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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 28.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193911288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19391128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19391128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, ...
- Jahr1939
- Monat1939-11
- Tag1939-11-28
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§ 8 LS w - rr Z 61 6 3 ^Z <5> <-»- AZ m? Z « -r V S Mes« Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf und Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält auch Bekanntmachungen -es Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen aus den 1890 gegr. „Nachrichten für Naunhof" n. 1904 gegr. „Nachrichten and Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu n. Umg." Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) ; nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. AustrSgergebühr. : Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist im voraus ! zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf : Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück- : gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet. ! Anzeigenpreis t Die 6gespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Textteil (Zgespalt.) ? Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- L wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr t für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. ? Druck u. Verlag: Günz L Enle, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts- »stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9 Uhr vorm. Nummer 260 SO. Jahrgang Dienstag, den 28. November 1980 „Die Vereinigten (Staaten brauchen deutsche Waren" Scharfer Protest gegen die neuen britischen Piratenpläne DRV Washington, 28. November. — Sine deutsch-ameri kanische Handelsorganisation, in der die meisten amerikanischen Importeure deutscher Waren vertreten sind, hat das amerika nische Handelsministerium aufgefordert, gegen den britischen Be schluß einer Beschlagnahme der deutschen Exportwaren auf hoher See zu protestieren. Sie erklärt, daß eine derartige Beschlag nahme des Exports eine Verletzung des internationalen Rechts darstelle. Im übrigen brauchten die Vereinigten Staaten ge wisse deutsche Erzeugnisse, wie etwa Farben, Spielwaren und optische Instrumente. König Georg VI. hat unterzeichnet Amsterdam, 27. November. — Ungeachtet der neutralen Proteste hat der englische König am Montag den sogenannten „Order in Council", den Beschluß über die Exportblockade, un terzeichnet. Damit hat der völkerrechtswidrige Entwurf Gesetzes kraft erlangt. Am Dienstag soll der königliche Beschluß veröf fentlicht werden. Der Unterzeichnung im Buckingham-Palast wohnten Chamberlain und Halifax bei. Daß König Georg seinem Lande mit der Unterzeichnung des folgenschweren Dokuments einen schlechten Dienst erwiesen hat, ist in neutralen Staaten kein Geheimnis. Die zahlreichen Pro teste, die die neutralen Staaten in den letzten Tagen in London gegen das von Chamberlain angekündigte Gesetz eingelegt ha ben, sind — wie üblich — unberücksichtigt geblieben. Trotz der eindringlichsten Warnungen des Auslandes haben also die eng lischen Kriegstreiber damit dem gesamten internationalen Han del den Kampf ungesagt. In Holland ist man sich darüber klar, daß Deutschland die erforderlichen Gegenmaßnahmen treffen wird. Man gewinnt in Rom den Eindruck, daß die neueste eng lische Völkerrechtsverletzung Folgen zeitigen wird, von denen sich die englischen Lords in ihrer bei 1914 stehengebliebenen Men talität noch keine Vorstellung machen können. MA Iran vroteftiert iu London Die iranische Regierung hat in England Vorstellungen wegen des englischen Beschlusses, die deutschen Exportwaren zu beschlagnahmen, erhoben. PritMe Piraterie »Sri den Poftoerlehr ans ASA. In welch unwürdige Lage selbst Länder wie die Vereinig- ten Staaten durch die Duldung der britischen Piraterie verletzt werden, zeigt eine Mitteilung des amerikanischen Postmtni- jieriums. wonach der Paketpostdienst nach Deutschland einge stellt werden mutz. Pakeipost nach den anderen europäischen Ländern fei zwar noch möglich, so heitzt es weiter, doch könne die amerikanische Post nicht angeben, wann die Sendungen den Empfänger erreichen. Die übrige Post werde in den USA. auch nach Deutschland weiterhin angenommen. SoMdWer Lampler in der Tdemlemünduns durA Mine vernichtet Wie die Direktion der Holland Amerika-Linie bekanntgibt, ist der holländische Dampfer „Spaardam" am Montag früh in der Themsemünduug auf eine Mine gelaufen. Die Mann schaft hat das Schiff aufgegeben und ist in die Rettungsboote gegangen. