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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194008275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19400827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19400827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-08
- Tag1940-08-27
- Monat1940-08
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.08.1940
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WMWAWM I Nr. 2001 I Dienstag, den 27. August 1V40 , I Sahrg. SS, Der «eite Weg. Hier und da trifft man Leute, denen die Abrechnung mit England zu langsam vor sich geht. Sie sind durch die bis herigen Blitzfeldzüge verwöhnt und vergessen, daß sich noch jede einzelne Maßnahmen unserer obersten Wehrmacht», leitung immer als völlig richtig erwiesen hat auch dann, wenn sie vielleicht dem einen oder anderen Laien unverständlich er- schien. Diesen Ungeduldigen ist ferner zu empfehlen, daß sie die OKW.-Berichte nicht nur oberflächlich lesen, sondern in ihren Inhalt eindringen und sich klar machen, wie ungeheuer die täglichen Leistungen unserer Wehrmacht sind. Seit nun. mehr zwei Monaten stampft die deutsche Luftwaffe britische Flugplätze in Trümmer, holt sie britische Maschinen geschwa- verweise herunter, macht englische Eisenbahnfahrpläne zu wertloser Makulatur, verwandelt Rüstungswerke, Munitions- lager, Brennstöfflager, Hafenanlagen usw. in Trümmerstätten, vermint die feindlichen Häfen und schickt Schiff um Schiff auf den Meeresgrund. Die U- und Schnellboote wetteifern mit der Luftwaffe, England von allem Verkehr abzuschneiden. Die Folgen liegen trotz aller Versuche des Londoner LügenMini- steriums, sie zu vernebeln, völlig klar zutage. Die Nerven des Feindes werden einer immer unerträglicher werdenden Belastungsprobe ausgesetzt, und sein Kriegsmaterial wird von Tag zu Tag knapper. Man erinnere sich übrigens, daß die deutschen Wehrmachtsberichte auch in Zeiten größter Kämpfe eher ein Wort zu wenig als zuviel sagten. Diese vermeint- liche Wortkargheit hat ihren wohlerwogenen Zweck. O Die Zeit von zwei Monaten dürfte unseren Gegnern noch länger vorkommen als den Ungeduldigsten unter uns. Tag für Tag müssen sie zusehen, wie die Deutschen Stück für Stück der englischen Kampfrüstung in Trümmer schlagen. Wir wissen, daß bisher nur Teile der deutschen Luftwaffe eingesetzt worden sind und daß zum Todesstoß Kräfte bereitstehen, deren Stärke auch die Engländer nur ahnen. Vorläufig werden sie von ihren Zeitungen getröstet, daß der „Weg zum Siege" noch weit sei. Lr ist, da» kam» den Insulaner» verraten, werden, so weit, daß sie ihn nie zu Ende gehen werden. E. V. Wieder 7V Feindflugzeuge Vernichtet L«sta«griffe auf die Kriegshäfen Portsmouth und Plymouth, auf Flugplätze und Flugzeugrüstungswerke. — Schwere Bombentreffer auf drei im Seleitzug fahrende Handelsfchiffe. Berlin, 27. Aug. Das Oberkommando der Wehr- macht gibt bekannt: Deutsche Fliegerverbände griffen erneut in Sübengland Flugplätze, Truppenlager, sowie den Kriegshafen P 0 rts- «outh an. Tine Funkstation auf de» Seilly- tnseln wurde zerstört. Drei im Geleitzug fahrende Han delsschiffe erhielten nördlich Fraserbourgh schwer« Bomben treffer. Im Verlauf der Kampfhandlungen kam es zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. In der Nacht zum 27. August unternahmen stärkere Kampffliegerverbänbe Angriffe auf den Kriegshafen Plymouth, auf einen Flugplatz in Cornwall, auf Flugzeugrüstungswerke in Cvventry und bei Birmingham, sowie auf die Hafenanlagen von Hull und Newcastle. Nach dem Abwurf zahlreicher Bomben entstanden an vielen Stellen Brände und Explosionen, insbe sondere in Plymouth und Hull. Das Verminen britischer Seehäfen aus der Lust nahm seinen Fortgang. I« der Nacht zum 27. August warfen britische Flug zeuge im Reichsgebiet an mehreren Stellen Bomben. Der angerichtete Sachschaden ist unwesentlich. Es wurden zwei Zivilpersonen getötet, acht verletzt. Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 7 V Flugzeuge, davon wurden 61 im Luftkampf abge. schossen und neun am Boden zerstört. 21 eigene Flugzeuge werden vermißt. Britischer Geleitzug bombardiert. Rom, 27. Aug. Der Wehrmachtsbericht von heute hat folgenden Worüaut: In Nordafrika sind von unserer Luftwaffe Kraftwagen bei Bir Sceferzen und Barackenlager bei Sibi Barani bombar diert worden. Ein feindlicher, von Kriegsschiffen gesicherter Geleitzug wurde von unseren Formationen im östlichen Mittelmeer bombardiert. In Ostafrika scheiterte ein feindlicher Einflugsversuch über Asmara an der prompten Re aktion unserer Luftwaffe. Die feindlichen Flugzeuge haben ihre Bomben auf freiem Feld abgeworfen, ohne Schaden anzurich- len. Unsere Jäger haben ein Flugzeug abgeschossen. Wiederum überdieSchweiz hinweg ist der Gegner erneut in verschiedene Provinzen Norditaliens einge- flogen. Durch das scharfe Eingreifen unserer Luftabwehr und unserer Luftwaffe hat der Gegner nur einige Bomben bei Turin abwerfen können, wobei ein Pavillon von Fiat und das Sanatorium von St. Luigi getroffen wurden. In der Provinz von Pavia wurden auf freiem Felde zwei Sennhütten getroffen, wobei ein Bauer getötet, ein anderer schwer verletzt wurde. Ein feindliches Flugzeug, das vom Feuer der 27. Batterie der Luftabwehr getroffen wurde, ist in der Gegend von Valera, einer Gemeinde des Kreises Arese, brennend abgestürzt. Die aus fünf Mann bestehende Besatzung ist tot. Neue britische Schiffsverluste. Wie Reuter meldet, „bedauert" die britische Admiralität den Verlust des Zerstörers „Hostile". Das Kriegsschiff sei durch eine Mine versenkt worden. Die „Hostile" war 1936 vom Stapel gelaufen und hatte eine Wasserverdrängung von 1340 To., 145 Mann Besatzung, vier 12 cm°Geschühe, acht Maschinengewehre und acht Torpedorohre. Ferner wurde der Hilferuf eines britischen Damp fers aufgefangen, der nach einem U-Boot-Angriff 700 Meilen westlich Irlands rasch im Sinken ist. Das Ritterkreuz für hervorragenbe Kommandeure. Berlin, 26. Aug. Der Führer hat das Ritterkreuz, zum Eisernen Kreuz an folgende Offiziere des Heeres verliehen: Kommandeure in Infanterieregimentern Oberstleutnante Eibl und v. Wickede, Oberstleutnant Velke, Komman deur eines Pionierbatl., Oberstleutnant Schönfeld, Kom- mandeur einer Aufllärungsabl., Major Wildermuth, Kommandeur eines Inf.-Batl., Major Kratzenberg, Kom- mandeur eine» Inf.-Batl. , , Oberstleutnant Eibl erstürmte an der Spitze seiner Männer den Stützpunkt Lhuignolles und schuf damit die Grundlage für weitere deutsche Angrifsssrfolge. Er wurde 1893 in Steg (Ober- donau) al» Sohn eines Inspektors der Bundesbahnen geboren, be- suchte die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und Zu de» Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht Gezeichnet nach dem Stande bis zum 25. August. (Scherl-Bilderdienst-M. machte als Regimentsadjutant den Weltkrieg mit. Nach dem An schluß wurde er als Major übernommen. Oberstleutnant v. Wickede wurde im polnischen Feldzug ver wundet, übernahm aber, noch nicht völlig wieder hergestellt, das Infanterieregiment, als der Krieg im Westen begann. Er hat her- vorragende Leistungen vollbracht. Sein Regiment hat während der gesamten Kampfhandlungen im Westen in'vorderster Linie gestanden. Emil v. Wickede stammt aus Wetden an der Aller, wo er 1893 als Sohn eines Postdirektors geboren wurde. 