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Elbeblatt und Anzeiger : 10.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187602106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18760210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18760210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-10
- Monat1876-02
- Jahr1876
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 10.02.1876
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.'1 wurde im die Höhe vertagt, um '«°che»' ' , und iffe Maß- Freiheit der Waschhäuser und alle sonstigen Bequemlichkeiten ist gesorgt ; ja auch Badezimmer fehlen in diesen Arbeiter palästen nicht, und die Benutzung derselben ist voll kommen unentgeltlich. Bedenkt man, daß mit den Mitteln de» Fonds in so wenigen Jahren schon so Bedeutendes geleistet werden konnte, daß ferner nur die Zinsen «S bedeutenden uvd sicher angelegten Kapitals zu den Bauten verwendet werden, so kann man leicht berechnen, welche Wandlung zum Besseren das häuslich« Leben eines großen TheileS der Londoner, Arbeiterbevölkerung in mcht gar ferner Zeit er fahren muß. - In Sachen der Bismarck-Hymne wird gemel det, daß die Preisrichter '.Abt, Hiller, Joachim, Lach- ner, Raff und Reinecke) aus den 143 eingegangenen Composttionen nunmehr die gelungenste herausgefunden haben und in nächster Woche ihren Spruch abgeben werden. — Der berühmte KönigSsee bei Berchtesgaden ist in diesem Winter vollständig zugefroren und ist,ein Tummelplatz für Schlittschuh- und Schlittenfahrer. Der Schiffsmeister hält Holzschlitten mit je einem Holzknecht bereit, welche in Stunden die Gäste über die spiegelglatte Eisfläche nach St. Bartholomäi führen, wo um 2 Uhr täglich 150 Hirsche gefüttert werden. — Trotz der Klagen über Arbeitsmangel kommen dennoch Fälle vor, daß zu besonderen häuslichen Ar beiten nur sehr schwer Leute zu erlangen sind. So z. B. hatte am vergangenen Donnerstag eine Berliner Verwaltung zur Bedingung der Reinigung und Aus fuhr ihrer Müll- und Dünggrubcn einen Submissions termin anberaumt und dazu Unternehmer durch öffent liche Blätter eingeladen. Der Termin war indeß fruchtlos, da kein Submittent erschienen war. — Wie einer Petersburger Correspondenz der „Schles. Ztg." zu entnehmen, sind in Odessa die Schuldgefängnisse gegenwärtig so überfüllt, daß mehrere Gläubiger, die ihre säumigen Schuldner un verzüglich in Gefängnißhaft bringen wollen, aiif die originelle Praxis verfallen sind, solche Personen, die nur wegen kleinerer Schuldsummen inhaftirt sind, los- zukäufen, um den auf diese Weise freigewordcnen Platz mit ihrem Schuldner zu besetzen. — (Ein entzogenes Ehrenbürgerrecht.) Aus Rom wird geschrieben: Der deutsche Geschicht schreiber Gregorovius wurde auf Grund einer von ihm verfaßten, sehr sympatischen Broschüre über die Stadt Andria, deren historische Wichtigkeit zur Zeit!Fried- rich's II: und Manfred's er hervorhob, zum Ehren bürger dieser Stadt ernannt. Acht Tage nach diesem Beschlüsse aber las man im „Constituzionale" von Trani einen Artikel desselben Autors, der die Stadt als schmutzig schildert und sagt, daß man nach Sonnen untergang dort Niemanden mehr außer dem Hause antreffe; worauf der Stadtrath decretirte, daß dem Gregorovius das Ehrenbürgerrecht von Andria wieder entzogen werde. — (Räuber im Waggon.) Wie das Vero neser Blatt „L'Adige" erzählt, wurde am 31. v. M. Abends in einem