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Die „Spaardam", die 8857 Tonnen hat, ist am 22. September mit einer Stück- gutladung aus New Orleans ausgelaufen und traf am 10. Ok tober in den Downs ein. Daraus ist das Schiff nach Grave send gefahren, von wo es fetzt ausgelaufen war. kagtilcher Lampler im Atlant« verleit« In London wird berichtet, daß der englische Dampfer „Royston Grange", 5144 Tonnen, von der Reederei Houlder Line im Atlantischen Ozean versenkt wurde. Mensche,rieben find nicht zu beklagen. Liverpooler Lotsevdampfer gesunken 82 Mann ertrunken. Auf dem Merseyfluß bei Liverpool lief der Liverpooler Lotsendampfer auf eine Sandbank. Seine Sirenensignale wurden falsch gedeutet und als Fliegeralarm ausgelegt. Erst nach Stunden kamen daher Rertungsboote an den Ort der Katastrophe, konnten aber nicht an das Schiff heran. Die Mannschaft hatte sich an der Takelage festgeklammert, wurden jedoch von der stürmischen See fortgespült. Als einer der; ersten kam der Kapitän ums Leben. 22 Mann sind ertrunken! und nur 10 konnten gerettet werden Schwedischen Tantschiss ml eine Mive gelmlen Wie aus Stockholm gemeldet wird, ist das schwedische Tankschiff „Gustas E. Reuter" (6000 Tonnen) nördlich England auf eine Mine gelaufen und schwer beschädigt wor den. Es ist noch nicht bekannt, ob es gelungen ist, die aus 84 Mann bestehende Besatzung zu retten. Neve Bertuste England! und FrantreiAs Wie auS London gemeldet wird, wurde der britisck>e Damp- ser „Stannate" bei einem Zusammenstoß an der Südküste schwer beschädigt. Man versucht, den Dampfer auf Strand lu setzen. Ein französischer Fischdampfer auS La Rochelle wurde von einem deutschen U Boot versenkt. Die Besatzung ist von spanischen Fifcksern übernommen worden. Emigrantenspiel an der Themse Juden-Sympathie sür Judenlnechte. Der „Popolo d'Jtalia" macht interessante Angaben über die Tätigkeit des „deutschen" Emigrantentums in London, das sich fast aus seiner Gesamtheit aus jüdischen Elementen zu- sammensetzr und unter dem Schutz der englischen Juden nichts anderes als eine dunkle „Revanche" des Judentums anstrebt. Dieser Emiarantenklüngel in London, so heißt es, hätte jetzt sogar die Ermächtigung erhalten, eine Druckschrift zu ver öffentlichen, in der Dinge zu lesen seien, die zu erfahren den Verantwortlichen Persönlichkeiten vermutlich nicht unangenehm sein dürften; so zum Beispiel, „daß man Hitler beseitigen müsse", um Deutschland eine „demokratische Regierung" zu beben, die natürlich von den nach London geflüchteten „Deut schen" gestellt werden würde. Diese Mitteilungen würden durch die Nachricht von der Gründung eines „deutschen National ausschusses" vervollständigt, der natürlich ebenfalls mit dem Sitz in London auch aus Emigranten bestehe, an deren Spitze folgende würdige Namen erscheinen: der Expräsident des Dan ziger Senats Nauschnigg, Otio Strasser, der ehe malige preußische Minister Breitscheidt, der ehemalige Reichskanzler Wirth, der frühere Minister des Kabinetts Brüning, Treviranus und schließlich Dr. Brüning selbst. Der „Jewish Chronicle", das Organ des britischen Juden tums, habe bereits versichert, daß diese Organisation „die ganze Sympathie der Londoner Negierung genieße". Die alar mierte französische Presse aber stelle schon die Frage, welche Garantien die Machtübernahme solcher Leute in Deutsch- land bieten könnte, und ob sich Frankreich nur deshalb darauf vorbereiten muffe, Blutopfer zu bringen Wer darüber aber heimlich schmunzele, so schreibt der „Popolo d'Jtalia" zum Schluß, sei der legendenhafte Ahasver, der ewige Jude, der durch den Fluch dazu verurteilt sei, ohne Rast zu wandern. Er wandere noch immer und spiele das Pendel zwischen dem Wucherer der City und der Maginot-Linie. (P.K.) Bekanntlick) meldete der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht, daß die deutsche Luftwaffe in den letzten Tagen eine rege Flugtätigkeit über Nord- und Südengland und über den im hohen Norden Englands gelagerten Shetland-Inseln ausgeführt