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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189112197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18911219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18911219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-19
- Monat1891-12
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.12.1891
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AMmMckMkM Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich KtfWs-AiMtt für Hchüdsrsi Ködlitz, KcrnsdorfJüsdorf, Ä.CgSdic!i, Kcinricheort, Mirini«». Mülsri. Amtsblatt für de« Stadtrat zu Lichtenstein. ——— — 41, Jahrgang. — Nr. 293 Sonnabend, den 19. Dezember 1891. Dieses Blatt erscheint täglich sautzer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzeln-- Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. ALLltiV U. Die zum Konkurs des Handelsmanns Ferdinand Richter in Callu- berg gehörigen Warenvorräte, als: Herren-, Burschen- und Kinder- Kleidungsstücke, Schuhwareu, sowie baumwollue Hemden, Strümpfe, Unterhosen, Mützen, Hüte und Schlipse sollen Montag und Dienstag, den 21. und 22. Dez. d. I., von vormittags s Uhr ab im hiesigen Amtsgerichts Auktions-Lokale meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Lichtenstein, am 15. Dezember 1891. Der Konkursverwalter. Hermann Schmidt, Lokalrichter. j dem jetzigen Tarife in einem Rocke, der uns sehr gut Paßt, und haben keine Lust, denselben gegen einen Paletot zu vertauschen, der uns nicht Paßt. Reichskanzler v. Caprivi erklärt, es sei ihm während seiner Amtsführung nie etwas vorgekommen, was sein volles Vertrauen zur österreichischen Re gierung erschüttern könnte. Abg. Richter (freis.) entgegnet dem Grafen Kanitz, daß ihm die Zollermäßigungen des Vertrages noch nicht weit genug gingen, daß er aber das Bessere nicht den Feind des Guten sein lasse und das nehme, was er bekomme. Abg. v. Kardorff verwahrt sich dagegen, die Vertragstreue der österreichischen Regierung be zweifelt zu haben. Abg. Meyer-Breslau (freis.): v. Kardorff habe einen guten Gedanken gehabt: man solle den alten Paletot nicht früher loslassen, als man einen neuen besseren hat. Das würden nun auch die Frei sinnigen beherzigen und die Handelsverträge in Er wartung weiterer Zollherabsetzungen annehmen. „Dank Kardorff, daß Du mich das Wort gelehrt!" (Große Heiterkeit). Abg. v. Kardorff: „Der Katzenjammer wird schon folgen". Art. 15 wird angenommen. Art. 24 bestimmt, daß der Vertrag am 1. Februar 1892 in Kraft treten soll. Abg. Liebermann von Sonnenberg (Ant.) spricht sich gegen diesen frühen Termin aus. Durch denselben sei die überhastete Beratung der Verträge in diesem Hause veranlaßt worden. Es sei für Landwirtschaft und Industrie unmöglich, sich bis zum 1. Februar in die neuen Verhältnisse ein zuarbeiten, und zwar umso weniger, als die neue Landgemeindeordnung und die neue Einkommen steuereinschätzung gleichfalls eine zeitraubende Ein arbeitung erforderten. Mit diesen Konzessionen werde ein neuer Kurs eingeschlagen; das sollte man nicht so im Handumdrehen abmachen. Abg. Wisser (wl.) erwidert, daß mit dem 1. Februar d. I. die bestehenden Verträge ablaufen. Art. 24 wird angenommen, und damit der Vertrag mit Oesterreich-Ungarn; ebenso die Vieh seuchenkonvention zwischen Deutschland und Oester reich. Es folgte deutsch-italienischer Handelsvertrag. Abg. v. Kardorff bringt eine Beschwerde der Dresdner Kaufmannschaft darüber zur Sprache, daß in Oesterreich Materialwaren, die über gewisse Häfen eingeführt werden, Tarifvergünstigungen ge nießen. Er