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Wilsdruffer Tageblatt : 07.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192209073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19220907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19220907
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-07
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.09.1922
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WMnOrTaMatt Fernsprecher Wilsdruff n.. v Wochenb!a^ für Tilsdpujf und Umgegend Postscheckkonto Dresden 2640 Erscheint seit Dieses Blatt enthält die amtliche» Bekanntmachungen der Amtshauptmaunschaft Meißen, des Amtsgericht» zu Wilsdruff, des Stadtrat» zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. W«rt«««r «»Ihn- Asch,»»« t» WU«dr»fs. Verairtw-rMcher Schriyleker: Herma», Lässig, für de» Inseratenteil: Arthur Zschnnke, Heide in »VU<»r«A 0^h«k>I UzNch mit Aulnabme »« S»»» »adS ll»» für »«» f»I,e»d»» Ta^ Sez»z«»rÄ» d«< Ä«»st«tholun, mmoMch M. »»r» unsere Au«rSßer sUKetra,rn in der Siadi m»n«tl!ck M!^ «uf den, Lund« Mi., durch die Pest bezogen vinleljS-rli« Mi. mit ZuffestungUiedstdr, Mit postanfteiten und p.stbonn ssivi« unsere Nuetrstger und Steschästesteli« nehmen jeder»«!! 2esteNun,en enige-ea. 2m I«N« hiherer Gevali, Krieg »der sUnfit^r !Setri»duft1run^a h«> der Sezieder keinen Anspruch «vs Liefen,», der Zeitun« »der »ür,un, d-< Derug«pr-!t»U. dem Zahre 4S41 Inseriien«prei» MI. für die » gespeltene K»rpu«>eIIe »der deren Saum, AeName», die r speltige Kerp»«,eil» Mt. Sei Wiederh»Iunz und Iahresuusira, entsprechender pret«nachtat. Setanntmuchungen Im amMLen Teil stnir »»» SedSrden) die r,espu»ene «drpuqellk Ms. Nachweisung-^hedöhr so PK Anzelgenannahm, »tu »»rmsINchd 10 Uhr. 8Lr die Sichst,test »er durch Fernruf übermisteiien Anzeigen übernehmen wir feine Saran!!«. Jed« nnfpruch erstscht, wenn der Setr«, durch Klug« eingezegrn »erden must »der »er Auftrag,eder tu K»nfur< MpU, Rr. 209 Donnerstag den 7. September 1922. 81. Jahrgang Kleine Zeitung für eilige Leser. * Der zwischen Sünnes und Lubersac abgeschlossene Liest- rnnawertrag für Baumaterial für die zerstörten Gebiete Frank reichs sieht u. a. die Freigabe eines Teiles der deutschen Kohlen- liejernngen an die Entente vor. * Die Verhandlungen der Spitzenorganisationen mit der Neichsrcgierung führten zu einer Einigung über eine Mprozen- tige Erhöhung der Gehälter. * Der auswärtige Ausschuß des Reichstages tritt am Freitag zu einer Besprechung der politischen Lage zusammen. * Die deutschen Zeitungsverleger haben eine Protestresolution gegen ungerechtfertigte Prcsseverbote beschlossen. * Die Türken haben die Stadt Brussa am Marmarameer ge nommen. Die Griechen erbaten die Vermittlung eines Waffen stillstandes durch die Alliierten. Der Sünnes-Vertrag In dem Augenblick, du in Berlin die Verhandlungen mit den belgischen Bevollmächtigten über die Garantie leistung für die von Deutschland anszustellenden Schatt" scheine beginnen sollen, ist die Welt durch die BekanM- machung eines Privatvertrages überrascht worden, den Herr Hugo Stinues mit dem Vorsitzenden des Verbau» des der Geschädigten in den zerstörten Provinzen Frank reichs geschloffen hat. Die Initiative zu diesem Vertrage scheint von französischer Seite ausgegangen zu sein, denn Herr Sünnes empfing den Besuch des Marquis d e Lubersac am 14. August auf der Heimbnrg am Rhein und war von diesem durch eine bewegliche Schilderung der kritischen Lage, in Ler sich die obdachlosen französischen Ge schädigten noch heute befinden, für den Gedanken eines unmittelbaren Eingreifens einflußreicher Privatkräfte ge wonnen worden. Danach soll die deutsche Privatindustrie die Wiederher stellung des zerstörten Gebietes in die Hand nehmen, nicht in der Weise, daß das Wiesbadener Abkommen beiseitege schoben würde, sondern! so, Laß es vielmehr durch ihre Mit wirkung wirksam gemacht und überhaupt erst mit schaffen dem Leben ausgesüllt werden kann. Die Geschädigten hat ten die Erfahrung gemacht, daß auch der Wiesbadener Ver trag sie nur allmählich und nur sehr bedingt zu ihrem Recht kommen lasten werde; deswegen suchten sie nach einer Möglichkeit, mit