hat. Wir haben die mit dieser Aufklärung betraute Staffel besucht und berichten in folgendem von ihren Erlebnissen. Luftfrühstück - stark gepfeffert Lassen wir jetzt einmal einen Flieger erzählen: „Die Wol kendecke betrug 200 Meter, als wir uns dem englischen Kriegs hafen Scapa Flow näherten", berichtet Oberleutnant PH. „Wir sichteten mehrere englische Zerstörer und Flakstellunaen. Das heißt, wir nicht allein, sie sichteten uns auch und schickten uns ihre gepfefferten Grüße entgegen. Wir quittierten mit einem eleganten Schwung in die Wolkendecke hinein, die sich schützend über uns breitete. Der Engländer schoß verdammt gut. Seine Ladung knallte uns in die Tragflächen und verhalf unse ren Vogel zum Bocken. Es hätte nicht viel gekehlt, dann wären wir in den Bach gefallen. In der Wolkendecke fühlten wir uns sauwohl. Beim Durchbruch stießen wir unvermittelt auf einen englischen Flugplatz, der voller Jagdmaschinen stand Die Eng. länder hielten uns wohl sür einen gesunden Happen, denn gleich zu fünften stiegen sie hoch, um uns zünftig reihum zu sagen. Nebenbei — wenn die Wolken nicht gewesen wären, wir hätten keinen Pfifferling mehr um unseren Vogel gegeben. Fünf Jäger gegen einen Aufklärer — die Rechnung geht schlecht auf. trotz unserer schönen Waffen die wir an Bord Haden. Also man haut dann am allerbesten ao. zumal wir ja auch unsere Aufgabe so weit erfüllt und Bilder genau ausgenommen hatten. Fünf Ma schinen flogen sofort Sperre, damit wir ihnen nicht entgegen sollten. Aber schließlich können wir ja auch fliegen und über legen. und unser treuer Vogel war ja auch nicht von schlechten Eltern. Wir drehten auf. was wir drin hatten und schickten den Maschinen schon von weitem unsere Stahlgrüße entgegen. Diese Grüße sind unangenehm und infolgedessen hielten sich die Jäger vorläufig in respektvoller Entfernung. Sie warteten auf eine andere Gelegenheit. Tann hatten wir plötzlich die Wolken decke vor uns. Was kann uns noch passieren? Nichts! Mit hohem Schwung flogen wir in die Decke hinein. Jetzt hatte ich Früh stückspause. wir wollten heim Naus aus der Wolkendecke und wieder Sicht nach vorn. Plötzlich kam durchs Mikrophon vom Bordfunker der Ruf,,Jäger" gleich daraui Vas hämmernde Ge räusch unseres Maschinengewehrs aus dem Heckstand. Den letzten Biffen verkrümmelte ich am Maschinengewehr. Vor uns stand jetzt eine Regenwand, ein hübscher dunstiger Dreck, den wir sonst meiden, der uns aber jetzt sehr angenehm war. Wir um flogen die Wand, und als die Läger nahe genug waren, schwenk ten wir ein in die Himmelsbrause. Sie kamen nicht nach. Als wir naß wie eine Katze — der Dreck ist durchgekommen — her auskamen. sahen wir nichts mehr. Sie hatten aufgegeben. Tref fer haben wir keine mehr bekommen, es war bei uns alles in Ordnung." Mit Seelenruhe durch eisige Lust und britisches Feuer Welche physischen Leistungen die Besatzungen unserer Auf klärer in den letzten Tagen vollbracht haben, erhellt wohl am meisten die Tatsache, daß sie bisweilen bis zu zehn Stunden mit ihren Maschinen unterwegs waren, um die Aufträge zu erfül- len, die ihnen beim Abflug durch den Staffelkapitän gegeben wurden. Kassernspenden fiir ei« Schlachtschiff Eine rührende Geschichte des Londoner Rundfunks. Der Londoner Rundfunk hatte wieder eine Sensaiion sür seine Hörer. Man staune: 300 000 Kaisern, Hottentotten, Bantu- neger und Buschmänner haben sich in ihrer Begeisterung für England zusammengetan, um sich jeden Monat einen Schilling von ihrem „großen" Vermögen, das ihnen die englischen Aus sauger noch gelassen haben, abzudarben. Das gesammelte Geld soll dann zum Bau eines Schlachtschiffes für England ver wand! werden. Es soll nämlich, wie der Londoner Rundfunk erzählt, der Wunsch der genannten südafrikanischen Bölker- stämme sein, die Engländer im Kampf gegen die deutschen U-Boote zu unterstützen, „damit diese ja nicht bis Südafrika Vordringen". Wahrlich eine rührende Geschichte vom Einsatz der Kaffern. Hottentotten, Bantuneger und Buschmänner für England. Be leidigend für letztere ist es nur, daß sich die Engländer anstatt ihnen zu danke», sich sogar ihrer schämen, denn der Londoner Rundfunk spricht in seiner Meldung schlich!, um nicht zu sagen feige, lediglich von „eingeborenen Südafrikanern". Gleichzeitig bestätigt er aoer durch Verbreitung einer derartigen Erzählung die schlotternde