Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189304118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18930411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18930411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-11
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.04.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MMiMchMW ! früher Wochen- und NachrichtMait zugleich KtHistr-KPtiztt für Hchndsrf, Müh, Kkrnsdsrf, Msdorf, St. Egiditn, KemrichMt, Meritll,« s. Mülsen. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. Nr. 82. Dienstag, den 11. April 1893. Dieses Blatt erscheint tägliHaützer'Sonn- uni Festtags) abends fiir den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelke Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die biergespaliene Korpüszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Tie NM eüttretmsm FsrMwMgsschüler haben slch Mittwoch, den 12. April, «achm. 1 Uhr mit Feder und Pa pier versehen in Nr. « des HauptschuLgebäudes zu versammeln. Der regelmäßige Unterricht der Fortbildungsschule beginnt Montag, den I?« April für Kl. IX, Kl. I und Kl. III und Mittwoch, den 1». April für Kl. II. Lichtenstein, den 6. April 1893. Die Schuldirektiom P oenicke. KoNkursverfahreK. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Handelsfrau Maris verehel. Weidler in Lichtenstein wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Lichtenstein, den 5. April 1893. Königliches Amtsgericht. Gehler. MMlichtk Mittwoch M SomMm!1—MM. TKMsAAfchßchW. * — Lichtenstein, 10. April. Die diesjährige Prüfung der Web- und Wirkfchule, sowie die Ent lassung der abgehenden Schüler aus derselben fand gestern Sonntag nachmittag in den Schnliokaliiäten des Rathauses statt. Auf die ergangene öffentliche Einladung des Ausschusses genannter Schule hatten sich außer den Schülern und deren Angehörigen, städtische Behörden, mehrere der Herren Bürgerschul iehrer, Industrielle aus Lichtenstein, Callnberg und Umgebung, sowie zahlreiche Freunde und Gönner der Anstalt eingefunden. Sämtliche Web- und Wirkstühle, auch der mechanische Webstuhl, befanden sich während der beiden Prüfungsstunden in voller Thätigkeit und wurden die geehrten Besucher von den Lehrern auf das Eingehendste in allen Details unterrichtet. Die ausgelegten Zeichnungen und Bücher der Schüler waren mustergiltig und zeigten von höchst erfreulichen Fortschritten. Gegen 4 Uhr, nach Schluß der Prüf ung, ergriff der Vorstand der Web- und Wirkschule, Herr StadträL Beyerlein, das Wort und wies in entsprechenden Worten auf das abgelaufene Schuljahr hin, dankte der Staatsregierung, den Stadtvertretungen beider Städte, sowie den Freunden der Schule für die derselben bewiesene Unterstützung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Wohlwollen, welches bisher der Anstalt entgegen gebracht worden sei, auch in Zukunft erhalten bleiben möge. Ferner sprach der Vorstand den Leitern und Lehrern den Dank und die Anerkennung aus für ihre Liebe und Aufopferung, mit welcher sie ihr Amt ver waltet hatten und richtete sodann noch herzliche Worte der Ermahnung an die Schüler. Hierauf folgte die Verteilung der Prämien als Auszeichnung und An erkennung des Fleißes und der guten Führung. Von den Webschülern erhielten selbige: E. O. Merkel, E. O. Groß, Em. Plättle, E. M. Franke, O. F. Hörnig, I. P. Blum und von den Wirkjchülern: H. G. Kohlschmidt, A. L. Zschoche, F. H. Böggel. Sodann wurde auch des Fleißes einzelner Schüler durch Namensaufruf derselben lobend gedacht und zwar von den Webschülern: M. Herchert, P. Günther, Wilh. Kirsch, R. Zimmermann, von den Wiikschülern: P. O. Walter, Cl. H. Vogel, P. Herbelt, E. R. Athner, E. P. Machold; außerdem F. H. Kirsch, L. P. Kirsch, E. R. Friedrich, I. A. Staudte, M. M. Müller, W. E. Schönfeld, H. Zesch. Die durch Prämien und Namensaufruf