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Plauensches Wochenblatt : 22.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1881644790-189705221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1881644790-18970522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1881644790-18970522
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungPlauensches Wochenblatt
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-22
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Plauensches Wochenblatt : 22.05.1897
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Amtsblatt des Gemeinderathes und Gemeindevorstandes zu Plauen-Dresden Zentral-Organ zur Uermittelnng <nr den geschäftlichen und geselligen Verkehr der Orte Plauen, Dölzschen, Coschük, Gittersee, Cunnersdorf, Räcknitz und Umgegend. Druck und Verlag von ^etzscbke <L Kretschet, stauen. Diese? Blatt erscheint dreimal wöchentliS und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag S Uhr. Der Sonnabendnummer ist regelmäßig ein achtteiliges illnstrlrreS NnterhaltungSblatt betgelegt. — Der Bezugspreis für die obenangeführten Ortschaften beträgt bet freier Zustellung durch unsere Voten vierteljährlich 1 -6, bei Abholung in unserer Expedition 7b bet den Kaiser!, deutschen Postanstalten 1 06, exkl. Zustellung sPost-Ztg.-Ltste 5360) Einzelne Nummern koste» 5 Expedition: Ptauen-Dr., F»lk«nstratze 18. Für die Redaktion verantwortlich: H. Grrtlrhrl, Plauen. Die JnserttonSgebühren betragen pro 5-gespaltene Zeile 10 unter Eingesandt (3-gespaltcn) 20 — Annahme der Ankündigungen in unserer Expeditton für die einzelnen Nummern bis zum Erscheinungstage Vormittags 1! Uhr. Sämmtliche Annoncen«Expeditionen des In- und Auslande» nehmen gleichfalls Inserate an. — Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernehmen wir keinerlei Garantie. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleibt die hiesige Ortskrankenkasse Mittwoch, den 26. Mai geschlossen. Plauen-Dresden, am 21. Mai 1897. Ter Vorstand der Ortskrankenkasse. H. Gretschel, Vorsitzender. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 20. Mai. Das Haus überwies ohne Debatte den Nachtragsetat betreffend die Remunerationen sür Beamte des Auswärtigen Amts an die Budget kommission. — Bei der dritten Berathung des Antrages Rickert betreffend das Vereinsgesetz, bei der Vertreter des Bundesrathes nicht anwesend sind, führt Abg. Ahl- wardt sb. k. F.) aus, von der preußischen Gesetznovelle würden die Antisemiten vielleicht am schärfsten getroffen. Redner wird vom Präsidenten, weil er ausführlich von der preußischen Vorlage spricht, wiederholt zur Sache gerufen. Redner bittet schließlich, den Antrag Rickert mit großer Majorität anzunehmcn. Abg. Lerno (Ctr.) bespricht das badische Vereinsrecht, das mit dem preu ßischen Entwürfe nicht im entferntesten zu vergleichen sei. Abg. Werner (d. Ref.-P.) kritisirt das Verhalten des Grafen Hohenthal in der vorgestrigen Sitzung und bedauerr, daß Sachsen einen solchen Vertreter habe. Der Präsident rügt den Ausdruck. Abg. Werner fort fahrend, die Antisemiten würden trotz der behördlichen Maßnahmen weiter bestehen. Abg. Hilpert (b. k. Fr.) und Abg. Förster (d. Ref.