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Zwönitztaler Anzeiger : 05.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-189912054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18991205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18991205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-05
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 05.12.1899
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Zwömtzthaler Anzeiger. Lokalblatt für ZlvSttitz, MederzwS»rltz, Kühnhaide, Lenkersdorf, Dittersdorf Bnrgstüdtel, Affatter, Streitwald, Dorfchemnitz, Elterlein, Ävünhain, Thalheim u. s. w. 24. ^rakraana. «n-mworlltchk Redaktion, Druck und Verlag der l, und 4. Seite von S. B. Ott, Zwönitz, ikü-ahaiderstrahe, a» der und 3. Seit- von Hermann Arendt'« Verlag, Berlin, Ni-derwallkraße -»»orgaa«. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, DoUnerStag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mart 2S Pfg. (inkl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene CorpuSzeile oder deren Raum IO Pfg., für die gespaltene Zeile im amtlichen Teil SS Pfg. und werden Inserate bis nachmittags s Uhr LagS vor dem Erscheinen de» BlatteS angenommen. L AS I Dienstag, den 5. Dezember. L8VN. OerMches und Sächsisches. Zwönitz, 4. Dezember 1899. — Voraussichtlich wird Anfang nächster Woche auf hiesigem Bahnhofe die Ueberteitung des Stoll- berger Zugsverkehres nach den Neubaugleisen katlfinden. Die Züge werden dann nicht mehr, wie jetzt, auf derselben Seite de« Bahnhofes abgehen und ankommen, aus welcher die Chemnitz—Aue—Adorfer Züge einlausen, sondern auf der nach der Stadt zu gelegenen Seite. — Eine nahezu vollständige Mondfinsternis steht für den 16. dsa. Mts. bevor. Die Beobachter werden allerdings einen Teil ihrer Nachtruhe opfern müssen. Der Anfang ist 12 Uhr 44 Minuten, die Mitte 2 Uhr 26 Min. und da« Ende 4 Uhr 18 Min. nach mitteleuropäischer Zeit. Die größte Phase be trägt 0,998 des Monddurchmesser«. — Dem Landtage liegen schon 200 Eisenbahn petitionen vor. Petitionen, die nach dem 15. Januar eingehen, werden nicht mehr beraten werden. — StationSverzeichniS für die Königlich Sächsischen Staatöeisenbahnen und der mit verwalteten Prioalbahnen. Die Königliche General direktion der Sächsischen StaatSeisenbahnen hat unter vorstehendem Titel ein Verzeichnis ihrer sämtlichen Verkehrsstellen herausgegeben. Der erste Teil enthält Bemerkungen allgemeiner Art sowie besondere, für den Verkehr mit einzelnen sächsischen Stationen zu be obachtenden tarisarischen Vorschriften. Den wesent lichsten Teil bildet das alphabetische Verzeichnis der Verkehrsstellen sowie der an freier Strecke liegenden Zweiggleisanlagen. Es giebt Ausschluß über die Ab- fertigungSbesugnisse der einzelnen Stationen, deren Zugehörigkeit zu den betreffenden oberen Dienststellen, über die vorhandenen Gleiswagen, Krane, Laderamven und enthält ferner die sämtlichen, an sächsischen Eisen bahnstationen oder in deren Nähe gelegenen Zoll- und Steuerstellen unter genauer Angabe der ihnen zustehenden AbsertigungSbesugnifse. Auch ist aus dem Verzeichnis zu ersehen, auf welche» schmalspurigen Linien die Be nutzung von sogenannten Rollböcken zur Beförderung der Hauptbahnwagen zulässig ist. Im Hinblick aus die seit 1. Januar 1899 durchgeführte Neuorganisation der gesamten sächsischen Eisenbahnverwaltung ist auch hervorzuheben, daß diese«, nicht nur für