Eisenbahnwaggon zweiter Clafse auf der Bahnstrecke Ala-Verona ein frecher Raubanfall aus geführt. Es befanden sich in dem Waggon Professor Steinhäuser aus Karlsruhe und seine Dienerin. Als der Zug sich von Pescantina in Bewegung gesetzt, öffneten plötzlich zwei Gauner die Thür, stiegen ein, geboten den Insassen mit gezückten Messern Still schweigen und nahmen dem Professor sein ganzes Geld ab, gegen 2000 fl. in Silber und Barcknoten; dann gingen sie in «in anstoßendes Coupö, in welchem sich ein Jngrnieur befand, um auch diesen auszurauben. Es entstand ein Ringen, und die Räuber Mußten leer abziehen; sie stiegen dann, nachdem sie den Professor nochmals bedrohh aus und flohen. Der Raubanfall war zwischen den Stationen Domigirala und PeSran- tina, die eine Viertelstunde Fahrzeit von einander ent fernt sind, geschehen. Bor Kurzem wurde ein ähnlicher Vorfall gemeldet, der sich auf derselben Bahnstrecke ereignet hat. — In der Stadt Auscha in Böhmen hat es in der Zeit vom 20. Januar bis 1.Februar viermal, jedesmal Nachts gebrannt. ES ist sichergestellt, daß alle Brände von frevelhafter Hand angelegt sind. Man schreibt von dort: ,Mer die Lage und Bauart der Stadt Auscha kennt, der mag die fieberhafte Aufregung ermessen, me so zu sagm alle Bewohner derselben der Anbruch der Nacht ergreift. In zehn Tagen vier Brände! DaS Bürgermeisteramt hat eine» Preis voy neuerdings durch dis B eine bedeutende Menge von in jener Gegend t. in verschiedenen Verstecken änfgcfunden wprde«. LS mußten zwei Geschirre zu deren Fortschafsung venven- det w.rden. Die der verbrechen bezüchtigten Personen sind ebenfalls eingeliefert. — In einer vor Kurzem vor dem k. Bezirksgericht Mittweida abgehaltenen Schöfsengerichtssitzung kam eine wegen eines zwischen dasigen und Frankenberger Technikern stattgefuadenen Zweikampfes auf Schläger geführte Untersuchung zur Verhandlung. Die Paukan ten sowohl, als der Gastwirth welcher sein Local zur Paukerei hergegeben, auch ein Wichster als Schlepper der Waffen, wurden auf Grund der Ergebnisse frei gesprochen. — Berlin, 3. Febr. Wie Pas „Tgbl." berichtet, sind 40,000 Ctr. alter Kupferdreier vorläufig von der Reichshauptcaffe an die hiesige Firma Heck mann verkauft worden. Man hat es nämlich maß gebenden Ortes für vortheilhafter gehalten, die zur Prägung der neuen Kupfermünzen erforderlichen Metalle (Legirung von Kupfer und Zinn) in Blöcken einzu kaufen, als die alten Dreier einzuschmclzen und dann wieder zu verarbeiten. Mit jenen 40,000 Centnern ist übrigens das Qnantum der alten Dreier noch nicht erschöpft, denn es laufen aus den einzelnen Sammel tassen noch fortwährend neue Sendungen bei der Centralstelle ein. — Auf der Hamburger Bahn trafen heute früh 57 preußische Unterthanen, welche vor zwei Jahren nach Brasilien ausgewandert waren, auf der Rückkehr hier ein. Dieselben, von allen Mitteln entblößt, wurden vorläufig nach dem Arbeitshause ge schafft, bis die Mittel zur Weiterreise nach ihrer Hei- math im Kreise Pr. Stargard u. s. w. angewiesen sind. Die Auswanderer Haven in Brasilien sehr trübe Erlebnisse durchgemacht. Mcht eine einzige Familie kehrte vollzählig hierher zurück. Der Tod soll die Reihen der deutschen Auswanderer, die sich dort auf der Kolonie Theodora der Provinz Bahia niedergelassen haben, sehr gelichtet haben. — Posen, 31. Jan. Die berühmt gewordene Steuerdefraudation in Polen ist, laut einer