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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189105121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-12
- Monat1891-05
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.05.1891
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GcsWs-AnMtt für KchMrf, MM, Kmlsdsrs, Kisdorf, St. EMn, Heinrichs Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. 41. Jahrgang. Nr. 107. Dienstag, den 13. Mai 1891. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17V, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszcile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Auktion Im Konkurse der Frau Johanne Wilhelmine verehel. Tetzner in Hohndorf sollen Donnerstag, den 14. Mai 1891, von vormittags N Uhr ab im hiesigen Amtsgerichts Auktionslokale die vorhandenen Warenvorräte, als: Stoffe, Kinder und Burschen Anzüge, sowie Arbeitshoseu rc. meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Lichtenstein, am 6. Mai 1891. Hermann Schmidt, Lokalrichter, als Konkursverwalter. Tagesgeschichte. *— Lichtenstein, 11. Mai. Was der Mai kann, hat er am letzten Sonntag Tausenden und Abertausenden von frohen und erstaunten Menschen, die mit offenen Augen auf die Wunder des Frühlings in Feld und Hain schauten, ge zeigt. Wie umgewandelt ist im Laufe von noch nicht zwei Wochen die ganze Flur, und in den letzten Tagen hat die Sonne die Blüten in wunderreicher Pracht hervorgeruien. Das ist ein Mai, wie er sein soll, und das wird nun auch hoffentlich ein Pfingsten werden, wie es die kühnsten Wünsche nur zu fordern vermögen. Das Grün der Bäume und Sträucher ist noch so zart, daß es sich leuchtend von der Umgeb ung abhebt, die Hitze wird doch ab und zu durch ein Mailüftchen gemildert, und in der weiten Runde summt es und brummt es, und zwitschert und trilliert, als würde in Wahrheit des Frühlings Hochfest von allem, was da kreucht und fleucht, gefeiert. Und mit lustigem Gesänge stimmt auch der Wandernde mit ein in den heiteren Trubel, mit offenem Herzen und mit dank barem Sinn, besonders, wenn er erfahren, was der Winter an Ungemach, Sorge und Leid mit sich bringt. Forschend schweifen die Blicke auch über die Felder, welche der Landmann mit fleißiger Hand bestellt; des Städters Brot steht in des Landmanns treuem Fleiß und seinem sorglichen Thun, und darf ein höherer Segen nicht fehlen. Nicht von allen Seiten lauten die Berichte über die Ernteaussichten so ganz zufriedenstellend, weder bei uns, noch in den fremden Kornländern ist alles ganz so, wie es sein soll, aber hoffentlich wird sich vieles besser gestalten, als cs heule scheinen will. Und vor Allem, mag der Landmann um den Fleiß seiner Arbeit nicht betrogen werden! Wenn aber zu Hause im täglichen Arbeitsleben der Kopf voller Gedanken geworden, wer seinen Aerger und seinen Verdruß, die so wild wachsen, wie Un kraut auf dem Felde, gehabt hat, der ziehe hinaus in den lauen Maientag und schlürfe in vollen Zügen frische Gottesluft im kühlen Waldesdom. Es ist etwas in dem Maienglanz, was nicht ohne Wirkung bleibt, und was zu andächtigem Beschauen zwingt. Die Welt ist so schön in der Maicnsonne, und die Menschen so fröhlich! Wenn sie vom Sonnenschein dieser Tage nur einen leuchtenden Strahl mit hin- übernähmen in des Jahres folgende Tage. Vor Allem aber wollen wir nun hoffen, daß Pfingsten ein echtes, rechtes Maienfest wird, daß Niemandem, der sich jetzt schon zum Wandern vorbereitet, die Freude verdorben werde. Lang, lang sind des Jahres Wochen, die sich ohne größere Ruhepause nach dem Pfingstfeste ausdchnen, und ein frohes Gedenken an das „liebliche" Fest wird mit in sie hinübergenommen. *— Ein junger Mensch von ca. 16 Jahren wurde gestern im dasigen Walde von einer Kreuz- otter