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Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt und Rabenstein : 14.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1067801324-190405144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1067801324-19040514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1067801324-19040514
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt und Rabenstein
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-14
- Monat1904-05
- Jahr1904
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Wochenblatt für Neichenbland, Siegmar, Neustadt und Ravenstein. Dieses Blatt wird an jede Haushaltung der obigen Gemeinde» unentgeltlich vcrthcilt. ^ 10. Sonnabend, den 14. Mai 1904. Erscheint jeden Sonnabend Nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition iReichcnbra»d, Pklzmnhlenftrasi- S7c», sowie von den Herren I. O - Wser, BarbierKIrsch in R-ichenbrand, Buchhändler El - „Icns B a h ncr in Siegmar und Kauf,»am, Emil Winter in Rabenslei» entgegengenommen und pro tspalligc EorpuSzeile mit ll) Pfg. berechnet. Für Inserate grögere» Umfangs und bei östcren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur »ach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Nachstchcitdc Bekanntmachung des Königlichen Bezirks-Kommandos Chemnitz wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Rrichenbrnnd, den 13. Mai 1904. Der Gcmcindcältestc. S-ge. Rabcnstciii. den 13. Mai 1904. Der Gcnicindcvorstand. Wilsdorf. Das diesjährige Jnvalideu-Prüfungsgeschäft im Landwchrbezirke Chemnitz findet vom 87. Mai bis mit 4. Juni d. I. in den Räumen des Königlichen Garnison-Lazaretts Chemnitz statt. Es gelangen dabei folgende im diesseitige» Bezirke wohnhafte Invaliden und Ilntcrstiitznngs-Empfängcr zur Vorstellung: n. die anerkannte» dauernd ganzinvalidcn, s deren Pension im Herbste b. die anerkannten zeitig ganzinvaliden, ) —Ende Oktober—dieses c. die anerkanntcn zeitig halbinvalidcn, j Jahres abläuft, -I. die für dauernd anerkannten ganz- oder halbinvalidcn, die einen Antrag auf höhere Pension gestellt haben, sofern die Prüfung nicht außerterminlich slattgcfunden hat; die Empfänger von Unterstützungen nach H 110 Ges. 1871, deren Unter stützung im Herbste — Ende Oktober — dieses Jahres abläuft. Die in Betracht kommendcn Mannschaften werden vom Unterzeichneten Bezirks-Kommando zur ärztlichen Untersuchung zu einem bestimmten Tag und Stlllidc beordert. Diejenigen der vorcrwähnren Invaliden und Unterstützungs- Empfänger, die bis zum 18. Mai d. I. einen Gestellungs-Befehl zum Erscheinen vor der Invaliden-Prüfungskommission nicht erhalten, haben dies sofort beim Bezirks-Kommando Chemnitz, unter Vorlegung sämtlicher Militärpapicre, zu melden. Chemnitz, den 10. Mai 1904. Königliches Bezirks-Kommando Chemnili. Bekanntmachung. Am SV. April Ivvll war der I. Termin Einkommen- und Er- g-inznngsstener fällig. Diese Steuer ist spätestens bis zum kt», dieses Monats all die hiesige Ortsstcuerenniahme abzuführcn. Nach Ablauf dieser Frist wird gegen die Säumigen das Mahn- bczw. Zmangsvollstrelkniigsvcrfahrc» eingelcitct werden. Rabenstei», am 13. Mai 1904. Der Gemcindcvorstand. Wilsdorf. Bekanntmachung. Der Unterzeichnete Kirchenvorstand beabsichtigt, das Dach der Kirche zu Reichenbrand neu cinderkcn zu lasten. Interessenten werden ersucht, ihre Angebote binnen 14 Tagen an Herrn Üirchcnvorstehcr Karl Haase i» Neichenbrand zu richten, bei welchem auch die nähere» Bedingungen zu erfahre» sind. Reichenbrand, am 14. Mai 1904. Der Kirchcnvorstand daselbst. I'. Nein, Vors. Sitzung des Gemeinderatcs zu Reichenbrand am 9. Mai 1904. 