der deutschenPrivatindustrie in direkte Fühlung zu kommen, und dabot sich ihnen Herr Sünnes als die nächste, und wie die Dinge liegen, aus sichtsvollste Adresse. Ein gleicher Versuch, mit August Thyssen in Verbindung zu kommen, blieb ohne Erfolg. Durch Sünnes wurde, nm etwaige Widerstände von eng lischer Seite von vornherein auszuschalten, der britische Premierminister Lloyd George unmittelbar von den in Gang gekommenen Plänen unterrichtet. Das nun zustaudegekommene Privatabkommen trägt einen rein wirtschaftlichen Charakter. Auf deut scher Seite wird ^„Aktiengesellschaft für H o ch- und Tiefbauten" in Essen mit der Ausführung des Vertrages beauftragt. Sie übernimmt alle Aufträge und Lieferungen und wird dafür mit einem Aufschlag, der in keinem Falle 6 Prozent des Preises übersteigen darf, den sie in Deutschland für die gelieferte Ware bezahlt hat, ent schädigt. Wichtig ist vor allem, daß der Vertrag dieFrei - gäbe eines bestimmten Prozentsatzes der monatlich von Deutschland an Frankreich zu liefernden Kohlen meng e n für die verstärkte Herstellung von Wiederaufbau- Materialien vorsieht. Die Verteilung dieser Kohlen auf die verschiedenen Betriebe soll Sache der Firma Hugo Sünnes in Verbindung mit dem Rheinisch-Westfälischen Kohlen syndikat fein. Die freigegebene Kohle soll selbstverständlich einzig und allein für die Verstärkung der Erzeugung von Sachlieferungen der ausbedungenen Art Verwendung fin den. Die Franzosen entsenden Aufsichtsratsbeamte nach Deutschland zwecks Kontrolle der deutschen Lieferungen, wofür ausgemacht wird, daß kontrollierte Lieferungen nicht niehi rückgängig gemacht werden dürfen. Die deutsche In dustrie entsendet ihrerseits Angestellte nach den zerstörten Gebieten, um dort ebenfalls eine Kontrolle über die Ver wendung der Sachlieferungen ausüben zu lasten. Der Preis der deutschen Materialien darf nicht denjenigen der vom französischen Markt gelieferten Materialien überstei gen; die Verrechnung übernimmt die Dresdner Bank, mit der sich wohl die übrigen großen Banken für diesen Zweck zusammentmr werden. Marquis de Lubersac hat eine Be sichtigung der zerstörten Gebiet« durch die führenden Per sönlichkeiten der französischen Industrie in Aussicht genom men, zn der auch die namhaftesten Vertreter der deutschen Industrie zugezogen werden sollen. Daß hier di« Gelegen heit zu einer vertraulichen Fühlung zwischen den deutschen und den französischen Industriellen gegeben fein kann, ver steht sich von selbst; ebenso, daß von einer solchen Zusam menkunft möglicherweise auch politische Wirkungen aus gehen können. Von deutscher Seite ist jedenfalls dem fran zösischen Unterhändler gar kein Zweifel darüber gelaffen worden, daß nnter dem Druck von Sanktionen und Retor sionen sowie bei .dauernder militärischer Besetzung des linksrheinischen Gebietes derartige Abmachrmgen nicht durchführbar sind. Man weiß sehr gut, daß die franzö sische Industrie für sich allein den Ausgaben, die der Wie deraufbau der zerstörten Gebiete an sie stellen würde, nicht gewachsen ist, und ebenso, daß eine weitere Verzögerung des Wiederaufbaus das Eindringen bolschewistischer Strö mungen nach Frankreich befürchten läßt. Diefe Tatsachen stärken die Stellung des deutschen Vertragsteils gegenüber französischen Anfechtungen, die gewiß nicht ausbleiben werden, mit denen aber sicherlich beim Abschluß des Ver trages von beiden Seiten gerechnet worden ist. Anfechtungen des Vertrages werden auch in Deutsch land und wahrscheinlich auch außerhalb der beiden un mittelbar beteiligten Länder nicht ausbleiben. Die Reichs regierung insbesondere wird sorglich zu prüfen haben, wieweit nicht etwa eigene Pläne, die sie verfolgt, durch den! Vertrag vom 14. August behindert werden, und ebenso, ob sein Inhalt mit den Gesamtrücksichien, die unsere poli tische und wirtschaftliche Lage erfordert, im Einklang steht. In jedem Falle aber darf man der Initiative der beiden führenden Männer, die sich hier zusammengcfunden haben, nachrühmen, daß sie die leidige Wiederaußbaufrage, die bisher zum Unglück der betroffenen Bewohner nicht vom Fleck kommen wollte, endlich in ein Erfolg versprechendes Fahrwasser