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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189011151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18901115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18901115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-15
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.11.1890
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WckmMckiMMgM Wocheu- und KachnchtsblaU zugleich 8WD-AWM flr hojMrs, Wdlitz, HerMsrs, Whorf, St. 8Bie«, Hmrichsort, Mmemo mH Wses. Amtsblatt fSr Stabtrat ;« Lichtenstein. —— ——-— — —- — 4«. Jahrgang. — — Nr. 266. Sonnabend, den 15. November 1890. Dieses Blatt erscheint täglich sautzer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postaustalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Jnserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. KonkursverfahreN. Ueber das Vermögen der Färbereibesitzerin Anna Theodora Hedwig verehel. Stegmann in Lichtenstein, Inhaberin der dasigen Firma A. T. Hedwig Stegmann, wird heute, am 11. November 1890, nachmittags 3 Uhr das Kon kursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Friedrich Fröhlich in Lichtenstein wird zum Konkurs verwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 16. Dezember 1890 bei dem Gerichte an zumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkursordunng bezeichneten Gegenstände auf den Ä. Dezember L8NV, vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 3. Januar 1891, vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Ge meinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1. Dezember 1890 Änzeige zu machen. Dabei wird bemerkt, daß die verehel. Stegmann in ihrem geschäftlichen Verkehre bei Warenbestellungen, Annahme von Wechseln und dergl. sich auch vielfach der Firmenzeichnung E. C. Stegmann bedient hat. Königliches Amtsgericht zu Lichtenstein, den 11. November 1890. Gehler. Veröffentlicht: Heilmann, Ger.-Schrbr. Tagesgeschichte. — Vom 15. November ab werden für Tele gramme nach Brasilien, Uruguay, Argentinien, Paraguay und Chile bei der Beförderung über Cadix, Teneriffa dieselben Gebühren erhoben, welche für den Weg über Lissabon, St. Vincent festgesetzt sind; die bisherigen Gebührensätze sind vom 31. Oktober ab aufgehoben. — Die Beitragsmarken wegen des Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes, welches bekanntlich mit dem 1. Januar 1891 in Kraft tritt, werden in 4 Wertsorten hergestellt, nämlich zu 14, 20, 24 und 30 Pfennig. Sie haben die Größe der Marken, welche zum Verschließen der Telegramme verwendet werden, zeigen in roter (14 Pf.), blauer (20 Pf.), grüner (24 Pf.) oder rotbrauner (30 Pf.) Farbe ven Reichsadler und enthalten die Angabe des Nennwertes, sowie den Namen der Versicherungsanstalt, von welcher sie ausgegeben werden. Den Verkauf dieser Marken haben die Postanstalten zu besorgen und zwar führt jede einzelne Postanstalt nur Marken der Versicher ungsanstalt, in deren Bezirk der Ort liegt. Für das Gesamtgebiet des deutschen Reiches sind 31 solcher Versicherungsanstalten vorgesehen. Die Marken eines Versicherungsgebietes gelten nur für diesen Bezirk, nicht auch in anderen. — Da Ende dieses Monats bez. Anfang des nächsten das flügellose Weibchen des Frostspanners an den Obstbäumen emporgeht, so versäume kein Obstbaumbesitzer zum Schutze seiner Bäume recht zeitig den bekannten Klebgürtel um dieselben anzu legen. Man benutzt zu diesem Zwecke am besten den sogenannten Brumataleim, der sehr lange klebrig bleibt und da er keine den Bäumen schädliche Substanzen