ausgezeichneten Schüler waren sichtlich erfreut und nahmen mit Worten des Dankes die wertvollen und höchst praktischen Geschenke entgegen. Herr Stadtrat Beyerlein verlas hierauf die zu entlassenden Schüler, richtete an dieselben die eingehende Mahnung, daß sie trotz bereits beendigter Schulzeit die Anstalt auch fernerhin besuchen könnten, um ihr Wissen in praktischer und theoretischer Hinsicht immer noch besser zu vervollständigen. Zum Schluß nahm Herr Stadtrat Beyerlein Abschied von der Schule und übertrug sein Amt dem nunmehrigen Vorstand, Herrn Emil Pampel. — An die Eltern und Lehrherren sei auch an dieser Stelle die dringende Bitte gerichtet, ihre Kinder und Lehrlinge der Web- und Wirkschule zuzuführen. * — Bei Beginn des neuen Schuljahres erfolgte an hiesiger Schule unter entsprechender Feier die Ein weisung eines neuen Hilfslehrers, Herrn Schmidt aus Meerane, an Stelle Herrn SchelligS, der einem Rufe nach Leipzig gefolgt ist. * — In dem Concert, welches Herr Kantor Kreher im Verein mit Fräulein Anna Hansch heute Dienstag abend 8 Uhr im Schützenhause zu Lichten stein (nicht im Gasthof zum Helm) veranstaltet, wird bekanntlich ein hervorragender Gesangskünstler Leip zigs, Herr Emil Pinks, Mitwirken. Nachstehende Kritik über sein Können wird deshalb lebhaftem Interesse begegnen. Der äußerst strenge Kritiker der „Leipziger Zeitung" äußert sich über sein mehrmaliges Auftreten un Leipziger Gewandhaus, jenem Kunst- institut, in welchem aufzutreten nur für berufene Künstler die Möglichkeit vorhanden ist, unter Anderem: „Zwischen den Jnstrumentalvorträgen sang Herr Emil Pinks „Abendempfindung" von Mozart (siehe Pro gramm) und „Adelaide" von Beethoven und bewährte in allen Punkten jene gesangliche Tüchtigkeit, welche wir bereits bei feinem kürzlichen zweimaligen Auf treten im Gewandhaus (Aufführung von Schumanns „Faustscenen" und Rubinsteins „Moses") hervorzu heben Gelegenheit hatten. Die echt künstlerische Ver wertung seines trefflichen, wohlgeschulten Organes, sein überaus sympathischer, warm und edel empfundener Vortrag, seine in jeder Hinsicht musterbafte Dekla mation sicherten ihm einen vollen, großen Erfolg." Bei Gelegenheit der Aufführung der IX. Lxmpiionio von Beethoven äußert sich der Kritiker: „Herr Emil Pinks befriedigte durch die wohlgelungene Durchführ ung der schwierigen Partie allgemein; das klippen reiche Quartett vom „sanften Flügel" glückte ganz vortrefflich." Von der am 4. März vom Riedel verein unter Prof. Dr. Kretzschmar veranstalteten Aufführung von Händels großartigem Ovatorium: „Israel in Aegypten" schreibt der Kritiker: „Die Solisten leisteten alle ohne Ausnahme Vorzügliches. — Herr Emil Pinks führte alles, was er zu singen hatte, in hocherfreulicher Weise durch und bewies insonderheit durch die ganz ausgezeichnete Wiedergabe der schwierigen Arie: „So sagte der Feind" mit ihren klippenreichen Passagen in schnellem Tempo, daß er sich zu einer beachtenswerten Höhe künstlerischer Leistungsfähigkeit emporgearbeiket hat." Hoffentlich werden alle Kunstliebende ohne Ausnahme dieses Concert besuchen! *— Der diesjährige Gauturntag des Niedererz- gebirgischeu Gaues findet nächsten Sonntag, den 16. April, von vorn:, stell Uhr an im Saale des Gast hofs zum „goldnen Adler" in Callnberg statt. Die Vereine dieses Gaues haben hierzu bis zu 100 steuernden Mitgliedern zwei Abgeordnete, für je weitere 50 einen mehr zu entsenden. Die Tagesord- ordnung ist eine umfangreiche und umfaßt folgende Punkte: 1) Feststellung der Anwesenheitsliste. 2) Ge schäftsbericht des Gauvertreters, des Gauturnwarts, des Kassenwarts und des BücherwartS. 3) Wahl sämtlicher Gauturnratsmitgljeder. 4) Feststellung der Gausteuer. 5) Richtigspiechung der Lichtevsteiner Gaufestrechnung. 