in den Finger gebissen. Derselbe saugte die Wunde aus und nahm sofort ärztliche Hilfe in Anspruch. — Die Legung de« unterirdischen Tele - graphenkabcls von Dresden bis zur bayrischen Grenze hat Schwierigkeiten bereitet, wie bis jetzt kein anderes Kabel. Man hatte im Allgemeinen zwar schon viel steinigen und felsigen Boden erwartet, fand aber in Wirklichkeit noch erheblich mehr des selben vor, als angenommen worden war. Es mußten gegen 11700 lausende Meter des Kabel- graben« eingesprengt werden, weil das Gestein für die Spitzhacke zu hart war. Dazu sind nahezu 5 Zentner Dynamit verbraucht worden. Auch auf den übrigen Strecken brachte der steinige beziehentlich lehmige Boden ungewöhnliche Schwierigkeiten, so daß insgesamt 37 900 Stück Werkzeuge (Spitzhacken, Bohrer, Steinmeisel) geschärft werden mußten. Ver gleichsweise sei hierzu bemerkt, daß auf den sechsmal längeren Kabelstrecken Berlin-Breslau, Berlin-Stettin, Müncheberg-Thorn und Kiel-Hoyer nur 8800 Werk zeuge zu schärfen gewesen sind. Weitere erhebliche Schwierigkeit bereitete die Passierung von 8 Städten mit ausgedehnten Gasrohrnetzen. Hier konnte die Auslegung nicht mittels des Kübelwagens erfolgen (welcher auf glatter Strecke in 20 Minuten 1000 Meter auslegt), sondern durch Ziehen von zahlreichen (bis 50) Arbeitern. Hierbei werden für 1000 Meter Kabel durchschnittlich zwn Stunden gebraucht. Da nun 67 108 Meter auf diese Weise zu legen waren, ist die Verzögerung der Arbeit als sehr bedeutend zu bezeichnen. Die schlechte Bodenbeschaffenheit und die Führung durch Ortschaften veranlaßte auch die Her stellung zahlreicher Bauwerke. Es mußten 190 ge wölbte Brücken, 526 Plattendurchlässe und 264 Röhrendurchlässe hergestellt werden. Zu den Arbeitern waren 180 bis 817 Mann gleichzeitig beschäftigt. Nachdem im Anfang (am 27 August von Dresden aus begonnen) günstiges Wetter die Arbeiten unter stützte, trat im Oktober als erstes Witterungser schwernis eine achttägige Regenperiode, darauffolgende Überschwemmung und schließlich scharfer Frost ein. Da der Frost Anfang Dezember etwas nachließ, war es noch möglich, die Arbeiten am 7. Dezember bis zur bayrischen Grenze zu vollenden. Voraussichtlich kann am 6. August die Inbetriebnahme der Kabel linie Berlin-Dresden-München erfolgen. — Mit verflossener Woche hat die Ziehung der 5. Klasse, der Hauptklasse unserer sächsi schen Landeslotterie begonnen, und wir glauben dem Wunsche vieler Interessenten entgegen zukommen, wenn wir die Tabelle der Gewinne, welche den Nettogewinn nach dem gesetzlichen Abzug von 15^/s Prszent aufweist, zum Abdruck bringen. Der Vollständigkeit wegen sind in nachfolgender Aufstellung auch die Gewinne von 105 bis 250 Mk. mit ausge nommen, welche nur in den ersten vier Klassen zur Verlosung gelangen: von Mark auf Los auf Vr Los aufLos auf VioLos Mk. Pf- Mk. Pf- Mk. Pf- Mk. Pf. 105 88 72 44 36 17 74 8 87 150 126 75 63 37 25 35 12 67 160 135 20 67 70 27 4 16 52 200 169 — 84 50 33 80 16 90 210 177 45 88 72 35 49 17 74 250 211 25 105 62 42 25 21 12 260 219 70 109 85 43 94 21 97 300 253 50 126 75 50 70 25 35 500 422 50 211 25 84 50 42 25 1000 845 — 422 50 169 — 84 50 3000 2535 — 1267 50 507 — 253 50 5000 4225 — 2112 50 845 — 422 50 10000 8450 —— 4225 — 1690 — 845 — 15000 12675 — 6337 50 2535 — 1267 50 20000 16900 — 8450 — 3380 — 1690 — 25000 21125 — 10562 50 4225 — 2112 50 30000 25350 — 12675 —. 5070 — 2535 — 40000 338M — 16900 — 6760 — 3380 —- 50000 42250 — 21125 — 8450 —. 4225 — 60000 50700 — 25350 — 10140 — 5070 —. 