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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190304231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-23
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.04.1903
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MWElckMÜM Wochen- und NachrichtMatt zugleich KeMsk-AnzeiM sm Lsßirdoch Kadlih, ImisSsrs, Wims. St. ßzidien, Leimickart, NmieilM u. Mlseit Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. ———— ——- — -——-———Jahrgang. — ——— - ... — ———— Nr. 92. "-"Ml''*'- Domerstag, den 23. April 'VxNR?« 1903. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis l Nik. 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlicken Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raummit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 15 Pfennige. — Bekanntmachung Das Mitbringen vvn Hunden in Gast- und Schankwirtschasten, Konzert- und Tanzsöle und überhaupt in öffentliche Lokale einschl. aller offenen Verkaufsstellen wird hiermit bei Geldstrafe bis zu SO Mark oder Haftstrafe bis zu 5 Tagen verboten. Lichtenstein, am 20. April 1903. Der Sta-trat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. lieber das Vermögen des Gastwirts Hermann Geißler in Lichtenstein wird heute am 21. April 100», nachmittags 3 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Dierks in Hohenstein-Ernstthal. Anmeldung der Forderungen (unter Angabe des Betrags und des Grundes, sowie eines beanspruchten Vorrechts) beim unterzeichneten Amtsgerichte bis zum 23. Mai 1003 Termin zur Wahl eines etw. anderen Verwalters und eines Gläubiger ausschusses, ferner nach Z 132 der Kouk.-O. der 18. Mai 1003, nachm. 3 Uhr. Prüfungstermin der 8. Jnni 1003, nachmittags 3 Uhr. Offener Arrest (Konk.-O. Z 118), Anzeigefrist bis zum 23 Mai 1003 Königliches Amtsgericht zn Lichtenstein. Reisrholz-Anttion. Montag, den 27. April, vormittag 9 Uhr sollen im Stiftsholz — unter halb der Funkenburg 27,5 Schock Neißholz gegen Meistgebot verkauft werden. Lichtenstein, den 22. April 1903. Die Verwaltung des Stifts der armen Knaben. Arends, Stadtrat. Zirm 23. April W03. Das erste Mal, daß keine Fahnen wehen Und daß an diesem Tag der Jubel schweigt; Das erste Mal, daß nicht des Volkes Flehen Für seinen König zu dem Himmel steigt; Für ihn, der in verschiedenen Gestalten Ein Vorbild war von Treue und von Mut, Der nun durch der Vergänglichkeit Gewalten In stillem Schlummer in der Ahngruft ruht. Wie jauchzten sonst an diesem Freudcntage, So gern die Sachsen ihrem Albert zu; Vorbei die Zeit — sie ward zur Totenklage, Der edle Herrscher schläft in ew'gcr Ruh'. Er ging in trüber Zeit von seinem Volke, Denn es zog um die alte Rautenkron' Gewitterschwül sich eine düst're Wolke Und lagert schwer auf dem Wettiner Thron. O, toter Heldengreis, laß heut' ein Mahnen Durch deines Sachsenlandes Gaue geh'n, Zeig' Fürst und Volk die wahren, rechten Bahnen Zu "einem treuen Zueinandersteh'n! — Dann bringt dein Wiegenfest nns frohe Kunde, Trotzdem der Tod dein liebes Auge brach, Und eint das Vaterland in ernster stunde Zu einem weihevollen Alberttag. Karl Emmrich. AimmBV aus Sm WAage. vb. Berlin, 21. April 1903. (Nachdruck verboten.) Nach mehrwöchentlicher Osterpause trat der Reichstag heute zu der Erledigung der noch übrig gebliebenen kleinen Neste seiner Aufgaben zusammen. Wider alles Erwarten hatten sich eine so große An zahl von Reichsboten eingefunden, daß das Haus beschlußfähig