und aufopfernder Arbeit hat er uns Beweise seines Willens und seiner Erfolge gezeigt. Noch nie in der deutschen Geschichte ist in so kurzer Epoche so Großes geleistet worden. Und was dem Führer die Kraft gibt zu seiner nie ermüdenden Arbeit, was ihn immer von neuem anspornt, das ist allein der Glaube des Volkes an ihu und das Ver trauen auf ibn- „In der kühleren Atmosphäre Londons" MWW der LMW-Mserenz. Durch die Verlegung der Konferenz der Locarno- Mächte nach London steht die englische Hauptstadt nunmehr in diesen Tagen im Mittelpunkt des euro päischen Interesses. Die Konferenz der Locarno- Mächte findet am Donnerstagnachmittag im Lo- carno-Saal des Foreign Office, des englischen Aus wärtigen Amtes, statt, in dem 1925 der Locarno-Vertrag unterzeichnet wurde. Der V ö l k e r b u n d s r a t, der für Sonnabend nach London einberufcn worden ist, wird seine Beratnngen im Bildersaal des St.-James-Pa lastes abhaltcn, wo genügend Raum zur Verfügung steht, um das Sekretariat und die Weltpresse unterzubrin- gcn. Etwa 60 Völkcrbnndsbcamtc trafen am Donnerstag- Vormittag unter Führung des Generalsekretärs des Völkerbundes, Avenol, in London ein. Nach der Rückkehr des englischen Außenministers Eden und des Lordsiegclbewahrers Lord Halifax von Paris nach London, hielt das englische Kabinett sofort eine Sitzung ab, um den Bericht über die Pariser Besprechungen der Locarno-Mächte entgegenzunehmen. In der e n g lischen Presse machte sich am Mittwoch überwiegend die Auffassung geltend, daß mit dem „glän zenden strategischen Schachzug", die Weiterberatung der Locarno-Mächte und die Beratungen des Völkerbunds rats nach London zu »erlegen, die akute Krise überwunden zu sein scheine. Wie der „Daily Telegraph" be richtet, habe in Paris, als die Besprechungen sehr ernst geworden seien, der englische Außenminister Eden nach wiederholten telephonischen Besprechungen mit dem eng lischen Ministerpräsidenten Baldwin schließlich den Vorschlag gemacht, die Verhandlungen nach London zu verlegen. Der Entschluss, die weiteren Verhandlungen in London stattfinden zu lassen, habe in den englischen politischen Kreisen größte Befriedigung hervorgerusen, weil sich dadurch die Möglichkeit zu sachlicheren Verhand lungen in der „kühleren Atmosphäre Londons" böte. Rach der „Times" wird in London ohne Zweifel aus der Verlegung der Ratsversammlung nach London der Schluß gezogen, daß es sich in dem einen oder anderen Abschnitt der Verhandlungen als wünschenswert erweisen werde, eine klare Aussprache mit einem Vertreter Deutschlands zu haben, und daß es für diesen leichter sein werde, die Auffassung seines Landes in London darzulegen, als an einer Ratsversammlung in Genf teilzunehmen. In der englischen Presse wird weiter zum Ausdruck ge bracht, daß die Haltung Frankreichs nach Sarrauts letzter Rede nicht so kompromißlos sein werde, wie es schien England lehnt Völkerbundsrevision ab Das englische Oberhaus beschäftigte sich am Mittwoch mit einem Antrag des Lord Charnwood, in dem die Revi sion der Völkerbündssatzung gefordert wurde. Der Antrag sprach sich im besonderen für eine Beseitigung bedingungs loser Garantien für die gebietsmäßige Unversehrtheit und politische Unabhängigkeit von Mitgliedsstaaten sowie für die Beseitigung aller Völkerbundsverpflichtungen zur Durchsetzung der Satzungen mittels irgendwelcher Sühne maßnahmen aus. Die Mehrzahl der Redner, die teils zu den Regierungsanhängern, teils zur Opposition gehörten, setzten sich für eine Revision der Völkerbnndssatzungen ein. Der Unterstaatssekretär im Außenministerium, Lord Stanhope, der für die Regierung antwortete, erklärte, es sei völlig zutreffend, daß der Völkerbund weit davon entfernt sei, das zu sein, was man von ihm erhofft hatte. Die Aufrechterhaltung des Status quo halte er für ein natürliches Kompromiß zwischen den widerstrebenden Aus sichten innerhalb des Völkerbundes. Wenn eine Aenderung gegen den Willen einer Nation vorgenommen würde, daun werde es eher zum Krieg kommen als zum Frieden. Die englische Regierung sei sich der Gefahr be wußt, die die Mitgliedschaft im Völkerbund mit sich bringe. Tie Möglichkeit, in einen Krieg oder ein kollektives Vor gehen hineingezogen zn werden, bestehe ohne Zweifel. Eine kollektive Sicherheit ohne kollektive Verpflichtungen sei aber undenkbar. Nach