enthält, direkt auf den Stamm aufge tragen werden kann. Der Ring wird 5 bis 6 Zentimeter breit gemacht, ungefähr 1 Meter hoch über dem Erdboden angelegt und der Leim 4 Millimeter dick aufgestrichen. Als Bezugsquelle für den Leim wird von der Kgl. Obst- und Weinbau schule in Geisenheim die Firma Huth und Richter in Berlin 8, Prinzenstraße Nr. 47, empfohlen, welche denselben in Blechdosen ü 1 Kilogramm für80Pfg., k 5 Kilogramm für 8,50 Mk. und in Fässern Pro 100 Kilogramm für 45 Mk. abgiebt. — Ursprung derWeihnachts- und Neujahrsgeschenke. Das Darbringen von Geschenken war in den ältesten Zeiten ein Zeichen der Ehrerbietung. Es war besonders bei den Morgen ländern eine allgemeine Sitte, denn dort konnte man niemanden besuchen, ohne ihm ein Geschenk mitzu bringen. — Auch bei anderen Völkern wurden Ge schenke für einen Beweis der Freundschaft und Liebe gehalten. Man sah cs als eine gute Vorbedeutung an, wenn einem mit dem Anfänge der Woche etwas Angenehmes begegnete, wie vielmehr im Anfänge des Jahres, und was konnte einem Angenehmeres begeg nen, als wenn man beschenkt wurde? Bei den Griechen, Persern und Juden war es gleichfalls Sitte, sich beim Schluffe oder Anfänge eines Jahres zu be schenken, und die ältesten Deutschen hatten ebenfalls diese Gewohnheit. Am sechsten desjenigen Neumondes, in welchem die Deutschen ihr neues Jahr anfingen, bestiegen die Druiden oder Priester der alten Deut schen in weißer Kleidung den Eichbaum und schnitten mit einer goldenen Sichel die Mistel (Visoum alPum) davon ab, die unten in einem weißen Tuche gesammelt und alsdann beim Antritt des neuen Jahres als ein Geschenk herumgeschickt wurde, eine Gewohnheit, die sich in Frankreich und Deutschland, besonders aber in Franken und Bayern erhalten hat. In Italien kamen die Neujahrsgeschenke durch Ueberreichung eines grünen Zweiges aus dem Hain der Göttin Strenia auf, welche dem Sabinischen Könige Titus Tatius am Neujahrstage gebracht und von ihm als ein gutes Zeichen ausgenommen wurde. Strenia war die Göttin der Stärke, daher man sich durch einen Zweig aus ihrem Haine sinnbildlich Gesundheit und Stärke wünschte. Titus Tatius, der Mitregent des Romulus, führte darauf die Neujahrsgeschenke in Rom ein, und es wurde nun seit dieser Zeit allgemein üblich, daß die gemeinen Römer die vornehmen, von denen sie Schutz und Gutes genossen, zum neuen Jahre beglückwünschten und mit Honigkuchen, süßen Früchten, seltenen Dingen, und besonders mit einem gemünzten Pfennige beschenkten. Die Kaiser Au gustus, Tiberius, Nero, auch noch Marc Aurel forderten hernach diese Neujahrsgeschenke als eine Schuld ein, und Caligula trat selbst in die Thür seines Palastes, um dieselben anzunehmen. Aus diesen Neujahrsgeschenken der Heiden mögen Wohl die Weihnachtsgeschenke der Christen abzuleiten fein; sie wollten nämlich dieselben nicht mit den Heiden auf einen Tag geben, und wählten daher einen für sie besonders wichtigen Tag, das Fest der Geburt Christi dazu, indem sie auch gleichzeitig diese Ge schenke als Symbol des größten Gnadengeschenkes, das durch Jesus Christus der Menschheit geworden, aufstellten und namentlich die Kinder darauf Hin weisen wollten. — Dresden, 12. Nov. Gestern besuchte Ihre Maj. die Königin die mit der Volksküche in der Friedrichstraße verbundene Kochschule. In dieser Koch schule werden eine Anzahl Schülerinnen hiesiger Volksschulen im Zuputzen, Kochen, Reinigen, über haupt in allen dem unterwiesen, was für eine ein fache Familieuküche notwendig ist. Die bei dieser Gelegenheit angestellte Prüfung ergab, daß die Kinder in der