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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192205024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19220502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19220502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-02
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.05.1922
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Erscheint täglich, nutzer Sonn- und Festtags, nachmistaas. — Bezugspreis: 20.— Mk. monatlich frer ins Haus, durch die Post dezogen 60.— Mk. vierteljährlich. Bestellungen nedmen die Geschäfts stelle. sämtliche Postanstalten. Briefträger und unsere Zeitungsträger ent gegen. — Einzelnummer 80 Psg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Grundzeile wird Mit 2.— Mk. für auswärtige Besteller mit 2.25 Mk. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespalten« Zeile 4.50 Mk.. für Auswärtige 5,— Mk. Schluß der Anzeigenannahme vorm. S Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Drahtanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 687. Lteser vl»11 «rthSlt die amtliche« BetaMtmachims«, de, Amtsgarichts and der Amts«nvaltjchaft, fovie de, Stadtrat«, zn Lichtenftein-Lallnder-. AZnül u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester in Lichtenstein-C., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-C., zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes« Rr 10t Dienstag, de» 2. Mai lSS2 72. Jahrgang » " n — ' Wrfe Werle KiicM si 8W Geme. Arbeiterzähl«»« betreffend. Die Zählung der gewerblichen Arbeiter erfolgt in diesem Jahre am 2 Mat. Die Betrieb,Unternehmer habe« die ihnen »»gehenden Zühloordrucke noch dem Stande vom 2. Mat gemm aurzusüllen und innerhalb 3 Tage« Im diesigen Polizei- und Einwohnermeldeamt abzugebe». Stad trat Lichte»ftei«-Eall«berg, den 29. April l922. Kurze wichtige Nachrichten. ' Es bestätigt sich, datz der in Berlin eingetroffene Reichs- Minister Hermes vor den Parteiführern des Reichstages über die Lage in Genua sprechen wird. Voraussichtlich wird Hermes Nm Mittwoch im Hauptausschutz des Reichstages gleichfalls Aus führungen über Genua machen. * Die Aussperrung der Bauarbeiter im rheinisch-westfälischen Industriebezirl hat in den letzten Tagen weiteren Umfang an genommen. Es sind weit über 25 000 Bauarbeiter autzer Ar beit gesetzt. Heute beginnen Einigungsverhandlungen in Berlin. '.Die ehemalige Kaiserin Zita und ihre Kinder werden — wie aus Funchal gemeldet wird— nächstens nach Spanien reisen, wo sie auf Einladung des Königs ihren Wohnsitz nehmen wollen. ' Einem Mitglied der französisch-belgischen Wirtschaftskom Mission legte Poincaree die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Abkommens zwischen Frankreich und Belgien dar. Poincaree sagte, er hielte diese Verständigung für höchst wünschenswert. Vorberatungen zum Zwucke eines Einvernehmens werden bald eröffnet werden. ' Einer Meldung des Berliner Tageblattes zufolge haben sich die baltischen Staaten auf der Konferenz zu einer Unteres- tengememschaft zusammengeschlossen. - Deutsches Reich Di« Kommunisten helfen, aber schenke« nichts. S. Z. Dresden. Wie wir schon mitteitten, sind die sächsi- sischen Kommunisten von ihrer Absicht, dem bürgerlichen Auf lösungsantrag im Landtage zuzustimmen, wieder abgegangen. Dieses Resultat ist in langwierigen Sitzungen der Funktionäre der drei Regierungsparteien zu Stande gekommen. Nunmehr aber hat in der Presse der Sozialdemokraten u. der Unab hängigen eine Erörterung über die Möglichkeit der Bildung «irrer nach der bürgerlichen Seite hin erweiterten Koalitions regierung eingesetzt. Auf diese Erörterungen setzen die Kom munisten einen argen Dämpfer. Sie bringen in aller Deut lichkeit zum Ausdruck, datz sie nicht um die Früchte ihres neuerlichen Umfalles gebracht werden wollen. Der Land tagsabgeordnete Renner schreibt im kommunistischen „Volks blatt": „Die sächsischen Arbeiter dulden keine Koalitions regierung. Sie verlangen von einer sozialistischen Regierung andere Taten als bisher. Die Kommunisten haben den Vor stotz der Bürgerlichen nicht aus Liebe zu Buck und Lipinski zurückgeschlagen, sondern um den Interessen des Proletariates zu dienen. Das sächsische Proletariat will nicht nur die Form einer sozialistischen Regierung, es fordert die Taten einer sozialistischen Regierungspolitik. Worte machen keinen Arbeiter satt. Reden öffnen keine Gefängniszelle. Erklä rungen sichern den Organen dc» Arbeiterschaft keinen LInsiuß auf die Maßnahmen der Regierung. Die Arbeiterschaft er hebt ganz bestimmte Forderungen in den Fragen der Amnestie, der Siporesorm, der