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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189205052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18920505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18920505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-05
- Monat1892-05
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.05.1892
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Georg, androck, ermann r Laal, virt, 56 «ergarb. Arno . LOT., templer, SS I. Lilhelm Arthur, , Rüs- 6 I. 9 n be tt Wert cutsch- nachten t, daß unsere am zu Süden >en er- üeselbe mOri» n hat. Wir ieliach r Zeit ichten. Mai. «läge lm. i. Ihr V se. lein- z tritt « i« LS, hl u er- rttes. idorf irend )urch urde, Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GcWfts-AMMl für Kchnimf, Ködlih, Ktrnsdirß Wsdors, LI. Egidien, Heimilheort, MiritiiM u. Mülsen. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. >— 42. Jahrgang. —— — — Nr. 103. Donnerstag, den 5. Mai 1892. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark SS Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie Sie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaitene Korpuszcile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BeklMUtrmchMg, die bevorstehende Pferde-Vormusterung betr. Unter Bezugnahme auf die von der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Glauchau unterm 1. April d. I. erlassene Bekanntmachung werden die hiesigen Pferdebesitzer noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Vor musteruug der Pferde aus Lichteustei« Freitag, den 6. Mai d. I., vormittags LL Uhr auf dem Marktplatze zu Calluberg stattfindet. Jeder Pferdebesitzer ist verpflichtet, seine sämtlichen Pferde, mit Ausnahme a. der Fohlen unter 4 Jahren, 5. der Hengste, 6. der Stuten, die entweder hochtragend sind oder noch nicht länger als 14 Tage abgefohlt haben, ci. der Pferde, welche auf beiden Augen blind sind, s. der Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tage arbeiten, bei Vermeidung sofortiger zwangsweiser Vorführung und außerdem eintretender Geldstrafe von 10 bis 50 Mark der an dem bezeichneten Orte anwesenden Vormusterungs-Kvmmission zur Musterung vorzuführen. Befreiungsgründe im Sinne von o und o sind durch eine von der Orts behörde ausgefertigte Bescheinigung nachzuweisen. Im Uebrigen sind von der Vorführung der Pferde befreit: 1. Beamte im Reichs- oder Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienst gebrauch, sowie Aerzte und Tierärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufs notwendigen Pferde, 2. die Posthalter hinsichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten kontraktmäßig gehalten werden muß. Die Vorführung der Pferde hat blank, d. h. ohne Geschirre und Sattel zeug zu erfolgen. Lichtenstein, am 4. Mai 1892. Der Rat zu Lichteusteiu. Fröhlich. doch festgestellt, daß man sich der Person des nor wegischen Landschaftsmalers Hjorth versichert hatte, dem bei den erheblichen Summen, die er gestohlen hat, die Spitzbübereien augenscheinlich ergiebiger als seine Kunst gewesen sind. In zahlreichen deutschen Städten wurden diesem „Künstler" Hoteldiebstähle nachgewiesen. Das Landgericht verurteilte ihn gestern zu 8 Jahren Gefängnis und 6 Wochen Haft. Ver hängnisvoll wurde für Hjorth besonders ein Kalender, in dem er genau über seine Hotelbesuche und über die falschen Namen, die er sich jeweilig beigelegt, Buch geführt hatte. — Dresden, 4. Mai. Auf dem böhmischen Buhnhof trifft morgen früh 7 Uhr eine originelle Reisegesellschaft ein. Dieselbe (im Ganzen 59 Per sonen) hat von San Franzisko eine Reise durch ganz Europa angetreten, auf der sie auch Dresden einen mehrtägigen Besuch abstattet. Die aus Herren und Damen bestehende Gesellschaft nimmt im Hotel Bellevue Wohnung. In den letzten Wochen besuchte sie Konstantinopel