Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189310011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18931001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18931001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-01
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.10.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MnljMMMTWW ' Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GtsWs-AMiztt flr Hohadorf, Wlih, Arnsdorf, Modoch Lt. Egidirn, Krinrilhsort, Maritim n. Miilst«. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. Nr. 229. Sonntag, den 1. Oktober 1893. Dieser Blatt erscheint täglich <außer Sonn» und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 26 Pf. — Einzelüe Nummer 10 Pfennige. —> Nestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postvoten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltenk Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Die Staatseinkommenstetter für II. Termin, Landrenten „ HI. „ und Brandkaffen-eiträne „ II. „ sind bis längsteKs zum 21. Oktober 1893 anher zu bezahlen. Stadtsteuereimlahme Lichtenstein, am 30. September 1893 Tagesgefchichte. *— Lichtenstein. In der jetzigen Pflaumen- zeit machen wir darauf aufmerksam, daß der Inhalt der Pflaumenkerne sehr gesundheitsschädlich ist, sie enthalten bekanntlich Spuren der so äußerst giftigen Blausäure. — Es ist eine nicht wegzuleugnende keineswegs erfreuliche Thatsache, welche auch im Verkehr mit der Oberbehörde mehrfach zu Tage tritt, daß solche Personen, welchen durch das Vertrauen ihrer Mit bürger ein Amt in ihrer Gemeinde — sei es in der Stadt oder auf dem Lande — übertragen worden ist, oft mit denjenigen gesetzlichen Bestimmungen nicht vertraut sind, durch welche die Verfassung des Staates wie auch der Gemeinde in deren Dienst sie stehen, geregelt ist. So sind z. B. auch bei uns in Sachsen die Kgl. Sachs. Verfassungsurkunde, die Revidierte Städteordnung und Städteordnüng für mittlere und kleine Städte, sowie dis Landgemeindeordnung den Personen zum größten Teile unbekannt, welche eigent- lich durch ihre Aemter Veranlassung haben sollten, sich mit diesen gesetzlichen Bestimmungen genau be kannt zu machen. Wenn für manchen die Anschaf fungskosten der betr. Gesetze nicht unerheblich er schienen sind, so kann dieses den Textausgaben gegen über zweifellos nicht mehr geltend gemacht werden, welche von der Verlagsbuchhandlung von C. G. Roßberg in Frankenberg veranstaltet worden sind. Trotz ihrer guten Ausstattung kostet die Verfassungs urkunde des Königreichs Sachsen" nur 40 Pfg., die „K. S. Revidierte Städteordnung und Städteord nung für mittlere und kleine Städte", sowie die „K. S. Landgemeindeordnung" je nur 30 Pf., bei Bezug von Partien von 25 Stück an gestalten sich die Preise noch niedriger. Hoffentlich nimmt die eine oder die andere Gemeindeverwaltung hieraus Veranlassung — eventuell gemeinsam mit der Nachbargemeinde — eine Bestellung auf eine größere Anzahl des für sie in Betracht kommenden Gesetzes zu bewirken. Die Ver fassung und Städteordnung werden seit Jahren schon von vielen Stadtverwaltungen allen neu verpflichteten Bürgern in die Hand gegeben. Gleich empfehlenswert dürste es sein, auf dem Lande die „Landgemeindeord nung" (durch Verteilung in jedes Anwesen) den Orts bewohnern zugänglicher zu machen. — Die Vergütung der von den Gemeinden resp. Quartierwirten innerhalb der Amtshauptmann schaft Glauchau für den Monat Sept, an Militär pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt für 50 Ko. Hafer 10 M. 40 Pf., für 50 Ko. Heu 8 M. 40 Pf. und für 50 Ko. Stroh 3 M. 68 Pf. *- Mülsen St. Jakob, 28. Sept. Der hiesige Handelsmann Gustav Regel wurde gestern von schwerem Unglück heimgesucht. Als derselbe im Begriff war, in Niedermülsen Pflaumen abzunehmen, fiel er von der Leiter herab und brach einen Oberarm. — Leipzig. Seit einer Reihe von Jahren bekundet sich