fragt, ob dies nach dem neuen Vertrag ferner gestattet sei und ob solche Vergünstigungen auch für italienische Häfen bestünden. Geh. Rat v. Huber erwidert, daß solche Ver günstigungen nur für die österreichischen Häfen Fiume und Triest beständen und für diese auch auf recht erhalten seien, aber nach den vorliegenden Verträgen nicht erweitert werden dürften. Auch in Deutschland bestünden für die Einfahrt zur See von Salz und Dachschiefer solche Vergünstigungen, die beibehalten seien. Im italienischen Vertrage fei von solchen Vergünstigungen überhaupt nicht die Rede. Abg. Lutz (kvns.) bedauert, daß die Bierein fuhr in Italien durch die dortige Verbrauchssteuer erschwert sei. Geh. Rat Huber erwidert, daß an der auto nomen Festsetzung inländischer Abgaben durch die Verträge nichts geändert fei, doch dürften deutsche Deutscher Reichstag. Sitzung vom 17. Dezember. Die zweite Beratung der Handelsverträge wird fortgesetzt. Artikel 15 des Vertrags mit Oesterreich regelt den Eisenbahnverkehr zwischen den beider seitigen Staatsgebieten. Abg. Graf Kanitz (kons.) führt aus, daß durch das österreichische Refaktienwesen (Nachlaß am Frachtpreis) die deutschen Schutzzölle teilweise illusorisch gemacht würden. Der österreichischen Regierung werde es schwer fallen, das Refaktien wesen zu beschränken, da dasselbe in Oesterreich ge setzlich zugelassen und in mehreren Eisenbahn-Kon zessionen ausdrücklich gestattet sei, während das deutsche Gesetz dasselbe verbiete. Durch ein Reskript des österreichischen Finanzministers vom Jahre 1889 habe das Resaktienwesen einen neuen Impuls er halten, indem den Eisenbahndirektionen zur Pflicht gemacht werde, durch Tarifregeln auf Hebung der Ausfuhr hinzuwirken. Artikel 15 werde in Ungarn so aufgefaßt, daß die bisherige Tarifpolitik im vollen Umgänge sortbestehen solle. Es gehe das aus der zweifellos vom ungarischen Handelsminister Baroß verfaßten, dem ungarischen Unterhaus« zuge gangenen Denkschrift über die Verträge hervor. Er habe darüber mit dem Eisenbahnminister von Thielen gesprochen, der ihm gesagt, daß unsere Gesetzgebung nicht gestatte, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, daß ein solcher Versuch nach Lage der Dinge auch ohne die gewünschte Wirkung sein würde. Der Vertrag werde in wenigen Tagen mit über wältigender Mehrheit von diesem Hause angenommen sein. Er wolle wenigstens noch rechtzeitig auf die Gefahren Hinweisen, denen wir entgegengehen. Herr Richter sehe in seiner freisinnigen Zeitung den Wirkungen der Handelsverträge auch nicht so optimistisch entgegen als Herr Rickert. Abg. Schrader (freis.): Wenn durch das österreichische Refaktienwesen unsere Zollpolitik nichtig gemacht werden könne, wie Graf Kanitz be hauptete, so wäre das ja ein Grund mehr, diese Zollpolitik aufzugeben. Die Berner Konvention werde übrigens den internationalen Verkehr aus reichend vor dem Refaktien-Unwesen schützen. Ein großer Teil der österreichisch-ungarischen Bahnen befinde sich bereits in Staatsverwaltung, andere gingen der Verstaatlichung entgegen. Man dürfe doch der österreichischen Regierung nicht die mala Mo8 zutrauen, durch Refaktien die Wirkung ihrer vertragsmäßigen Zugeständnisse illusorisch machen zu wollen. Mit dem Handelsverträge sei Alles das erreicht, was auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens überhaupt erreicht werden konnte. Im Allgemeinen hätte er gewünscht, daß unsererseits weitere Zuge ständnisse gemacht worden wären, um weitere Zu geständnisse zu erlangen. Aber er würde mit seinen Freunden, wenn auch kühlen Herzens, den Verträgen