1. Es wird Kenntnis genommen von einer Zuschrift der Königl. Amtshanptmannschast, die Aufbringung der Mittel zur Deckung der Enlschädigungsbcträgc der Versicherungsanstalt der Sächs. Ba»gewerks-Be- rufSacnossenschaft. 2. Zn einem Dismcmbrationsgesuch wird beschlossen, die Ablrcnnnng zu befürworten. 3. Dak Gesuch des Hausbesitzers S., um Wetter führung der Schleuse entlang seines Grundstücks, wird dahin bewilligt, das, Gesuchstcller die Rohre zu beschaffe» hat und die Gemeinde das Legen derselben und den Bau eines Einstcigcschachtcs übernimmt. 4. Dem ausgestellten Bausluchtliuienplan für die Vcrbiudungsstraßc zwischen der Hofer- und der Hohen- slcincrstrastc soll ortsgesctzliche Wirkung bcigclegt werden. 0. Ein Abgabenerlaßgesuch eines wegen verbots widrigen Schankstättcnbesnchs zur Anzeige gebrachten säumigen Steuerzahlers wird abgclchut. 0. In Sparkassensachc» wird die Ausleihung eines Darlchns nach dem Vorschläge des Ausschusses bewilligt. 7. Beschlnsjfassung über Anschaffung eines Spreng wagens. Nach den angcstclltcn Erörterungen ist mit einem Sprengwagen nicht auszukommcn, es müßten vielmehr 2 dergleichen beschafft werden. Außer den Anschasfungskoslc» von zirka 2500 Mark würde eine laufende Ausgabe von über 2000 Mark jährlich ent stehe»; in Rücksicht ans diesen hohen Kostenaufwand wurde beschlossen, von der Anschaffung von Spreng wagen abznsche». 8. Mit einigen Tcichinhabcrn soll ein Abkommen dahin getroffen werden, daß sie in ihren Teichen den hiesigen Ortsciuwohnern das Baden gestatten. Sitzung des Gemeinderates zu Rabenstein am 10. Mai 1904. 1. werden eine Anzahl Reklamationen gegen die Veranlagung zu de» Gcmcindeanlagen auf das Jahr 1904 erledigt; 2. wird zu einem Schankkmucssionsgcsuch unter gewissen Voraussetzungen die Bedürsnisfrage anerkannt; 3. die Anschaffung 6 neuer Drillich-Blusen für die freiwillige Feuerwehr genehmigt; 4. ein Gesuch um wiederholte Frist zur Herstellung einer Wegcanlagc abgclchut, vielmehr beschlossen, diese Herrichtung nunmehr bis zum Ablauf der erbetene» Frist, bei Vermeidung von Ordnungsstrafen, zu verlangen; 5. wird die Wahl des SchätzungsausschuffcS zu den Gcmcindeanlagen für 1904 vorgenonnnen; 0. beschlossen, die Bauvorschriften des Bebauungs plans O i» entsprechend abgeändcrler Form erneut zur Genehmigung einzurcichen; 7. dem Beschluß des Sparkasscnausschuffes, die Bestellung eines Revisors, beizutrcten, sowie 8. die zu einem Baugcsuche ausgestellte» Beding ungen gut zu heißen, und 9. Kenntnis genommen von verschiedenen Eingaben und besonders auch von der Verfügung der Königlichen Amtshauptmaniischaft, die in Aussicht stehende» Bc- zirksanlageu für gewisse Negiebannnfälle betr. Original-Roman von Irene v. Hellmuth. (27. Fortsetzung). Frau Senncbach ließ sich dann den Damen vor- stellen, wobei sic ebenfalls nur tiefe Verbeugungen machte, aber keine Silbe sprach. „Mama, Du bist ja heute so still, fehlt Dir etwas?" fragte auch