und Budapest rc. Morgen bringt sie ein Extrazug von Nürnberg nach hier. Das Auf fallendste an der Gesellschaft, die später von Dresden nach Berlin geht, ist der Umstand, daß sie meist aus sehr alten Herrn und Damen besteht; einer der Führer der Expedition ist ein 80jährtger Herr, Namens Holder, und die jüngste Person dieser interessanten Gesellschaft ist Miß Butler aus Lawrence, 24 Jahre alt, sehr hübsch, deren Papa eine Anzahl von Mil lionen besitzen soll, die wir in Europa nicht einmal aussprechen können. Die Gesellschaft ist ungeheuer distinguiert, nach europäischen Begriffen aber von einer gespensterhaften Langeweile. Denn, so merk würdig es auch scheinen mag, die Mehrzahl derselben war, trotzdem sie sich mit einander drei Monate auf der Reise befinden, einander so fremd geblieben, daß sie kein Wort mit einander sprechen und kommen und gehen, ohne sich zu begrüßen. Die Herrschaften scheinen auch zumeist amerikanischen Mäßigkeitsver einen anzugehören, denn mit Ausnahme eines stein alten Greises, der sich bisweilen ein Gläschen Champagner zu Gemüte führt, und einer Dame, die ein Glas Bier schlürft, trinken Alle nur Wasser. Die Herrschaften führen einen eigenen, auf das Komfor tabelste eingerichteten Eisenbahnzug mit sich, und Jeder von ihnen hat für die Reise 1250 Dollars ihrem Führer, dem 80jährigen Herrn, cingehändigt. Natürlich werden sich die Kosten bedeutend höher stellen. Von Dresden aus sind mehrere Partien geplant. — Die 4. diesjährige öffentliche Bezirksaus schuß-Sitzung findet Mittwoch, den 11. Mai 1892, nachmittags 3 Uhr, im Verhandlungssaale der König!. Amthauptmannschaft in Glauchau statt. — Marienthal, 2. Mai. Herr Hilfsgeist licher Hase allhier ist zum Pfarrer in Heinrichs- ort bei Lichtensteins. gewählt worden. — Werdau, 1. Mai. Einen merkwürdigen Zustand bietet der Ort Hilbersdorf in der sächsischen Enklave Liebschwitz. Derselbe hat eine Kirche und Tagesgeschichte. * — Lichtenstein. Es sind mehrfach Zweifel da rüber aufgetaucht, wann die in der Gewerbeordnungs novelle vom 1. Juni 1891 enthaltenen Bestimmungen über die Sonntagsruhe in Kraft treten. Zur Aufklärung bemerken wir daher, daß die Novelle zwar im Großen und Ganzen am 1. April d. I. in Kraft getreten ist, daß jedoch die Festsetzung des Zeitpunktes, an welchem die Bestimmungen derselben über die Sonntagsruhe in Kraft treten, Kaiserlicher Verordnung Vorbehalten worden ist. (Eine Kaiserliche Verordnung vom 28. März d. I. setzt nun diesen Zeitpunkt auf den 1. Juli d. I. fest. Von da an wird also die Einschränk ung des Gewerbebetriebs insbesondere des Handels gewerbes an den Sonn- und Festtagen jn Geltung treten). Inzwischen sind die zur Durchführung jener Bestimmungen erforderlichen Maßnahmen durch die Behörden zu treffen. * — Nach ß 1 des sächsischen Pferde-Aushebungs- Reglements vom 15. Oktober 1886, hat zur Er haltung einer Uebersicht über den Pferdebestand im Lande in der Regel von 10 zu 10 Jahren eine Vormusternng der sämtlichen Pferde staltzusinden. Laut ministerieller Anordnung hat die vorschrifts mäßige Pferdevormusterung in diesem Jahre statt zufinden und zwar: Am 6. Mai früh 8 Uhr auf dem Marktplatze zu Calluberg die Pferde aus Bernsdorf, Calluberg, Hohndorf und Kuhschuappel; 9 Uhr die Pferde aus St. Egidien und Rödlitz; 10 Uhr die Pferde aus Gersdorf, Heinrichsort und Rüsdorf; 11 Uhr die Pferde aus Hermsdorf, Lichtenstein und Lobsdorf. Jeder Pferdebesitzer ist verpflichtet, seine sämtlichen Pferde, mit Ausnahme a. der Fohlen unter 4 Jahren, b. der Hengste, o. der Stuten, die entweder hochtragend sind oder noch nicht länger als 14 Tage abgefohlt haben, cl. der Pferde, welche auf beiden Augen blind sind, 6. der Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tage arbeiten, bei Vermeidung sofortiger zwangsweiser Vorführung und außerdem eintretender Geldstrafe