die Abfertigungs beamten, sondern insbesondere auch für Spediteure und da« sonstige verfrachtende Publikum wertvolle Nachschlagebuch au«führliche Bemerkungen über die veränderte Organisation enthält und den Parteien für Reklamationsfälle alle« Wissenswerte an die Hand giebt. Da« Buch ist im Verlage von C. Heinrich in Dresden- Neustadt erschienen und zum Preise von 80 Pfg. von dieser Firma und durch die Buchhandlung von C. Bernhard Ott zu beziehen. — Die Ausstellung eine- neuen Wander gewerbescheine« macht sich jetzt für Hausierer u. a. nötig. Personen, welche mit Anfang de« nächsten Jahre« im Besitze eine« solchen Scheines sein möchten, . machen wir wiederholt darauf aufmerksam, daß e« sich empfiehlt, die Ausstellung eine« solchen baldigst bei der zuständigen Behörde zu beantragen. Der Schutzverband für Handel und Gewerbe für Mitteldeutschland, Sitz Leipzig, hat in Verbindung mit neun weiteren Korporationen, um der Ausbreitung der Konsumvereine jeglicher Art und der groß kapitalistischen ^Betriebe entgegen zu wirken, an die Ständeversammlung eine Petition de« Inhalte« ge richtet: „Der Landtag wolle die königliche Staats- regierung ersuchen, den Ständen noch in der gegen wärtigen Tagung einen Gesetzentwurf vorzulegen, welcher dem von der Zweiten Kammer am 27. Mär» 1896 bei Beratung de« Antrag« Rüder gefaßten Be schluß entspricht". Der Verband hofft, daß sich auch Dresdner Korporationen seinem Vorgehen «»schließen und seine Petition unterstützen werden. — Da« Schmerzenskind de« Staatshaus halt« etats bildet nach wie vor da« Kapitel 12 „Fis kalische Erzbergwerke bei Freiberg". Im Jahre 1898 unterblieb die Annahme neuer Arbeiter voll ständig. Die Mannschaft hatte sich daher am Jahres schlüsse 1898 bereit« di« auf 2912 Köpfe abgemtnvert. Der Gesamtoerlust bei dem fiskalischen Freiberger Berg- und Hüttenwesen, der stchvon 1886/87 469 22S Mk. Huf ein Jahr -er Finanzpniode) auf 1896/97 1915422 Mk. erhöht hatte, betrug 1898 1838209 Mk. Der Silberprei« kann für die Finanzperiode 1900/01 zu 80 Mk. für 1 KZ., um 5 Mk. höher al« im Vor etat, angenommen werden. Auch berechtigt der Stand de« Bleihandelspreise« in der neueren Zett dazu, ihn mit 28 Mk. für 1 äs in den gegenwärtigen Etat ein zustellen, d. i. 4 Mark höher al« nach dem Vorelat. Diese Erhöhung der Metallpreise trägt jedoch so wenig zur Besserung der Verhältnisse des Freiberger Berg baues bei, daß sie kein Anlaß sein kann, den Plan seiner beschleunigten Abrüstung zu ändern. Unter möglichster Vermeidung von Entlassungen sollen daher neue Arbeitskräfte fortdauernd nur insoweit ange nommen werden, als im einzelnen Falle die unbedingte technische Notwendigkeit hierzu vorliegt. Sonach wird die Verringerung des Mannschaftsbestandes mit dem Abgänge durch Tod, Invalidisierung und freiwillige- Verlassen der Bergarbeit ziemlich gleichen Schritt halten, und e- läßt sich annehmen, dieser Bestand werde am Schluffe der Finanzperiode 1900/01 nur noch etwa 2150 Mann betragen. Soweit der Betrieb noch fortzusetzen sein wird, laffen sich auch Neuanlagen nicht ganz vermeiden. Dieses Mal sind dafür 65000 Mark pro Jahr angesetzt. Al« Gesamtoerlust bei dem fiskalischen Berg- und Hüttenwesen wird sür 1900/01 ein Betrag von (einjährig) 1306 000 Mark erwartet. — EineVerkürzung des Mahnverfahrens wird vom 1. Januar 1900 ab eintreten. Die neue Mahnfrist, welche durch die Novelle zur Zivilprozeß ordnung (Z 632) eingesührt