Ansicht der Regierung, so fuhr Lord Stanhope fort, lohne es sich aber, diese Gefahren zu laufen, da die kollektive Sicherheit eine beträchtliche Unterstützung für England mit sich bringe und ein großes Maß militärischer Kraft im weiteren Sinne gebe, falls England von einer anderen Nation angegriffen würde. Die englische Re gierung unterstütze den Völkerbund in seiner gegenwärtigen Form, weil sie die gro ßen englischen Besitzungen und Kolonien, die von anderen Nationen begehrt würden, sichern wolle. — Nach dieser ab lehnenden Regierungserklärung wurde der Antrag auf Re vision der Völkerbundssatzung zurückgezogen. Für Einigung mit Deutschland. Der Vollzugsausschuß des englischen Aktionsrates nahm unter dem Vorsitz seines Gründers, Lloyd Ge orge, eine Entschließung zur internationalen Lage an, in der die Erklärung Edens begrüßt wird, daß die eng lische Regierung die Vorschläge Hitlers prüfen werde. Der Ausschuß lehnt den Gedanken, Sühnemaßnahmen gegen Deutschland zu ergreifen, ab. Er fordert die englische Re gierung auf, Verhaudluugen mit Deutschland und an deren Mächten durch den Völkerbund über die Rückkehr Deutschlands nach Genf zu eröffnen. Außerdem verlangt er die Aushandlung eines allgemeinen europäischen Nicht angriffspaktes, den Neuaufbau des Völkerbundes als eines Werkzeuges friedlicher Aenderungen und eine sofortige Politik der fortschreitenden Abrüstung. Deutschland kann nicht als Gklavenstaat behandelt werden. Englische Blätter zu den Londoner Besprechungen. Die Londoner Abendblätter beschäftigen sich ausführ lich mit den bevorstehenden Londoner Besprechungen. Der „Star" meint, es seien augenblicklich nur geringe Anzei chen dafür vorhanden, daß es zu einer vollständigen Eini gung zwischen Paris und London kommen werde. Die Franzosen gingen selbstverständlich darauf aus, die Rats sitzung in einen Prozeß gegen Deutschland zu verwandeln. Tie Franzosen, die wohl zusammen mit Litwinow und Titulescu die Inkraftsetzung von Sanktionen fordern wür den, würden jedoch ihr Ziel niemals erreichen, weil hier über keine Einigung zustande kommen würde. Das Blat schreibt in einem Leitaufsatz: In England wachse die Stimmung, daß Deutsch lands Stellung, die der eines Sklavenstaates gleiche, nicht länger aufrechterhalten werden dürfe. Es sei an der Zeit, eine Zukunft ins Auge zu fassen, in der Deutschland „mit allen seinen Fehlern" wie andere Mächte behandelt werde. Tas Rothermere-Blatt „Evening News" meint, nur ein wirkliches Verstehen aller Fragen könne den Frieden in Europa herbeiführen. Juristische Spitzfindigkeiten nach Genfer Art und kleinliche Prüfungen dieser und jener Ver tragsrechte würden die Lage nur verschlimmern und nicht regeln. Ein solches Verfahren würde der Sowjetregierung sehr gefallen. Diese habe die Aufgabe, den westlichen Na tionen nicht den Frieden, sondern das Schwert des revo lutionären Kampfes zu bringen. Es sei bemerkenswert, mit welchem Eifer der sowjetische Botschafter dem engli schen Außenamt mitgeteilt habe, daß seine Regierung Ver handlungen mit Deutschland entschieden abw^uc. Es sei aber besser, zu glauben, dass Hitler seinen Friedcnswunsch ehrlich meine. Es sei Zeitverschwendung, lediglich zu erwähnen, daß in folge der Rheinlandbesetzung durch Deutschland von ihur unterzeichnete Verträge wertlos seien; auch wäre es Zeit verschwendung, Deutschland aufzufordern, das Geschehend ungeschehen zu machen oder irgendwelche Entschuldigun gen vorznbringen. Die Verhängung von Sanktionen gegen Deutschland sei ein so idiotischer Gedanke, daß es leinen Wert habe, darüber zu reden. Und deshalb wählenwiram2 9. März! Wir wollen in einer nie dagewesenen großen Vertrauenskund gebung dem Führer zeigen: Hier steht das ganze deutsche Volk hinter dir. Sieh, es will dir weiterhin folgen, denn es glaubt an dich. Diese machtvolle Vertrauens- und Glaubensknndgebttng wird dem Führer der stärkste Beweis dafür sein, daß sein Handeln getragen ist von dem Willen des deutschen Volkes, und keine Macht in der Welt wird gegen die Tatsache anrcnnen können: Der Führer ist das Volk, und was der Führersagt, das ist des Volkes Stimm» Erhebe dich, du deutsches Uolk, und tue deine Wicht! Keiner wird fehlen woüen, wenn es «« Keke« und Zukunft des deutsche« Kolkes geht! Dr. Goebbels.
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