-P.) treten ebenfalls für den Antrag Rickert ein. Abg. Förster polemisirt gegen einen Artikel der „Kölnischen Zeitung", der fälschlich von einer agrarisch-antisemitischen Fronde spreche, die an der Einbringung der preußischen Vorlage schuld sei. Der Antrag Rickert wird gegen die Stimmen der konservativen Parteien angenommen. Der Abg. Prinz Alexander Hohenlohe stimmte für den Antrag Rickert. — Die zweite Berathung der Handwerkervorlage wird bei ß 81-b fortgesetzt. Die Ktz 81b bis 87 incl. werden nach längerer Debatte in der Kommissionsfassung angenommen unter Ablehnung aller Anträge, die von sozialdemokratischer und freisinniger Seite gestellt sind. Auch die weiteren Paragraphen bis einschließlich K 99 werden nach längerer Debatte in der Kommissionsfassung angenommen unter Ablehnung aller Amendements. Darauf vertagt das Haus die Weiterberathung. Sitzung vom 21. Mai. Das Haus setzt die Bc- rathung der Handwerkervorlage bei § 100 fort. Abg. Metzner (Ctr.) beantragt eine Aenderung zu Gunsten derjenigen Gewerbetreibenden, welche der Regel nach Gesellen und Lehrlinge halten. Abg. Bassermann (nl.) beantragt, Zwangsinnungen sollen dann errichtet werden, wenn 2/z der Betheiligten zustimmen, nicht, wie die Kommission will, wenn die Mehrheit zustimmt. Abg. vr. Kropatscheck (kons.) führt aus: Wo die Zwangs innungen durch bloße Anordnungen der Behörden ein- gesührt werden sollen, handele es sich immer nur um einige außergewöhnliche Fälle, gewissermassen um Grenz- fälle. Abg. Schmidt-Berlin (Soz.) und Abg. Richter sprechen sich gegen jede Art von Zwangsinnungen aus. Abg. Richter meint, die Berathung sei überhastet gewesen. Nachdem sich noch Abg. Pachnicke (fr. Vp.) gegen die Kommissionsfassung ausgesprochen hat, wird die Dis kussion geschlossen. Es folgt die namentliche Abstimmung über 100. Der Paragraph wird mit 160 gegen 109 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten unter anderem die Nationalliberalcn. Tagesgeschichte. Inland. Der Kaiser traf gestern um 1 Uhr 40 Minuten in Sibyllenort ein, umarmte und küßte den König von Sachsen, worauf die Fahrt nach dem Schlosse erfolgte. Am Eingänge desselben wurde der Kaiser von der Königin von Sachsen und dem Eibprinzen und der Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen empfangen. Um 2 Uhr fand die Frühstückstafel statt. Die Kommission des preußischen Abge ordnetenhauses, welche zur Vorberathung der Novelle zum Vereins- und Versammlungsgesetze einge setzt war, hat ihre Arbeit schnell zu Ende geführt. In wenigen Stunden hatte sie die Vorlage durchberathen nnd mit ihr eine gründliche Umgestaltung vorgenommen. Da die Verhandlungen der Kommission nicht öffentlich sind und man auf die von Berichterstattern auf Grund von MittheilUngen einzelner Mitglieder der Kommission verbreiteten Berichte angewiesen ist, die den Gang der Verhandlungen nur in großen Zügen wiedergeben, so läßt sich nicht mit Sicherheit erkennen, mit welchem Aufwande von Eifer und Beredsamkeit von Anhängern nnd Gegnern der Vorlage gekämpft worden ist. So weit man sich an der Hand der vorliegenden Berichte ein Urtheil zu bilden vermag, ist von Seiten der An hänger einer Verschärfung des Vereins- und Versamm- lungsrcchts im Sinne der Regierungsvorlage keine über mäßig große Begeisterung an den Tag gelegt worden. Der Kaiser hat genehmigt, daß die Litewka auch bei der Kavallerie als außeretatsmäßiges Fricdens- bekleidungsstück eingeführt werde, dessen Beschaffung dem Ermessen der einzelnen Regimenter überlassen bleibt. Der Bau des erstklassigen Panzers „ErsatzKönig Wilhelm" soll der Wilhelmshavener Staatswerft über tragen werden. Die