100000 84500 —— 42250 — 16900 — 8450 —- 150000 126750 — 63375 — 25350 — 12657 —— 20O0M 169000 — 84500 —— 33800 — 16900 — 300000 253500 — 125750 — 50700 — 25360 — 500000 422500 — 211250 — 84500 — 42250 — — OeffentlicheVer st eigerungen in den Königlichen Amtsgerichten. Donnerstag, den 14. Mai. Hohenstein-Ernstthal: Auguste Wilhelmine verehel. Wendekamm geb. Geißler'« Grundstück (Wohn ¬ gebäude mit Anbau nebst Hofraum und Garten) in Ernstthal, 3375 M. Bischofswerda: Ernst Gustav Naumann's Hausgrundstück, genannt „die Schule", in Demitz, 4400 M. Crimmitschau: Johann Carl Gustav Ziegler's Hausgrundstück daselbst, 9255 M. Chemnitz: Carl August Bcyrich's Grundstück (Wohn haus, Werkstattgebäude, Gerätschuppen und Hofraum) daselbst, 43,000 M. Schwarzenberg : August Clemens Weigel's Grundstücke in Arnoldshammerrüttersgrün, 1050 M. Freitag, den I5. Mai. Johann Eduard Wahl jun. gehör. Hausgrundstück in Oberbobritzsch, 3880 M. Glauchau: Moritz Walther's Grundstücke (Wohnhaus, Hof und Garten) daselbst, 6200 M. Borna: Friedrich Raschke's Hausgrundstück mit Gar ten in Lausigk, 8000 M. Limbach: Friedrich Karl August Mohr's Grundstück (Wohngebäude, Pferde stallgebäude, Wagenschuppengebäude, Hofraum und Garten) daselbst, 45,000 M. Sonnabend, den 16. Mai. Rochlitz: Julius Arno Schreibens Grundstück daselbst, 10,OM M. Ehrenfriedersdorf: Christiane Wilhelmine Brückner's Grundstücke daselbst: 1) Feld grundstück (mit abgebranntem Wirtschaftsgebäude), 7488 M.; 2) Feldgrundstück, 2369 M. Oederan : Robert Maximilian Fritzsching's Grundstück (Wohn haus mit Garten) daselbst, 18,OM M. — Dresden. Freitag, den 1. Mai 1891, hielt die Oekonomische Gesellschaft i. K. S. ihre Schluß versammlung des Geseüschaftsjahres 1890/91, die Hauptversammlung, ab, in welcher in althergebrachter Weise Rechenschaft über die Thätigkeit der Gesellschaft im vergangenen Jahre gelegt, sowie weiter der ArbeitS- und Haushaltplan für das neue Gesellschaftsjahr 1891/92 aufgestellt wurde. Der Arbeitsplan hat in seinem Entwurf 5 Vorträge für das Winterhalbjahr 1891/92 aufgestellt, welche sämtlich von den berufend- sten Sprechern gehalten werden und Gegenstände be handeln, welche das allgemeinste Interesse erregen dürften. Die Bekanntgabe der einzelnen Vorträge wird nach endgiltiger Feststellung erfolgen; heute sei nur darauf hingewiesen, daß eine zur Zett wichtige Frage, nämlich die „Kali-Düngung" durch die erste und größte Autorität auf diesem Gebiete, Herrn Schultz- Lupitz selbst, besprochen werden wird und wird dies der erste Vortrag, voraussichtlich am ersten Freitag im Monat November sein. Der Jahresbericht, welcher diesmal erstmalig die Thätigkeit der Geschäftsstelle im Jahre 1890 kurz mit bespricht, legt davon Zeug nis ab, daß die Einrichtungen, welche die Oekonom. Gesellschaft durch die von ihr errichtete Geschäftsstelle geschaffen hat, mehr und mehr die landwirtsch. Kreise Sachsen'« zu interessieren beginnen und sich zu dem segensreichen Unternehmen — in erster Linie für die Gesellschaftsmitglieder, wie für die gesamte vatei ländische Landwirtschaft — zu gestalten ver sprechen, wie dies bei Gründung dieser Geschäftsstelle erhofft wurde. Es ist denn erfreulicherweise auch ein ansehnlicher Zuwachs an ordentlichen und beson ders körperschaftlichen Mitgliedern zu verzeichnen. Die Mitgliederliste zählte am Schlüsse des alten Ge sellschaftsjahres — 31. März 1891 — 104 ordent liche, 22 körperschaftliche und 11 Ehrenmitglieder. Im neuen Gesellschaftsjahre 1891/92 treten der Ge sellschaft noch weitere 2 ordentliche Mitglieder und 3 landw. Vereine bei, sodaß der heutige Mitglieder bestand: 106 ordentliche, 25 körperschaftliche und 11 Ehrenmitglieder beträgt. Es ist zu erwarten, daß im neuen Jahre ein mindestens gleich großer Zuwachs an Mitgliedern stattfinden wird und wollen wir die landw. Vereine ganz besonders auf die vorteilhaften Einrichtungen der Oekonom. Gesellschaft aufmerksam machen und denselben anempfchlen, sich durch den
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