1913 trat er als Fahnen junker ins Füsilierregiment 90 ein und ging als Leutnant an die Westfront. Nach dem Weltkriegsende wurde er von der Reichswehr übernommen. Am 13. Mai setzte Oberstleutnant Delle mit Teilen seine» Pionierbataillons in kürzester Zeit südlich Givet eine Aufklärungs- abteilung und zwei Infanteriebataillone über die Maas. Am 23. 5. führte er in flankierendem feindlichen Abwehrfeuer den Uebergang über den Scarpekanal. Er wurde 1890 in Völpke in Braunschweig als Sohn eines Steinbruchbesitzers geboren. 1910 trat er als Frei- williger ins Pionierbataillon 25 ein. Als Leutnant zog er mit dem Bataillon ins Feld. Später war er als Kaufmann in Gonsen heim sowie 1934 als Pionierführer, der SA.-Obergruppe V tätig. Als Hauptmann wurde er in das Ergänzungspionierbataillon Höxter übernommen, eine Zeitlang war er Kompaniechef in Riesa. Beim Vorstoß einer motorisierten Division von Längeres auf Vesoul siel Oberstleutnant Schönfeld am 16. Juni die wichtige Aufgabe des Schutzes der Nordslanke der vorgehenden Einheiten gegen starke mit Bahn und Kraftwagen auf Neufchateau nach Süden herangeführte feindliche Kräfte zu. Es gelang ihni, alle feindlichen Ausbruchsversuche von Norden und damit die drohende Einwirkung gegen die Flanke der auf Vesoul marschierenden Division zu ver- hindern. Sein tapferes Verhalten hat wesentlich zum Gesamterfolg bei Vesoul beigetragen. Schönfeld wurde 1894 in Stettin als Sohn eines Regierungsrates und Bankdirektors geboren. 1912 trat er als Fahnenjunker ins Ulanenregiment 7 ein. Als Leutnant rückte er 1914 ins Feld und kämpfte mit Auszeichnung auf dem westlichen und östlichen Kriegsschauplatz. Nach dem Zusammenbruch machte er die Kämpfe im Baltikum mit und schied 1920 als Rittmeister aus. 1934 wurde er in das Reiterregt. 18 wieder eingestellt. Major Wildermuth hat bereits am 14. 6. durch di« Weg- nähme der Höhe 304 nördlich Eappel den ersten Einbruch in die Maginotlinie in Augriffsstreifen seiner Division herbeigeführt. Am 16. 6. sicherte er durch zwei tollkühne Husarenstreiche, in deren Ver lauf er mit nur vier Mann zwei französische Kompanien gefangen- nahm, die Eroberung von Vie und die Besetzung der Seinebrücke. Er wurde 1890 in Stuttgart geboren, trat als Freiwilliger 1908 in das Grenadierregiment 119 ein. Den Krieg machte er im Gren.-Rgt. 119 mit. 1938 wurde er zum Major befördert. Major Hans Kratzenberg wurde als Sohn eine» Ritter gutsbesitzers in Wenzlow, Kreis Jerichow, 1891 geboren. Er trat als Kriegsfreiwilliger 1914 ins Feldart.-Rgt. 39 ein, in dem er auch ben Weltkrieg mitmachte. 1935 wurde er in das Bataillon Neu- stettin übernommen, 1937 in das Inf.-Rgt. 69 versetzt und 1939 zum Major befördert. Lr hat den Durchbruch durch die Dyle- steslung bei Kraage und Eortil-Noiremont trotz stärkster feindlicher Gegenwirkung und unter Abwehr eines gegen den linken Flügel seines Bataillons mit Panzern und Schützen geführten feindlichen Gegenangriffes erzwungen. Wer hat den Verstand vprloren? - Die deutschen Bombenangriffe, die am Wochenende gegen Süd. und Mittelengland durchgeführt wurden, haben gezeigt, daß die britische Luftwaffe nicht mehr in der Lage ist, krieg», wichtige Anlagen, geschweige denn das