zustimmen als erster Schritt auf der Bahn zur vollen Handelsfreiheit. Abg. Möller (nl.): Die Eisenbahntariffrage sei in einer freien Kommission erörtert worden, nachdem seine Freunde gleichfalls Bedenken in dieser Beziehung gehabt. Nach der stattgefundenen Er örterung könne er aus § 15 keinen Grund zur Ab lehnung der Verträge herleiten. Abg. v. Kardorff (Rp.) teilt die Bedenken Möller's, gegen die geheime Refaktion schütze die Berner Konvention nicht. Wir befinden uns mit Biere in Italien nicht höher versteuert weiden als dortige Biere. Abg. Freiherr v. Stauffenberg (freis.) hätte gleichfalls gewünscht, daß man für die Biere bessere Eingangsbedingungen in Italien ge schaffen hätte. Abg. Dr. Orterer (Centr.) bittet eben falls um mögliche Beförderung der deutschen Bier ausfuhr. Der deutsch-italienische Vertrag wird mit dem dazugehörigen Tarif genehmigt, ebenso der deutsch belgische Vertrag nach unwesentlicher Debatte. . ' Präsident v. Levetzow teilt mit, daß der Prinzessin Friedrich Leopold heute früh ein Sohn geboren ist und giebt der freudigen Teilnahme des Hauses an diesem Ereignis Ausdruck. Ferner spricht der Präsident dem Abg. Dieden (Centr.) die Glück wünsche des Präsidiums zu seinem 81. Geburtstage aus. Der Präsident schlägt dann als Tagesord nung für die morgige Sitzung erste bez. zweite Beratung der Patent- und Musterschutzkonvention mit Oesterreich und zahlreicher Petitionsberichte svor. Abg. v. Kardorff (Rp.) beantragt mit Rücksicht auf den Wunsch der Regierung und die Majorität des Hauses, die Verträge noch vor Weih nachten erledigt zu sehen, die dritte Beratung der Verträge auf die morgige Tagesordnung zu setzen. Abg. v. Massow (kous.) erklärt sich Namens derjenigen seiner politischen Freunde, welche Gegner der Vorlage sind, mit dem Antrag v. Kardorff ein verstanden. Der Antrag v. Kardorff wird gegen die 1 Stimme des Abg. Liebermann v. Sonnenberg an genommen. Lage-s-fchtchte. * — Lichtenstein. Professor Böning aus Dresden hat im Saale zum Golden Helm hier am Sonntag und Dienstag seine Thätigkeit auf dem Gebiete der Zauberei entwickelt und zwar mit einem Geschick, mit einer Fertigkeit und Sicherheit, die Jedem frappieren muß. Sein Programm ist ein sehr reichhaltiges, seine Ausstattung des Theaters wie das ganze Arrangememt sind geschmackvoll und elegant, von seinen Vorführungen verdient besonders die Bauchsprache und die Enthauptung erwähnt zu werden, die die Zuschauer in Erstaunen setzt. Der Besuch war leider nur ein schwacher; vielleicht be kommt er heute Sonnabend und morgen Sonntag ein volles Haus. * — Die 56. Ziehungsliste der Königl. Landes kultur-Rentenbank, Termin Weihnachten 1891, liegt in der Expedition dieses Blattes zur Einsichtnahme aus. * — Man klagt fast ausnahmslos überden schlechten Gang des Weihnachtsgeschäfts. Noch kein Jahr hat in allen Branchen so geringer Umsatz stattgefunden, als in diesem Jahre. In allen Kreisen legt man sich bei den Einkäufen äußerste Reserve auf oder entnimmt die Waren auf Kredit. Mannigfach sind die Erklärungs« gründe für den schwachen Absatz. Der Eine bringt denselben mit der ungünstigen Witterung, der Andere mit der Verteuerung aller Lebensmittel und den da durch bedingten Beschränkungen in Zusammenhang. Viele Geschäfte, die in einem flotten Weihnachtsge schäft noch einen Hoffnungsankcr erblickten, werden nach Neujahr schwer zu laborieren haben. * — Das im Grundbuche auf den Namen des Strumpfwirkers August Theodor Franke eingetragene, ortsgerichtlich auf 9250 M. —- geschätzte Grundstück
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