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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189107316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-31
- Monat1891-07
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.07.1891
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Wochen- und NachnchtMatt zugleich GksiMs-AiiMtt sirHohndttf,DM,Kttisdirf,Kisdorf,Ä.EM«,Kti»ri^ ».Milftii. Slmtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. 4L. Jahrgang. Nr. 275. Freitag, den 31. Juli 1891. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. Behufs Einlegung der Rohre für das neue Wasserwerk bleibt der Wegetrakt von der Hartensteinerstraße ab nach der Schasbrücke, dem Mühlgraben, dem Loh berg, der Gottesackergasfe bis zum Hospital zum heiligen Krei z bis auf weiteres für allen Fährverkehr gesperrt. Lichtenstein, am 29. Juli I8S1. Der Rat zn Lichtenstein. Abteilung für Wassersachen. Härtel, Stadtrat. Der am 1. August fällige 2. diesjährige Grundfteuertermin ist bis längstens zum L» dess. Mon. zu bezahlen. Stadtsteuereiunahme Lichtenstein. Sparkassen-Expeditronstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Zinsfuß für Spareinlagen 3*/s °/o. Lagesgeschichte. Lichtenstein, 30. Juli. Man hört oft die Meinung äußern, wenn der oder jener zu bestimmten Gelegenheiten sich selten einfindet: „Das ist eine weiße Schwalbe". Aber es wird wohl Wenigen von denen, die die^ Aeußerung oft an wenden, schon die Freude zu. ül geworden sein, eine weiße Schwalbe in Wirklichleit gesehen zu haben. Von befreundeter Seite ging uns die Mitteilung zu, daß sich am Dienstag mittag in Mülsen St. Mich ein, direkt am Flähmig'schen Restau rant, eine vollständig weiße Schwalbe gezeigt hat, dieselbe befand sich in Gesellschaft mehrerer anderer Schwalben, wie sie bei uns ja tagtäglich im Sommer gesehen werden. Die Nachricht ist vollständig ver bürgt, denn 8 bis 10 glaubwürdige Herren haben den Flug dieses so äußerst selten vorkommenden weißen Vogels längere Zeit mit großem Interesse beobachtet. *-— Ueber Auswüchse imZeitungsver- l a g und im Druckwesen läßt sich der Jahres bericht der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz folgendermaßen aus: Auch bei der Tagespi esse zeigen sich krankhafteZuständealSZeichen der Zeit, gegen welchedie besseren Elementeankämpfenmüssen. Es werden — um Jnferenten durch hohe Auflagen zahlen heranzuziehen — die Zeitungen geradezu „ver schenkt", unbekümmert, ob wlchcs Verfahren einer ruhigen, wohldurchdachten Kalkulation Stand H ilt oder nicht. Die übelste Konkurrenz der von ihren Ver legern und Herausgebern selbst in Druck hergestellten Blätter sind aber die „kopflosen Zeitungen', d. h. Zeitungen, welche in 2 oder 3, auch 6 Seiten in Großstadt-Offizinen massig für viele Orte zugleich hergestellt werden und am Orte ihres sväteren „Er scheinens" nur mit 1 oder 2 Seiten Lokalnachrichten, Inseraten rc. versehen werden. Derartige halbfertige Blätter kosten kaum mehr als das rohe Papier, wo gegen der gewissenhaftere Verleger, der selbst die Wahl und Bearbeitung der Nachrichten für sein Blatt unter Berücksichtigung der Wünsche seines Leserkreises in die Hand nimmt, volle Redaktions- und Satzkosten zu tragen hat und selbst bei einer Verbreitung von bei spielsweise 1500 Exemplaren weniger Nutzen erzielen kann, als seine „kopflose" Konkurrenz schon bei 300 bis 500 Exemplaren. Auffällig bleibt auch, wie trotz der beständig gewachsenen Produktionskosten im Druck gewerbe von Schleuderfirmen, die namentlich in den Großstädten zu suchen sind, das Land mit den Stapel artikeln für Handel und Industrie (Rechnungen, Karten, Avisen, Postbegleitadressen, Konverts rc.) zu solchen Spottpreisen überflutet wird, daß man daraus auf ein Bestehen von Lohntarifen gar nicht schließen kann. Der Fachmann führt dies allerdings darauf zurück, daß der Druck von Artikeln gedachter Art häufig genug von Firmen ausgellbt wird, welche weniger auf Einstellung kunstgelernter Setzer und Drucker, als mehr auf Massenerzeugung der Druck sorten durch tagelöhnerartig angelerntes Personal ihr Augenmerk richten. „Wie das Geld, so die Ware" bestätigt sich hierbei denn auch meist und zwar oft in einer selbst dem Laien faßlichen Weise! '—Mülsen St. Niclas, 28. Juli. Dem am 27. Juli in der Generalversammlung der hiesigen Konsum-Genossenschaft vorgetragenen Geschäfts- und Rechenschaftsbericht auf das Jahr vom 1. Mai 1890 bis 30. April 1891 ist folgendes zu entnehmen: Eingetreten sind 16, ausgeschieden 15 Mitgl.; Bestand am Jahres schluß 388 Mitgl. Der Umsatz betrug 71,512 Mark 11 Pfg., der Reingewinn nach Abschreibung von 6°/a Zinsen für Geschäftsanteile 6750 Mk. 10 Pfg Zur Verteilung kommen 9VeO/o pro Warenentnahme. Das Kapitalkonto weist auf: 19250 Mk. 5 Pfg., Reserve fondskonto 1525 Mark 73 Pfg. *— Thurm, 28. Juli. Auf dem hiesigen Rittergute hat man, altem Gebrauche gemäß, am letzten Tage voriger Woche mit den Erntearbeiten begonnen und ein ziemliches Stück Roggen abgemäht und in Puppen gesetzt. Bei der wenig günstigen Witterung wird der Roggen nur langsam der Reife zugeführt, und es ist unter einer vollen Woche an einen allgemeinen Roggenschnitt nicht zu denken. — Wie es heißt, soll in Erwägung gezogen werden, die Sächsischen Bahnhöfe so einzurichten, daß dieselben hauptsächlich nur dem reisenden Publikum geöffnet sind und nichtreisendes Publikum nur gegen Vorzeigung von Perronkarten noch Zutiitt erhalten kann. Vermutlich wird diese Einrichtung bei Ein führung des in Aussicht genommenen neuer. Personen tarifs mit in Kraft treten. — Seit dem ersten Juli ist eine Neuerung auf dem Gebiete der T e l e g r a p h e n v e r w a l t u n g eingeführt. Es werden nämlich von nun an die beiden Zeichen zur Bildung einer Klammer und ebenso An führungszeichen als je ein Wort gezählt, während diese Zeichen früher, ebenso Interpunktionszeichen, nicht bezahlt zu werden brauchten. — Pachlfrei werden die Bahnhofsrestaura tionen zu Schwarzenberg am 15. Oktober 1891, Brambach und Auerbach unt. Bhf. am 31. Oktober 1891, Niederau am 30. November 1891, Bischofs werda, Bad-Elster, Flöha, Greiz, Großvoigtsberg, Hohenstein Ernstthal, Niederneukirch, Oederan, Stau chitz und Stein-Hartenstein am 31. Dezember 1891, Freiberg und Tharandt am 31. Januar 1892, sowie Wilthen und Zittau am 29. Februar 1892. Die Verpachtung erfolgt auf 6 Jahre. Pachtgebote sind bis zum 6. August d. I. an die Königl. General direktion der Sächsischen Staatseisenbahnen einzu senden. — Zahlungseinstellungen: Handels frau Lina Ida Alma verw. Schubert geb. Exner, Inhaberin des Schuhwarengeschäftes: O. Schubert'« Witwe zu Leipzig-Reudnitz. Maschinenbauer Karl Heinrich Scheppelmann, Plauen i. V. Materialwaren händler Wilhelm Thoß' Nachlaß in Oelsnitz. — Aufgehoben: Schnittwarenhändler Gustav Hein rich Becker, seither in Nossen. Kaufmann Gustav Scheibe, Nossen. — Die Besitzer von Obstbäumen seien darauf aufmerksam gemacht, daß jetzt die beste Zeit zur Ver tilgung der Raupen ist, weit man jetzt noch mit den im Laubwerk, namentlich der Birnbäume, befindlichen Raupennestern die ganz- Brut vernichten kann. — Der sächsische Gastwirtstag hat, wie wir der „Dresdn. Ztg." entnehmen, auf seiner letzten Ver sammlung eine Petition