war. Ein seltener Anblick I — Man merkte dem Hause die Ungeduld an, sich endlich mit dem in der Presse so viel erörterten Entwurf zur Sicherung des Wahlgeheimnisses zu beschäftigen. Die begrüßenden Worte des Präsidenten, mit denen die Sitzung eröffnet wurde, verhallten fast ungehört, und als das Haus das Andenken der während der Ferien verstorbenen Abgeordneten Knörcke und Muuckel in der üblichen Weise ehrte, hatte man den Ein druck, daß dies beinahe mechanisch geschah. Der erste Punkt der Tagesordnung, der Entwurf zur Ergän zung des Z 51 des Reichsbeamtengesetzes vom 31. Mai 1873 fand nur geringe Teilnahme und wurde ohne jede Debatte erledigt. Eine längere Diskussion, die den ganzen übrigen Teil der Sitzung aussüllte, entspann sich erst wieder bei dem Entwurf zur Sicherung des Wahlgeheimnisses. Zuerst handelte es sich darum, ob der Entwurf mehr als einer Lesung bedürfe. Der Abgeordnete Gröber vertrat den Stand punkt, daß eine einmalige Beratung genüge und stellte einen diesbezüglichen Antrag. Da auch der Staatssekretär Graf Posadowsky seiner Auffassung beipflichtete, beschloß das Haus, die Vorlage in einer einzigen Lesung zu erledigen. Trotzdem der Entwurf in seiner vorliegenden Form von verschiedenen Seiten des Hauses bemängelt wurde, nahm man doch da von Abstand, Abänderungsanträge zu stellen, da man allseitig den Wunsch hegte — die äußerste Rechte ausgenommen — die Vorlage möglichst schnell unter Dach und Fach zu bringen. Alle Redner, es waren deren eine große Zahl gemeldet, ließen es sich trotzdem nicht nehmen, lang und breit auseinander zusetzen, was sie alles anders gewünscht hätten. So zog sich denn, trotzdem man von vornherein sicher war, daß die Vorlage angenommen werden würde, die Verhandlung doch mehrere Stunden lang hin. Endlich war die Nedelust der Volksvertreter erschöpft und die Vorlage gelangte zur Annahme, ebenso wie die Resolution Hodenberg, wonach die Wahlgefäße mit einem Deckel versehen werden sollen, in dem sich ein Schlitz befindet. Durch diesen Schlitz sollen die Kouverts mit den Wahlzetteln in die Urnen ge worfen werden. Es fehlte der an und für sich etwas einförmigen Verhandlung nicht an belebenden Momenten. Der Abgeordnete Geck (soz.) nahm an den Ausdruck Closetgesetz Anstoß und wurde von dem Präsidenten Grafen Ballestrem unter dem spöttischen Lächeln der Mehrheitsparteien darüber belehrt, daß der Ausdruck nicht aus dem englischen „Rosst room" herleitet. Der Abgeordnete v. Scheele-Wunstorf (Welfe) schien immer noch an die Möglichkeit einer Wiederherstellung des Königreichs Hannover zu glauben, und gab der Hoffnung Ausdruck — nicht ohne im Hause auf lebhaften Widerspruch zu stoßen — daß der Ent wurf offenbaren werde, daß das hannoversche Volk immmer noch diesen Wunsch hege. Der Präsident des Hauses erklärte diese partikularistischen Wünsche sür unzulässig und nicht zur Sache gehörig. Politische Rundschau. Deutsches Reich. * EntstellteMeldungenüber einen deutsch-französischenGrenzzwischen- fall enthalten französische Blätter. Sie berichten über einen Grenzzwischenfall inAmanweiler, wo ein französischer Soldat durch einen deutschen Grenzkommissar verhaftet und seine Freilassung von der Aus lieferung militärischer Dienstgeheimnisse abhängig gemacht worden fein soll. Diese Darstellung ist i n allen Punkten falsch, was schon daraus hervorgeht, daß der Soldat (eine Ordonnanz der Intendantur in Verdun) überhaupt nicht in Aman- weiler, sondern in Metz festgenommen