erfreuliche Meldung, daß Fürst Bismarck dem Rache seiner Aerzte nachgeben und den Aufenthalt im Sachsenwalde für einige Zeit mit der Lebensweise in einem Badeorte vertauschen will, scheint sich zu be stätigen. Da sich der Fürst in den letzten Wochen ungewöhnlich munter und gesund fühlte, wurde bekannt lich der Plan erwogen, in diesem Sommer wieder ein Bad aufzusuchen und zunächst Gastein in Betracht ge zogen, das der Fürst von jeher gern besuchte. Es ist jedoch noch kein bestimmter Entschluß gefaßt, da man auch an Reichenhall und Berchtesgaden gedacht hat. Der „Köln. Ztg." nach wurden bei dem Eisen bahnunglück folgende Personen getötet: Broicher- Barmen, Ernst Abraham-Elberfeld, Hermann Bruntz- Barmen, Peter Kraft-Barmen, Karl Kunz-Ronsdorf, Karl August Huesgen-Velbert, August Krause-Elberfeld und Gustav Kissing-Elberfeld; einer ist unbekannt. Diese neun Personen sind sämmtlich Reservisten. Ferner wurde getötet der Bremser Merzbach aus Trier. Die Störung ist gehoben. Hinsichtlich der seit Jahren schwebenden Apotheker reform sind, wie der „Pharm. Ztg." aus sicherster Quelle bestätigt wird, zur Zeit wieder Unterhandlungen mit den Bundesregierungen im Gange. Die Angelegen heit wird nun für das ganze Reich geordnet und liegt augenblicklich bei den Reichsbehörden. Eine Ent schädigung der gegenwärtigen Besitzer soll stattfinden, aber nicht das Reich, sondern eine Genossenschaft der Apotheker soll, ähnlich wie in Schweden, auch bei uns die Entschädigung in die Hand nehmen. Es wird also die reine, unveräußerliche und unvererbliche Personal konzession mit rückwirkender Kraft unter Selbstablösung eingeführt werden. Die Apothekenfrage wird somit bald wieder, ähnlich wie vor zwei Jahren, im Vordergründe des Tagesinteresses stehen. Der Kongreß derGewerkschaften Deutsch lands, welcher in diesen Tagen in Halle a. S. tagte, hat beschlossen, eine aus 6 Personen bestehende Central kommission mit dem Sitz in Berlin zu wählen, welche die Aufgabe haben soll, die Agitation sür die lokal- organisirten Gewerkschaften planmäßig zu leiten und die Interessen dieser Organisation nach außen durch die Presse zu vertreten. Der Kongreß proklamirte außerdem die unbedingte Solidarität der lokalorganisirten Arbeiter mit allen Arbeitern ohne Rücksicht auf die Organisation sowie die politische Anschauung, soweit sie auf dem Boden des Klassenkampfes stehen. Ferner wurde die Herausgabe eines Preßorgans für die lokalorganisirten Gewerkschaften Deutschlands beschlossen. Ausland. Da es sich als unmöglich erwiesen hat, ein neues dänisches Ministerium mit spezieller Unterstützung des Landthings zu bilden, dessen Abstimmung über die Finanzvorlage die Demission des Kabinets Reedtz-Thott veranlaßte, ist der Folkething zu einer Sitzung auf nächsten Montag einberufen. Gerüchtweise verlautet, man werde versuchen, das jetzige bis zum 1. Juni geltende interimistische Finanzgesetz auf 2 Monate, also bis zum 31. Juli zu verlängern. Bis dahin werde die Ministerkrisis wahrscheinlich beendet sein. Botschafter Montebello ist aus Petersburg in Paris eingetroffen; „Figaro" vermuthet, er komme, um Faures russische Reise zu erörtern. Die Ausführung des Waffenstillstandes zwischen der Türkei und Griechenland geht in der Weise vor sich, daß eine Kommission höherer Offiziere aus beiden Heeren eine neutrale Zone zwischen den Armeen abgrenzt. Türken wie Griechen beschäftigen sich jetzt mit den