Bereitung einfacher und schmackhafter Speisen eine erfreuliche Fertigkeit erlangt haben und in der Küche sauber und sorgfältig zu arbeiten verstehen. Auch fanden die von den Schülerinnen geführten Hefte mit Kochvorschriflen usw. Anerkennung. — Waldenburg, 13. Novbr. Ihre Durch laucht die Frau Fürstin von Schönburg-Waldenburg hat nach gut verlaufenem Kurgebrauch Karlsbad ver lassen und ist gestern abend wohlbehalten hier wieder eingetroffen. — Ihre Durchlaucht die Frau Erbprin zessin Lucie von Schönburg-Waldenburg, welche auf kurze Zeit von Rumänien nach Deutschland gekommen, ist zum Besuch der Fürstlichen Herrschaften heute früh auf dem Fürstlichen Schlosse hier eingetroffen. — Nächsten Sonntag, den 16. November findet im Schützenhause zu Ernstthal der 43. Vorturner tag des Niedererzgebirgischen Turngaues statt. Vor mittags 11 Uhr Turnen, nachmittags 2 Uhr Sitzung. — Lugau, 11. November. Im hiesigen Pfarrwalde wurde ein Ballen Läuferstoff gefunden und polizeilich aufgehoben, welchen kurz vorher ein Sattler unter dem Schutze der Dämmerung aus dem Vorflur eines Hauses gestohlen hatte. — Oberhohndorf bei Zwickau, 13. Nov. Der unbekannte Betrüger, welcher anfangs d. M. in Ruppertsgrün bei Werdau als angeblicher Aufsichts beamter einer Feuerversicherungsgesellschaft auftrat, die Essen revidierte und von einigen Familien sich Geld erschwindelte, tauchte 'n der gleichen Weise auch in hiesigem Orte auf. Die betreffenden Leute, welche jedoch von dem Auftreten dieses Gauners bereits Kenntnis hatten, benachrichtigten hiervon die Ortsbe- hörde, während der Schwindler schon das Weite ge sucht hatte. Zum Glück ist es aber gelungen, den selben noch auf einem Feld zu erreichen und festzu nehmen. Er stammt aus einem Dorfe bei Zwickau. — Klingenthal, 13. Novbr. Vor einigen Tagen tauchte in Staatswaldung bei Muldenberg eine aus 6 Personen bestehende Zigeunertruppe auf. Die selbe hatte tags zuvor an einem Waldrande bei Hauerbrücke genächtigt und stellte es sich nachträglich heraus, daß Mitglieder der Gesellschaft aus einem unverschlossenen Gänsestall 6 Stück Gänse gestohlen hatten. Die Zigeuner stammten aus Böhmen und dürften sich wieder dorthin gewendet haben. — Netzschkau, 12. Nov. In der vergangenen Nacht ist in unserer Stadt wiederum ein Unglücksfall vorgekommen. Eine bereits 80 Jahre alte Frau namens Schneider ist in dem Glauben, daß sie in ein Zimmer eintrete, in ein Fenster eingestiegen und so vom zweiten Stock des Hauses auf den Hof herab gefallen. — Ein Racheakt, wie er ruchloser wohl nicht gedacht werden kann, ist Dienstag Nacht einem Fuhr werksbesitzer in Lengenfeld dadurch zugefügt, daß von jetzt noch unbekannter Seite einem seiner Pferde ein Auge ausgestochcn worden ist. — In Tautenhain mußte eine Beerdigung, welche am Sonntag stattfinden sollte (die Teilnehmer aus der Nähe und Ferne nebst Musikkorps hatten sich am Trauerhause eingefunden, Geistlichkeit, Lehrer und Schulkinder waren am Schulhause zum Gange nach dem Trauerhause aufgestellt) um einen Tag ver schoben werden, we l — der Tischler den Sarg nicht fertig gebracht hatte. — Colditz. Eine erkrankte, 37 Jahre alte hiesige Sattlersehefrau hat aus Versehen statt der verordneten Medizin eine Quantität Karbolsäure zu sich genommen. Ihr Tod erfolgte unter großen Schmerzen. — Zu den vom Stadtrat in Schmölln aus geschriebenen Stellen eines Kassierers und eines Kontroleurs für die dortige Sparkasse sind nicht weniger denn 90 Bewerbungen, fast alle von aus wärts, eingegangen. Auch em Zeichen der Zeit!
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