6s Bericht über die erste Gauver- treter« und achte Gauturnwarts - Versammlung in Dresden. — Trotzdem das neue Schulgesetz nun schon seit 19 Jahren besteht, scheinen doch die wichtigen Bestimmungen über die Schulversäumnisse noch keines wegs allen Eltern und Lehrherren genügend bekannt zu sein, sonst würden sich dieselben gewiß nicht wieder holter Uebertreturg schuldig machen und sich der daraus folgenden Bestrafung aussetzen. Ueber die Verpflichtung bezüglich des Schulbesuches heißt es in Z 5, Abs. 1 und 2 des Schulgesetzes: „Die Eltern und Erzieher sind verbunden, schulpflichtige Kinder zum regelmäßigen Besuche der Schulstunden anzu halten". — „Lehrherren, Dienstherrschaften und Ar beitgeber haben ihren Lehrlingen, Dienern und Ar beitern, die zum Besuche der Fortbildungsschule nötige Zeit einzuräumen, sie auch dazu anzuhalten". — Als Enttchukdigungsgrund für Schulversäumnisse „gilt im allgemeinen nur Krankheit der Schüler und bedenkliche Krankheit in der Familie". Hieraus folgt, daß in allen anderen Fällen eine Unterrichtsversäumnis weder Eltern und Erzieher, noch Lehrherren und Arbeitgeber selbst eine Entschuldigung und damit auÄ eine Strafbefreiung bewirken können, sondern daß dies nur die Schule bez. die Schuldirektion zu thun vermag. Viele Eltern und Lchrherren glauben gemrg gethan zu haben, wenn sie dem Lehrer ein Briefchen oder ein Zettelchen des Inhalts gesandt haben: „Mein Kind (Lehrling) kann heute nicht zur Schule kommen, da wir verreisen, Besuch, Schwein-- schlachten, dringende Arbeit, einen notwendigen Gang re. haben". Sie sind damit, auch wenn dieser Zettel schon vor deui versäumten Unterrichte zum Klassenlehrer gelangt ist, durchaus nicht straflos, denn diefe Versäumnisse sind ein Verschulden, da das Gesetz sagt: „Die Erlaubnis zum Wegbleiben eines Kindes (Fortbildungsschülers) aus der Schule ist in der Regel vorher zu erbitten". Hieraus folgt für Eltern und Lehrherren : 1. Eingetrctene Erkrankung, welche am Schulbesuche hindert, ist sofort dem Klassenlehrer anzuzeigen. 2. Für Versäumnisse aus anderen Gründen ist vorher Erlaubnis zu erbitten. — Für Lehrherren und Arbeitgeber ist außerdem Z 120, Abs. 2 der Gewerbeordnung verpflichtend. — Das Königl. Sächsische Ministerium des In nern hat mittels Verordnung angcordnet, daß im Jahre 1893 die landwirtschaftliche Bodsnbenutzung ermittelt werde, wozu für jeden Ort bis spätestens zum 10. Juni d. I. je zwei Druckexewplare des Er- hebungsformulares durch die betreffenden Behörden den Gemeinden rc. zugesendet werden. Die ausge füllten Formulare sind seitens der Stadträte direkt dem Statistischen Bmeau des Königl. Ministeriums, seitens der Gemeindevorstände aber an die betreffen den Amtshauptmannschaften bis zum 15. September laufenden Jahres einzusenden. — Die jetzt aus dem „Vorwärts" in ver schiedene Blätter übergangene und dabei auch von uns berücksichtigte Notiz von einem „lieblichen Schnitzer" der Riesaer Kircheninspektion — es sollte dortselbst der 25 Jahre alte Sozialdemokrat Find eisen in einem amtlichen Schriftstück aufgefordert worden sein, sich bis zum 16. April mit seiner 62- jährigen Schwiegermutter kirchlich trauen zu lassen, andernfalls man gegen ihn das durch Kirchengesetz vom 1. Dezember 1877 angeordnete Verfahren ein- leiten würde — hat laut einer seitens des Stadtrates zu Riesa veröffentlichten Mitteilung in keiner Weise einen tatsächlichen Untergrund, wie überhaupt der in der erwähnten Notiz genannte Findeisen dem Stadt- rote und der Kircheninspektion zu Riesa gar nicht be kannt ist. Gegen den Redakteur des „Vorwärts" wird daher von Riesa aus Strafantrag wegen Be leidigung gestellt. — Herr Oberst Eras verließ am Donnerstag abend die Stadt Glauchau. Die große Anzahl Derjenigen, welche sich zum Abschied am Bahnhofe eingefunden hatten, sprach am eindringlichsten für die Beliebtheit, welche sich Herr Oberst Eras durch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite