Volltext Seite (XML)
Und der König ergriff mit frevler Hand Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand, Und er leert ihn hastig bis auf den Grund, Und rufet laut mit schäumendem Mund: Jehova! Dir künd’ ich auf ewig Hohn, Ich bin der König von Babylon. Doch kaum das grause Wort verklang, Dem König ward’s heimlich im Busen bang. Das gellende Lachen verstummte zumal; Es wurde leichenstill im Saal. Und sieh’! und sieh’! An weißer Wand Da kam’s hervor wie Menschenhand; f) Der Es ist so süß, zu scherzen, Mit Liedern und mit Herzen Und mit dem ernsten Streit. Erglänzt des Mondes Schimmer, Da treibt’s mich fort vom Zimmer, Durch Platz und Gassen weit: Da bin zur Lieb’ ich immer Wie zum Gefecht bereit. Die Schönen von Sevilla Mit Fächer und Mantilla Blicken den Strom entlang; Sie lauschen mit Gefallen, Wenn meine Lieder schallen Zum Mandolinenklang, Und dunkle Rosen fallen Mir vom Balkon zum Dank. Und schrieb und schrieb an weißer Wand Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand. Der König stieren Blicks da saß, Mit schlotternden Knien und totenblaß. Die Knechteschar saß kalt durchgraut, Und saß gar still, gab keinen Laut. Die Magier kamen, doch keiner verstand Zu deuten die Flammenschrift an der Wand. Belsazar ward aber in selbiger Nacht Von seinen Knechten umgebracht. Heine. Hidalgo. Ich trage, wenn ich singe, Die Zither und die Klinge Von Toledanschem Stahl. Ich sing’ an manchem Gitter. Und höhne manchen Ritter Mit keckem Lied zumal. Den Damen gilt die Zither, Die Klinge dem Rival. Auf denn, zum Abenteuer, Schon losch der Sonne Feuer Jenseit der Berge aus. Der Mondnacht Dämmerstunden, Sie bringen Liebeskunden, Sie bringen blut’gen Strauß; Und Blumen oder Wunden Trag’ morgen ich nach Haus. Gtibd. Ouvertüre zu »Euryanthe« von Carl Maria von Weber. Konzertflügel von Julius Blüthner. Einlaß 6V2 Uhr. — Anfang des Konzerts 7 Uhr. — Ende gegen 9 Uhr. 3. Konzert: Donnerstag, den 4. November 1915. Symphonie Nr. 4 (A dur) und Violinkonzert von Mendelssohn Bartholdy. Orchester variationen über ein Mozartsches Thema von Reger (zum 1. Male). Schottische Fantasie für Violine von Bruch. Violine: Eddy Braun. 6 Kammermusik-Aufführungen im Gewandhaus. Die Kammermusik-Aufführungen finden statt: Sonntag, den 7. November, Sonntag, den 12. Dezember 1915, Sonnabend, den 22. Januar, Sonntag, den 20. Februar, Sonntag, den 12. März und Sonntag, den 2. April 1916 — und zwar um 7 Uhr. Zum Vortrag kommen nur Werke von Beethoven, darunter sämtliche Streich quartette. Ausführende: das Gewandhausquartett und Eugen d'Albert. Preis des Kartenheftes für 6 Abende M. 18.—, 15.— und 10.— (einschließlich Garderobe und Programm), im Einzelverkauf M. 3.50, 2.50 und 1.75. Die Gewandhaus-Konzertdirektion. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.