Angst vor den deutschen U-Booten in England. USAAussutzroervot gegen Japan avgeNindlgt Der Vorsitzende des nordamerikantschen Senatsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Pittmann, kündigte an, in der nächsten Kongreßsitzung eine Vorlage einzubringen, die Roosevelt ermächtigen soll, gegen Japan ein Ausfuhrverbot für alle Handelswaren zu verhängen. Pittman erläuterte seinen Antrag dahin, die Vereinigten Staaten hätten keinen Grund, die Herstellung friedlicher Beziehungen zu Japan auch nur zu versuchen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern ver schlechterten sich ständig. Sanguchungen w London In London wurden von der englischen Polizei in allen Stadtteilen durch Sonderkommandos Haussuchungen bei an geblichen Anhängern der Irischen Republikanischen Armee vor genommen. Die neuen Maßnahmen gegen den Freiheitswillen der Irländer hängen damit zusammen, daß in der englischen Hauptstadt erneut zahlreiche Bombenanschläge auf Telephon zellen verüb» worden sind. Aehnliche Zwischenfälle werden auch aus anderen Städten gemeldet. In großen Höhen fliegen sie mit Sauerstoffgerät. Es darf ruhig nntgeteilt werden: Die Gefahr der Vereisung der Luft zufuhr liegt sehr nahe. So alle fünf Minuten muh der Schlauch einmal gepullt werden, damit das Eis sich nicht festfetzen kann. Sonst geht es mit dem Atem bergab, und man schläft langsam ein. wie es dem Staffelkapitän schon einmal gegangen ist. Seine Besatzung erzählt, daß er im Unterbewußtsein furchtbar geschimpft habe über irgendeine Sache, die mit dem augenblicklichen Flug keine Berührung hatte. Zum Glück hatte er einen Funker an Bord, der über eine Mordslunqe verfügt und der ihm sein Sauerstoffgerät zur Verfügung stellte. Er hat seinen Staffel kapitän gerettet, bis der Flugzeugführer den freien Ozean ge wonnen hatte und tiefer geben könnte. Bordkameradschaft, wie sie nicht schöner gedacht werden kann So ist wieder mal ein Aufklärer unterwegs. Er streift Nord england und Schottland ab. Die Wolkenhöhe ist um die 600 Meter herum. Beim Anflug an Vie Küste haut der Vogel in die Wolken hinein und gleich darauf wieder heraus. Was sieht der Beobachter? Da kommt ihm ein englisches Flugzeug ent gegen. das einen Schießsack schleppt. Na. die Sache konnte gleich richtig gehen. Die Praxis kam in Gestalt eines deutschen Kampf flugzeuges. Unsere Jungen sandten dem Engländer jo einige blauen Bohnen, nicht in den Schießsack. sondern auf das Ori ginal. Heilfroh war der Engländer, als er entweichen konnte. Der Pelz als Panzer Daß man es hier absolut nicht mit Verkehrsflügen zu tun hat, davon habe ich mich kürzlich überzeugen können, als um die Dämmerstunde am späten Nachmittag ein Vogel vom Frontflug zurllckkam. Sie hatten die Shetland-Lnseln besucht und sich um gesehen. was sich da tut, und gerieten in zielgerechtes Flakfeuer. Ein Splitter sauste durch die Kanzel, riß ein anständiges Loch ins Fenster, durchbohrte die Kombination des Flugzeugführers unten am rechten Knie und verletzte ihn — zum Glück nur leicht. Der Splitter hätte das Knie zertrümmert, wenn der Pelz der Kombination der Schußwirkung nicht eine andere Richtung gege ben hätte. Winzige Glasscherben setzten sich im Gesicht ves Beob achters fest und ein Splitterchen hatte die Netzhaut geritzt. Mit dem Schlafen ist es für Tage aus; aber das nehmen sie alle in Kauf. Sie sind im Einsatz, und wer etwas abbekommt, nimmt es hin. Die Hauptsache ist für sie. daß der Auftrag erfüllt wird, den sie empfangen Haven. Großaufnahme aus 600 Meter Noch ein kleines Beispiel dafür. Da fliegt ein Aufklärer mitten über England, und der Beobachter stellt fest, daß sich unten ein Flugplatz befindet. Erkennen kann er ihn schlecht. Also runter auf 600 Meter. Und von dieser geringen Höhe aus photographiert der Beobachter: Eine tapfere Leistung! Man soll sich nur vorstellen, daß ein Engländer einen deutschen Flug platz von dieser geringen Höhe photographieren sollte. Er wiro es aber nicht, dazu ist der Engländer zu vorsichtig. So kommen die Aufklärer Tag um Tag zurück und melden dem Staffelkapitän in soldatischer Schlichtheit das Ergebnis des Fluges. Und manchmal bleibt auch einer aus; denn der Feind kann auch schießen, und er ist kein geringer Gegner, das soll die Heimat wissen. Reinartz Unsere Aufklärer über England
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