worden ist, wohin er mehrere Male ohne die für ausländische aktive Militärpersonen erforderliche polizeiliche Er laubnis gekommen war, und wo er auffallende Be ziehungen unterhalten hat. Als ein bestimmter Verdacht einer strafbaren Handlung sich nicht ergab, wurde der Mann an die Grenze nach Amanweiler zurückgeleitet und zum Verlassen des Landes an gewiesen. Die Angaben der französischen Blätter sind augenscheinlich auf die u n w a h r e n Mit teilungen des Soldaten zurückzuführen, die dieser bei seiner Vernehmung vor den franzö sischen Militärbehörden gemacht hat. *DieGeueralkommissionderGewerk- schäften Deutschlands hat an alle organisiertem Arbeiter einen Aufruf erlassen, angesichts der Beendigung des holländischen Ausstandes keine Geldsendungen mehr dorthin zu richten, sondern die bereits für die Holländer gesammelten Gelder den kämpfenden und ausgcsperrten Arbeitern in Deutschland zur Verfügung zu stellen. * E i n e Eingabe an den Reichs kanzler zu richten beschloß der Verein deutscher Lehrer in Brüssel. In ihr wird um gesetzliche An erkennung der an deutschen Schulen im Auslands verbrachten Jahre als Dienstjahre gebeten, und zwar für akademisch und für seminaristisch vorgebildete Lehrer. Preußen hat diesen Wunsch ja bereits er füllt ; es wäre zu wünschen, daß die übrigen Bundes staaten ihm darin nachsolgten. * Berlin. Kommt das amerikanische Ge schwader? An hiesiger amtlicher Stelle ist eine Benachrichtigung noch nicht eingetroffen, ob ein amerikanisches Geschwader in nächster Zeit Kiel einen Besuch abstatten werde. Dagegen war einer Was hingtoner Depesche zufolge Präsident Roosevelt über den Beschluß des Flottendepartements, das Geschwader trotz Ablehnung der deutschen Einladung, nach Marseille zu schicken, aufgebracht. Er verlangte telephonisch Aufklärung, von Moody und ordnete, ohne ihn zu befragen, an, daß das Geschwader nach Kiel gehen solle. Dann rief er Baron Stern burg telephonisch auf und versicherte ihm, daß der Besuch in Marseille kein Affront für Deutschland sein solle. Großbritannien. * Englische Schikanen gegen Deutschland sind immer zu konstatieren, augenblicklich betreffen sie die deutsche Kolonialverwaltung in Ostafrika. England ordnete an, daß fortan die Paß- und Zollbehörden die dcutsch-o st afrikanische Rupie nicht mehr in Zahlung nehmen dürften. Der Zweck dieser Maßregel war dem „B. T." zufolge, das deutsche Geld im ostafrikanischen Küstenhandel über haupt als minderwertig zu diskreditieren. Erfreulicher weise ist dieser Coup unseres lieben englischen Vetters vollständig mißlungen. * Der Traum einer allgemeinen Abrüstung taucht wieder auf. Im Laufe einer auf dem Liberalen Parteitage in New - Castle ge haltenen Rede sagte der bekannte Publizist und Parlamentarier John Morlay, der Zeitpunkt sei nahe, wo den europäischen Völkern ein ernster Vor schlag gemacht werden wird, die Kriegsrüstungen herabzumindern. England werde voraussichtlich die Initiative ergreifen. (?) Von maßgebender Seite sei vorgeschlagen worden, Chamberlain sollte die europäischen Höfe besuchen, um sie zu veranlassen, sich über ein gewisses Maß der Abrüstungen zu verständigen. (?) — Wenn nicht — so bemerkt die „Voss. Ztg.", der wir diese Nachricht entnehmen — dazu ein ernster Mann, wie John Morley, diese Ankündigung machte, würde man sich veranlaßt fühlen, in ihr einen verspäteten Aprilscherz zu sehen. Italien. *Zum Rücktritt Prinettis. Der
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