Gebiet der englischen Hauptstadt ausreichend zu schützen. Das ist für uns Deutsche nicht unbedingt neu, wohl aber für die Engländer selbst. Die Wirkung der Angriffe veranlaßte selbst Reuter.zu berichten, ganz London sei von dichten Rauchwolken bedeckt gewesen, die aus den Feuersbrünsten entstanden seien. Während die völlige Ueberlegenheit der deutschen Lust- waffe über die englische in einem sehr bedeutsamen Augenblick vor aller Welt bewiesen wurde, läßt Churchill über Berlin Flugblätter abwerfen, die mit der Frage beginnen: „Berliner, habt ihr den Verstand verloren?" Mit der in einer Zeit der Unterbrechung aller Verbindungswege zwischen England und seinen überseeischen Besitzungen durchaus komisch wirkenden Feststellung, daß im britischen Weltreich 492 Millionen Men schen den 120 Millionen der Achsenmächte gegenllberstünden, wird die Mitteilung verbunden, daß die britische Kriegsflotte mächtiger sei als alle übrigen Flotten zusammen und daß die Luftflotte, die in Deutschland umherfliege, wie es ihr passe, allein im Juli 37 000 Bomben auf militärische Ziele an der Ruhr und im Rheinland abgeworfen habe. Dann hat sich Hitler wieder einmal verrechnet, denn seine Diktatur müsse untergehen, da die ganze Außenwelt ihr feindlich sei. Und zum Schluß wird versichert, daß der Kriege solange dauere wie Hitlers Herrschaft. Mit diesen kümmerlichen Mätzchen will der britische Propagandaminister Duff Looper auf die Stimmung der Berliner einwirken! Der Herr scheint das Gefühl dafür, wie lächerlich er sich in Deutschland macht, völlig verloren zu haben. Vf. Der deutsch-russische Wirtschaftsverkehr. Berlin, 26. Aug. Zur Aufnahme der im Wirtschafts, abkommen vom 11. Februar vorgesehenen halbjährigen Be sprechungen über laufende Fragen des deutsch-russischen Wirt schaftsverkehrs hat sich eine deutsche Abordnung unter Füh rung des Gesandten Dr. Schnurre nach Moskau begeben. Norwegische Journalisten bei Dr. Goebbels. Berlin, 26. Aug. Reichsminister Dr. Goebbels empfing zwölf norwegische Journalisten, die, sich auf Einladung der Reichsregierung auf einer Studienreise durch Deutschland be finden. Er gab ihnen einen Einblick in die politische und mili tärische Lage, welche die absolute Siegesgewißheit Deutschlands begründet. Von der norwegischen Presse forderte er in wohl- verstandenem Interesse ihres Landes Einsatz für ein Verhalten Norwegens Deutschland gegenüber, wie es sich aus der Neu ordnung Europas ergibt. * Berlin, 26. Aua. Die spanischen Journalisten haben beim Verlassen des Reichsgebietes Danktelegramme an Reichs- Minister Dr. Goebbels und an den Reichspressechef gesandt. Rumänisches Gebiet für Bulgarien. Bukarest, 26. Aug. Die Regierung gibt bekannt, daß die Einwohner der Departement» Oaliaera und Dürrster von jetzt an mit Ausnahme derjenigen Gegenstände, die für die laufen- den Arbeiten benötigt werden, ihre Besitztümer räumen könne». Die Ernte soll noch vor der Räumung von den Be- sttzern eingebracht werden. Die Verlautbarung stellt fest, daß die rumänisch-bulgarischen Verhandlungen im Geiste gegen- seitigen Verständnisses vor sich gingen. Budapest, 26. Aug. Die Regierung hat die rumänische Regierung eingeladen, ihre Beauftragten zur Fortsetzung der Verhandlung«» von Turn-Severin in einen ungarischen Ort zu entsenden. Rom, 27.-Aug. Nach englischen Meldungen haben die Engländer in Erwartung eines großen italienischen Angriffs auf Kenya die Bevölkerung Nordkenygs — 50000 Somalis — weggebracht.
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