Ergebnissen des Krieges, türkischer- seits zeigte man sich besonders dem General von der Goltz-Pascha dankbar, dessen Verdienste um die Reor ganisation der türkischen Armee so gute Früchte ge tragen haben. Die griechische Regierung jammert nach träglich über die großen Kosten, die der vom Zaune gebrochene Krieg verursacht hat, und läßt erklären, sie wolle alles ausbieten, um 30 Prozent der den grie chischen Staatsgläubigern zustehenden Zinsen zu zahlen; darüber hinaus könne das Land keine Lasten tragen. Fünf Eisenbahnprojekte in Afrika werden gegenwärtig ausgearbeitet. Es handelt sich um eine ostafrikanische Centralbahn, die Fortsetzung der ins Stocken gerathenen Usambaralinie, um zwei Eisenbahnen im Norden und Süden von Südwestafrika und endlich um eine Eisenbahn im Tsgogebiete. Die Meldung chinesischer Blätter, daß die deutsche Flagge auf einer chinesischen Insel in der unmittelbaren Nähe der Samsah-Bai gehißt worden sei, wird an unterrichteten Stellen als unbegründet bezeichnet. 19. Sitzung des Gemeinderathes zu Planen bei Dresden, Donnerstag, den 20. Mai 1 897. Anwesend sind die Herren Gcmeindevorstand Groß mann, Gemeindeälteste: Böttcher und Böhme, Rathsmitglieder: Bienert, Kuzzer, vr. Pleiß ner, Strob elt,Zeit l er, Or. Findeisen, Müller, Lischt, Born, Rank, Krauß, Bing, Eichhorn, Goldbach, Behr, Schmidt. — Vorsitzender: Herr Großmann. Schriftführer: Herr Müller. — Tagesordnung: 1. Schankkonzessionsgesuch des Herrn Paul Rätz sch hier. 2. Bericht der Anstaltsdeputation, verschiedene bauliche Herstellungen im Anstaltsgebäude w. betr. 3. Gesuch des Herrn G. Lehmann um bessere Beleuchtung der Kaitzerstraße. 4. Bericht der Tiefbau deputation, die Vergebung des Kirchstraßenumbaues betr. 5. Geheime Verhandlung. 6. Bericht der Tiefbaudepu tation, die in der Wasser- und Florastraße ausgestellten Elektrizitätsmasten betr. 7. Petition der Herren H. Barth u. Gen., die Verlängerung der Straßenbahn linie bis an die Bernhardstraßc betr. — Der Herr Vorsitzende eröffnet die Sitzung mit dem Vortrage der Registrandeneinträge und verliest hiernach ein Schreiben des früheren Gemeinderathsmitgliedes, Herrn Magazin verwalter Carl Necke in Leipzig, in welchem sich der selbe für das von sämmtlichen Mitgliedern des Kolle giums gestiftete „Ehrengeschenk" herzlichst bedankt. — ack 1: Herr Paul Rätz sch (Falkenstraße Nr. 66) hat an die Königliche Amtshauptmannschaft ein Gesuch um Ertheilung der vollen Schankgerechtigkeit gerichtet und zwar unter dem Hinweise auf die in der genannten Ortslage entstandenen und noch entstehenden Neubauten. Die Oberbehörde übersendet das Gesuch dem diesseitigen Kollegium behufs gutachtlicher Rückäußerung. Bian beschließt gegen 2 Stimmen der Königlichen Amtshaupt mannschaft mitzutheilcn, daß man zur Zeit die Bedürf- mßfrage zur Errichtung eines Schankbetriebes in dem betreffenden Grundstücke nicht anerkennen kann und außerdem die vorhandenen Lokalitäten für derartige Zwecke als ungenügend zu bezeichnen sind. — ack 2: Ueber einige sich nöthig machende bauliche Herstellungen im „Heger-Bienert-Stift" hat die Anstaltsdeputation Berathung gepflogen und verliest der Herr Vorsitzende die im Deputationsprotokolle vom 8. Mai a. c. ge kennzeichneten Vorschläge. Demgemäß bewilligt der Gemeinderath einstimmig die Mittel zur Renovation der Wohnung der Kindergärtnerin, zur Herstellung
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