worden ist, hat eine wesentliche Abänderung erfahren. Bisher hatte be kanntlich der Schuldner vom Tage der Zustellung des Zahlungsbefehles ab zwei Wochen Zeit, um gegen den Zahlungsbefehl Widerspruch zu erheben, und der Gläubiger bekam erst, wenn innerhalb von zwei Wochen kein Widerspruch erfolgte, das Attest der Vollstreckbar keit, den sogenannten Vollstreckungsbesehl. Vom 1. Januar ab ist diese Frist auf eine Woche herabgesetzt worden, was die beachten müssen, die nach Neujahr Zahlungsbefehle erhallen und gegen diese Widerspruch erheben wollen. — Mancher Vormund wird zu Neujahr seines Amtes ledig werden. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch erhält die Mutter vaterloser Minderjähriger am 1. Januar 1900 die elterliche Gewalt, sodaß das Amt des Vormundes in allen Fällen, in denen die Mutter noch lebt, beendet ist. Dies haben auch alle zu beachten, die bisher an den Vormund recht-giltig Zahlungen sür die Mündel leisten konnten. Der bis herige Vormund kann von Beginn de« nächsten Jahre« ab nur dann noch Zahlungen in Empfang nehmen, wenn die Mutter der Mündel nicht mehr lebt. Den Berussgenossenschaften und anderen Instituten, die an Minderjährige Zahlungsverpflichtungen haben, erwächst au« der Rechtsänderung eine große Arbeitslast, da sie in jedem einzelnen Falle zu prüfen haben, ob der bis herige Vormund noch vertretungsberechtigt bleibt. — Kei» frischgebackenes Brot! In der Armee gilt der Befehl, kein Brot früher al« 24 Stunden nach der Fertigstellung auszugeben. Da« srischgebackene Brot ist um so bedenklicher, je besser e« eben schmeckt und dadurch zu um so schnellerem Essen verleitet. Statt zerkleinert wird e« beim Kauen geknetet und immer fester. Wegen der Glätte, erzeugt durch die Einspeichelung, rutscht es leicht die Speise röhre hinab. Aber dem Magensaft ist e« unmöglich, die festen Klümpchen zu zersetzen, deshalb liegen sie wie Thonklöße und Steine fest. Magendrücken, ernste Verdauungsstörungen sind die bösen Folgen! — Ein Arzt warnt die Eltern vor dem Gebrauche von Nachtlichtern in dem Schlafzimmer der Kinder. Er behauptet, eS habe eine sehr nachteilige Wirkung auf die Augen. Anstatt den optischen Nerven die nötige Ruhe, welche die Dunkelheit bringt, zukommen zu laffen, hält da« Licht sie in beständiger Reizung; hierdurch leidet da« Gehirn und da- ganze Nervensystem. — Der Hering ist in diesem Jahre knapp und daher schon im Preise gestiegen. Allein an der holländischen Küste sind 134000 Tonnen weniger ge fangen al« im Vorjahre; ja, die norwegische Fischerei verzeichnet bereit« einen Ausfall von 550000 Tonnen; ähnlich find die Ergebnisse der schottischen Fischerei, die 490000 Tonnen weniger haben. Die Steigerung der Preise beläuft sich u. a. in Holland auf mehr al« 100 Prozent. Diese Preisunterschiede berühren nicht nur den Großhandel, sondern auch den Einzelver kauf, wenn sie auch hier nicht so stark bemerkt werden. — Elterlein, 1. Dezember. Al« Gemeindeoor» stand de« angrenzenden Dorfe« Schwarzbach ist Herr Robert Friedrich dort gewählt worden. Nachdem der selbe die behördliche Bestätigung gefunden, ist er von Herrn Amtshauptmann Heink in Annaberg feierlichst in Pflicht genommen worden. — Aue. In Aue steckte sich das einzige Kind der Familie F., ein fast zweijähriger Junge, beim Spielen eine rohe Linse in den Mund, die ihm in die sog. unrichtige Kehle kam. Es stellten sich Krämpfe ein und nach wenigen