Nr. MMM, 649. Dresdener Anzeiger. Sonntag, den 1Z. December 1839- Der Dresdener Anzeiger erscbenu täglich. Insertionen werden im S. vr. Ädre^cvmploir tkr. 228« in den ^pedilionSstuttden irnk von kaid 0 dis halb 1 Uhr und -»achmillagS von bald 3 biS 6 Uhr Sonntags dloS iruh ) angenommen. Bekanntmachung- die baldige Erledigung der Zahlungsrückstände des Landcszahlamts betr. mehrere der auf das Landcszahlamt für heuriges Jahr gewiesenen Zahlungen noch n'cht abgehoben worden sind, eine baldige Erledigung derselben aber, zu thunlicher Bttmeidung unnöthiger Bestandsführun gen und zu Erlangung eines möglichst reinen Rechnungsabschluss s, zumal am Schüsse der lausenden Fi nanzperiode, drillend zu wünschen ist; so werden alle Königliche Eassenbehörden, ingleich.n alle Privatpersonen, welche bis letzt noch Gelder beim Landeszahlamte unm'tt.lbar zu crhrdcn oder dahin in Zurechnung zu bringen haben, hierdurch aufgefoldert, auf denn unverweilte Erhebung Bedacht zu nehmen. Dresden, am II. December 1839. Finanz"-Mi nisterium. von 3 e s ch a u. Aligemelne ^achrrchten. 1) Vorlesungen über Theorie des Tonsatzes. Dem Unterzeichneten, eben mit der Bearbeitung der 2. Austage seiner Compositionelehre beschäf tigt, und darum gerade jetzt ganz in diesem Gegenstände lebend, würde es angenehm sein, in populä ren Vorträgen die Lehren der Tonsetzkunst vor einem größern musikalisch geb'.ldelen Publico entwickeln zu können. Wenn die Musik, ebenso wie die Sprache, ihren tiefen Grund in dem geistigen Organis mus des Menschen hat und also teilte zufällige Erscheinung ist; so wird der Unterricht m der Theorie des Tonsatzes die Aufgabe zu lösen haben, in den Zuhörern die irr l h ri e tt selbst liegen den Gesetz: der Tonwelt zur eignen Beschauung gleichsam Hervorzuziehell und zum Bewußtsein zu bringell. Es wird darum der Unterzeichnete bet seinen Vorträgen ein Musikchor zur Seite haben, diesem jedes der Erläuterung vorliegende Beispiel Vorspielen und so von dell Hörern geistig an schauen lassen, darauf endlich seine Theorie an die in den Zuhörern h e r v o r g e r u fe n e n mu sikalischen Eindrücke und Wahrnehmungen anschließen. So gedenkt der Unterzeichnete auf eine naturgemäße, angenehme und doch gründliche Weise in das wunderbare Reich der Tölle einzu- sühren. Manchem der geehrten Teilnehmer dürfte es angenehm sein, das in einem Vorlage Ent wickelte nachlesen zu können und es wird sich darum der Unterzeichnete erlauben, öfter auf seinen „Generalbaß für Dilettanten^ Hinzuwelsen. Diese Vorträge sollen von Neujahr bis Ostern k. I. wöchentlich ein Mal, und zwar Donner stags Abends von 3 bis 17 Uhr in einem anständigen Locale inmitten der Stadt, welches später nä her bestimmt werden wird, statlfiuden. Diejenigen geehrten Herren und Damen, welche sich für diese angekundigten Vorträge interessiren wollen, werden ergebenst ersucht, ihre Theilnahme durch vorläufige Subscription in der Arnoldischen Buch- und M u st k a l i e n - H a n d l u u g dis zum 24. d. M. geneigtest zuzusichern, damit der Unterzeichnete die nöthigen Anordnungen noch zeitig genug treffen könne. Nach Weihnacht würden, im Falt die Vorträge statthaben können, Kar ten m genannter Buchhandlung bereit siegen, die für den einzelnen Theilnehmer auf den ganzen Cur- sus mit einen Ducaten zu lösen sind. F r. W. Schütze, Seminarlehrer. Da der Seminarlehrer Herr Schütze, ohnerachtet derselbe bereits durch mehre theoretische Werke, welche sich neben ihrer Gründlichkeit besonders durch Klarheit und Faßlichkeit auszeichuen, auf s vor-- thiilhasteste in der musikalischen Welt bekannt ist und die verdienteste Anerkennung gefunden hat, der Meinung ist, daß ihm unsere Empfehlung von Nutzen sein werde, so halten wir für unsere Pflicht, sei nem Wunsche zu genügen, und, von dem Verlangen beseelt, daß das interessante und gewiß höchst nütz liche Unternehmen des bescheidenen Mannes recht großen Anklang finden möge, unserer vollkommenen Ueberzeugung gemäß auf die angekünd'.gten Vorträge, die einem längst gefühlten Bedürfnisse abzuhelsen versprechen, aufmerksam zu machen.