Gardinenmaschin? um 1930 ten in ihrem Einzugsbereich somit ein ausgewogenes breites Angebot der Erzeugnisse führen. Für die Hersteller ergaben sich größere Posten von einem Dessin, wodurch die Musterumstel lungen verringert wurden, und sie benötigten auch weniger Vertreter. Die Preisminderung für den Gewinn der Großhändler wurde durch die Kosteneinsparung mehr als gedeckt. 1895 war ein sehr gutes Geschäftsjahr. Alle Kapazitäten waren voll ausgelastet, und es konnten günstige Baumwollabschlüsse erzielt werden. 16 % Dividende waren sehr erfreulich für die Ak tionäre im zweiten Jahrzehnt des Bestehens der Firma. Der Erweiterung des Betriebes waren in Johannstadt offensichtlich Grenzen gesetzt. Der letzte Erweiterungsbau wurde 1895 beschlossen und 1896 in Betrieb genommen. 1897 wurde das Ak tienkapital um 450 000 Mark auf 1350 000 Mark aufgestockt. Beim Verkauf der Aktien wurde ein Agio-Gewinn von 253 000 Mark erzielt, was auf den guten Börsenwert der Aktien schließen läßt. 1898 beteiligte sich der Betrieb an der Gründung einer Fabrik für Gardinen, Spitzen und Tülle in Warschau unter der Firma »Aktiengesellschaft der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanu faktur«. Dazu war eine Erhöhung des Aktienkapitals um 450 000 Mark nötig. Die Emission brachte einen Agio-Gewinn von 213 000 Mark, der dem Reservefonds gutgeschrieben wurde, was sich später als vorteilhaft erwies. Mit dem Warschauer Unternehmen wollte man den russi schen Markt erschließen und erhoffte sich einen regen Absatz. 1898 gehörte Warschau zu Ruß land. Erst 1919 erhielt Polen seine Eigenstaatlichkeit zurück. Das Warschauer Werk erfüllte in keiner Weise die Erwartungen. Im Krieg 1914 bis 1918 war jede Einflußnahme unmöglich. Die Fabrikation wurde eingestellt und der Betrieb nach dem verlorenen Krieg ganz aufgegeben. Die Abwertung des Kapitalanteils vor Jahren schützte das Dresdner Unternehmen vor erheblichen Verlusten.