gebracht haben. Dafür verdienen sie den Dank der beteiligten Völker. Werden sie ihn finden? GMresefvm Vhne Auslieftrzmg? Vörden Verhandlungen mit den Belgiern. Das Hauptinteresse der politischen Welt sammelt sich augenblicklich um die sür Mittwoch angesetzten Verhand lungen mit den Delegierten Belgiens in Berlin. Werden sie unerfüllbare Garantien verlangen, oder sollen diese Ver handlungen wirklich einmal zum Ziele führen? Ter „Temps" und der „Jntransigeant" veröffentlichen Infor mationen ihrer Brüsseler Korrespondenten, die aus den Kreisen der nach Berlin reisenden belgischen Unterhändler stammen. Sicheres über dis belgischen Absichten läßt sich auch aus diesen Mitteilungen nicht entnehmen. Es wird nur betont, daß die Garantien so beschaffen sein müßten, daß Belgien die Schatzscheine nötigenfalls diskontieren könne. Belgien würde sich mit einer Verpfändung des Reichsbank- gcldes ohne Überführung ins Ausland zufrieden geben, die Neichsbank müsse sich nur verpflichten, den ent sprechenden Teil ihres Goldvorrats unter keinen Um ständen auzugreifen. Zur Neichsbank könne man Vertrauen haben. Im übrigen wird zur Beruhigung der französischen Leser in beiden Berichten hervor geh oben, daß bei einer Weige rung Deutschlands natürlich die Reparationskommission zusammentreten, ihren letzten Beschluß aufheben und ein verschuldetes Versagen Deutschlands feststellen werde. Tie Belgier glauben jedoch nicht, daß es so weit kommen werde. Auf deutscher Seite wird die Frage der Diskontierung der Schatzwechsel nicht ohne Bedenken angesehen, und es wer den voraussichtlich schwierige Verhandlungen nötig sein, um zu einem Resultat zu kommen. * Ein Schritt Amerikas. Die Vereinigten Staaten haben nach einer Washingtoner Meldung den ersten Schritt unternommen, nm in die wirt schaftlichen Angelegenheiten Europas einzugreifen. Diesrr Schritt soll darin bestehen, daß die amerikanische Regierung bereits offiziöse Verhandlungen mit großen europä ischen Banken angeknüpft haben soll, um gemeinsame Schritte zur Stabilisierung der Wechselkurse zu unter- nehmen. Es sei möglich, daß aus diesen Besprechungen die Einberufung einer großen internationalen Konferenz her- voraebe. Die Angelsachsen und wir. Stimmen zur Reparationsfrage. Wenn gerade in Amerika und England das meist«! Verständnis sür die Lage Deutschlands besteht, so liegt das daran, daß man geschäftlich an uns interessiert ist, oder sogar ein LLergreifen der bei uns herrschenden Nöte auf das eigen« Land befürchtet. Das bestätigen auch folgende Äußerungen: Oberst House erklärte in einer Unterredung mit einem Sonderberichterstatter der „Times', die europäische Lage sei äußerst kritifch. Er begrüße den Deutschland gewährten Zahlungsaufschub als einen Schritt in der guten Rich tung und Hosse, daß vor Beendigung des Zeitraumes etwas getan werde, um die Tesamtla«« auf «ine endgültige und dau ernde Grundlage zu stellen. Die Frage müsse jedoch in ihre« Gesamtheit geregelt werden und nicht stückweise. Eine kleine Anleihe an Deutschland würde di« tatsächliche Krise nur aufschieben. Wenn die Frage in Angriff genommen werde, so muffe dies von Grund auf geschehen. Oberst House warnte vor einem unangemessenen Optimismus, soweit die amertka - nische Mitwirkung in Frage komme. Er sei sicher, daß Amerika eines TageS fernen Anteil in dem Verband der Na tionen übernehmen werde. ES bestände» jedoch d» Augenblick politische Hindernisse. Von anderen, weit ernsteren Erwägungen war di« Rebe getragen, die der englische Arbeiterführer Smillie in Southport bei einer Demonstration im Zusammenhang »lit dem Gewerkschaftskongreß hielt. Er sagte, »» England itänden Million«« Me»fch«> am mauve des Verhungerns und zwar nicht wegen einer Hungersnot, sondern sie hungerten und litten Entbehrun gen, weil die Staatsmänner Europas die europäischen Pro bleme nicht im Interesse der Völker geregelt hätten. Auch der Kpngreßvorsitzende Walker betonte, er sehe keinerlei An zeichen eines Wiederauflebens des Handels. Millionen von Arbeitern würden im nächsten Winter große Entbehrungen leiden, über allen Arbeitern hänge wie das Schwert an einem Faden die ewig drohende Arbeitslosigkeit. Dies