von 10 bis 50 Mk. zu der angegebenen Zeit der an dem bezeichneten Orte anwesenden Vormusterungs- Kommission zur Musterung vorzuführen. Befreiungs gründe im Sinne von o bis o sind durch eine von der Ortsbehörde ausgefertigte Bescheinigung nachzu weisen. Im Uebrigen sind von der Vorführung der Pferde befreit: 1. Beamte im Reichs- oder Staats dienste hinsichtlich der zum Dienstgebrauch, sowie Aerzte und Tierärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufes notwendigen Pferde, 2. die Posthalter hinsichtlich derjenigen Pserdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten kontraktmäßig gehalten werden muß. Die Vormusterung der Pferde wird ortschaftsweise in der Reihenfolge stattfinden; die Pferde find blank, d. h. ohne Geschirre und Sattel zeug vorzuführen. Nach erfolgter Vormusterung werden sämtliche Pferde wieder entlassen. * — Als ein wichtiger Gedenktag der sächsischen Geschichte ist zu erwähnen, daß am 3. Mai 1867, also vor 25 Jahren, der sächsische Landtag die Ver- faffung des Norddeutschen Bunkes annahm. * — Die Geschäftsräume der Königlichen Amts hauptmannschaft in Glauchau bleiben wegen Rei nigung am Freitag und Sonnabend, den 6. und 7. Mai, für nicht dringliche Sachen geschlossen. * — Gersdorf, 3. Mai. Als ein Opfer des Konkurses der Spar- und Kreditbank in Glau chau ist ein hiesiger Einwohner zu bezeichnen. Der selbe sollte ebenfalls eine Rate von 7000 Mark be zahlen; aus diesem Anlaß gelangte sein Besitztum zur Versteigerung; er glaubte, diesen Verlust nicht verschmerzen zu können, und nahm sich durch Er schießen das Leben. Leider ist das nicht der einzige Selbstmord, welcher den Leitern des in Rede stehen den Kreditinstituts zur Last fällt. * —np Ortmannsdorf, 3. Mai. Heute vor mittag in der 11. Stunde wurde unserm Ort eine große Ueberraschung dadurch zu teil, daß aus Lang hessen beinahe gegen 30 Geschirre zur Abholung unseres treuen Seelsorgers, welcher von hier ab gerufen und heute nach dort übersiedelte, eintrafen. Der Scheidende war durch die Liebe, die viele Be wohner des Ortes durch Huldigungen und Ehren bezeugung, Schmückung der Equipage ihm und seiner Familie kund gaben, gerührt. Ein freundliches An denken mit dem Wunsche besten Wohlergehens wurde beim Lebewohl ihm und den Seinigen zugesichert. — Am 11. Mai wird eine vollständige Mond finsternis abends kurz nach 10 Uhr eintreten. Die- felbe ist in ganz Europa, Afrika und Nordamerika, auf dem Indischen und Atlantischen Ozean, sowie in den westlichen Teilen von Asien und Australien sichtbar. — Am 3. Mai früh ist unser geliebtes Königs paar in unser Sachsenland aus Italien, wo Höchst- dasselbe Erholung suchte, gekräftigt zurückgekehrt. Herr Transportdirektor Winkler ist bis zur Landes grenze entgegengefahren, um von da ab die Leitung des königlichen Extrazugcs zu übernehmen. Auf der Rückreise hatten die Majestäten dem Württembergischen Königspaar in Stuttgart Besuche abgestattet. — Dresden, 1. Mai. Das Hotelgespenst. Vor längerer Zeit wurde hier ein gefährlicher inter nationaler Hoteldieb festgenommen. Derselbe Pflegte als vornehmer Herr aufzutrcten, in den besten Hotels zu wohnen und durch seine anheimelnde Liebenswür digkeit und vortreffliche Unterhaltungsgabe allen Gästen der angenehmste Gesellschafter zu sein. Des Nachts jedoch huschte er lautlos in dunklen Trikots durch die Hotelgänge, eifrig nach unverschlossenen Schlafzimmern suchend. In diese schlich er sich ein und stahl den Gästen die Börsen. Diese „Kunst" scheint der Spitzbube ganz gewerbsmäßig betrieben zu haben, denn der Mann in schwarzen Trikots tauchte vor etwa einem Jahre als Hotelgespenst in zahlreichen deutschen Städten auf. In Dresden ereilte den Gau ner endlich sein Schicksal. Obwohl derselbe beharr lich leugnete, so wurde durch die Voruntersuchung
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