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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189411089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18941108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18941108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-08
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.11.1894
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1894. M- 259. -SMWWMH WWW ^iksbibli-thekMittM,ü SVü-tn- m1Z-1Hr. H nisse in die.s Ä N > -H H VekMNLWKchNNg. Die hingen RaiSlokaliläte« find, wegen Reinigung derselben, Wächstem Freitag, den N. dieses Monats geschloffen und können an diesem Tage nur ganz dringliche Angelegenheiten erledigt werden. Callnberg, den 7. November 1894. Der Bürgermeister. Schmidt. LL. IKßrgaNK. Donnerstag, den 8. November zugleich KMis-AWM fir HMNf,MWß,BttmWrf,Msdsrf,A EOienA Amtsblatt für den Stavtrat M Lichtenftein. KoNZUrsversthrm. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Schnittwarenhändlers Her mann Anton Gabler in Lichtenstein wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß termins hierdurch aufgehoben. Lich Len ft ein, den 1. November 1894. Königliches Amtsgericht. G e yler. — Die gegenwärtige Zeit, in der die Landwirtschaftr in Folge des niedrigen Preisstandes ihrer Produkte schwer de^ niederliegt, macht es mehr als je znvor den Landwirten zur Pflicht, darauf bedacht zu sein, die Produktionskosten zu ver mindern, Dies kann nicht zum wenigsten dadurch geschehen, daß der einzelne Landwirt diejenigen Ausgaben zu verringern bestrebt ist, die er als Hypothekenzinsen alljährlich zahlt. Wie unendlich viele Landwirte zahlen heute für die an erster Stelle auf ihren Gütern eingetragenen Hypotheken noch 4 pCt. und darüber. Dieser Thatsache gegenüber erscheint es immer und immer wieder dringend geboten, darauf hinzuweisen, daß auch dem kleinsten landwirtschaftlichen Grundbesitzer durch den landwirtschaftlichen Kreditverein im Königreiche Sachsen zu Dresden Gelegenheit geboten ist, tilgbare Hypothekengelder zu nur 3'jg pCt. Zinsen anfzunehmen und gleichzeitig die Zusicherung zu erhalten, baß derartige Kapitalien bei pünkt licher Erfüllung der übernommenen Darlehnsverpflichtungen selbst in den ungünstigsten Zeiten niemals zurückgezogen und deren Zinsfuß niemals erhöht werden kann, während dem Darlehnsnehmer die jederzeitige Rückzahlbarkeit in Pfand briefen freisteht. Die Vorteile dieser tilgbaren Hypotheken, die so oft schon dargelegt worden sind, liegen so auf der Hand, daß man über dieselben in den Kreisen aller Derer, die es wahrhaft gut mit unserer Landwirtschaft meinen, längst einig ist. Man bedenke nur, daß in Heiken, in denen der Zinsfuß in Folge ungünstiger wirtschaftlicher oder politischer Verhält nisse in die Höhe schnellt, der private Kapitalist in der Regel darnach streben wird, aus diesem Umstande Vorteil zu ziehen und die ihm zustehenden Hypothekeukapitale zu kündigen, falls ihm erhöhte Zinsen nicht gewährt werden. In solchen Zeiten ist es dann nnr unter großen Opfern den Grundbe- besitzern möglich, anderweitige Kapitale zur Deckung jener gekündigten Hypotheken sich zu verschaffen. Einer solchen Gefahr begegnet der Grundbesitzer am besten, wenn er sich in den Zeiten, in denen der Zinsfuß niedrig ist, unkündbare Darlehen unserer großen landwirtschaftlichen Genossenschaften sichert. Auf dem Gebieie des Realkredits liegt zweifellos für so manchen landwirtschaftlichen Grundbesitzer noch eine Hilfe, an der derselbe bisher achtlos vorüberging. Als der vorgenannte landwirtschaftliche Kreditverein im Königreiche Sachsen Ende der 80er Jahre bei ungefähr 80 Millionen Mark den Zinsfuß von 4 auf lU^pCt. herabsetzte, bedeutete dies eine Ersparnis für die Schuldner in Höhe von jährlich 400 000 Mk- Solche Zahlen reden eine beredte Sprache! Die Zins fußherabsetzung von 4 auf pCt. beträgt den 8. Teil der Zinsen überhaupt! Weuu es auch der landwirtschaftliche Kreditverein im Laufe der Jahre zu einem sehr beträchtlichen Umfange gebracht hat und mit seinen 12 000 Mitgliedern, mit seinen über 160 Millionen Mark ausgeliehenen Kapitalien bei über 8 Millionen Mark Stammvermögen und ca. 2 Millionen Mark Reserve, das größte derartige Institut Wachsens, beziehentlich, was die Mitgliederzahl anbelangt, wohl ganz Deutschlands bildet, so herrscht doch noch mannig