ge reiche den Radikalen zum Vorteil, die diesen Vorteil bis zur äußersten Grenze ausnutzten. Daher trat Walker für eine Re vision des Versailler Vertrages, für die Zurück- Ziehung der Besatzungsheere aus Deutschland und für die Wiederherstellung eines guten Einvernehmens auf Lem Konti nent ein. Es ist nicht nur in unserem eigemm, sondern im allge meinen Interesse bedauerlich, daß derartige Stimmen der Vernunft im Auslande über allzu wenig Einfluß verfügen. Brussa gefallen. Die Griechen verlangen Waffenstillstand. Aus Angora kommt die Nachricht, daß die an der Südküste des Marmarameeres gelegene wichtige Stadt Brussa in den Händen der Türken ist. Der türkische Vormarsch hält auf allen Abschnitten an. Die Griechen ziehen sich in der Richtung Salili zurück. Der türkische Vormarsch dauert an den andern Abschnitten fort. Man bestätigt die Besetzung mehrerer griechischen Stellungen. Die Londoner Presse berichtet, daß die griechische Regierung an die Alliierten herangetreten sei, um einen Wassen still st and im griechisch-türkischen Kriege her beizuführen. In maßgebenden Kreisen in Loudon werde erklärt, daß sowohl die Lage der Griechen in Smyrna wie auch die innere Lage in Athen sehr schlecht sei. Vielleicht würden die Griechen Kleinasien freiwillig räu men. Die Stellung der Athener Regierung sei kritisch. Venizelos habe eine Einladung erhalten, nach Athen zurüüzukehren. Zahlreiche griechische Blätter fordern den Rücktritt der Regierung. Im Gebiet von Eskifchehir seien ungefähr 200 Geschütze von den Türken erbeutet wor den. Der Fall der Stadt Uschak bestätige sich. Der Ver lust der Griechen werde auf etwa 12000 Mann geschätzt. Oie EMsffettmg Ser Kresse « Fortschreitender Druck. » Kein Tag ohne eine neue Maßnahme, durch die der Presse das Leben erschwert, ja unmöglich gemacht wird. Am 1. d. Mts. wurde bekannt, daß das Druckpapier auf das Vierhundertzwanzigsache des Frie denspreises verteuert worden ist. Am 4. d. Mts. gaben die Papiergroßhandlungen bekannt, daß der Verleger das für den Monat September bestellte Papier zur Hälfte am nächsten Tage, also: im voraus, und den Rest bei Empfang der Rechnung zu zahlen habe. Bis jetzt durfte die Zahlung innerhalb dreißig Tagen geleistet werden. Heute heißt es: „Erst das Geld, dann die Ware." Für den Lokalblattver leger, der keine Möglichkeit hatte, Rücklagen zu machen, gilt es jetzt, plötzlich große Summen denn Großhandel zur Verfügung zu stellen, um das Weitererscheinen seines Blattes zu ermöglichen. Beschwerden beim Papier großhandel haben keinen Erfolg. Er behauptet, von den Papierfabriken be- * drängt zu werden. Die Papierfabriken wiederum schieben vie Schuld auf die Zellstoff-Fabriken. Und so treibt ein Keil den andern: Die Zellstoff- die Papierfabriken, die Fabriken den Großhändler und sie alle den Zeitungsver leger. Und „den Letzten beißen die Hunde" Protest gegen die Zeitungsverbote. Nicht nur durch die wirtschaftliche Not, sondern auch durch politische Schwierigkeiten wird die Existenz der Presse gegenwärtig schwer bedroht, besonders durch die neuerdings überhandnehmenden Zeitungsverbote. Gegen diese wurde in der dieser Tage in Weimar abgehaltenen Vorstandssitzung des Vereins Deutscher Zeitungs-Verleger (Herausgeber der deutschen Tageszeitungen) e. V. eine Protestresolution beschlossen, in der es heißt: Der Verein Deutscher Zeitungs-Verleger hatte aus Anlaß der Beratungen über das Gesetz zum Schutz der Republik der bestimmten Er- wauung Ausdruck gegeben, die Handhabung der Bestim mungen des Gesetzes werde auf die befondere Eigenart der Verhältnisse und Aufgaben der deutschen polifischen Tagespreise die unbedingt erforderliche Rücksicht nehmen. Diese Erwartung hat getäuscht. Die Verwal tungspraxis hat vielmehr in zahlreichen Fällen Verbote ausgesprochen, ohne daß der gesetzliche Tatbestand für ein Verbot vorlag. Das bisherige Vorgehen der Verwaltungsbehörden muß in nächster Zukunft zn einer Unterbindung jeg kicher wirkungsvollen kritischen Besprechung, M schließlicher Unfruchtbarkeit des politischen öffent lichen Lebens mW völliger Lähmung jede» öffentlichen Be-
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