hiesigen Korrespondenz der „Wes-Ztg", in erster In stanz entschieden, und sind fast alle dabei betheiligten Personen aus der Haft entlassen worden. Zur Zeit befinden sich nur noch 2 Kaufleute und 1 Beamter in Haft; doch erwartet mau auch ihre baldige Ent lassung. Die Geldstrafen, zu denen die Betheiligten verurtheilt worden sind, sind bedeutend. Der eine von den Spediteuren hat 26,000 Rubel, der andere 36,000 Rubel zu zahlen. Der Revisor in Slupce ist zu 36,000 Rubel verurtheilt, und ebenso sind auch die beiden Beamten Sch. u. P. mit hohen Geldstrafen belegt worden. Nach Einigen soll jeder von ihnen 100,000 Rubel Strafe zü zahlen haben. Andere wollen von je 150,000 Rubel wissen. Alle Ber- urtheilten haben die Appellation eingereicht. Gegen den Beamten, welcher bis jetzt noch nicht aus der Haft entlassen ist, schwebt noch immer die Untersuchung. Es sind nämlich aus seinen Büchern einige Blätter ausgeschnitten und durch eingeklebte ersetzt. Er giebt an, diese Blätter ausgeschnitten zu haben, well sie unvorsichtiger Weise init Tinte übergossen waren, doch behauptet er, daß der Inhalt der eingellcbten richtig ist. — Aus der Gegend an der oberen Weichsel lau fen sehr beunruhigende Nachrichten ein. Man fürchtet allgemein eine große Uebcrschwemmung, denn in den Karpathen liegt so tiefer Schnee, wie die ältesten Leute sich keines ähnlichen erinnern. — Memel, 1. Febr. Wie der ,K. H. Ztg." mitgetheilt wird, circulirt in Stadt und Kreis Memel eine Petition an ' die Kronprinzessin deS Deutschen Reiches des Inhalts: „Es wolle Ew. königl. Hoheit gefallen, die Feststellung deutscher Moden in die Hand zu nehmen. Ew. königl. Hoheit werden sich sehr bald überzeugen, daß diese Moden sofort für Deutschland allein maßgebend sei», sowie diesem unserem Vaterlands Tausende an Frauenleben und Millionen an Reichsmark erhalten bleiben werden." — London, 30. Jan. Die hauptstädtische Arbeiterbevölkerung fängt schon an, di« segens reichen Folgen des großen Vermächtnisses zn genießen, welches der amerikanische Menschenfreund Peabody gemacht hat, um den Armen Londons nicht nur bessere, sondern auch billigere Wohnungen zn verschaffen. Peabody vermachte bei seinem vor etwa sechs Jahren erfolgten Tode eine halbe Million Pfd. St. zu diesem Zwecke. Seitdem sind in den verschiedenen Theilen Londons bereits zehn große Gebäude auS den Mitteln d«S Peabody-FondS errichtet worden, in deren jedem etwa 1000 Personen eine gesunde, freundliche Woh nung bei einer sehr mäßigen Miethe finden. ES Weißer Steger Prsrrcipe »er zu hierüber vorerst anderen Orte- Erkundigungen eiit- zuziehen. ud Nr 11. Dem RathSbeschluffe, die durch Ein- sthruag der neuen Gesetze bedingte verzichtleistung auf die Armencaffengebühren bei Trauungen und Taufen betr., ward beigetreten. »d Nr. 12. Ueber die von dem Stadtrath« in Erwägung gezogene Beschaffung von größeren, jeder zeit disponiblen Geldmitteln wurde nach einem, ein schlagenden Referate deS Herrn Stadtverordneten Schlegel längere Berathung ^pflogen und den Maß nahm« des Stadtraths allenthalben beigetreten. »d Nr. 13. Dem RathSbeschluffe, die Verpach tung der Elbfähre zu Riesa an den Steuermann Lamm betr., ward allerseits zugestimmt. ad Nr. 14. Ueber den vom Stadtrathe in Aus sicht genommenen Ankauf des Riel'schen Grundstücks — Ecke der Kastanienstraße und Schulgaffe — ward verhandelt, und der Stadtrath ersucht, wegen Reali- sirung des Kaufes, als im Interesse der Stadt geboten, mit den Riel'schen Erben in Verhandlung zu treten. ad Nr. 15. Das vorgelegte Ortsstatut wurde durch Unterschrift sämmtlicher Mitglieder- des Colle giums vollzogen. sd Nr. 16, die Errichtung eines Musterungsplatzes in Riesa bett. Der Stadtrath ward ersucht, bei der Königl. Amtshauptmannschaft Erkundigung über den Erfolg des desfallfigen Gesuchs einzuziehen. ad Nr. 17. Dem Rathsbeschluffe, die Verpach tung der Fischerei in der Jahna betr., wurde aller seits zugestimmt. ad Nr. 18, das Gesuch des Rathsregistrator Winkler um Entschädigung für Protocollftthrung außer der Expeditionszeit bett. Das Collegium bleibt bei seinem ablehnenden Beschlüsse vom 3. Januar stehen und bezieht sich dabei mit auf die Henn Winkler bei seiner Verpflichtung am 1. Juni 1875 auferlegten allgemeinen Obliegenheiten. ud Nr. 19. Die vorgelegte Sparcaffen-Rechnung auf 1874 ward der Sparcassen-Deputation zur Prü fung übergeben. Zu Anfänge der Sitzung war von dem stellver tretenden Vorsitzenden, Herrn Or. Eckhardt, die Ge schäftsordnung verlesen und zu einigen M nähere Andeutungen gegeben worden. Ber«ischtes. — Dresden, 7. Februar. Des bedeutenden Schneefalls ungeachtet, ist auf den sächsischen Bahnen im Verkehr keine Störung eingetreten. Was den Frachtenverkehr auf der österreichischen Südbahn über Neustadt nach Ungarn, sowie auf der Strecke Stein brück-Triest anlangt, so ist solcher bis auf Weiteres eingestellt. — Moritzburg, 5. Febr. In der Nacht zum 4. d. M. sind in dem eine Stunde von hier entfern ten Dorfe Naunhof drei Menschen, Großmutter, Toch ter und Enkel, um das Leben gekommen. Man fand selbe, welche nebst noch einem anderen Kinde und dem Vater zusammen in einer Stube geschlafen, am Mor gen todt. Die Großmutter lebte noch ohne Besinnung einige Stunden, das zweite Kind war gesund; der Vater hatte in der Nacht das Zimmer verlassen, weil er Kopfschmerzen empfunden und sich in eine andere Kammer begeben, dadurch scheint derselbe dem Tode entgangen zu sein; denn es dürfte Vergiftung durch Kohleugas vorliegen, obgleich in dem Ofen der Stube, welcher mit Steinkohlen geheizt gewesen, eine Klappe sich nicht befunden haben soll. Näheres dürfte wohl die auzustellende Untersuchung ergeben. — Der Elb ström ist von Rathen bis Ober- Posta bei Pirna vollständig zugefroren, von Prossen bis Königstein dagegen nur zur Hälfte mit Eis bedeckt und stromaufwärts nach Herrnskretschen und Letschen völlig eisfrei. — In PulSnitz hat am 5. Februar ein 70- jähriger, unverheiratheter Schuhmacher den vergeblichen Versuch gemacht, sich mittelst Durchschneidens der Pulsadern zu tödten. Der verwundete befindet sich in Lyztkcher Behandlung. — Die 78jährigeNichteSeume's, die zugleich dessen Pathenkind rst, hat mit ihrem 86jährigen Ehe- «mme Karl Friedrich Schmidt in Kleinzschocher zu ihrer am 5. d. M. begangenen goldenen Hochzeltsfeier von der allgemeinen deutschen Schillerstiftung durch dm Vorort Dresden ein Gratulationsschreiben mit einer Ehrengabe von Einhundert Mark erhalten, welche ihr durch dre Zweig-Schillerstiftung zu Leipzig mit schriftlicher Beglückwünschung übermittelt wurden. — In Klein-ElberSdorf bei Stolpen sind de« Ä«sdarm A finde aller Art, Diebstählen h mußten zwei Geschirre zu deren Fortschafsung det w.rden. Die der Verbrechen bezüchtigten
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