auf dem Gebiete deS Heilwesens eine Reformbestrebung, deren Bedeutung eine immense Tragweite anzunehmen verspricht. Es handelt sich dabei um nichts Geringeres, als um die gänzliche Beseitigung sämtlicher Arzneimittel aus dem Bereiche des HeilschatzeS. In erster Linie hat sich der Natur- arzt LouiS Kuhne hier das Verdienst erworben, die arzneilose Heilweise weiter vervollkommnet und ein System entdeckt zu haben, mit dem auf die einfachste ' Weise selbst die schwierigsten Krankheitsfälle zu heilen find. Sein epochemachendes Verfahren, durch da« Tausende von Medizinärzten aufgegebene Kranke noch geheilt wurden, begründet sich auf die Entdeckung und Nutzbarmachung eines bis jetzt noch unbekannt gewe senen Naturgesetzes und schließt den Gebrauch jeder Arznei, sowie operative Eingriffe aus. Es besteht außer im Gebrauch des Wassers in verschiedenen Anwendungsformen auch in besonderen dem Körper zustande jedesmal angepaßten, diätetischen und anderen gesundheitsfördernden Vorschriften. Die Kranken untersuchung geschieht auf eine neue, von ihm ent deckte und erprobte, untrügliche Art, nämlich durch Gesichtsausdruckskunde. Durch diese neue Diagnose kann man selbst die verborgensten inneren Leiden mit weit größerer Sicherheit erkennen, als dies durch das übliche Behorchen und Beklopfen jemals möglich war. Von besonderer Wichtigkeit ist dieses neue Verfahren für Frauen und Mädchen, da alle lästigen örtlichen Untersuchungen sortfallen. Die bei weitem größte Bedeutung dieser Diagnose liegt aber darin, daß man auch alle, selbst die kleinsten Krankheitsan- lagen durch sie erkennen kann, so daß sich schon Viele Jahre vorher feststellen läßt, ob Anlage zu Herzleiden, Leberleiden, Lungenschwindsucht, Wassersucht usw. vor handen ist, ehe der betreffende Patient selber eine Ahnung davon hat. Hat man auf diese Weise die Disposition zu solchen Leiden erkannt, so ist es mög lich, dieselben durch dieses Verfahren zu beseitigen, noch ehe es zur eigentlichen Krankheit kommt. Bereits in allen Erdteilen hat dieses Heilverfahren begeisterte Anhänger gefunden und sind die einschlägigen Schriften bereits in 8 Sprachen erschienen, was wohl den Wert dieses Verfahrens allein schon zur Genüge charak terisiert. Wer sich also über dieses neue Heilver fahren näher unterrichten und bei sich und seiner Familie über alle Krankheitsfälle und deren Heilung Aufschluß haben will, dem empfehlen wir mit gutem Gewissen das Lesen dieser populären Schriften, die direkt vom Verfasser oder durch jede Buchhandlung zu beziehen sind. — Chemnitz, 29. Sept. In einem Grund stücke der Ostvorstadt hatten heute, Freitag, Vormit tags Auspassirende den verschlossen gewesenen Thor- weg offen gelassen. Der im betreffenden Grundstücke frei umherlaufende Hund sprang durch die vffenste- hende Einfahrt heraus auf die Straße und einem in demselben Augenblick vorübergehenden achtjährigen Mädchen auf den Rücken, wobei er dem armen Kinde durch einen Biß in den Hinterkopf eine gegen 3 ona große Wunde beibrachte. Das verletzte Mädchen mußte sofort in ärztlicheBehandlung genommen werden. — Waldenburg, 28. Sept. Das „Schönb. Tagebl." schreibt: Seit dem vorigen Jahre macht sich auf den Blättern der Kirsch- und Birnbäume hier eine äußerst gefräßige, dunkelbraun gefärbte Larve bemerkbar, die man für eine kleine Schnecke halten könnte, wenn sie nicht einen auffällig dicken Kopf hätte. Die Blätter werden mitten im Sommer plötzlich schwarz und dürr und fallen ab. Die Larve, welche in diesem Jahr infolge des trockenen Som mers besonders zahlreich auftritt und ganze Bäume verwüstet hat, ist diejenige der schwarzen Kirschblatt» Wespe und ist nur dadurch zu bekämpfen, daß sie einzeln totgedrückt wird. Geschieht dies nicht, so ist für nächstes Jahr eine noch viel größere Ver mehrung und dadurch die Vernichtung manches Obst baumes zu erwarten. — Klingenthal. Dem Wirt zur „Reichs grenze" in Markhausen (Böhmen) sind von dem be» rüchtigten Knecht Schimmer und einem Genossen am 15. September Abends, nachdem er aus der Gaststube gelockt worden war. Stichwunden meuchlings beige bracht worden. Die Wunden, besonders die im Ge sicht, verursachten starkes Wundfieber und ein hinzu» getretener Herzschlag führte Dölling's Tod herbei. Nachdem am Dienstag Nachmitag der Leichnam Döl- ling's durch drei Berzte im Beisein mehrerer Gerichts beamten des Kreisgerichts zu Eger und dreier Ge meinderatsmitglieder aus Markhausen sezirt und der SektionSbefund zu Protokoll genommen worden war, fand am Mittwoch Nachmittag die Beerdigung des Entschlafenen auf hiesigem Friedhof statt. — Friedebach bei Sayda. Ein hoffentlich nicht von ernsteren Folgen begleiteter Vorfall betraf in diesen Tagen den Gutsbesitzer Fürchtegott Kalt ofen. Derselbe war in der im Niederdorfe gelegenen Braun'schen Restauration zu Biere, woselbst er von dem Dachshunde des Gastwirts in die Hände und Arme gebissen wurde, wodurch in nicht langer Zeit Arme und Hände heftig anschwollen. Der genannte Hund hatte auch am nämlichen Tage die Katze seines Herrn, mit der er sich früher stets gut vertragen, er- bifsen und ein Mädchen eines Gutsbesitzers aus dem Orte ebenfalls verletzt. Um festzustellen, ob Toll wut vorliegt, ist der Hund erschossen und dem Be zirkstierarzte Mitteilung gemacht worden. — Verschiedene Blätter regen sich darüber auf, daß in Pegau den Militärvereins-Mitgliedern ver boten worden sei, am Begräbnisse eines Almosen» empsängers teilzunehmen. Die Nachricht ist in dieser Form unwahr. Der Bürgermeister hat lediglich die Begleitung mit Gewehr auf Grund gesetzlicher Be stimmung nicht gestatten können. So ist denn der Verein ohne Gewehr aber mit Fahne und Tambour, Mitgsgangen. Es ist keinerlei Mißton vorgekommen. Erst hinterher hat ein Leipziger Blatt den Fall auf Grund falscher Berichte aufgebauscht. — Zittau, 28. Sept. In nicht geringe Aufregung wurde gestern eine in der Karlstraße wohnende Familie versetzt. Im Wohnzimmer war eine Aufwartefrau, da die Familie sich beim Umzuge befindet, mit Einpacken von Sachen beschäftigt. Plötzlich kam die Frau mit allen Zeichen der Angst aus der Stube gelaufen und aus ihren Worten ging hervor, daß sich in dem Zimmer eine Kreuz otter befinde. Ungläubig ging der Hausherr dort hin, und zu seinem Schrecken sah er in der That das giftige Reptil auf dem Fußboden zusammenge ringelt liegen und dicht daneben sein zweijähriges Kind, welches ruhig, die drohende Gefahr nicht ahnend, spielte und eben nach der Schlange Lie Hand ausstrecken wollte. Noch zur rechten Zeit gelang es dem Vater, die Kreuzotter fortzuscheuchen und dann zu erschlagen. Wahrscheinlich ist das Reptil mit dem Heu, welches zum Einpacken der Sachen benutzt wurde, in das Zimmer geschleppt worden. 8 Altenburg. Einen entsetzlichen Selstmord vollführte am 28. Sept, der beim hiesigen Postamte angestellte Postbote Brinkmann. Als der gegen 11 Uhr 30 Min. mittags den Tunnel passierende Schnellzug vor der sogenannten Eselsbrücke ange langt war, sprang Brinkmann von der Brücke haus hoch herunter und kam direkt vor die Maschine zu liegen, welche mit den nachfolgenden Wagen über den Unglücklichen hinwegfuhr und die linke Körper hälfte zermalmte, sodaß der Tod alsbald eintrat. Die dienstlichen Verhältnisse des Selbstmörders sollen in bester Ordnung sein, sodaß der Grund dieser That wohl hierin nicht zu suchen ist. ß Die Einnahmen der preußischen Staatsbahnen haben in den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres 402,4 Millionen Mark betragen oder 16,1 Millionen mehr, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. An dem Plus sind der Personenverkehr mit 2,3 und der Güterverkehr mit 13,3 Millionen Mark beteiligt. Aus den sonstigen Quellen war eine Mehreinnahme von 0,5 Millionen Mark zu verzeichnen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite