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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191208073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19120807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19120807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-07
- Monat1912-08
- Jahr1912
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1912
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Früher Woche»- imd «achr-chtsblatt Tageblatt sil KMnl Mit, MM, WM, Zt. Wit»,WEM Allin«, Milse!, Mmskls, Mn Ä Nicks, Li. ÄE St. Wck, ZtmeM Mm, MemW«, W-iWl ui TiMei» Amtsblatt Mr dasKgl.AmtsgerichtM--e«Stadtrat;«LichtensteiK ——", Zeitung im Königlichen AmtsgenchLsbezirk »> — «s. Rr I8U L"LWu,W3 Mittwoch, de« 7. August 1S12 Ltosr« Ltatt »rschoivt rägttch «sßir Äonx- mrd Fosttug, x«ch»itt«s» Mr Los sulgi«L«i k»g. — Vtrrütsityrlich« iörMgsprrt« 1 Mü. bv psg^ dvrch dir Post bezogen I Mk. 7b pfg Lwzrw» Auw»«r» 10 pfg. Lestellnnge« »rhmex «her d« GrprLMo» i» Sichtrnsteck, Iwickvur Ätr. Nr. bi», «st, U«ü«ltH« Psftmilcklt«, postbotrn, sowi» dir Austräger entgegen.. Sxsr^at» wrrdr« di, stnfgrspatt«, vrrmdMr «U 10, ffr »,i«rrttg» L»s»r«lt« mit 1v Pfg. d««h»»t. Neie1«LU?»ttr SV pfg. L» «mtlUH« Nrilr kostet dir zwrispattige Leite 30 pfg. Frr»sxr»ch-A«schtuß Nr- 7. »nsttstsn-Amuchl« tstgtich di» stzttrM» »»««ittllg, 1V Uhr. »rtrgrmmu-Adrrllr: Tageblatt. Das Wichtigste. ' * Der Student Groetzsch aus Chemnitz ist beim Ab- sticg von, Passeier tödlich verunglückt. * Der Hamburger Dampfer „Kronprinz" berichtet, -er sei in der Nähe von Dover durch übende Küstenbat- rrrien beschossen worden. * In der Angelegenheit der in Eckernförde unter Spio- nageverdacht verhafteten fünf Engländer sind die Akten der Voruntersuchung dem Reichsanwalt in Leipzig über sandt worden. * Ter bekannte Schauspieler Rudolf Schildkraut soll in Newport infolge eines Nervenfiebers die Sprache verloren haben. Sch. war schon in Berlin einer der populärsten und beliebtesten Schauspieler. In dem Stücke „Kaufmann von Venedig" spielte er die Rolla des Sheplock. Einige 100 Mal wurde das Stück wie derholt. > * In Liverpool wurde ein Pestfall festgestcllt. * Durch die russische Regierung werden die Gerüchte von einer neuen russischen Anleihe dementiert. * Ein Jrade des Sultans verhängt über Konstan tinopel sür 40 Tage den Belagerungszustand. Noch bevor in der türkischen Kammer das Auflö- sungSdetrel der Regierung verlesen werden konnte, hat diese sich nach Annahme eines Mißtrauensvotums gegen das Ministerium unter stürmischen Szenen vertagt. — Rach einer weiteren Meldung verlas gestern der Groß- wesir in der Kammer das Dekret, durch welches die Kammer aufgelöst wurde. * Die Eisenbahnangestellten in der spanischen Pro vinz Almeria haben beschlossen, in den Ausstand zu treten. ' Das msstsch-fcanzöstsche Flotten- abkommen, ins in Frankreich und England enthusiastisch aufge- -uommen worden ist, hat, wie mau uns aus Berlin schreibt, der deutschen Presse und ebenso den deutschen amtlichen Stellen sehr wenig Kopfzerbrechen bereiter. Ganz anders würde eine rulsisch-französische Annähe rung zu beurteilen sein, die an Stelle der ausdrücklichen Stipulierung einer allgemein anerkannten Selbstver ständlichkeit eine Erweiterung des bisherigen Bünd nisses in politischer Hinsicht und eine Vermehrung der Biögtichkeitm bringen würde, in denen Rußland zur Unterstützung seines Verbündeten mit den Waffen ver pflichtet wäre. Daß man in Frankreich eine Erwei terung des Bündnisses in dieser Hinsicht feit langem! wünscht und erstrebt, ist allgemein bekannt und vom französischen Standpunkte aus nur begreiflich. Das hat aber nicht erreicht. Denn wenn Rußland sich Hütts vor twa französischen Revanchewagen spannen lassen wollen, hätte es schon längst dazu Gelegenheit gehabt und nicht auf Herrn Poincarec warten brauchen. In einer Hinsicht kommt dem französisch-russischeu Flottenabkommen jedoch auch eine große Bedeutung zu, und zwar um so mehr, je höher man es in Frankreich bewertet. Es verstärkt nämlich den Einfluß, den Ruß^ land längst als wohltätiger Bremsblock ans die franzö sische Politik gehabt hatte, nicht unerheblich und da Rußland diesen Einfluß bisher fast ausschließlich in friedlichem Sinne betätigt hat, darf man erwarten dür fen, daß darin auch in Zukunft keine Aenderuna !ein- treten und dieses neue Abkommen also nur Kem Welt frieden dienen wird. Man darf auch nicht vergessen, welche große Summen Frankreich in Rußland wirt schaftlich angelegt hat, die durch einen Krieg, besonders einen eventuellen Krieg mit Deutschland, gefährdet wären. el höhte den Wert des russisch-französischen Abkommens in den Augen der Franzosen, die auf Aeußerlichkcitcn noch Wert legen, und deren Beziehungen zu Rußland nun dringend einer Neuvergvldung bedürfen. Herrn Poincarce fiel die dankbare Aufgabe zu, sie voczu- n-hmcn. Als geschickter französischer Politiker strebte er nacb einem merkbareren äußeren Zeichen der Neube festigung der alten Freundschaft, als sie der hohe Ord:p bietet, der ihm bei einem Besuche in Rußland sicher war und deshalb verfiel er auf den Gedanken eines russisch-französischen Flottenabkommens, das man ihm nicht gut abschlagen konnte. Zur rechten Zeit bekannt- gegeben, wäre eS vielleicht von großartiger Wirkung aewescn, aber der „Matin" hat zuvor geplaudert. Herrn Pojmaree bat er damit Heinen Dienst erwiesen. Spionage. 'Angesichts der vielfachen und, wie es scheint, durch-? aus erfolgreichen Bemühungen der Mächte, Deüt'chlanp zu isolieren, ist es die erste Aufgabe der deursch.cn 'Dip lomatie und des deutschen Volkes, kaltes Blut zu be wahren und die Augen offen zu halten. Zur Besorgnis, liegt zunächst kein Anlaß vor, noch weniger aber zur Sc rglo stgieit. Das berechtigte Vertrauen auf die Tüch tigkeit unseres Heeres und die Schlagfertigkeit unserer Flotte darf uns nicht übersehen lassen, daß dafür Sor ge getragen werden muß, jedes unnötige Opfer an Gut und Blut nach Möglichkeit zu vermeiden. Unsere „blauen Jungens", die in Binz erst wieder gezeigt ha- lun, daß sie todesmutig in die hochgchenden Wegen springen, um das Leben ihrer Mitmenschen zu retten, ihnen gegenüber ist es schon Pflicht, ihnen Re besten und mit den neuesten Errungenschaften der Technik aus gerüsteten Schiffe zur Verfügung zu stellen. Besondere Aufmerksamkeit aber muß notwendig der Sorge gewidmet werden, daß den Spionen unserer et waigen Gegner endlich ganz energisch das Handwerk ge legt und verleidet wird. Man hat es nicht verstanden/ daß zum Beispiel in den letzten Tagen ohne Widerspruch davon gesprochen wurde, daß der unter Spionagever dacht verhaftete russische Hauptmann Kost «witsch" nach Stellung einer verhältnismäßig kleinen Kaution aus der Hast entlassen werden sollte. Es ist gut, daß gegen über den verschiedenen Meldungen in dieser Angelegen heit von berufener Stelle endlich erklärt wird, daß die Meldungen der Blätter sämtlich von privater interes sierter Seite herrühren. Wie steht es aber mit der anderen Meldung, Nach der der wegen Spionageverdachts verhaftete russische -Oberleutnant Nikolski, der in Beziehungen zum Haupt mann Kostewitsch stand, am Sonnabend gegen Stellung einer Kaution von 5000 Mark aus der Haft entlassen worden ist? Gewiß ist es nur gerecht, wenn ein 'un ter falschem Verdacht Verhafteter entlassen w rd, so bald sich die Verdachtsgründe verflüchtigt haben. Aber solange auch nur ein Schein von Verdacht berechtigt ist, sollte nicht falschverstandcne Humanität dazu füh ren, Verdächtige aus der Haft zu entlassen. Zuerst kommt die Sicherheit des Reiches, seiner Befestigung ^ und Mannschaften, bevor irgendwelche meuschlche Rücksich ten genommen werden dürfen. Neben der russischen Spionage macht sich auch d>: eng isehe wieder bemerkbar, an deren Aufhören ja w hl niemand ernstlich glaubt. Nach einer Meldung aus Eckernförde wurden dort am Sonnabend unter dem Verdachte, Spionage getrieben zu haben, iünf Eng- Der Zollaufseher Kiesel beobachtete bei Altenhof an der Eckernfördcr Bucht zwei Fremde, die Photo graphische Aufnahmen von dem im Bau begriffenen Torpedoschießstand der deutschen Marine machten. Er nahm die beiden Herren, zwei Engländer, fest und brachte sie nach Eckernförde zur Polizei. Dn P- l'zei begab lick, mit den Verhafteten