Hilda, befremdet von dem ungewohnten Benehmen ihrer Mutter. Doch diese schüttelte den Kopf. Sie hielt die Lippen fest ans einander gepreßt. Der Doktor lächelte boshaft. Er wußte, was ihr fehlte, und er war froh, daß sic heute wenigstens den Mund halten mußte, denn wenn seine Schwiegermutter sich mit diesen Damen in eine Unterhaltung vertieft hätte, — es wäre schrecklich gewesen. Hilda wollte sich nicht be ruhige». Sic war es so gar nicht gewohnt, die Mutter so still zu sehen. „Sage doch, was ist Dir?" Fra» Scuuebach wandte das Gesicht ab. „Nichts," gab sic kurz zurück, aber cs klang sehr eigentümlich. Nach der Polonaise und dem darauffolgenden Walzer begann Hilda den Gatte» zu quälen: „Tanze doch mit Mama, Du darfft es nicht unterlassen." Er nickte nur. Hoffentlich ging sic bald »ach Hanse, den» lange konnte sie unmöglich hier bleiben, ihre Schweigsamkeit begann schon aufzufalleu. „Wie können Sie nur auf solch einen Ball gehen, wo die ersten Kreise der Stadt vertrete» sind — ohne — Zähne?" raunte Sigmund ihr zu. Sie schien sehr erschrocken darüber. „Merkt man cs denn?" gab sie leise zurück, „ich habe doch kaum ein Wort gesprochen." „Freilich merkt man es, wie wüßte ich es denn sonst?" „Und — die anderen, — wissen es auch schon?" „Bis jetzt noch nicht, aber man beobachtet Sie!" „Schon gut, sage» Sie, mir-wäre nicht wohl, ich gehe nach Hause. Ich wollte nur meinen Bekannten mein neues Kleid zeigen, das ist ja nun geschehe». Die platze» bald vor Neid." Sie winkte ihrem Gatten und ließ sich hinaus- sührcn, nachdem Sigmund mit heuchlerischer Miene erklärt hatte, seine Schwiegermutter müßte sogleich nach Hause fahren, sie wäre stark erkältet. Auf alle teilnehmenden Fragen antwortete Frau Scnnebach nur mit einem Kopfschüticln. In der Garderobe, wohin Hilda ängstlich der Mutter gefolgt war, machte sie ihrem Zorn Luft. „ES ist schändlich, — unerhört, — so etwas ist »och nicht dagewesen!" Jetzt bemerkte freilich auch Hilda den Grund der unbegreiflichen bisherigen Schweigsamkeit. „Mama, wo sind denn Deine Zähne?" rief sie, »nd konnte nur mit Mühe das Lachen verbeiße», denn die Mutter sah doch gar zu komisch aus. „Gestohlen sind sic mir, einfach gestohlen!" rief Frau Senncbach erbost. „O," machte Hilda, und sah forschend nach ihrem Manne hin, aber derselbe half eben ritterlich galant seiner Schwiegermutter i» den schweren, seidcngesüllcrten Mantel und schien so in seine Aufgabe vertieft, daß man glauben konnte, er nehme sich die Sache sehr zu Herzen. Er atmete erst ans, als Fra» Senncbach mit dem Gatten, — der sich innerlich riesig freute, — endlich im Wagen saß und davonfnhr. — Am folgenden Morgen, — Frau Sennebach war eben aufaestanden, — kam schon ihr Schwiegersohn, — im Vorbeigehen, wie er sagte, um sich nach ihren: Befinden zu erkundigen. Sic freute sich über diese Aufmerksamkeit, — aber, als er gegangen war, hätte sie beinahe wieder einen Schrei anSgcstoßcn: Ihre Zähne lagen im Wasserglas, als hätten sie sich immer au vieler Stelle befunden. Das grenzte schon beinahe an Hexerei. Frau Senncbach schöpfte keine» Verdacht, sic glaubte, daß ihr Gatte es gewesen, der ihr diese» Streich gespielt, aber da er hartnäckig leugnete, mußte sie die Sache endlich anfgebeu. Rur
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