Technischen Nothilfe, dcsZu- sammcnarbeitens zwischen der Regierung und Betriebsräten. Die Regierung soll diese Forderungen endlich durchführen, wenn sie, ihrem Versprechen gemäß „die proletarischen Inte ressen in den Vordergrund ihrer Politik stellen will." Die sozialdemokratischen Parteien haben die Mehrheit im Land tag. Sie haben die Vollzugsgewalt in der Regierung und den Einfluß auf dis Reichspolitik. Hier bietet sich für die sozialdemokratischen Parteien der konkrete Weg, die Bs> kenntnisse zur Einheitsfront in die Wirklichkeit umzusetzen. An dernfalls ist dis Einheitsfront eine Täuschung und die sozia listische Regierung ein Trug. Die Arbeiter aber, in Sachsen und im ganzen Reiche verlangen klare politische Handlungen« Don diesem Verlangen der proletarischen Massen wird die Stellungnahme der Kommunistischen Partei zur sächsischen Regierungskrise bestimmt." — Es mutz nun wieder die ge rettete Regierung nach der kommunistischen Pfeife tanzen. Ter Reichstags Berlin. Der Aeltestenrat des Reichstages beriet unter Teilnahme des Vizekanzlers Bauer über den Wiederzusam mentritt des Plenums des Reichstages, der ursprünglich auf den 2. Mai angesetzt war. Der Ausschuß beschloß, von diesem Termin abzugehen und erst die Klärung der auf der Konferenz von Genua akgeschnitrenen Fragen abzuwarten. Der Ausschuß soll Ende dieser Woche wieder zusammen- treten, um den Termin für di« nächst« Plenarsitzung zu be- Paris, 3O. April. Der „Chicago Tribune" zufolge hat Poincaree durch Vermittlung der französischen Abordnung in Genua dem englischen Ministerpräsidenten eine kurze per sönliche Note überreichen lassen, in der er erklärt, datz er erstaunt und peinlich berührt gewesen sei, als er entdecken mutzte, datz der englische Ministerpräsident das in Bou- logne feierlich gegebene Versprechen umgehe und das Re parationsproblem in Genua erörtern lassen will. Auf dem Quai d'Orsay erklärt man, datz es zum ersten Male geschah, datz ein französischer Ministerpräsident so energisch zu Lloyd George spreche. Falls Barthou nach seiner Rückkehr nach Paris melden sollte, datz Lloyd George auf dem Zusammen tritt des Obersten Rates beharre, erscheint die weitere Teil nahme der französischen Abordnung an der Konferenz zwei felhaft, und ebenso zweifelhaft auch sei eine Rückkehr Barthous nach Genua. „Matin" glaubt, daß die französische Regierung ent schlossen sei, keinerlei Konzessionen hinsichtlich der Beschlüsse von Lannes und des französischen Memorandums zu machen. Das sei auch die Ansicht Barthous, der also sehr leicht! den Wünschen seiner Regierung hätte Folge leisten können. i Lkockd Georg« läßt »richt locker. Paris, 1. Mai. Der Sonderberichterstatter des „Petit Parisien" in Genua meldet, Lloyd George betonte Barthou gegenüber von neuem die Notwendigkeit der Einberufung der Signatarmächte des Versailler Friedensvertrages vor dem 31. Mai, damit über die Waßnahmen gesprochen werden könne, welche in den Fällen gettoffen werden sollen, daß Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nachkomme. Lloyd George schlug als Ort der Zusammenkunft eine kleine Stadt in der italienischen Riviera vor, nicht weiter als San Remo gelegen. Die politische Idee der Genunpolitik Lloyd Georges. Lando», 1. Mai. Die tiefere politische Idee der Eenua- politik Lloyd Georges, nämlich die Verhinderung der durch den Krieg erzeugten Zerreißung Europas in zwei Gruppen und die Verhinderung der Verschärfung des Gegensatzes zwischen West und Ost durch militärische Allianzen wird kürzlich immer mehr in den Vordergrund der politischen Diskussion gerückt. Die englische Meinung beginnt sich zu klären, wobei diejenigen, welche lieber das Risiko der Be? endigung der Entente als dasjenige der militärischen Ver schärfung übernehmen wollen, stärker als bisher öffentlich hervortritt. In dieser Hinsicht ist es bezeichnend, daß eine große Zahl von Mitgliedern des nationalliberalen Blocks Lloyd George telegraphierte, auszuharren. Die außerordent liche Bedeutung jener Entscheidung betont Oberst Reping- ton im Daily Telegraf, indem er darlegt, wie England die russische Frage mit der Idee des Burgfriedens vcf.