an das Staatsministerium beschlossen, die einen auch anderswo schon oft beklagten Mißstand im öffentlichen Leben berührt. Die Gast wirte Sachsens richten das Ersuchen an die Regierung, „daß, wenn Vereinen zur Abhaltung von Versamm lungen die behördliche Genehmigung erteilt wird, man den Gastwirt, in dessen Lokal die Versammlung stalt- findet, nicht für den Charakter derselben verantwort lich machen und geschäftlich schwer schädigen, oft so gar den ganzen Fortbestand des Geschäfts in Frage st.llen möge". — Die Ernte in Oesterreich-Ungarn und in Siiddeutschland ist in der abgelanfeneu Woche durch starke Regengüsse sehr behindert und das auf dem Felde liegende Getreide arg beschädigt worden. Namentlich sollen Gerste und Hafer viel gelitten haben. Durch den Regen ist auch das Fertigstellen des Ge treides, welches jetzt schon auf den Markt gebracht werden sollte, in Rückstand geraten. Ueber die quan titativen Ernteergebnisse des Inlandes kann noch immer kein verläßliches Urteil ausgesprochen werden. Die Qualitäten sind sehr verschieden ausgefallen. Aus dem Banate und der Theißgegeud liegen wohl sehr schöne, aber auch sehr untergeordnete Qualitätsproben vor. Die slowakischen Distrikte und auch die Gegen den des Marchfeldcs haben überwiegend bessere Quali täten aufzuweisen. In Bayern ist der Roggen bereits zum großen Teile geschnitten; anhaltend gutes warmes Weiter wäre dringend notwendig. — Der Verein deutscher Kanarienzüchter, dessen Grundstein in Leipzig gelegt worden, hat am Sonntag in St. Andreasberg seine von dem Vor sitzenden M. Grüntzig geleitete erste Generalversamm lung unter zahlreicher Beteiligung vieler Vertreter auswärtiger Vereine abgehalten und hierbei die festen Grundlinien für seine fernere Wirksamkeit bestimmt. — Ein auf der Wanderschaft in Dresden zugereister Schlosser, der mittellos war, erstattete die Anzeige, daß er in der Gegend von Nossen räuberisch überfallen worden sei, wobei ihm zwei fremde Männer die Barschaft in Höhe von etwa 200 Mk. und die Uhr geraubt hätten. Die Sache klang sehr unwahrscheinlich und schließlich mußte der Bruder Liederlich auch zugeben, daß die ganze Erzählung fingiert sei. Er hatte allerdings kürzlich noch ziemliche Geldmittel besessen, hatte dieselben aber bald durchgebracht und die Uhr versetzt und war nun in seiner Verlegenheit auf jene Räuber geschichte gekommen. — Chemnitz, 29. Juli. In der Redaktion der hiesigen sozialdemokratischen „Presse" erschienen zwei Staatsanwälte, ein Gerichtsschreiber und 3 oder 4 Kriminalpolizisten und hielten Haussuchung nach einem Manuskript, eine Korrespondenz über das Meeraner Vogelschießen enthaltend. Die Haus suchung verlief ergebnislos, da nach Aussage des Redakteurs Reim keine abgedruckten Manuskripte aufbewahrt würden. — In der Hermannstraße stürste abends in de: 7. Stunde ein Mädchen von 3 Jahren aus der im 4. Stock gelegenen elterlichen Wohnung herab auf die Straße. Zwei sich unter haltende Männer, zwischen die es fiel, hoben das schwerverletzte, aber noch lebende Kind auf. Beim Aufblick zu der betreffenden Wohnung gewahrten sie aber mit Schrecken, daß ein Brüderchen der herabgestürzten Kleinen schon in dem geöffneten Fenster stehend, nahe daran war, ebenfalls herab zustürzen, aber auf einen Zuruf hin noch rechtzeitig gerettet wurde. Die Mutter der Kinder hatte, mit Reinigen der Wohnung beschäftigt, jene einen Augen blick allein gelassen. — Ein interessanter Streik, dem einMeeraner Gastwirt zum Opfer fiel, hat dieser Tage in dortiger Stadt stattgefunden. Fast sämtliche Stammgäste eine»
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