Stunden war das Kind tot. — Annaberg, 2. Dezember. Am gestrigen Tage waren zehn Jahre verflossen seit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Annaberg-Schwarzenberg. Sie bildete den Anfang de» Anschluffes auch des südlichen Teile« unsere« Erzgebirge« an da« Staatsbahnnetz. — Der Kirchenoorstand und der Stadtgemeinderat zu Schlettau haben beschlossen, an den beiden Wochen vor Weihnachten Mittwoch und Sonnabend abends von der Höhe des Kirchturms herab durch das dortige Musikchor Weihnachtsfansaren und Choralmusik blasen zu laffen. — Ehrenfriedersdorf, 2. Dezember. DieLicht- frage, welche unsere Stadtverwaltung schon seit Jahren beschäftigt, dürfte demnächst zur Entscheidung kommen. Nachdem der eingesetzte Ausschuß vor einigen Wochen mehrere auswärtige Lichtanlagen besichtigt hat, wird derselbe die Einrichtung einer Gasanstalt beantragen. — Einen sonderbaren Fund machte vorgestern Abend hier nach Eingang des letzten Zuges ein Schaffner bei der vorgeschriebenen Revision der Waggon» nach etwa liegen gebliebenen Gegenständen. Unter der Bank eines Wagen« dritter Klaffe bemerkte derselbe ein Packet. Er nahm es hervor und fand zu seinem nicht geringen Schrecken den Leichnam eine« neuge borenen Mädchens. Nach Aussage de» Arztes ist da« kleine Wesen mehrere Tage alt. Der Leichnam wurde nach der Totenhalle gebracht. — Plauen, 30. Nov. Die von den hiesigen Fabrikanten seit langen Jahren gewünschte Einführung direkter Fahrkarten von Plauen nach Pari« ist nun mehr zur Thatsache geworden. E« gelangen vom 1. Dezember ab sowohl einfache al« auch Rückfahr karten I. und II. Klaffe, gültig sür alle Züge, an den Fahrkartenschaltern de« oberen Bahnhofes zur Ausgabe. Gültigkeit von 5 Tagen, die letzteren eine solche von 15 Tagen. Die Preise betragen: Einfache Fahrkarten I. Kl. 98 Mk. 10 Pfg., II. Kl. 68 Mk. 50 Pfg.; Rückfahrkarten I. Kl. 150 Mk. 40 Pfg., II. Kl. 107 Mk. 20 Pfg. — Zehren, I. Dezember. Ein bedauerlicher Unfall hat sich gestern Abend hier ereignet. Der Gast wirt Köhler machte sich an seinem Gaserzeugungs- Apparat zu schaffen und ist wahrscheinlich mit offenem Licht dem Gasolinbehälter zu nahe gekommen, so daß eine Explosion erfolgte. Die Flammen füllten alsbald den ganzen Maschtnenraum und Herr Köhler erlitt im Gesicht und an den Händen erhebliche Brandwunden. Außerdem begann das Hintergebäude zu brennen, so daß das Vieh und die Geräte in Sicherheit gebracht werden mußten. Den sofort herbeigeeilten hilfsbe reiten Nachbarn und den Zehrener Spritzenmannschaften gelang e» aber bald, die Feuersgefahr zu beseitigen. Der schwer verletzte Gastwirt wurde einstweilen von der Ortsdiakonissin verbunden. — Von anderer Seite wird über den Vorfall noch mitgeteilt: Da da« Ga« im Gastzimmer nicht hell genug brannte, begab sich Herr Köhler in da« kleine, besonder- für die Gasolin- Anlage hergestellte Gebäude, um durch Anwärmen de» Apparate» dem Mangel abzuhelfen. Dabei mag durch die Anwärmefiamme ein Tropfen Gasolin in Brand geraten sein und- etwa» verschüttete« Gasolin auf dem Fußboden in Flammen gesetzt haben. Un glücklicherweise stand die steinerne Flasche in unmittel barer Nähe, in der die Gasolinabfälle gesammelt werden, so daß sich die Flamme dem Inhalte der ziemlich ge stillten Flasche mitteilen, diese zur Explosion bringen und schließlich auch den Apparat »um Schmelzen bringen konnte.
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