fach Unkenntnis nnd Unklarheit über die Bedingungen, die diese große genossenschaftliche Vereinigung von landwirtschaft lichen Grundbesitzern bei Ausleihung ihrer Hypotheken stellt, daß wir es als eine Pflicht erachten, immer und immer wieder aufklärend zu wirken, und die landwirtschaftlichen Grundbe sitzer auf die ihnen von diesem Institut gebotenen Vorteile hinzuweisen. Die Einführung der Amortisation bei Hypo thekendarlehen hat sich als große Wohlthat für den Grundbe sitzerstand schon deshalb erwiesen, weil derselbe hierdurch genötigt wird, auch an die Abzahlung seiner Schulden Zu denken, und weil der Landwirt in Folge des wohlthätigen Zwanges einer allmählichen Amortisation die sichere Aussicht gewinnt, seinen Grundbesitz einmal schuldenfrei zu erhalten. Freilich darf die Tilgungsrente nicht zu hoch bemessen sein, damit sie den Grundbesitz nicht übermäßig beschwert. Aus diesem Grunde hat der landwirtschaftliche Krediiverein niedriger wie andere Institute die Mindesttilgungsrente bereits ans 3°^ PCt. festgesetzt. Die auf Grund der Darlehne unter Mit wirkung der von der Königlichen Staatsregierung bestellten Reichskommissare creirten Pfandbriefe werden für Rechnung der Darlehnsnehmer verkauft, während der nach Abzug der Spesen sich ergebende Neitoerlös als Durchschnittskours der einzelnen Serie dem Darlehnsnehmer zugeführt wird. Der Kreditverein stellt demnach seinen Kredit, seine durch lang jährige Praxis bewährten, und bei dem überaus gestiegenen Geschäftsumfange durchaus erprobten Einrichtungen in den Dienst der sächsischen Grundbesitzer dergestalt, daß jeder Ein zelne von dem derzeitigen hohen Koursstande 3'fl Prozentiger Anlagewertc bei Aufnahme von Darlehen für sich selbst direkten Nutzen ziehen kann. Wie oft ist schon insbesondere den Landwirten entgegengerufen worden, daß sie nicht immer LsMsKefchichLe. *— Lichtenstein, 7. Nov. Ein wirklich schönes Csncert bot gestern abend iw Hotel zum goldneu Helm hier das Trompeterchsr des 3. Feld- Artillerieregiments Nr. 32, unter Leitung ihres Stabstrompeters Herrn Gehrmann, leider aber bei fast leerem Saale. Das Programm, nur feingewählte Concertpiöcen enthaltend, wurde aber trotzdem in tadelloser Ausführung beendet und das anwesende Publikum spendete nach jeder Nummer reichen Beifall. — Hans Sachs, der Schuhmacher und Poet, hat im Jahre 1525 angefangsn^ülle seine Dichtungen in ein großes Handexemplar eigenhändig einzutragen und unter jedem Gedichte anzugeben, an welchem Tage er es vollendet hatte. Er schrieb sorgfältig auf große Bogen, die er dann zu 34 Bänden vereinigte. Sie erbten in der Familie fort und kamen so an seinen Urenkel, den Besitzer des Gasthofes „Zu den drei Schwanen" in Zwickau, Johan» Pregell, der 1633 starb. Nach dessen Tode wurden sie in der Zwickauer Ratsschulbibliothek ausbewahrt, wo man den wert vollen Schatz erst 1853 wieder auffand. Es waren jedoch nur noch 12 Bände dort vorhanden, 8 andere Bände sind zerstreut in den Bibliotheken von Berlin, Leipzig, Dresden und in Privatbesitz nachzuweisen, die fehlenden 14 Bände sollen in den dreißiger oder vierziger Jahren unseres Jahrhunderts in die Papier mühle gewandert sein. Es ist jedoch immerhin mög lich, daß sich einer oder der andere dieser Folianten noch irgendwo in Privatbesitz findet, und deshalb hat man von Zwickau aus eine Aufforderung erlassen, in Familienarchiveu Nachforschungen nach ihnen an- zufieüen. — Leipzig, 6. Nov. In der Anklagesache gegen die der Spionage verdächtige Frau Jsmert aus Metz ist die Untersuchung abgeschlossen. Die Akten werden dem Reichsgericht zugestellt, welches in den nächsten Tagen darüber entscheidet, ob An klage auf Hochverrat erhoben werden soll. — Am Montag war in mehreren Goldwaren geschäften in Chemnitz ein feingekleideter Mann erschienen, hatte sich für einen Baron ausgegeben und die Absicht ausgesprochen, für eine Verwandte einen besseren Schmuck zu kaufen. Der Herr suchte sich auch unter den ihm vorgelegten Sachen Gegen stände im Werte von über 369 M. aus und ließ dieselben zurücklegev, da, wie er erklärte, er diese Sachen werde abholen lassen. Der Mann hat jedoch nichts mehr von sich hören lassen. Da er in ver schiedenen Geschäften auf dieselbe Art operierte, ist man zu der Ueberzeugung gekommen, daß man es mit einem Diebe zu thun hatte, den nur die Wach samkeit der Verkäufer an der Ausführung von Dieb stählen behindert hat. Der Betreffende war 48 bis 50 Jahre alt, von mittlerer kräftiger Statur, hatte blondes Haar und kleinen blonden Kotelettenbart, war bekleidet mit dunklem Ueberzieher, ebensolcher Hose, schwarzem, steifem Filzhut und trug an der einen Hand einen Brillantring. — Chemnitz, 6. Novbr. Der vor Kurzem verstorbene Kaufmann, Herr Karl Bernhard Leon hardt hier, hat das Hospital St. Georg testamenta risch als Universalerbin eingesetzt. Nach Abzug der von ihm einer Mehrzahl seiner Verwandten vermach ten Legate im Gesamtbeträge von etwa 72,500 Mk. wird die dem Hospitale zugefallene Erbschaft die be deutende Summe von Mmdeftms 150,000 Mk. be tragen. Der Verstorbene war unverheiratet. — Zwickau, 6. Nov. Das hiesige Elektrizi tätswerk und die Straßenbahn sind an ein hiesiges Konsortium zum Preise von 1,460,660 Mark über gegangen. Dasselbe hat sich in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen „Zwickauer Elektrizitätswerk- und Straßenbahn - Aktiengesellschaft" umgewandelt und giebt 1400 Aktien ü 1660 Mark aus. Den Aufsichts rat bilden die Herren Bergdirektor Schenke, Vor sitzender, Stadtrat Hentschel, stellvertretender Vor sitzender, Dr. jur. Wolf, Stadtrat Kiehls und Dr. Otto-Cainsdorf. — Hohenstein, 6. Nov. Heute vormittag gelang es dem hiesigen Polizeiwochtmeifter, einen Weber F., bisher in Glauchau wohnhaft, festzuneh men. F. hatte in Glauchau einen größeren Geld diebstahl ausgeführt, und wurden bei ihm auch noch gegen 800 Mark vorgefunden. F. wurde natürlich zur Haft gebracht. — Plauen, 6. Nov. Die vom bienenwirt schaftlichen Verbände für das Vogtland hier abge haltene Bezirksversammlung war sehr zahlreich be sucht. Der Geschäftsführer des Hauptverems für Bienenzucht im Königreich Sachsen, Kantor vw. Krancher aus Crimmitschau, hielt einen höchst lehr reichen und interessanten Vortrag über das Thema: „Warum verdient die Bienenzucht eine noch viel größere Beachtung und Verkeilung, als sie bisher fand?" Redner beantwortete diese Frage in drei facher Beziehung: 1. Der Honigbiene ist ein Beruf im Haushalte der Natur angewiesen, welchen sie er füllen muß, nämlich die Uebertragung des Bluten staubes zur Befruchtung der Blüten, 2. die Bienen zucht gewährt einen großen materiellen Nutzen, indem ein Stock jährlich einen Reingewinn von mindestens 12 bis 15 M. im Durchschnitt der verschiedenen Jahreserträge erzielt, 3. die Bienenzucht gewährt einen sehr heilsamen Einfluß auf den Bienenzüchter selbst, indem ihnen die Bienen ein Beispiel in Ord nung, Reinlichkeit, Sparsamkeit, Arbeitsamkeit, Fried fertigkeit, Gemeinwesen rc. geben. Mit dem Wunsche, daß die Landwirte sich mehr für die Bienenzucht be stimmen lassen, mehr schwedischen und weißen Klee säen und mehr Weiden, Linden und Obstbäume an- Pflanzen möchten, schloß der Vortragende. Die nächste Bezirksversammlung findet in Markneukirchen statt. — Wie erinnerlich, wurde am 14. Juni d. I. die 22jährige Tochter des Gutsbesitzers Thiels in Haßlau, die jetzige Frau Bäckermeister Bubenick in Chemnitz, auf dem Heimwege von Roßwein nach Haß lau, abends in der zehnten Stunde von einem Strolch überfallen, durch Stockfchläge schwer mißhandelt und schließlich auf eine Wiese geschleppt, wo sie am an deren Tage früh 4 Uhr im Zustande äußerster Er schöpfung aufgefunden wurde. Der brutalen That dringend verdächtig ist der nunmehr im Amtsgerichts- gsfängnis zu Chemnitz inhaftierte Tischler und Hand arbeiter August Götz aus Zwota, der jedoch trotz der vorliegenden Beweise noch leugnet, das Attentat ver übt zu haben. — Ganz Lommatzsch scheint unterhöhlt zu sein. Beim Schleusenbaue ist man überall auf mäch tige, schon Jahrhunderte alte Kellereien gestoßen; oft noch in einer Tiefe von 5 bis 6 iro Dieselben erstrecken sich, Wieman sagt, weit hinaus über die Stadt grenzen, namentlich in der Richtung nach Jessen zu. Messö Blatt erscheint täglich (außer Sonu- «L Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark W Pf. — Einzeln Nummer 10 Pfennige. (Wellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie sie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespattE Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen Serechnet. — Annahme der Inserate täglich dis spätestens vormittag 10 Uhr. 'ÄE.... .
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