20 Über Zwillingsxrystalle schwundenen Zuspitzungsflächen der ursprünglichen Sechs des ändern; und so umgekehrt* Nur so weit dieses Verdrängungsverhältnifs einge treten ist zwischen den Drei und Drei in demselben Individuum, nur so weit gelten die Richtungen verschieden für den einen Krystall und für den ändern; in dem einen sind sie die der herrschend gewordenen, in. dem ändern die der verdrängten Flächen. Dies allein ist der Umtausch ihrer Function für beide, und dasselbe würde für alle ihre weiteren abge leiteten Krystaliisationsflächen gelten, wenn man die Verhältnisse dieser gegen einander weiter verfolgen w r ollte. Und es ist eine gar auffallende Merkwürdigkeit, welche ich künftig an vielen ändern Beispielen weiter zu entwickeln Gelegenheit finden werde: dafs gar olt das Gesetz der Zwillingskrystallisation sich so findet, dafs durch sie von je zwei in die sem Verdrängungsverhältnifs sich befindenden Gliedern ein herrschend gewordenes oder verdrängendes, welches dem einen Krystall, in die Richtung eines verdrängten, welches dem ändern Krystall an gehört, sich^ setzt, und gleichsam das aufgegebene ursprüngliche Gleich gewicht zwischen diesen beiden wieder zu Stande bringt. Dies ist der Fall evident bei Augit und Hornblende, bei Kreuzstem und Wolfram; ich habe ihn auch schon angedeutet bei den Karlsbader und ähnlichen Zwillingskrystallen des Feklspathes *); e* ist. der Fall bei den ZwiIlmgS- krystallen des Fraueneises; es ist also gewils eine sehr verbreitete und bemerkenswerthe Erscheinung; demohngeachtet ist es nicht der Fall al ler Zwillingskrystallisationen, was ich künftig weiter zeigen werde; und man mufs daher doch sich hüten, etwa den Grund der Zwillingskrystal lisation an das beschriebene Verdrängungsverhältnifs allein gebunden, und die Umkehrung des Werthes von verdrängendem^ und verdrängtem Gliede zwischen den ursprünglich gleich begründeten in den beiden In dividuen für das Prinzip der Zwillingskrystallisation überhaupt anse- hen zu wollen. Ihr Gesetz erstreckt sich weiter, und möchte durch den Grundsatz, welchen wir oben von ihr aufstellten, am wahrsten ausge sprochen seyn. _ Wo nun aber, wie beim Quarz, es wirklich der Fall ist, dafs der Un terschied im Werthe für das eine und da^s andere der beiden Individuen des Zwillings in dem der verdrängendefl und der verdrängten Glieder ganz und gar sich auflöst, dieses Verhältnifs' aber ein nur erst eingetre tenes, variables, und beiderlei Glieder doch ursprünglich sich gleich und ebenbürtig sind; da hängt es offenbar ganz an dem Grade der Be hauptung dieses Gegensatzes zwischen ihnen, ob scharfeScheidung von Individuum und Individuum im Zwillinge Statt findet oder nicht; j. Sömeiggers Journal f. Cb, u, Pb. 15, XI,