an Bord der Lmt- jacht, mit der die beiden Fremden gekommen waren, und beschlagnahmte dort eine Reihe von Ausnahmen, von Küstenstrichen, sämtlichen Häfen und Buchten der holsteinischen Küste, besonders genaue und viele Auf nahmen vom Kieler Hafen und von seinen Besesti- gungswerlen, von den neuen Schleusen anlagen bei Holtenau und von vielen Kriegsschiffen der deutschen Marine. Es wurden noch drei Reisende, die sich an Bord befanden, verhaftet. Die Herren erklärten, sich auf einer „Vergnügungsreise" zu befinden und von Kopenhagen nach Kiel gekommen zu sein, wo sie lam Tage vorher sich ausgehaften hatten. Dann fei die Fahrt um Bülk herum nach Eckernförde angetreten - worden. Sic bestreiten, Spionagcabsichten gehabt zu haben. Aus Veranlassung der Eckernfördec Polizei begab sich Sonntag früh der Erste Staatsanwalt von Kiel, Jeschke, nach Eckernförde und unterzog die fünf Verhafteten einem eingeh nden Verhör. Danach wur den die Engländer nach Kiel ins Untersuchungsgefäng nis aebracht. Das Boot und das vrogcfundcne Ma terial wurden polizeilich beschlagnahmt und ebenfalls nacb Kick geschafft. Es scheint, daß die Aufmerksamkeit der deutschen Behörden hier einen guten Griff getan hat. Tic «ganze; Strenge des Gesetzes sollte die Spione treffen, sobald der Schuldbeweis erbracht worden ist. Noch strenger als alte Ausländer, die in Deutschland Spionage trei ben und dabei abgefaßt werden, sollten aber deutsche Staatsangehörige bestraft werden, die sich bereit gezeigt hab.n, für eine fremde Macht zum Schaden ihres Va- ürlandes um 'schnöden Lohn Spionage zu unterstützen oder selbst zu treiben. Leider finden sich immer wieder - Leute, die sich dazu verleiten lassen, und sehr bcdauer- ! lich ist cs, daß nach einer Meldung aus Metz «dort un- ter dem Verdacht der Sp'onage drei Militärperfoncn verhaftet worden sind. Es sind dies der Schirrmeister vom Artilleriedepot Maark, der Vizefeldwebet Welk von Rr Brieftaubenstation Metz-Ost und der nach Berlin kommandierte Sergeant Fischer. In welcher Weise die Verhafteten Spionage getrieben haben sollen, ist nicht bekannt, da die Untersuchung streng geheim geführt wird. Deutsches Reich. Berlin. Die bedürftigen Kricgsvctcranen) wissen oft nicht die richtigen Wege und Mittel, die ihnen hu Gebote stehen, um ihre Lage einigermaßen zu verbes sern, denn außer dem vom Kriegsminister verwalteten Fonds stehen ihnen auch noch durch die Biktvria-Natio- nal-Stiftung und durch die Kaiser Wilhelm-Stiftung für deutsche Invaliden Mittel zur Verfügung. So hat letztere, wie die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt, für die Kruger von 1870-71 allein über 23,320,000 Mark aufgewandt, während die Viktoria-National-Invaliden- Stiftung an die Kriegsvcteranen bisher insgesamt über 12 Millionen Mark verteilte. Alle Verwaltungsbe hörden erteilen über Kiew Stiftungen gern Auskunft. Ebenso stellen zahlreiche Militärverwaltungen den Vete ranen die Mittagskost in den Kasernen unentgeltlich zur Verfügung. — Das letztere hat den Anstrich des M- moscns, und gerade diese Art der Unterstützung will man ja vermeiden. — (An dem türkisch italicnischm Kr'egc ist Deutsch land schuld.t Das ist die letzte Neuheit eines Londoner Blattes, das unmittelbar vorher die von ihm gemacht.' Entdeckung verbreitet hatte, daß Krupp in Essen ganz' heimlich ein neues deutsches Geschwader von neun Schlachtschiffen baue. Die Geschichte Mit dem trivo- litanischen Kriege kam so: Freiherr von Marschall Der wahre Grund für das Abkommen ist leider icin Anderer. Auch die erneute Zusammenkunft Kaiser Wil- shclmp II. mit dein russischen Kaiser in Baltischport lävdcr verhaftet, die von einer Jacht aus, die ausfälll- gerweise keine Bedienungsmannschaft hatte, topogra phische Aufnahmen längs der schleswig-holsteinischm Ost- küste gemacht haben. Als Iachtiealer sind ja englische Amateur- oder Gentlnnan-Sp'one b-ckoiwerZ gern tätw, die Seekarten u. a. des englischen Mamneamts zu ver- , bessern. Neber die Verhaftung in Eckernförde werden , Kein „Berliner Lokalanzeiger" aus Kiel noch folgende Einzelheiten berichtet:
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