- knüpfe und wie folgenschwer es andererseits wäre, wenn England auf die französische Politik der Allianzen eingikge, was automatisch eine deutsch-russische Allianz nach sich ziehen würde. Der Artikel ist ein starker Appell an das englische Volk, die Wichtigkeit des Problems cinzusehen und Lloyd George auf seinem Wege zu folgen. Repington zeigt bct- sonders auch, wie gefährlich es sei, neben dem allgemeinen Pakt noch Separatallianzen zu unterhalten. Dis „Reparateuer" an der Arbeit. Paris, 1. Mai. Die juristische Mteilung der Repara tionskommission hat, wie der „Temps" mitteilt, ihren Be richt eingeleitet, über die ihr angetragene Untersuchung der stimmen. Ueber diesen Termin soll inzwischen mit dem Reichs kanzler eine Vereinbarung herbeigeführt werden. In der Zwischenzeit soll der Hauptausschutz die Etatberatung be endigen. Auch der Rechtsausschuß, der Soziale Ausschuß und der Bevölkerungsausschuß werden ihre Arbeiten wieder aufnehmen. Wahrscheinlich wird auch der Auswärtige Aus schuß zu einer Beratung im Anschluß an die deutsch-polni schen Vereinbarungen über Oberschlesien zusammentreten. Der Tag dafür ist noch nicht bestimmt. Deutsche Industrie-Ausstellung j« Rußland. Zu dem Plan einer deutschen Industrie-Ausstellung in Sowjetrutzland wird mitgeteilt: Mit der Organisation Frage, ob und i»»wieweit der deutsch-russische Vertrag gegen den Friedensvertrag von Versailles verstößt. Die Repara tionskommission wird nach dem Bericht unverzüglich die Schlußfolgerung beraten. Das „Journal des Debats" mel det hierzu, daß wahrscheinlich inorgen die Kommission Be schluß fassen und sofort der deutschen Regierung hierüber Mitteilung machen wird. Barthou noch in Genua. Genua, 1. Mai. Infolge der russischen Schwierigkeiten Has Barthou seine Reise nach Paris abermals aufgeschoben. Man hält es für möglich, datz er, wenn die Stockung andauert, erst in einigen Tagen fahren wird. Das Memo randum an Rutzland ist nun fertiggestellt. Tschitscherin an Barthol«. Genua, 1. Mai. Tschitscherin richtete an Barthou, der seine Abreise jetzt auf heute sestgestKt hat, ein Schreiben, das, wie er sagt, zur Beseitigung der Meinungsverschieden heiten dienen soll, die den normalen Gang der Konserenz- arbeiten verhindern. Tschitscherin verwahrt sich darin gegen über den Prefseäutzerungen dagegen, daß der deutsch-russische Vertrag geheime militärische oder politische Bestimmungen mit einer Spitze gegen Frankreich enthalte. Das Abkommen von Rapallo ist nach der Ansicht der russischen Regierung nichts anderes als der Beginn einer Reihe von Abmachungen, die gemäß den Anschauungen der russischen Abordnung das allgemeine Abkommen ergänzen sollen, das die in Genua versammelten Mächte anstreben. Weite« russisch« Pläne. Frankfurt a. M., 1. Mai. Aus Gesprächen, die der Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung in Moskau mit ver schiedenen führenden Persönlichkeiten hatte, ergibt sich unge fähr folgende Perspektive für das Verhalten der Russen in Genua. Falls die Mächte auch weiterhin die Gewährung einer Anleihe verweigern, will Rutzland es ruhig zum Ab bruch der Verhandlungen kommen lassen, und danach in den nächsten Monaten versuchen, in Sonderoerhandlungen mit gewissen Mächten zu treren. Die Regierung will sich! dann besonders an England und Amerika wenden mit weit gehenden Vorschlägen, die sich namentlich aus Eisenbahnkon zessionen in Sibirien beziehen. ' Rußlands Petroleum. Paris, 2. Mai. Der Sonderberichterstatter des „Oeuvre" in Genua will von Krassin selbst erfahren haben, daß in Genua augenblicklich Verhandlungen der Sowjets mit englisch-holländischen, sowie mit belgischen und deutschen Gesellschaften wegen Konzessionen bezüglich der Petroleum quellen von Baku und Grosnyj geführt werden. Die Ameri kaner schienen sich bis jetzt noch nicht um die Petroleum quellen im Kaukasus zu kümmern. Krassin sagte, er wisse nicht, warum. Der Abbau der deutschen Vertretung in Genua. Genua, .2. Mai. Die Arbeit der Ausschüsse, die sich mit wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Fragen be schäftigen, dürfte im Laufe dieser Woche zu Ende gehen. Voraussichtlich wird ein Teil der deutschen Delegation und der ihr zugeleilten Sachverständigen in den nächsten Tagen nach Deutschland zurückkehren und em Abbau der deutschen Vertretung in (stenua durchgefüyrt werden. der Ausstellung sind das Volkskommissariat für Außenhandel und der oberste Volkswirtschaftsrat betraut. Die Ausstel lung soll vonr 1. bis 15. Juli dauern. Es sollen nicht nur einzelne Maschinen, sondern ganze Komplexe und ganze Einrichtungen ausgestellt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird den Maschinen der Großindustrie gewidmet sein. Ebenso sorgfältig wird die Abteilung der wirtschaftlichen Maschinen für Elektrotechnik, für die Einrichtung von Fabriken usw. be dacht sein. Die Organisatoren des Planes beabsichtigen, insbesondere Erzeugnisse der deutschen Industrie oorzuführen, die durch ihre letzte Vervollkommnung Waren, die früher aus anderen Ländern nach Ruhland emgeführt wurden, er-
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